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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 13.08.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190408136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19040813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19040813
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-08
- Tag 1904-08-13
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Monat
1904-08
-
Jahr
1904
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werden e» Heuer, daß an diesem Tage früh 4 Uhr Adolf von Trützschler, der Valer unserer Herren von Trühschler hier und aus Dorsstadt, in Mannheim erschossen wurde. Er war Mitglied de» ersten deutschen Parlament«. Die Nachricht von seinem Tode ries damal« hier allgemeine Bestürzung hervor. Die Hinrichtung Tr. wurde al» »Warnung- amtlich wie folgt bekannt gemacht: »Wilhelm Adols von Trützschler au« Gotha, ehemal» königlich sächsischer Appellation«gericht»-Assessor in Dresden, schloß sich dem jüngsten badischen Ausstande schon in den ersten Tagen seiner Entstehung an und bekleidete vom 26. Mai bi« 22. Juni diese« Jahre« die Stellen eine« Zivilkommissar« für die Stadt Mann heim und eine» Regierung-direkter« für den Untcrrheinkrei«. Der selbe hat in diesen Eigenschaften die ausgedehnteste Wirksamkeit zur Organisation de« Ausstande«, zur Ausstellung und Ausrüstung de» ersten Aufgebot», zur Errichtung von Verteidigung»anstallcn um hiesige Stadt entwickelt; ja sich an den militärischen Operationen der Ausrührer unmittelbar beteiligt. Er ist daher nach öffentlich und mündlich gepflogener Verhandlung durch Urteil de« Stand gericht« vom Gestrigen de« Hochverrat« für schuldig erklärt und deshalb zum Tode mittelst Erschießen verurteilt worden. Diese» Urteil wurde heute früh 4 Uhr dahier vollzogen. Mannheim, den 14. August 1849. Im Namen der Unlersuchung-kommission für da« Standgericht Mannheim. Babo". — Annaberg,9. August. Gestern abend gegen 7 Uhr wurde auf hiesigem Friedhöfe der im Alter von 66 Jahren stehende Posamentier Karl Lorenz, im Begriffe, dem Grabe seiner vor kurzer Zeit verstorbenen Gattin den gewohnten Besuch abzustatten und sich dort in wehmütiger Erinnerung an Freud und Leid, welches die Verstorbene mit ihm geteilt, zu ergehen, von einem Schlaganfalle ereilt, der den sofortigen Tod im Ge folge halte. Der so plötzlich au« dem Leben Geschiedene wurde vom Friedhose au» in die Totenhalle überführt, begleitet von einer Tochter, die mit dem Vater wenige Minuten vorher den Friedhof betreten hatte. — Sayda, 10. August. Au« dem hiesigen Amtsgericht entsprang ein Gefangener und rannte, vollständig nackt, durch die Stadt nach Pilsdorf zu seiner Frau. Er wurde wieder fest genommen. — Wiesenburg, 9. August. Vergangenen Sonntag vorm. in der 12. Stunde brannten in HermannSdorf bei Weiß bach 2 Haferstücke von ca. 6—8 Acker Umfang nieder. Der Brandlegung sind einige Schulknaben verdächtig. — Lauter, 9. August. Gestern nachmittag gegen halb 4 Uhr ertönte in unserem Orte Feuerlärm; e« brannte da» den Reinwart'schcn Erben gehörige Wohnhaus in kurzer Zeit vollständig nieder. Von den Bewohnern hat nur eine Familie versichert. — WeigSdorf, 9. August. Aus dem hiesigen Standc»- amte wurden 22 Knaben al« geboren angemeldet, ohne daß da zwischen die Geburt eine« Mädchen« zur Anzeige gelangte. — Eine Submissionsblüte, welche einzig dastehen dürfte, hat sich kürzlich in der Radeberger Gegend ereignet. Eine Gemeinde lud zwei Firmen zur Beteiligung ein. Der Anschlag de« einen Bewerber» war von lakonischer Kürze und lautete: »Drei Mark billiger al« N. N.