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Amts- M AWMblatt für den «b»n«eme»t - . - M V M I «rschiint LL-----L Äflirk de» Ämkgmchts LibmM s-LLL blasen" in der Expedition, bei »einspaltige Zeile 12 Pf. Im und dessen Umgebung. Lelegr.-Adrcße. Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Fernsprecher Ur. 2IY. 52. Iahrgaug. . . o Sonnabend, den 14. Januar LAOS. Das «onkur-verfahre« über das Vermögen der Firma ««ki-ttckei- ««Ickwwe-r, Ksrdcktsch«»-, Bürsten- und Piasclfabrik in Oberstützengrün wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Eibenstock, den 10. Januar 1906. Königliches Amtsgericht. Der Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm II. wird in diesem Jahre in herkömmlicher Weise gefeiert werden. Donnerstag, den 2«. Januar 1905, abends 6 Uhrr Zapfenstreich. Freitag, den 27. Januar 1905, früh 6 Uhrr Weckruf durch daS hieflge Stadtmusikchor. Die städtischen Gebäude werden beflaggt. Die hiesige Einwohnerschaft wird ersucht, auch ihrerseits zu einer würdigen Feier des Tages nach Kräften beizutragen. Gleichzeitig wird bekannt gegeben, daß am letztgenannten Tage mittags 1'/« Uhr im dtathausfaal« ei« Festmahl stattfindct, und daß der Preis eines Gedeckes 3 M. beträgt. Die hiesigen Kaiserlichen und Königlichen Behörden, sowie die Bewohner von Eiben stock und Umgegend werden zur Beteiligung am Festmahle mit dem Bemerken ergebenst eingeladen, daß Anmeldung«« hierzu bis zum 25. dfs. Mts. bei Herrn Hotelier Schimmel zu bewirken sind. Eibenstock, am 12. Januar 1905. Der Stadtrat. Hesse. M. Anmeldung der Militärpslichtiaen zur Rekrutierungs- Stammrolle. Die hier aufhältlichen Militärpflichtigen, die a) im Jahre 1885 geboren oder b) in den Vorjahren zurückgestellt worden sind, werden hiermit aufgefordert, sich innerhalb der Zeit vom iS. Januar vis zum 1. Iievruar 1905 in der hiesigen Ratsregiftratnr zur Rekrutierungsftammrolle anzumelden. Die Militärpflichtigen aus früheren Jahrgängen haben ihren Losnngsfchein, die im Jahre 1885 anderwärts geborene« Militärpflichtige« das Seburtszeugnis mit zur Stelle zu bringen. Sind Militärpflichtige, welche sich zur Stammrolle anzumelden haben, zeitweilig von hier abwesend (auf der Reise begriffene Handlungsdiener usw), so hat die Anmeldung durch die betreffenden Eltern, Vormünder, Lehr- oder Fabrikherren zu erfolgen. Diejenigen, welche die vorgeschriebene Anmeldung unterlassen, werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Stadtrat Eibenstock, den 5. Januar 1905. Hesse. Müller. Die im Jahre 1885 geborenen männlichen Personen, ingleichen diejenigen älteren Jahrgängen angehörenden Mannschaften hiesigen Orts, über deren Militäroerhältnis noch nicht endgiltig entschieden worden ist, werden hiermit aufgeforderl, sich innerhalb der Zeit vom 16. Januar vis 1. Aevruar 1905 im hiesigen Gemeindeamte — Zimmer Nr. 2 — behufs Aufnahme in die Rekrutierungs- ftammrolle anzumelden. Die Militärpflichtigen aus früheren Jahrgängen haben ihren Losungsschein, die im Jahre 1885 auswärts geborenen den Geburtsschein mitzubringen. Der Gcmcmdcvorstand zu Schönheide. General - Versammlung der Krankenkaffe für das Handwerk zu Eibenstock (eingeschriebene freie Hilfskaffe) Montag, den 23. Januar 1905, abends /-9 Mr in s Conditorei 1. Richtigsprechung der 1903er Rechnung. 2. Neuwahl des Vorstandes und der Ausschußmitglieder. 3. Wahl der Rechnungsreoisoren. 4. Eventuelle Anträge. Zahlreiches und pünktliches Erscheinen erwartet Der Vorsitzende. »toll. HVtniinor. Eibenstock, den 14. Januar 1905. Deutsch-englische Beziehungen. Mehrere Blätter hatten von Gerüchten über eine vorhandene starke Spannung zwischen Deutschland und England Notiz ge nommen. Es sollte ein scharfer Notenwechsel zwischen Berlin und London stattgesunden, England ein .Ultimatum" wegen der Verstärkung der deutschen Flotte gestellt, Deutschland darauf die Mobilisierung der Flotte angeordnet haben. Man weiß nicht, woher diese Gerüchte kommen; ganz unverantwortlich aber handel», wer dergleichen auSstreut, ohne sich vorher genau unterrichtet zu haben. Den einzigen Anhalt bot allenfalls der vor Wochen er schienene Artikel