Volltext Seite (XML)
sprechen. lock. «igs findet es Hchühen- itglieder mit Amts- Nil Anzmtbtall für den iand. te. verböte«! t« sogleich auf den rc. nneboh«. üren, MN l., 95 lkkerstr. 28. t., St u. 2t lt., möcht. s. >. ganz vcr- ck. Aufricht. !!»I. ZS erb. »otkeke. Irogurie. lroloniulrv. luiilcutess. Zerein. Monats- andet erst . e., statt. « u «I erein. >s 9 Uhr: mA Um zahl- /»»»/. Send >r nlung. g wichtig. NS. m. 4 Uhr st». /» m. m. 4 Uhr 'stk, ell«r. mer. m. 4 Uhr s». ü«er. sgrSv. m. 4 Uhr st». »n«r. lvlmer, »i. m. 4 Uhr fit. ikkorps, ruuu«. Abonnement oiertelj. 1 M 20 Ps. einschlietzl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen"' in der Expedition, bei unsern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. SM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Hlrngebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Vrschetn» wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Ps. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Ps. « NS. ——— 51. Jahr«-««. ------- Dienstag, den 9. August Auf Blatt 2 des Genossenschastsregisters des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute eingetragen worden: „VlüvL", Glashüttenwerke in Weitersglashütte bei Carlsfeld i. S-, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in Weitcrsglashütte. Gegenstand des Unternehmens ist die Fabrikation von Glas, Glasslaschen und Büchsen jeder Art. Das Statut ist datiert: Weitersglashütte, den 28. Juni 1904. Die von der Genossenschaft ausgehenden Bekanntmachungen erfolgen durch Einrückung im Eibenstocker Amts- und Anzeigeblatt und sind, wenn sie vom Auf sichtsrate ausgehen, von dessen Vorsitzenden, anderenfalls vom Vorstand zu unterzeichnen. Die beiden Vorstandsmitglieder können nur in Gemeinschaft miteinander für die Genossenschaft zeichnen. Die Zeichnung geschieht in der Art, daß sie der Firma der Genossenschaft ihre Namensunterschriften zufügen. Die Haftsumme eines jeden Genossen beträgt 1000 M. Die Beteiligung mit mehr als 1 Geschäftsanteil ist unstatthaft. Vorstandsmitglieder sind: 1) Franz Beutling, Glasmacher in Weitersglashütte, 2) Josef Schulze, Glasmacher in Weitersglashütte. Die Liste der Genossen kann während der Dienststunden hier eingesehen werden. Eibenstock, den 28. Juli 1904. Königliches Amtsgericht. General - Versammlung der Krankenkaffe für das Handwerk in Eibenstock (Eingeschriebene freie Hilfskasse) Dienstag, den 16. Auguü ds. Is., abends /,S Mr in «»ntnv Restaurant zur Garküche. Tagesordnung: 1) Kassenabschlutz der 1903er Rechnung. 2) Wahl der Revisoren. 3) Eventuelle Anträge. Zahlreiche Beteiligung seitens der stimmberechtigten Mitglieder wird erwartet. Der Vorstand. Richard Wimmer. Das Beispiel Japans. Wohl noch nie hat sich ein Land so schnell zu einem modernen Staate entwickelt wie Japan. Das zeigt sich deutlich bei seiner Flotte. Diese« Land, da« noch vor wenig mehr al« dreißig Jahren nur Dschunken hatte und lediglich Küsten-Schiffahrt be trieb, wie jetzt noch China, hat heute eigene Linien nach Europa, Amerika und Australien, aus denen moderne, schnelle und elegante Dampfer laufen. Wie die« gekommen ist, da« weiß ein Kriegs berichterstatter de« „Berliner Lokal-Anzeiger«" anschaulich zu schildern. Dank der außerordentlichen Küsten - Entwicklung de« japani schen Jnselreich« gibt e« hier richtige „Landratten", wie wir deren in Deutschland leider nur zu viele haben, kaum; fast jeder Japaner kennt und liebt die See. Schon die Jungen in der Schule werden über die Schiffahrt belehrt, und sie kennen nicht nur die Tonnage und die Linie der japanischen Dampfer-Gesellschaften, sondern sie wissen auch, daß .Jgiri«" (England) die größte