- Anstatt nun, was da« Richtige gewesen wäre, dem drei Mark billigeren Bewerber seinen Anschlag zurückzugeben und dem Konkurrenten, der einen richtig durchdachten Anschlag eingereicht hatte, die Arbeit zu übertragen, ging die Ge meinde auf da« drei Mark billigere Angebot ein. Kommentar überflüssig! — Die Briefträger sollen nach der »Germania" im Herbst diese« Jahre« mit wasserdichten Umhängen für ihren Dienst bei Regen oder Schnee auSgestattet werden. Damit würde die Postbehörde einem dringenden Bedürfnis der Briefträger entsprechen, die durch ihren Dienst Wind und Wetter so außer ordentlich ausgesetzt sind, und bisher, auch wenn sie vom Regen durchnäßt waren, ihren Dienst auszuüben genötigt waren. 1. Ziehung Z. Klasse 14K. Königs. Sachs. Landes -Lotterie gezogen den 10. August 1904. 8000 Mark aus Nr. I««7 1890«. 3000 Mark auf Nr. I2N78 27821 «8182 8877« 9898« 98847. 200« Mark aus Nr. 988 22987 24987 88884 8988« 39788 4N88« 44178 «8888 87098 87977. MV« Mark aus Nr. 1828 14782 88189 84899 88791 88919 42S2S 4«298 81144 8 N78 89981 «124» «8789 7»»3I 83894 84889 91284 98898 800 Mark auf Nr. 1018 3989 4481 4883 «287 7179 8188 8804 1002« 18879 17889 18889 L0020 2I3I8 22888 23021 23317 2388« 28088 27323 28878 309II 31204 31898 41204 41807 4408» 44880 4713« 81480 81848 83080 888«8 87743 887«8 «2311 «3809 «4872 «7777 «S8«8 72939 73818 78173 83723 84740 89022 90313 9277« 93139 93284 93808. 30« Mark auf Nr. 1128 28«4 3198 4492 8190 8882 «7«4 8989 9439 11997 12270 12440 13008 1489» 1880» I892I 18431 20188 243II 28122 28773 28979 2l>9«8 27881 28031 28329 31239 32013 32387 32802 38412 34284 38893 38898 38424 40840 41783 41818 42792 43II8 4488« 44990 48079 48239 48872 4«020 4«027 4«082 4«739 48782 48843 48818 48978 49328 81204 8I88I 83130 83880 84818 88381 88420 87287 88884 89481 89848 89880 «010« «039« 8080« «0813 «0870 «2288 «22«8 «2489 «4484 «899« ««820 «783« «8193 «8428 «9881 70839 70877 71892 71843 72812 7378« 74238 78303 78134 79283 81788 82727 83784 84074 8438» 84813 84884 88174 88179 88382 88919 88474 88748 87804 90430 9081« 90881 90888 92889 92788 9413« 94188 9470L 98083 98149 9«I88 97330 9787« 98804. Der Aörscnkönig. Roman von Karl Ed. Klopfer. <13 Fortsetzung.) So nahm er denn Gelder aus, wenn er neue brauchte, hatte die Hände,in allen möglichen Unternehmungen, den Kopf voll Berechnungen und Schachzügen, eroberte sich Ehrenstellungen und Mandate, die ihn eist in« Unermeßliche stürzten, und sah kein Entrinnen mehr. Er gab glänzende Feste, ohne selbst den geringsten Genuß davon zu haben. Er wetteiferte in der Aus schmückung eine« neuen Patafte« mit den Prachtbauten der ältesten Gesckilechler, und hatte kein Plätzchen, auf dem ihm eine Stunde Sorglosigkeit geworden wäre. Er hielt seine Loge in allen Thea tern, kaufte Gemälde und Skulpturen, und hatte doch längst da« Interesse für Kunst und Künstler verloren; er setzte armen Stu denten Stipendien au«, wie e» so viele SlandeSgenossen taten, ließ einen jungen Gelehrten aus seine Kosten wissenschaftliche Reisen machen, und hatte kaum die Zeit, die Erziehung seine« eigenen jüngeren Sohne« zu überwachen. Und jetzt war er aus diesem schwindelerregenden Wege Ki an den finanziellen Abgrund geraten, jetzt hatte er jeden Nerv und jede Muskel anzuspannen, sich auf der äußersten Absturz linie zu balancieren, denn ein Zurückweichen war ja ausgeschlossen; sich alio so in dieser peinlichen Lage zu behaupten, da« war