einer englischen militärischen Zeitschrift, in dem aurgeführt war, daß die deutsche Flotte eine Bedrohung für England sei und daß deshalb ihrer Verstärkung Einhalt getan werden müsse. Man könnte sich denken, daß bet uns von Kreisen, denen das Tempo der Marineverwaltung in dem Ausbau der Flotte zu langsam erscheint, solche Artikel aufgcgrifsen würden, um für eine beschleunigte Ausführung de» Flottenplane» Stimmung zu machen. Wir glauben aber, daß e« de« bedenklichen Mittel« von Kriegsgerüchten nicht bedarf, um die Mehrheit de» deutschen Volke« von der Notwendigkeit einer verstärkten Seewehr zu über zeugen. Außerdem ist da« Mittel untauglich; denn wären die Gerüchte wahr, so käme e« nicht sowohl auf die Verstärkung al« vielmehr aus den Gebrauch der vorhandenen Wehr an. Die Gerüchte waren aber gänzlich unbegründet, zwischen Berlin und London hat weder ein gereizter noch überhaupt ein Notenwechsel in der letzten Zeit stattgesunden, und e« fehlt auf beiden Seilen an jedem Anlaß zu einem ernsteren Streit. Daß ein großer Teil der öffentlichen Meinung in England unfreundlich gegen un« gestimmt ist, wißen wir. Aber gerade in der letzten Zeit ist die Sprache der Presse ruhiger geworden, große Zeitungen wie .Standard" und .Daily Telegraph" sind wiederholt, und namentlich im Anschluß an die Acußerungen de« deutschen Reichs kanzler« im Nineteeth Century, dafür eingetreten, daß die Spann ung zwischen den Völkern aufhöre. Man kann also viel eher von einer Aufhellung als von einer Trübung der deutsch-eng lischen Beziehungen sprechen. Tagesgeschichte. — Deutschland. In der Budgetkommisston de» Reichs tage« wurde einmütig und scharf verurteilt, daß die Regierung wegen de» südwestafrikanischen Aufstande« nicht den Reich«tag berufen habe und die Reich»tag»rechte mißachte; Jnde«niläl»nachsuchung wurde verlangt. — Im Ruhrgebiet ist ein Massenstreik der Berg leute iw Entstehen, der sich leicht zu einem Generalstreik aut- wachsen kann. Die Wahl de« Zeitpunkte« wie die Art und Weise, In welcher der Streik inszenier« worden ist, stellen der wirtschaftlichen Einsicht, dem Recht«- und Berantwortlichkeittgefühl und der Disziplin der Bergleute im Ruhrbezirkc da» denkbar schlechteste Zeugnis au«. Die Organisationen versagen in disziplinärer Hinsicht vollkommen; die Autorität der Führer, die zur Mäßigung mahnen und vom Streik abraten, wird verhöhnt und verspottet, und fremde unreife Burschen geben den Ton an und reißen die Masse mit sich fort. Fast durchweg wurde die Arbeit unter Kontraklbruch eingestellt, und vielfach sind vor der Arbeitseinstellung nicht einmal Klagen oder Beschwerden bei den Zechenverwaltungen anhängig gemacht worden. Dazu kommt die Unüberlegtheit, die in der Anzettelung eines bei der gegenwäitigen Konjunktur rettungslos verlorenen Streike« liegt. Da« Unbegrcifltchc wird nur dann begreiflich, wenn man erwägt, daß auch dieser Streik im letzten Grunde sozialdemokratische Mache und da» Produkt einer jahrelangen von der politischen Revolutionspartei systematisch be triebene Hetze ist. An dieser Tatsache ändert e» auch nicht«, daß gegenwärtig die sozialdemokratischen Führer eine schlau erheuchelte Mäßigung zur Schau tragen. Wer wirklich bremsen will, der tut die« bei Zeiten und nicht erst dann, wenn der Wagen bereit« in vollster abichüsstger Fahrt begriffen ist. — Die in der sozialdemokratischen Presse zuerst veröffentlichte und durch eine Illustration glaubwürdiger gemachte Geschichte von dem üppigen Leben, da» der Marinefähnrich a. D. Hüsse» ner im FestungSgcfängni« zu Koblenz - Ehrenbreitstein geführt haben sollte, erweist sich al« Schwindel. Au« Essen a. R. wird den ,B. N. N." telegraphisch gemeldet: Der .Rheinisch- Westfälischen Zeitung" wird au» Koblenz berichtet: Die von der Kommandantur Koblenz-Ehrenbrcitstcin auf Anordnung de« Kriegs minister« eingeleitete Unterfuchung über die Echtheit und Ent stehung de» zuerst in der sozialdemokratischen .Rheinischen Zeit ung" in Köln veröffentlichten Bilde« .Ein fidele» Gefängnis" hat ergeben, daß die Darstellung eine Fälschung ist und zwar insoweit, al» die ganze Staffage frei erfunden