Handelsflotte, „Doitzu" (Deutschland) aber die schönsten und schnellsten Ozeansahrer hat. Solche Schiffe, wie sie England und Deutschland besitzen, einmal selbst zu haben und auf den Meeren mit sämtlichen seefahrenden Nationen in Wettbewerb zu treten, das ist der Traum, die Zukunftshoffnung jede« Japaners, und dafür gibt dies genügsame Volk freudig sein Geld her. Aber nicht nur für alle«, wa« „Maru" (Handelsschiff) heißt, hat der Japaner Geld und Interesse, sondern noch mehr für die .Tunkari«", d. h. die Kriegsschiffe. Japans Kriegsflotte bildet heute seinen Stolz, und dieser Stolz ist nicht unberechtigt. In wenigen Jahren geschaffen, ist sie zwar noch klein — die gesamte japanische Flotte einschließlich der Küsten > Verteidiger und Hafen schiffe u. s. w., übertraf beim Beginn de» Kriege« nur um wenige» die Tonnage de« russischen Geschwader» im Stillen Ozean — aber sie hat ein ganz vorzügliches Material. Die Schiffe der „Mikasa'-Klasse sind zurzeit die stärksten Panzer der Welt, und in England liegen für Japan weitere Linienschiffe auf Stapel, die alle« bisher Dagewcsene übertreffen sollen. Um seine Division großer Kreuzer („Jwate", „Azum" u. s. w.) können wir Deutschen Japan beneiden, wir haben nicht« Aehnlichc»; die japanischen Torpedoboote sind den russischen in jeder Beziehung weit über. Da« alle« weiß der Japaner, und seine Söhne spielen mit kleinen „MikasaS" und „Asahi«" und führen im Dorfteich Miniatur-Seegefechte auf. Daß die von den Japanern für ihre Kriegsflotte gebrachten Opfer nicht vergeblich gewesen sind, da« haben die Ereignisse de« Seekriege« wohl zur Genüge bewiesen. An Japan können wir un« ein Beispiel nehmen. Wie weit sind wir leider doch — trotz der unablässigen aufklärenden und anfeuernden Arbeit unser« Kaiser« im Interesse der Kriegsflotte — von der Reife der Japaner in ihren Auffassungen vom natio nalen Wehrwesen entfernt. Trotz de« Flottengesetze« vom Jahre 1900 bleiben wir gegenüber den andern Völkern zurück. Eine Kreuzerflottc haben wir überhaupt nicht, die wurde ja gestrichen! Die Japaner sind doch arme Teufel gegen un« — wa« da« Geld betrifft —, sic müssen alle großen Schiffe, die schweren Geschütze u. s. w. vom Auslande beziehen, vertieren also da» Geid au« dem Lande — aber trotzdem rüsten sie unablässig. Wir haben da« Geld, um eine Flotte zu bauen, wie wir sie brauchen, wir haben die Werften, die Gcschützarbettcr, die un« alle« Erforderliche liefern, im Lande; aber dennoch und trotz der nicht mlßzuvcrftchenden Zeichen der Zelt kämpft die Regierung bei un« mit den größten Schwierigkeiten, wenn e« gilt, eine Flotten-Vorlage durchzubringcn. Möchte Deutschland doch au« dem FriedenSschlas erwachen, ehe e« zu spät ist; der ewige Friede ist wohl ferner denn je, eher scheint eine eiserne Zeit im An zug zu sein. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die „Berl. N. N." schreiben: ES ist schon darauf hingewiescn worden, daß die aufgetauchte Anreg ung, den deutsch-russischen Handelsvertrag dem Reichs tage isoliert in einer außerordentlichen Session zu unterbreiten, nicht den Absichten der Regierung entspricht. Der Reichskanzler hat beim Festmahl de« deutschen LandwirtschaftSrat« am N. Fe bruar d. I. gesagt: „Wann die neuen Handelsverträge dem Reichs tage vorgelegt werden können, läßt sich heute noch nicht angeben. Die Handelsverträge, wenigsten» die wichtigsten, hängen unter einander auf das engste zusammen. E« ist deshalb nicht wahr scheinlich, daß einer der neuen Handelsverträge bekannt gegeben wird, bevor auch die anderen Verhandlungen wenigstens im wesentlichen zu Ende geführt sind. Die Gründe hierfür liegen so sehr auf der Hand, daß ich sie