da» Ziel, dem seine aufreibenden Gedanken galten. Und darüber hatte er den letzten Zusammenhang mit den Zeugen seine« einstigen, längst entschwundenen Glücke» verloren: seine Kinder waren ihm entsremdet. Der Sohn jagte bedenklichen Vergnügungen nach, sah den Vater halb wie einen Krämer über die Achseln an, und Ellerich konnte ihm nicht einmal raten, sein Einkommen besser zu verwalten, denn auch da» Vermögen der Kinder au» dem Nachlasse der Mutter steckte ebensall» drinnen in jenem Hexen kessel, und die Dividenden der Unternehmungen, die damit fundiert waren, stiegen ja fortwährend und schienen unerschöpflich — frei lich durch künstliche Machenschaften, an denen sich Ellerich wider Willen beteiligen mußte, denn wenn er protestierte, wenn er sich zurückzog, ja wenn er »en eigenen Sohn nur warnte, so lag er selbst drunten in dem Abgrund, an dessen Rand er sich nur noch mit den verzweifeltsten Mitteln klammern konnte. Eine grelle Dissonanz, die jetzt auf dem Klavier angeschlagen wurde, erinnerte Ellerich an die unmittelbare Gegenwart. Ach ja, Elvira! Die beklagte sich noch über Langeweile in ihrem Leben, während sür den Vater jede Minute de» Dasein« eine Hölle verzehrender Ausregung bedeutete. Und sie, sie wäre e« jetzt, die ihm zu Hilfe kommen könnte! Er hatte sich über ihre Zukunft bislang eigentlich keine klaren Gedanken gemacht . . . doch nein, sie würde den Amerikaner gewiß nicht nehmen; e« war Wahnsinn, nur einen Augenblick daran zu denken! Ellerick, erhob sich schwerfällig mit der Miene eine« Gefolter ten. Ah! Was war e» gewesen, wa« ihn vor einer Stunde in der Unterredung mit Snoward so empört hatte, al« dieser seinen Antrag vorgebracht? Jetzt war diese Anwandlung von Kavalier stolz, oder vielmehr diese Regung eine« edleren Selbst verschwunden. Nun, wo er daran zweifeln mußte, daß Elvira die Werbung de» Amerikaner« erhören würde, fühlte er erst, mit welcher Gier er nach dieser Lösung seiner Schwierigkeiten lechzte . . . Mittlerweile gab die Baronesse noch immer ihrer undefinier baren Stimmung in Tönen Ausdruck; Snoward stand hinter ihrem Stuhl und neigte sich leicht über ihr reiche» Haar, da» wie eine au» Gold gesponnene Krone die umwölkle Mädchen stirne schmückte. »Lernen Sie mit der Welt spielen, wie Sie diesen Flügel meistern und Sie werden nicht mehr über Unbefriedigung zu klagen haben!" sagte er leise. Die sichere Zuversicht, die durch seine Worte klang, hatte etwa« Beruhigende«. Elvira nickte langsam mit einem Lächeln, da« ihn zum Fortfahren ermuntern sollte, ohne daß sie da» Spiel ihrer Finger unterbrach. Sie lauschte ihm gerne; sie hatte schon einmal erfahren, daß diese markige Rücksichtslosigkeit seiner Lebensanschauungen ihrer zerrissenen, steuerlosen Gedanken flucht willkommenen Anhalt gewährte. Und Snoward sprach weiter. Er hatte eine eigene Art, da» rastlose Streben eine« Menschendascin« zu schildern. Ihm waren die Menschen Ziffern, die zu verschieben und an die richtige Stelle zu setzen — da« heißt auf den Platz, wo sie seinen Zwecken dienen mußten — wie da« Werk eine« modernen Schlachtcndenker« erschien. Dann wurde sein anfang« akademischer Ton vertraulicher, Elvira verlor ihre Aufmerksamkeit, ihr Geist schweifte in die Ferne, traumverloren irrten ihre Finger über die Tasten, unwillkürlich ihrer zerstreuten Phantasie folgend. Sie vergaß, wo sie war und wer da hinter ihr stand und mit seinem ruhigen Redefluß ihre Nerven einschläferte. Plötzlich hielten ihre Hände inne, und wie eine kalte Lähm ung ging