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klassen der Reserve zu entnehmen. Die Mannschaften de« Benrlaubtenstande« der Fuß-Artillerie, welche in der Bedienung der 5 Ceniimeter-Kanone ausgebildet werden sollen, sind den jüngsten Jahresklassen der Reserve zu entnehmen. Die Dauer der Uebungen beträgt im Allgemeinen 12 Tage, für die mit der Lanze auSzubilvenden Kavalleristen 28 Tage, bei der Luftschiffer-Abiheilung, zu welcher nur Mannschaften der Reserve einzuziehen sind, 21 Tage. Ans »ergangener Zeit — für unsere Zeit. 7. März. «Nachdruck v«rdot»n> Einer von den sogenannten „sauten" Frieden war es, der am 7. März 1714 zu Rastatt abgeschlossen wurde, einer jener Verträge, di« bereits den Keim zu neuen Verwickelungen in sich tragen. Wie gewöhnlich war Deutschland, das durch seine innere Zerissenheit und Mangel an Geineinsinn in jener Zeil den Nachbarn stets bequeme Beute lieserte, das bei diesem Frieden übervortheilte Reich. Der Friede war das Ende des spanischen Erbfolgekrieges, der 13 Jahre gedauert hatte. Daß der materielle Erfolg dieses, übrigens mehr dynastischen, als den Interessen der Völker zu Liebe unternommenen Krieges nicht den gemachten Anstrengungen deutscher Völker entsprach, ließ sich noch ertragen; allein zum Schluß wurde wieder ein mal die Gewissensfreiheit in Fesseln gelegt insofern, als dem an vielen Orten empor blühenden Protestantismus ex oiticio die katholische Kirche als die einzig richtige gegenüber gestellt wurde. Jndcß, auch der Friede zu Rastatt konnte das vor wärts rollende Rad der Weltgeschichte nicht aushalten. 8. März. Am 8. März 1841, also vor 30 Jahren, starb der deut sche Dichter Ehr. A. Tiedge, der Verfasser des Lehrgedichtes „Urania", das mit Feuer den Unsterblichkeitsglauben verfocht und s. Z. mit unbeschreiblichem Enthusiasmus vom Publikum ausgenommen wurde. Kein anderes Werk des Dichters hat sich gleichen Erfolges zu rühmen gehabt und heute ist auch dies genannte Epos, wenn auch nicht vergessen, so doch nicht mehr so beliebt, wie in der Zeit, da es seine 18. Auflage er lebte. Der unparteiische Beurtheiler muß sagen, daß trotzdem sich Tiedges Werke nicht über die Mittelmäßigkeit erheben und vielfach sogar recht trivial sind, eine leicht fließende poetische Ader dein Dichter nicht abzusprechen ist und seine Geistespro dukte, die sür das Durchschnittslesepublikum berechnet sind, ihm immerhin einen Platz in der deutsche» Literatur sichern. 9. März. Vor 40 Jahren, am 9. März 1851, starb zu Kopenhagen der berühmte Naturforscher und Entdecker des Elektromagnetis mus Hans Christ. Oerstad. Die Entdeckung dieses Mannes hat eine von ihrein Urheber kaum geahnte Wichtigkeit erhalten, auf die hier einzugehen allerdings nicht der Ort. Oerstad war nicht nur als Naturforscher ausgezeichnet, sondern auch ein Mann von ungewöhnlicher ästhetischer Bildung, ein tiefer Denker und ein warm fühlender Mensch. Er wird unter den großen Geistern, die sich um die Wissenschaft verdient gemacht haben, immer einen hervorragenden Platz einnehmen. Vermischte Nachrichten. — Budapest. Der fahrplanmäßige Wiener Schnellzug war am Dienstag auf der Budapest- Brucker Linie der ungarischen Staalsbahuen in Ent gleisungsgefahr. Die Ursache war ein seit vielen Jahren in Verwendung stehender alter Postwagen, dessen Radkranz während der Fahrt sprang. Der Postwagen war der dritte nach der Lokomotive und wurde von dein mit 60 Kilometer Schnelligkeit hin brausenden Zuge nach dem Radbruche fast k>0 Kilo meter mitgeschleppt. Der Boden wurde vollständig durchgeschlagen, und die in dem Wagen befindlichen Postbeamten hielten sich an den Fenstern