Volltext Seite (XML)
Mts- Nil AiUWblatt für de« Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Ps. einschließl. de« .Jllustr. UnterhaltungSbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen-' in der Expedition, bei unser« Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. GM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. -------- ----------- - 51. Jahrgang. " -"- Donnerstag, den 18. August Erich««»» wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. LSO4 Im Musterregister ist eingetragen worden: Nr. 388, Atrma: L«ll«r von Ihukrtnrtk i« Schönheiderhammer. 1) 1 Couvert, versiegelt, Serie 1-V (55) enthaltend: 2 Abbildungen Glimmertür Nr. 3 und Glimmertür Nr. 3 a in verschiedenen Gröben ausführbar, 2) 1 Couvert, versiegelt, Serie 1-V1 (56) enthaltend: 2 Abbildungen Doppelfeuertür mit loser Rostoorlage, anschließendem Rost in Plattform Nr. 201, 202 und 203, 2 dergleichen wie vorstehend Nr. 201», 202» und 203» in verschiedenen Größen ausführbar, 3) 1 Couvert, versiegelt, Serie 1-VII (57) enthaltend: 1 Abbildung einer Doppelfeuertür mit Klapptüren Nr. 251, 252 und 253 in verschiedenen Größen ausführbar, 4) 1 Couvert, versiegelt, Serie I-VIIl (58) enthaltend: 4 Abbildungen 1) FiMschach^ mü^lklappttn^ anschließendem Kipprost, hohe Haruitur, Nr. 220, 2) Füllschacht, Aschetür mit Oberbalkentür, anschließendem Kipprost, hohe Har- uitur, Nr. 210, 211, 212, 213 und 214; 3) Füllschacht mit Klapptür, anschließendem Kipprost, flache Harnitur, Nr. 225, 226, 227, 228 und 229 ; 4) Füllschacht, Aschentür mit Oberbalkentür, anschließendem Rost in Plattform, flache K-ruitur, Nr. 215, 216, 217, 218 und 219 sämtlich in verschiedenen Größen ausführbar, 5) 1 Couvert, versiegelt, Serie l-IX (59) enthaltend: 1) Rippenofen X 1, 2) . LI, 3) . LI, in verschiedenen Größen ausführbar, 6) 1 Couvert, versiegelt, Serie l-X (60) enthaltend: 1 Abbildung 1 Salon-Regulierofen Nr. 74, als Dauerbrandofen mit Schüttelrost und Sockel zug, Heizkraft 700—800 cbm Raum, m verschiedenen Größen ausführbar. Plastische Erzeugnisse. Schutzfrist 3 Jahre. Angemeldet am 7. August 1904, 8 Uhr 30 Min. vormittag. Eibenstock, am 15. August 1904. KönigllLes Amtsgericht. Stadtanla.qen betr. Am 15. August »sS. IS. ist der 3. Lermin der diesjährige« städtische« Anlage« fällig gewesen. Es wird dies hierdurch mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß zur Zahlung des selben eine 3wöchige Frist nachgelassen ist und daß hiernach gegen säumige Zahler ohne vorhcrgegangcne Erinnerung das Zwangsoollstreckungsverfahren eingeleitet werden wird. Eibenstock, am Iß. August 1904. Der Stadtrat. Hesse.Bg^ 9. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums Areilag, den 19. August 1904, avends 8 Ahr im Sitzungssaal« d«s Rathauses hier. Eibenstock, den 17. August 1904. Der Vorsteher. G. Diersch. 1) Schulanbau betreffend. 2) Massive Ueberdeckung der Bäche auf dem Neumarkte. 3) Die Enteignung eines Landstreifens von dem Flurstücke Nr. 198 an der Forststraße betreffend. 4) Bau der Oststraße zwischen Schneeberger- und Nordstraße, sowie zwischen Schulstraße und Windischweg. 5) Bau eines Teiles der Schulstraße. 6) Fußwegherstellung aus der Schneebergerstraße. 7) Desgleichen längs des Gasanstaltsgrundstückes an der äußeren Auerbacherstraße. 8) Herstellung einer Schleuse in dem vorderen Teile der Winklerstraße. 9) Nachbewilligung einer Ueberschreitung des für die Verlegung des oberen Teiles des Neidhardtsthaler Kommunikationsweges veranschlagten Aufwandes. 