e» durch ihren Körper. Wa« war da«? Wa« hatte der Mann da gesagt? Mik blitzschneller Energie ging ihr Geist zu den letzten seiner Worte zurück, die sie überhört hatte, die aber noch in der Luft zu schweben schienen, so daß sie da» nach eilende Verständnis noch einfangen konnte ... Er hatte gesagt, daß sie, die Baronesse Elvira, die trefflichste Gefährtin sei, die er sich denken könne, und dann — wahrhaftig: »Werden Sic meine Frau! . . Jetzt schwieg Snoward, wohl in Erwartung von Elvira« Antwort. Sie getraute sich nicht, sich umzusehen. Aber die Pause machte ihr unerträgliche Pein. Sie stillste sie mit ein paar energischen Kadenzen au«, au« denen sie Fassung schöpfen zu wollen schien. Da« waren die Dissonanzen, die da draußen den Freiherr» au« seinen düsteren Betrachtungen aufgescheucht hallen. Si: stand auf, noch nicht im Vollbesitz ihre« vornehmen Gleichgewicht«. Snoward verharrte so gelassen in seiner Stellung, da» starre Gesicht leicht vorgeneigt, die Hände auf die Lehne de« KlavierstuhleS gestützt, al« ob er nur im gleichgültigsten Gespräch unterbrochen worden sei. Und er nahm es ohne Scheu und ohne sich zu beeilen wieder aus. »Ich will Sic keineswegs zu einer augenblicklichen Ent scheidung drängen, Baronesse. Ich kann warten. Aber ver gönnen Sie mir, Ihnen zu sagen, wa« die Entscheidung vielleicht allein günstig gestalten könnte. Fürchten Sic nicht, daß ich Sic so begehre, wie eS vor der Welt den Anschein haben würde. Ich verlange nicht» von dem Ding von Ihnen, da« man Liebe nennt. Wir achten un» gegenseitig, und da« würde genügen. Sie würden ebenso gut meine Schwester oder meine Tochter sein können. Annäherung in zudringlicher Zärt lichkeit hätten Sie von mir niemals zu besorgen, da« verbürge ich Ihnen mit meinem Wort, mit jenem Wort, da» bei meinen Geschäften bindende Geltung hat." Jetzt konnte Elvira lächeln über die rohe Unbefangenheit, mit der er seinen Antrag aus gleiche Stufe mit seinen kauf männischen Operationen stellte. »Jetzt verständigen wir un«, wie ich sehe," sagte er, ihr Lächeln mit einer dankenden Verbeugung aufnehmend. »So darf ich hoffen, daß Sie mein Projekt ohne Vorurteil überlegen. Ich glaube, daß viele Ehen mit weniger Aussicht aus dauernde« Ein vernehmen geschlossen werden. Wir können un« ineinander gewiß nicht täuschen. Ich verlange nicht» von Ihnen, al« daß Sic Ihr Leben so einrichtcn, wie es der Gattin Ralph Snoward« geziemt. Und aus meine achtungsvolle Ergebenheit dürfen Sie unverbrüchlich rechnen. Lassen Sie Ihr stolze» Temperament frei ausströmen, gehorchen Sie Ihren leisesten Launen, streuen Sie Glan; und Pracht um sich her, verschwenden Sie, werfen Sie da« Gold mit vollen Händen au« den Fenstern — Sic werden e« stet» mit Geschmack tun, da» weiß ich — und je auS- gedchnter Ihre Lust am Herrschen in allen Herrlichkeiten dieser Welt ist, desto mehr wird sie mich anspornen, Ihnen jede« Mittel dazu zu Füßen zu legen! Sie können mir ruhig die Kraft zutrauen, den Schatz, in dem Sie nach Herzenslust wühlen sollen, zu einem unerschöpflichen zu gestalten." Elvira wurde verwirrt, aber c« waren nicht die verlockenden Aussichten, die ihr da geboten wurden, war dar bewirkte. Viel leicht hatte sic doch noch an einen vorübergehenden originellen Einfall des Amerikaners geglaubt, der ihn zu diesem ganzen über raschenden Antrag bewog. Je mehr sie nun erkannte, daß er au» wohl überlegten Gründen sprach, desto beengter fühlte sie sich. Sie kiappte da« Notenpult zusammen und schloß den Flügel, um sich nur überhaupt