ist. Echt oder Original sind nur die Porträt« dreier Personen, eine« früheren Gendarmen, eine« Hotelbesitzer« und de» Fähnrich» Hüssener; ferner war auf dem Originalbilde noch ein Architekt au« Köln, besten Figur wegradiert und durch ein eingezeichneter Blumenstück ersetzt ist. In dem ganzen Stubengefängni» Oberehrenbreitstein gibt e« kein tapezierte» Zimmer, wie e» da» Bild darftellt ; die Stuben find ohne Aurnahme gestrichen. Da« Original de» Bilde» ist von dem Architekten au» Köln mit Blitzlicht ausge nommen und zwar an dem Abend, al« der Hotelbesitzer nach Beendigung seiner Strafhaft seinen Mitgefangenen einige Flaschen Bier zum Abschied spendete. Die auf dem Bilde am Boden sicht baren Weinflaschen find ebenfall» eingezeichnet. E« kann ange nommen werden, daß jemand, der im Besitz der Blitzausnahme war, die drei Personen au»geschnitten und die Staffage gezeichnet hat. Da« Original der ersten Aufnahme mit den vier Personen ist im Besitz der hiesigen Kommandantur. Die »Rheinische Zeit ung" mag wohl im Besitze einer Photographie von dem umge- zeichneten Bilde sein. Di, Kommandantur wird gegen alle Zeit ungen, welche da» umgezeichnete Bild veröffentlichten, Strafantrag stellen, weil sie darin eine Verhöhnung der bestehenden Haus ordnung de« Festungsstubengefängnisse» erblickt. — Berlin, 12. Januar. Nach Meldungen de» General« von Trotha hat Oberst Deimling, von Gibeon kommend, am 3. Januar bei Harucha«, südlich Gocha«, am 5. bei Gocha», am 7. amebeinend bei Urikuribi« siegreiche Gefechte gehabt. Der Feind ist vermutlich nach Osten geflüchtet. Die Verbindung zwischen Oberst Deimling und Major Meister ist hergestellt. — Berlin, 12. J.nuar. Nach Meldung de» General« von Trotha hat Major von der Heyde am 10. Januar den Anmarsch nach dem unteren Sturmseld Omuramba-Fluß mit 82 Geweyren und 2 Geschützen begonnen. Die 4. Kompanie de« Fetdregimcnt« I von der Abteilung Estorfs bricht am 12. Januar aus, um da« Gelände zwischen dem Eiseb-Fluß und Sturmfeld- Omuramba Fluß zu säubern. Zacharia« Zeraua, Kapitän der Hererc« in Otjimbingue, 110 Kilometer westlich von Windhuk, hat sich mit einigen Begleitern dem Major von Estorfs in Owi- naua-Naua ergeben. Seine Leute sollen wegen großer Ermüdung erst in einigen Tagen dort cintreffcn. — Windhuk, 12. Januar. (Amtliche Meldung.) In den Gefechten bei Groß-Naba« vom 2. bi« 4. Januar sind von den Mannschaften 14 gefallen, 25 verwundet, zwei werden vermißt. — Oesterreich-Ungarn. Wien, 12. Jan. Da« »Fremdenblatt" meldet, die Entscheidung über die Erneuerung der Handelsverträge mit Deutschland sei in unmittel bare Nähe gerückt. Die Gegenvorschläge der deutschen Regierung in der Angelegenheit der Veterinärfrage, welche den von Oester reich Ungarn gestellten Forderungen nach Anschauung Deutsch land« mehr enigegenzukommen scheinen, seien von den au« Berlin hier eingetroffenen BeitragSunterhändlern, den Sektionschef« Grasen Auersperg und Freiherrn von Beckh übernommen worden. Der Minister de« Auswärtigen Gras Goluchow«ki, Minister präsident von Gautsch, Handelsminister Baron Call und Acker bauminister Graf Bucquoi, sowie die genannten Handel«ver- trag«untcrhändler begeben sich, wie da» Blatt weiter meldet, heute nach Pest, wo ein gemeinsamer Ministerrat statlfindet, an welchem voraussichtlich die Vertrag»unterhändler teilnehmen. E« gilt al« nicht au«geschl°sten, daß mit den in dieser Konferenz zu treffenden Entschlüssen auch die letzte Entscheidung über den ganzen Komplex der Handel«vertrag«fragen fallen wird. — Italien. Ein italienisch-russischer Handel«- verlrag ist gegenwärtig im Werden. In Rom fand kürzlich eine Versammlung statt, an der außer dem Schatz- und Finanz minister der Handel»minister sowie der italienische Botschafter in Peter»burg und technische Delegierte teilnahmen. E» wurde» hier die Anweisungen scstgelcgt, mir denen die Vertreter Italien« nach Petersburg gehen sollen, um den Botschafter bei den Ver handlungen über den Vertrag zu unterstützen. — Vom russisch-japanischen Krieg. Die ja panischen Offiziere in Port Arthur, die mit der Unter suchung der russischen Schiffe beauftragt sind, be-