nicht näher darzulegen brauche." Diese Gründe, so wird offiziös betont, gelten auch jetzt noch. ES ist in Aussicht genommen, die neuen Handelsverträge, wenigsten» die wichtigeren, dem Reichstage möglichst vollzählig zu gleicher Zeit vorzulegcn. Die bereit« abgeschlossenen Verträge müssen einstweilen au« sachlichen Rücksichten auf die noch nicht erledigten Verhandlungen mit anderen Staaten geheim gehalten werden. Ueber die weitere Entwickelung der noch schwebenden handels politischen Unterhandlungen laffen sich nur Mutmaßungen aus stellen. Fall« die Arbeiten für den Handelsvertrag zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien noch längere Zeit in Anspruch nehmen sollten, käme vielleicht für Deutschland zunächst eine Wiederaufnahme der Verhandlungen mit der Schweiz in Frage. Der Vertrag mit Rumänien könnte, wenn nicht unerwartete Zwischenfälle eintreten, wohl gegen Mitte August zum Abschluß reis werden. — Am Sonntag, den 7. d». waren e« zwanzig Jahre, daß die deutsche Flagge in Südwestasrika gehißt wurde, und da« deutsche Reich in die Reihe der Kolonialmächte einlrat. Im Jahre >883 hatte der Bremer Kaufmann Lüderitz in Angra Pcquena unter dem 26. Grad 27' südl. Breite und 15 Grad östl. L. v. Gr. eine Faktorei errichtet und einen 33V Kilometer langen, di« zum Oranje reichenden Küstenstrich, sowie ein sich 150 Kilo meter landeinwärts erstreckende« Gebiet von Len Hottentotten erworben. Im folgenden Jahre erhielt, wie der „L.-A." berichtet, der damalige Generalkonsul de« Deutschen Reiche» in Tunis, der berühmte Afrikareisende l)r. Gustav Nachtigal, vom Reichskanzler den Auftrag, mit S. M. S. „Leipzig" und „Elisabeth" die West küste Afrika« zu bereisen und die noch von keiner anderen euro päischen Macht beanspruchten Küstenstrecken, an welchen deutsche Interessen sich al» schutzbedürftig erwiesen, unter deutsche Schutz hoheit zu stellen. Am 7. August 1884 erfolgte die Hissung der deutschen Flagge in Angra Pcquena und die Erklärung der deut schen Hoheit über da« ganze afrikanische Küstengebiet zwischen dem 26. Grad s. B. und dem Kap Frio, mit Ausschluß der in eng lischem Besitz befindlichen Walfischbai. Au» diesem Schutzgebiet entwickelte sich die Kolonie Dcutsch-Südwcstafrika, die gerade jetzt wieder da» ganze Vaterland in gespannter Aufmerksamkeit erhält. — Die aktive Schlachtslotte wird von ihrer UebungS- reise am 12. August nach Kiel zurückkehren. Sic hatte den Kieler Hafen am 7. Juli verlassen, da« 1. Geschwader und die Kreuzer waren nach England gedampft, da« 2. Geschwader nach Holland, wo dann auch die Schiffe de» 1. Geschwaders und die Kreuzer eintrafen. Von Holland dampfte die Flotte nach den ShetlandS-Jnscln und von dort nach Norwegen. Die beiden Geschwader haben zumeist getrennt verschiedene Häfen ausgesucht. Die Zeit zwischen der Heimkehr und den Flottenmanövern wird zu Instandsetzungs-Arbeiten, soweit solche erforderlich sein sollten, benutzt werden. Nunmehr naht auch die Zeit heran, wo die Linienschiffe „Braunschweig" und „Elsaß", „Wörth" und „Weißen- bürg' in Dienst gestellt werden sollen, um im Herbst an Stelle der Küftenpanzerschiffe die Formation de» 2. Geschwader» zu bilden. Die Indienststellung« Termine sind für „Braunschweig" der August, für „Elsaß" der Oktober und für die baulichen Ver änderungen unterzogenen Linienschiffe „Wörth" und „Weißen burg" der 27. September. — England. Da« Kapitel „Flottcnvermehrung" be schäftigte am Freitage da« englische Unterhaus, wobei auch die deutsche Flotte wiederum zur Sprache kam und vom Regierungs tische erklärt wurde, daß England daran festhalte, seine Flotte müsse stet« so stark erhalten werden, wie die beiden