mit etwa« zu beschäftigen. Ihr Gesicht war sehr bleich, und ihr Blick geistc»abwesend. Snoward mußte merken, daß er jetzt nicht länger auf diesem Thema bestehen durfte, welche« er doch etwa« zu unvermittelt angeschlagen hatte. Er trat ein wenig zurück. »Nun, wie gesagt, ich gönne Ihnen Zeit zur Entscheidung, Baronesse. Sie werden mich sie wissen lassen, sobald e« Ihnen guldünkt." Sic nickte einfach, obwohl sie ihm am liebsten sogleich einen Korb gegeben hätte. Aber sie fürchtete, daß diese« »Nein" zu leidenschaftlich ausgefallen wäre. Und sie hatte ja keine Ursache, den Mann zu beleidigen. Sie hätte in Zukunft auch noch ganz gern mit ihm verkehrt. In diesem Augenblick trat Ellerich in« Zimmer, wieder in seiner Alltag«ma«ke, und sagte Elvira ein paar neckende Worte über ihr etwa« stürmische« Klavier spiel. Dann geriet mau in da« gleichmäßig plätschernde Fahrwasser, da« man Konversation nennt. Snoward verabschiedete sich bald, Ellerich gab ihm da« Geleit und kehrte nicht mehr zu seiner Tochter zurück. Er hatte nicht die leiseste Ahnung davon, daß der Amerikaner e« wirklich heute schon gewagt hatte, vor Elvira al« Freier auszutreten; die Miene de« Manne« war ja so gleichmütig — oder bester gesagt: so undurchdringlich — wie nur je. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Ein Erntckalendcr dürfte Interesse finden, wo die Ernte auch in unserer Gegend jetzt überall in vollem Gange ist. Bekanntlich bedingen die verschiedenen Zonen unserer Erde die Verschiedenheiten der Jahreszeiten und diese wiederum den Umstand, daß die Getreideernte unter den verschiedenen Himmels strichen zu verschiedenen Jahreszeiten staltfindct. Ein Ernte kalender unsere» Planeten würde sich darnach in folgender Weise gestalten: Im Januar findet die Ernte statt in Australien, Neu seeland, dem größten Teile von Chile und in einigen Strichen der Argentinischen Republik; im Februar beginnt sie in Ostindien und wird, weiter gegen Norden fortschreitend, im März beendet; Mexiko, Persien, Syrien, Aegypten ernten im April; da» nörd liche Kleinasien, China, Japan, Texa«, Tunis, Algerien und Marokko im Mai; Kalifornien, Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, Sizilien und die Süddcpartement« von Frankreich im Juni; das übrige Frankreich, Oesterreich-Ungarn, Südrußland, der größte Teil der Vereinigten Staaten, einzelne Teile Deutsch lands im Juli; da« übrige Deutschland, Belgien, Niederlande, Dänemark, Newyork im August; Schottland, Schweden und Nor wegen, der größte Teil von Kanada und Rußland im September; Finnmarken und der nördlichste Teil von Rußland im Oktober. E» bleiben somit nur die Monate November und Dezember, in denen auf der Erde normalster keine Getreideernte vollzogen wird, in denen aber der Erntekreislauf aus der südlichen Halbkugel sich bereit« wieder aufs neue anbahnt. — Ein Kuhmobil dürfte da« Allerneueste auf dem Gebiete de« Automobili-mu« sein. Au« Bayreuth wird nämlich der »Köln. Volksztg." geschrieben: Al« ich am Montag nachmittag hier eintraf, bot sich mir ein seltsame« Schauspiel. Da« Automobil einer Pariser Familie, die zu den Festspielen gefahren war, hatte unterwegs in der Nähe von Bayreuth einen Maschinenschaden erlitten. Infolgedessen hatten die Insassen im Dorf zwei Kühe vor da« Automobil spannen lassen; da« Kuhmobil wurde nun zum größten Gaudium der Zuschauer durch Bayreuth in langsamem Tempo gezogen, während ein Herr in dem Gefährt saß, der die Lenkstange führte. Man kann sich denken, daß alle Leute zusammenlicsen und daß der sonderbar bespannte Kraftwagen die allgemeine Heiterkeit erregte. — Gauncrhumor. Verteidiger (zum verurteilten Gauner): „Warum legen Sie gegen da» Urteil noch Berufung ein?" — Gauner: „Mir hat der Doktor die sitzende Lebensweise verboten!" — Am Gericht. Angeklagter (zum Verteidiger): »Schön haben Sie gcred', Herr Doktor ... ja, wenn man so verteidigt wird, da macht da« Einbrechen noch Vergnügen!" „Adriaglut" Roter Adriat Küstenwein tsüßl.) Fl. M. t,.