10) Wahl eines Bezirksvorstehers bez. Stellvertreters für den 3. Bezirk. Hierauf geheime Sitzung. Am 15. August 1SV4 waren der 3. Termin der diesjährigen Gemeinde - Ein kommensteuer und der S. Termin Gemeiudegrundsteuer fällig. Es wird dies mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen vier zehntägige« Frist gegen etwaige Restanten im Wege der Zwangsvollstreckung vorgegangen werden wird. Der Gemcinderat zu Schönheide. Deutschlands Neutralität. Obwohl unsere Regierung wiederholt bestimmt erklärt hat, in dem Kriege zwischen Rußland und Japan streng neutral zu bleiben, wird ihr von verschiedenen Seilen der Vorwurf gemacht, durch die Behandlung der russischen Kriegsschiffe im Hafen von Tsingtau für da» Zarenreich gegen Japan Partei ergriffen zu haben. Diese namentlich in englischen Blättern erhobenen Vor würfe sind schnell entkräftet worden. Die Japaner haben nicht den geringsten Grund, sich über deutsche Verletzung der Neutra lität zu beschweren, da die Mitteilung, daß der Gouverneur von Tsingtau die Entwaffnung der seeuntüchtigen russischen Kriegsschiffe angeordnet habe, amtlich bestätigt worden ist. Deutschland ver hält sich mithin durchaus korrekt. Auch daß der Kreuzer ,Nowik" Kohlen erhielt und dann wieder auslies, entspricht dem allgemeinen Brauch. Die, Voss. Ztg." erinnert daran, daß beispielsweise England im amerikanischen Bürgerkriege Kriegsschiffen beider Parteien in seinen Häfen einen Aufenthalt von 24 Stunden gestattet hat, außer bei Sturm und für notwendige Ausbesserung, wo diese Frist wegfiel. Ebenso hat England die Einnahme von Kohlen und Vorräten erlaubt, die bi« zur Erreichung de» nächsten Hasen« genügen. Diese An weisung erging am 31. Januar 1862. Sehnliche Verfügungen wurden von der englischen Admiralität am 19. Juli 1870 gegen über dem deutsch - französischen Krieg, desgleichen von Spanien und den Niederlanden erlassen. Es ist mithin abgeschmackt, zu behaupten, Deutschland habe sich durch Dienstleistungen für die russische Kriegsflotte zum Bundesgenoffen Rußland« gemacht, folglich sei für England der Fall gegeben, den der Vertrag mit Japan vorsieht, daß nämlich diese Macht sich zwei Mächten gegcnübersehe. Nicht» kann der deutschen Politik ferner liegen, al» sich in die ostasiatischen Wirren einzumischen und die Segnungen de« Frieden» preiszugeben. Deutschland kommt seinen Pflichten der Neutralität nach, ohne Unfreundlichkeit gegen Rußland, aber auch ohne Parteilichkeit gegen Japan, und die Hetzereien deutschfeindlicher Zeitungen werden daran nicht da« mindeste ändern. In den Chor dieser ausländischen Blätter stimmt auch unsere sozialdemokratische Presse ein, ja der .Vorwärts" hatte bereit« einen Neutralilätsbruch Deutschland« konstruiert, bevor jene ihr Bedürfnis, gegen Deutschland zu Hetzen, befriedigen konnten. Und während unsere Feinde im Auslande sich wenigsten» Mühe gaben, eine einigermaßen glaubhafte Begründung für die angebliche Ver letzung der deutschen Neutralitätspflichlen zurecht zu schwindeln, begnügte sich der .Vorwärts" mit dem leeren Hinweise auf da« Völkerrecht, aus dessen Satzungen sich der Neutralitätsbruch Deutschland« erweisen lasse. Diese Haltung ist für unsere Sozialdemokratie charakteristisch. So oft auf der Weltbühnc irgend eine Streitfrage auftaucht, bei der Deutschland beteiligt ist, läßt sich mit unfehlbarer Sicherheit vorausschen, für wen die Sozialdemokratie Partei ergreifen wird; ihre Stellung ist sofort und unabänderlich gegeben: Deutschland muß immer im Unrecht sein. Da» steht für sie unwiderruflich fest, mögen die Tatsachen noch so sehr da» Gegenteil beweisen. Während de» letzten großen Aufstand» in China behandelte sie die Boxer wie ihre .Genossen." In dem deutsch-venezolanischen Konflikte stand sie auf der Seite de« Präsidenten Castro, und mit geradezu fanatischem Eifer hat sie sich zum Anwalt der schwarzen Kannibalen gemacht, die in Süvwestasrika die lang jährige deutsche Kulturarbeit vernichtet und die Pioniere de« Deutsch tum« abgeschlachtet haben. Der Fall ist noch nicht dagcwesen, daß sich die deutschen Sozialdemokraten für unsere nationale Ehre und Würde eingelegt und gegen die Angriffe und Hetzereien deutschfeindlicher Elemente Front gemacht hätten. Tagesgeschichte. — Deutschland. Ueber einen entscheidenden Schlag gegen die Herero meldet General v. Trotha au» Hamakari, 12. August: Der Angriff wurde am 11. August früh mit vollem Erfolge begonnen. Major v. Mühlenfel«, welcher für den mit seinem Pferd schwer gestürzten Oberstleutnant Mueller dessen Abteilung übernommen hatte, warf nach sehr