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Amts- M AiMMblktl für deu «bsnnsment oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des »Jllustr. Unterhaltungsbl." o. der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. « s«. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 51. Jahrgang. " > Donnerstag, den 3. März Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Die diesjährigen Stutenmusterungen und Fohlenschauen und die darauffolgen den Fohlen- und Stutenprämiierungen sollen für die Zuchtgebiete Wildenfels, am 26. April 1904 und zwar: vormittags g'/- ihr Angeldpreise der 3- und 4-jährigen selbstgezogenen Stuten und Zuchtpreise der älteren Zuchtstuten mit mindestens 3 Nachkommen und in Jühnsdorf bei Stollberg, am 27. April 1904 und zwar: vormittags 9 Uhr Angeldpreise der 3- und 4-jährigen selbstgezogencn Stuten und Haltungspreise der unter Zuchtbedingungen erkauften Zuchtstuten in den vorgenannten Orten stattfinden. Die Herren Bürgermeister, Gemeindeoorstände und Gutsvorsteher wollen die Pferde besitzer von dieser Bekanntmachung noch besonders in ortsüblicher Weise in Kenntnis setzen. Hierbei wird wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß für alle nicht im Zucht register eingetragene Stuten ein um drei Mark erhöhtes Deckgeld zu zahlen ist und ebenso für eingetragene Zuchtstuten, sobald ihre nachzuweisenden Produkte im ersten oder zweiten Jahre bei den Fohlenschauen nicht vorgestellt werden. Diejenigen Züchter also, deren Stuten nicht im Zuchtregister ausgenommen sind, die sich aber fernerweit das bisherige niedrigere Deckgeld von 6 Mark sichern wollen, müssen ihre Stuten bei der nächsten Stuten musterung zur Eintragung ins Zuchtregister vorstellen und ihre Produkte seiner Zeit im ersten oder zweiten Jahre zur Fohlenschau bringen. Die als konkurrenzfähig zu erachtenden Fohlen resp. Stuten sind nach einem bei jeder Beschälstation zu entnehmenden Formulare bis zum 1. April 1904 bei dem Königlichen Landstallamte anzumelden. Schwarzenberg, am 25. Februar 1904. Königliche Amtshauptmannschast. 465 .4. D«mmeri«g. W. Sonnabend, den 5. dieses Monats, nachmittags 1 Uhr sollen in der Restauration „zum Ster»" hier 5 Stück — ca. 400 «> — schwarzer und Weitzer Taffet an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 1. März 1904. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Nr. 174 der Schankstättenverbotsliste ist zu streiche«. Stadtrat Eibenstock, den 29. Februar 1904. Hoffe. 3. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums Ireitag, den 4. März 1904, avends 8 Uhr im Sitzungssaal« des Rathauses. Eibenstock, den 1. März 1904. Der Stadtverordneten-Vorsteher. G. Diersch. 1) Beschlußfassung zu dem Entwürfe eines Ortsgesetzes über die Einrichtung eines Ob- lastenbucheS. 2) Bestimmung der Mittel zur Deckung der Kosten für die Vervollständigung der Haupt- straßenfutzwege. 3) Ankauf eines „Minimax'-Feuerlösch-Apparates. 4) Begutachtung einiger Polizeivorschriften für Gast- und Schankwirtschaften. 5) Gewährung eines Festgeschenkes an die Stadt Johanngeorgenstadt anläßlich ihrer Stadtgründungsfeier. 6) Dankschreiben der Frau Stadtmusikdirektor Oeser für bezeugte Teilnahme beim Tode ihres Gatten. 7) Mitteilung des Ratsbeschlusses in der Rathausfrage zur Erwägung und eventuellen Beschlußfassung. 8) Beschlußfassung wegen eventuellen Ankaufs von Inventar vom bisherigen Rathaus- Hotel-Pächter. 9) Beschlußfassung über einige durch Neubesetzung der Stadtmusikdirektorstelle veranlaßte Angelegenheiten. 10) Kenntnisnahme u. von einer Mitteilung der Königlichen Amtshauptmannschast Schivarzenberg, Wegebaubeihilse betreffend; b. vom Stande der Bahnsache. 11) Reform des Gemeindesteuerwesens. Hieraus geheime Sitzung. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der Kaiser wird am 12. März die Reise nach dem Miltclmeer antreten, und zwar auf dem Seewege. Die Reise erfolgt von Bremerhaven aus auf dem Dampfer »König Albert", den der Norddeutsche Lloyd dem Kaiser für diese Fahrt zur Verfügung gestellt hat. Der Dampfer, welcher der Führung de« Kapitän« Polack untersteht, gehört zu den größten und schönsten Schiffen de« Norddeutschen Lloyd« und ist bisher nach New-Dork und al« Reich«postdampfcr nach Ostasien gefahren. Der Kaiser wird durch den Kanal nach Gibraltar, dann an der Südostküste Spanien» bi« nach Neapel fahren, wo die „Hohcnzollern" seiner warten wird, um ihn zu weitern Fahrten im Mittelländischen Meere aufzunchmen. — Berlin, 29. Februar. Die ,N. A. Z." schreibt: Nach einer telegraphischen Meldung de« Gouverneur« von Kamerun ist eine erste Kolonne der kürzlich au« Anlaß der Nachricht von dem Tode de« StationSlciter« Grafen Pückler ent sandten Strafexpcdition unter Leutnant Nitschmann bereit« am Croßflusse eingetrcffen, wo inzwischen der Mißerfolg der Pücklerschen Expedition zu weiteren Ausschreitungen der Einge borenen gegen die dort befindlichen Niederlassungen der Gesell schaft .Nordwest-Kamcrun" geführt hatte. Leider sind bei diesen Unruhen drei Angestellte der Gesellschaft, die Herren Küster, Schoof und Schmidt um« Leben gekommen und die dortigen Faktoreien der Gesellschaft geplündert und zerstört worden. E« verlautet, daß auch die Station Ossidinge zerstört worden sei, doch liegen hierüber keine amtlichen Meldungen vor. Da« Gou vernement ist angewiesen, fortlaufend über die Angelegenheit drahtlich zu berichten. — Berlin, 29. Februar. (Wiederholt, da in letzter Nummer nur gekürzt enthalten). Gouverneur Leulwein meldet telegraphisch vom 28. d. M.: Die Kolonne de« Major« von Estorfs halte am 2b. Februar ein zehnstündige« schwere« Gefecht an der Wasserstelle Otjihinanaka, bO Kilometer östlich von Omaruru, gegen zahlreiche und tapferfechtende Herero« in vorzüglicher Stellung, gegen welche Artillericwirkung unmöglich war. Abend« wurde die feindliche Stellung durch Sturm der Kompagnie Franke durchbrochen, worauf die Herero« sich in öst licher Richtung zurückzogen. Die Verluste de« Feinde« sind un bekannt. Erbeutet wurden 500 Stück Großvieh und 2000 Stück Kleinvieh. Die diesseitigen Verluste sind: Tot Oberleutnant Otto Schulze au« Krosien; schwer verwundet Oberleutnant Frei herr von Schönau-Wehr (Schußwunde am linken Knie), Ober leutnant Hannemann vom Seebataillon, Leutnant Stülpnagel, beide Schuß durch den rechten Oberarm, Gefreiter Friedrich Vollrath au« Ko«wig, Kreis Zerbst (Querschuß durch den Unter kiefer), Gefreiter Ernst Binder au« Holzgerlingen in Schwaben (Schuß durch linke Lunge und linken Oberarm); leicht verwunde! Sergeant Reinhard Becker au» Brackupönen in Ostpreußen (Streifschuß am linken Unterarm), Gefreiter Reinhold Mensel au» Wald, Krei« Zittau (Streifschuß am Kopf). — Berlin, 29. Februar. Gouverneur Leutwein meldet unter dem heutigen Tage, daß die Kolonne de« Major« von Glasenapp Owikango erreicht hat. Der Feind ist nördlich auSgewichen. — Berlin, I. März. Oberst Dürr meldet au« Swakopmund, daß er mit dem Stabe und dem Verstärkungs transport für die Schutztruppe unter Hauptmann BagenSky auf dem Dampfer »Lucic Wörmann" am l. März dort angekommen sei. Von dem VerstärkungStranSport sind, wie BagenSky gleich zeitig meldet, Infanteristen und Eisenbahner noch heute mit der Bahn nach Okahandja instradicrt. Artilleristen mit Maschinen gewehren und Kavalleristen treten morgen die Fahrt nach Kuba«, der Eisenbahnstation vor Karibib, an. — Kamerun, 1. März. Gouverneur von Puttkamcr telegraphiert au« Kamerun unter dem 29. Februar folgende«: Die Kolonne de» Leutnant Nitschmann ist auf der Zollstation Nssanakang ohne Gefecht eingetroffen, von wo die Aufständischen nach Zerstörung der Niederlassung geflohen sind. Hauptmann Langheld sichert mit einer halben Kompagnie die Balistraße und da« Gebiet von Keaka. Oberst Müller wird an der Spitze einer stärkeren Expedition am 6. März den Marsch auf Nssanakang antreten. Im Süden de« Croß Flusse« ist alle« ruhig. — Frankreich. Die Ankunst de« Präsidenten Lvubet in Rom ist offiziell auf den 24. April festgesetzt worden. Da« Programm umfaßt auch einen Besuch Loubct« in Neapel. — Vom russisch-japanischen Krieg. Der Kom mandant