mächtigsten fremden Flotten zusammengenommen. — Bulgarien. Eine Räuberbande hat versucht, den Pulverturm zu Kouroubaglar in die Luft zu sprengen; sie wurde aber rechtzeitig an der Ausführung der Tat gehindert. — Amerika. Im Arbeiterstreik de« FlcischtrustS in Chikag o scheint sich der Sieg auf die Seite der Arbeitgeber zu neigen. Nach den letzten Nachrichten au« Chikago konnten die Fleischvcrfandhäuser ihre Arbeitskräfte auf den Biehhöfen sowohl an gelernten Schlächtern wie an Handlangern bedeutend verstärken, und der Flcischtruft behauptet jetzt, daß der Au»stand mißlungen sei. Die Arbeitgeber sagen, daß infolge der zahlreichen Austritte von Arbeitern au« den Gewerkschaften die Arbeit auf den Schlachthösen wie immer betrieben wird, und daß in wenigen Tagen die Ausständigen ihre Niederlage cingestehen müssen. — Südafrika. Nach dem Tode de« Präsidenten Krüger steht ein Zurückfluten de« Burenelement« nach Südafrika bevor, da« al» da« unversöhnlichste mit dem jetzigen Zustande angesehen wurde. Wie au« Holland verlautet, wird Herr Eloff, der Schwieger sohn Krüger«, mit Familie bald dahin zurückkehrcn, ebenso die ganze Umgebung de« Präsidenten: Bredell, sein Sekretär, vr. Heh- mann«, sein Arzt, u. a. Vom Präsidenten Stehn ist die» schon bekannt. In dieser Rückwanderung läßt sich wohl eine neue Phase de« Friedensschlüsse« erkennen. Jnbezug aus die militä rischen Ehrenbezeigungen für Krüger bei seiner Ankunft dort hat der Kolonialsekretär an Lord Milner telegraphiert, General Hilde gard könne darin aus die Zustimmung der Regierung rechnen, wenn festgestellr sei, daß die Buren - Gemeinschaft nicht daraus eine Demonstration mache. — Vom russisch-japanischen Krieg. E« verlautet jetzt in Berliner militärischen Kreisen, daß die Lage der Armee Kuropatkin« in den letzten Tagen recht ungünstig ge worden wäre. Der Umschwung hätte sich vollzogen nach dem Tode de« Grasen Keller. B>« dahin sind die Absichten der russischen Heeresleitung geglückt und Kuropatkin konnte sich jeder zeit zurückziehen und die Gegner von sich abhaltcn; besonder» die glänzende Haltung der Russen bei Hoitscheng verbesserte die Lage seiner Armee zusehend»; da kam der Tod Keller», und die in der darauffolgenden Verwirrung an der Ostfront begangenen Fehler waren nicht mehr guizumachen. Infolge der durch Keller- Tod bei der russischen Ostarmee cingetretenen Verwirrung konnte Kuroki weil gegen Liaujang Vorstößen, ja sogar die Rückzugslinie Kuropatkin» bedrohen; e» blieb somit nicht« andere« übrig, al« die russischen Truppen von Haitschcng nach Norden zurückzuziehen. Kuropatkin wird nun zweifellos versuchen, da« Gro« seiner Armee nach Mukden zu führen; e» ist aber zweifelhaft, ob ihm da» noch ohne Kampf gelingen wird. Allem Anschein nach muß er bei Liaujang den Entschcidungrkamps aufnehmen; über den AuSgang derselben kann bei der Erschöpfung ocr russischen Truppen und bei der Ueberlegenheit der Japaner, die dazu noch durch frische Truppen au» der Heimat verstärkt sind, kaum ein Zweifel bestehen. Kuropatkin könnte sich glücklich preisen, wenn er nach verlorener Schlacht mit dem Geschützmaterial nach Mukden zurück kommt. An eine Rettung der in Liaujang aufgcspcichcrten, zweifellos gewaltigen Vorräte wäre nicht zu denken. Möglich, daß deshalb die Garnison von Mukden und große Teile der bei Wladiwostok versammelten Truppen in den Entscheidungskamps einzrcifen; die Russen hätten in diesem Falle alle« auf eine Karte gesetzt. Die nächsten Stunden oder Tage bringen vielleicht sehr ernste Nachrichten au« Ostasien; die deutsche Presse sollte, für wen immer da« Schlachtenglück ungünstig gewesen ist, sich größter Ruhe befleißigen.