heftigem Kampfe den Feind bi« Hamakari zurück und nahm diesen Ort. Die Abteilung v. d. Hehde verblieb, mit starken feindlichen Kräften sich gegenüber, während der Nacht vom N. bi» 12. August 15 Kilometer nordöstlich Hamakari. Die Abteilung Estorfs warf den bei Oljosongombe befindlichen Feind in westlicher Richtung zurück. Die Abteilung Deimling vertrieb morgen« die Herero unter Michael au« Omuweroume, erzwang sich, durch Omuweroume vordringend, den Paß und nahm abend» die verschanzte Station Waterberg. Diese wird zur starken Militärstation für Etappen zwecke eingerichtet. Alle Abteilungen verblieben dem wiederholt noch bei Dunkelheit angreisenden Feinde gegenüber in vollster Gesccht«bereitschaft. Deimling setzte am frühen Morgen de« 12. seinen Marsch auf Hamakari fort und traf soeben 9 Uhr vor mittag» ein. Der Feind, der mit außerordentlicher Zähigkeit kämpfte, erlitt trotz sehr gewandter Aufstellung im dichtesten Dorn busch schwere Verluste. Tausende von Vieh erbeutet. Zersprengt und im Rückmarsch nach allen Seilen begriffen, bewegt sich die Hauptmaste de« Feinde« nach Osten, wohin ich ihm den Abzug mit den vereinigten Abteilungen Deimling, Mühlenfel« und Hehde verlegen werde, wobei Estorfs von Norden her mitwirkt. Die Abteilungen Fiedler und Bolkmann, welche am gestrigen Kampfe teilnahmen, verhinderten ein Ausweichen de« Feinde« in nörd licher und nordwestlicher Richtung. Die Truppen haben unter den größten Anstrengungen und Entbehrungen mit höchster Bravour gekämpft. Diesseitige Verluste: Bon Abteilung Mueller: Hauptmann Ganster, Leutnant Gras Arnim und Leutnant Lcplow sowie 10 Mann tot, schwer verwundet Oberleutnant Strecciu«, Schuß Schulter, Leutnant Frhr. v. Walter, Schuß linke Schulter, sowie 12 Mann, leichtverwundet Major v. Mühlenfel» (Streif- fchuß am Halse, bleibt bei der Truppe) und 18 Mann. Von Abteilung Hehde: Oberleutnant v. Leplow und 7 Mann tot, Major Österhau« und 12 Mann verwundet, 2 Mann vermißt. Von Abteilung Estorfs: Leutnant Scebeck tot, Leutnant Runkel und 10 Mann verwundet. Von Abteilung Deimling: 2 Mann tot, mehrere verwundet. Da« Hauptquartier war bei Abteilung Mühlenfel« und begleitet diese zunächst auch weiter. — Berlin, 15. August. Der vorläufig letzte Trup pentransport für Deutsch-Südwcstasrika wird am Sonnabend, den 20. d. M., vormittag« IO'/, Uhr an Bord de« Pakctsahrtdampfer« .Sylvia" den Hamburger Hasen ver lassen. ES werden insgesamt 800 Mann und etwa 200 Pferde, sowie eine größere Anzahl TranSporlwaqen (Munition» und Proviantfahrzeuge) nach Swakopmund befördert werden. Ein Teil der zur Ausreise beslimmlen Mannschaften wird gegenwärtig auf dem Truppenübungsplätze Münster im Reiten und Fechten ausgebildet. Der Dampfer .Sylvia" wird gegen den IO. Sep tember an seinem Bestimmungsorte eintreffcn. — Berlin, 16. August. Der Gouverneur de» Kiautschougebiele«, Kapitän zur See Truppel, meldet aus Tsingtau, daß am 15. d. M. morgen» die Desarmierung aller im dortigen Hafen liegenden russischen Kriegsschiffe, nämlich de» Linienschiffe» .Zestarewitich", sowie der Torpedoboote .Bezcumnh", Bezpoichtabny" und .Bezstratschnh" erfolgt ist. — In einer wortreichen Beschwerde über die Selbst ständigkeit unserer Orientpolitik behauptet die Londoner .St. James Gazette", Deutschland habe sich geweigert, einen englischen Einspruch gegen die Mecrengensrage durch Ruß land und die Pforte in Konstantinopel zu unterstützen. Der Vorwurf ist gegenstandslos, die deutsche Politik hat ihre Unter stützung nicht verweigern können: denn sie ist von der englischen gar nicht darum angegangen worden. Solange der Krieg in Ostasten dauert, hat weder die britische Regierung noch eine andere in der Mecrengensrage irgendwelche Schritte bei Deutsch land getan. Die englischen Staatsmänner dürfen ja, nach der Meinung vieler Londoner Blätter, sich mit un« überhaupt auf kein Zusammengehen einlassen. Ein großer Teil der englischen Presse würde von Entrüstung überfließen, wenn von London au« für einen englischen Einspruch in der Meerengenfrage Hülse in