von Port Arthur, General Stössel, hat einen Tagesbefehl erlassen, worin er ankündigt, daß die Festung bi« zum äußersten verteidigt werden müsse. Der Tagesbefehl stellt die Lage Port Arthur« in einem wenig günstigen Licht dar. Der General erklärt, daß er au« den hartnäckigen Angriffen der Japaner auf die Absicht de« Feinde» schließe, einen Landung«- versuch zu machen und die rückwärtige Eisenbahnverbindung zu zerstören, um auf diese Weise die Festung in seine Hand zu be kommen. »Unsere Truppen", heißt c« dann, »wissen, und der Bevölkerung tue ich kund, daß wir nicht weichen werden. Wir müssen bi« auf« äußerste kämpfen, da ich, der Kommandant, nie mals Befehl zum Weichen geben werde. Ich richte darauf die Aufmerksamkeit der weniger Mutigen und fordere alle auf, sich durchdringen zu lassen von der Ueberzeugung, daß e« notwendig ist, bi« auf den Tod zu kämpfen. Wer ohne zu kämpfen fort geht, wird sich nicht retten. E« gibt keinen Ausweg, auf drei Seiten ist da« Meer und aus der vierten wird der Feind sein. E» bleibt nur übrig zu kämpfen." — Wieviel an dieser Dar stellung der nächsten Zukunft auf Rechnung de« Versuch« zu setzen ist, die Bevölkerung durch die Vorführung de« Ernste« der Lage in eine todesmutige Stimmung zu versetzen, läßt sich na türlich nicht bestimmen. Aber schon darau», daß General Stössel eine solche Proklamation für nötig hielt, geh« hervor, daß die Stimmung der Bevölkerung Port Arthur« eine sehr niederge schlagene und hoffnungslose ist. — Au« englischer Quelle kommt über einen neuen Angriff auf Port Arthur folgende« Telegramm: London, I. März. »Daily Telegraph" läßt sich au« Jnkau, 29. Februar, melden: Heute früh erschienen 15 japanische Kriegsschiffe vor Port Arthur und eröffneten ein heftige» Feuer. Die russischen Kreuzer »Nowik", „ASkold" und »Bajan" liefen mit vier Torpedobooten au« dem Hasen au«, um die Japaner anzugreisen, wurden aber gezwungen, sich zurückzuziehen, und zwar der Kreuzer „ASkold" in sinkendem Zustande, »Nowik" schwer beschädigt; ein Torpedoboot ist gesunken. Auch der „Rclwisan" hat wieder Beschädigungen erlitten. Nach dem da« Feuer zwei Stunden gedauert halte, zog sich die japa nische Flotte in voller Ordnung zurück. — Russische Artillerie ist nach der Pigeonbai abgcgangen. (Bestätigung bleibt abzuwarten.) Weitere Meldungen besagen: Petersburg, 28. Februar. Der Russischen Telegraphen- Agentur wird au» Liaujang von heute gemeldet: Chinesen am Aalufluß berichten, daß ein russische« berittene« Avant garde-Detachement etwa 200 Werst jenseits de« Flusse« nach Korea hinein vorgeritlen und mit einer japanischen Ab teilung zusammengestoßcn ist. Die Japaner wurden zurückge- worsen und flohen unter Zurücklassung von Pferden, die ihnen von Kosaken abgcnommen wurden. General Linewilsch ließ der berittenen Abteilung ein Jnsanteriekorp« auf dem Fuße folgen, um sich in Nord Korea festzusetzen. (Diese Nachricht wird auch von anderer Seite bestätigt.) Pari», 1. März. Die „Agence Hava«" meldet au« Söul: Die japanischen Truppen leiden unter dem Tauwetter und unter den Schwierigkeiten der Verpflegung. E« sind bereit» zahl reiche Fälle von Typhu» vorgekommen. Die Vorbereitungen für eine Landung eine« Jnsanteriekorp« in den Phönjang benach barten Häsen sind beendet. — Dasselbe Bureau meldet au« Tokio: Die Regimenter der Gardedivision und der japanische Generalstab wurden nach der Westküste von Korea eingeschifft. Voraussichtlich wird der Generalstab in Tschemulpo landen. Shanghai, 1. März. Ein au« Port Arthur hier eingegangencr amtlicher Bericht meldet, daß man zur Zeit der Ebbe ein japanische« Torpedoboot sah, welche« im Hafen gesunken war. Dem »Daily Telegraph" wird au« Tokio, 1. März, ge meldet: Laut einem vom japanischen KricgSministerium ver öffentlichten Bericht ist die russische Kavallerie bei Andschu und Phiöngjang geschlagen worden und die Bewohner diese« Teil« von Korea gehen wieder ihrer gewöhnlichen Beschäftigung nach. »Daily Chronicle" berichtet au» Söul, I. März: Bei dem Zusammenstoß der Russen und Japaner, der am Sonntag