«, Alleinverkauf für Eibenstock bei Lmil ULguer, Delikatesten. Kirchliche Nachrichten aus der Narochie KibenstoL vom 7. bis 13. August 1904. Aufgeboten: 67) Karl Louis Siegel, Geschirrführer in Wildenthal, ehel. S. des weil. Karl Louis Siegel, Fuhrwerksbesitzers daselbst und Anna Marie Georgi in Wildenthal, ehel. T. deS weil. Karl Gustav Georgi, Fuhr- Werksbesitzers daselbst. 68) Karl Ernst Siegel, Appreteur hier, ehel. S. des Karl Ernst Siegel, Steinmetzen hier und Hulda Albine Müller hier, ehel. T. des Hermann Louis Müller, ans. Bs. und Stickmaschinenbesitzers hier. Getraut: 491 Ernst Alfred Stemmler, Fabrikarbeiter in Markersbach mit Frieda Camilla geb. Seidel in WolfSgrün. Getauft: 200) Adele Elise Hannawald. 20!) Ernst Fritz Rummler. 202) Elsa Anna Hänel. 203) Hans Georg Schmidt, unehel. 204) Max Alfred Unger, unehel. Gestorben: 118) Ida Rosalie Herold geb. Braun, verw. gewes. Weiß, Ehefrau des August Friedrich Anton Herold, Schuhmachers hier, 76 I. 9 M. 7 T. 119) Paul Walter, ehel. S. des Max Oskar Bochmann, Maurer« polier- hier, 8 M. 2 T. 120) Magda Helene, ehel. T. des Karl Gustav Spitzner, Maschinenstickers hier, 9 M. 6 T. 121) Immanuel Heinrich Meichßner, Waldarbeiter hier, ein Witwer, 81 I. 2 M. 12 T. 122) Augustine Friederike Löffler geb. Unger in Blauentbal, Witwe des weil. Moritz Friedrich Löffler, Waldarbeiters in Sosa, 65 I. 21 T. Am 11. Sonntage nach Trinitatis: Vorm. Predigttext: Luk. 15, 11—32, Herr Pfarrer Gebauer. Die Beichtrede hält derselbe. Nachm. 1 Uhr: Kindergottesdienst sür die Knaben im Alter von 10—14 Jahren, derselbe. Kirchmuachrichlm aus Schönheide. von» XI post IrlallLtis. (Sonntag, -en 14. August 1904.) (Mitfeier des Geburtstages Sr. Majestät deS Königs). Früh 8 Uhr: Beichte und heil. Abendmahl, Herr Pfarrer Hartenstein. Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt, derselbe. Sh«m«ilzer Marktpreise am 10. August 1904. Wetzen, fremde Sorten, 9 . sächsischer. 9 Roggen, niedl sächs , 7 « Preuß., 7 - biesiaer 6 * fremder, 7 Braugerste, fremde, 8 . sächsische, 8 Futtergerste 6 Hafer, inländischer 7 « ausländischer — Kocherbsen 8 Mahl« u. Futtererbsen 8 Heu, neue-, 2 alte», 3 Stroh, Flegeldrusch, 1 . Maschinendrusch, 1 Kartoffeln, alte, — - neue, 3 Butte, 2 M. 35 Pf. bis 10 Mk. 10 Pf. pro 50 Kilo I « « 9 , 15 BBS« » — « , 7 « 20 « ' « » 4 « » 7 » 20 » , « » » 70 « , 6 , 85 » » » » , 20 « , 7 , 36 » « » « « 50 - , 9 , 75 » « » » , —— , . 8 ,50«»»» . 30 - « 6 , 50 « » « » « 35 . « 7 , 60 » » » » , — , « — M — M M MM . 75 , . 9 , 75 , » » » « — , « 8 , 75 - » » . 90 . . 3 « 50 » « » * - 80 . , 4 » 50 » » » » - 50 « « 2 , 30 « » « « , — « . 1 » 95 » < « « . - . A a a — «MM, « 75 « « 4 , 50 » » » « . 40 « . 2 « 60 « « 1 * Neueste Nachrichten. (Wolff« Telegraphische« Bureau.) — Berlin, 12. August. Der »Täglichen Rundschau wird von sonst fiel« gut unterrichteter Seite mitgeteilt, daß al» neuer Gouverneur für Kamerun -l« Nachfolger von Pultkamcr» der Legation»rat Gleim in Aussicht genommen sei.
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