fest und schrien verzweifelnd um Hilfe. Die Reisenden in den übrigen Waggons hörten die Hilferufe und sahen mit Entsetzen einen Regen von Holzsplittern und Eijeustücken. Infolge der von Eisenbahn-Arbeitern veranlaßten Nothsignale wurde der Zug zum Still stände gebracht, der hernach mit dreistündiger Ver spätung in Budapest eintraf. — Ein furchtbares doppeltes Unglück hat sich nach einer Meldung aus Göschenen am Nach mittage des 26. Februar im Gotthardtunnel ereignet. Ein Kondukteur war mitten im Tunnel so unglücklich vom Zuge gefallen, daß er mit dem Oberkörper auf die Schienen zum liegen kam und die Räder dem Unglücklichen den Kopf vom Rumpfe schnitten. Als der Vorfall nach Göschenen gemeldet wurde, machte sich sofort der dortige Bahnmeister in Begleitung von zwei Bahnarbeitcrn mittelst Draisine auf den Weg, um den Verunglückten hervorzuholen. Die Drei hatten die Leiche des Kondukteurs noch nicht erreicht, da — ein lähmender Schreck durchfuhr die Glieder der wackeren Männer — kaum hundert 100 m von ihnen entfernt, bewegte sich ein Zug in schnellster Gangart gegen ihre Draisine! Zn spät, um sich zu retten, war im nächsten Augenblick das noch größere Unglück geschehen. Zerschmettert lag ihre Draisine umher; dem Bahnmeister waren die beiden Beine abgefahren, und seine beiden Begleiter nnMen schwer verwundet unter dem Zuge hervorgezogen werden. Die Aufregung unter dem Bahnpersonal ist ob des unerhörten Vorfalles natürlich eine große, ebenso das Bedauern mit den Betroffenen, bezw. deren Hinter lassenen, ein allgemeines. — Ein sächsisches Kriegsschiff. Der Zimmergeselle August Petzold aus Dresden war nm das Jahr 1780 nach Hamburg gewandert, um daselbst die Schiffsbaukunst zu erlernen. Im Jahre 1788 kehrte er nach Dresden zurück und wußte es dahin zu bringen, daß er vom Kurfürsten Auftrag erhielt, für den See am neuen Schlosse zu Moritzburg ein Kriegsschiff zu erbauen. Dasselbe, eine Fregatte, war 50 Ellen lang, 12 Ellen breit und genau nach dem Muster und der Ausrüstung eines Seeschiffes hergestellt. Das Schiff kostete 30,000 Thaler und wurde am 1. Juli 1790, nachdem mit dessen Erbauung ein Jahr zngebracht, in der Nähe des Entenfanges unter großen Feierlichkeiten vom Stapel gelassen. Man hatte für das Schiff auch einen Hafen, mit einem Leuchtthurm, angelegt. Es schwamm noch im Jahre 1826 auf dem See, wurde aber bald nachher wegen Baufälligkeit auseinander genommen. — Sprachstudien. Sprachlehrer: „Die Worte „sehen, schauen, gucken" sind gleichbedeutend. Sagen Sie nun einen Satz, in welchem alle drei Worte Vorkommen." — Engländer: „Während ein Regen gucker herniederströmte, »erschaute ich mich mit einem Opernseher und ging ins Theater." He wet dat! „Johann," röpt Leutnant Hahnentritt, De grad bi sienen Kaffee sitt, „Sag' mir doch mal, mein lieber Sohn, Ich merke nun seit Wochen schon Am Kaffee eine Art Geschmack, Er schmeckt wie nach 'nem alten Sack, Er schmeckt — hin, hm, ich weiß nicht wie, Grad' so, als nach Parfümerie!" Joan maakt «n höllisch Plietsch Gesicht. „Herr, ick wüßt woll, woran dat liggt! De Büdel hett en Lock bekam'» Un dünn hew ick Ehr Nachtmütz nahm'»!" Gloria-Seid- - IS« «m. breit für Staub, u. Regenniäntel, Blousen re. v. MI. 4.35 p. Met. (ca. 40 versch. Disp.) versendet meter- u. stückweise Porto- und zollfrei das Fabrik-Depot 4-1. (K. u. K. Hoflief.) LUrleti. Muster umgehend. Doppel tes Briefporto nach der Schweiz. Jede neue Jahreszeit stellt an den Einzelnen neue An sprüche, bei denen die Kleidersrage in erster Reihe steht. Gut und billig, dabei aber der Mode entsprechend gekleidet zu sein, ist Jedermanns Wunsch. Uin dies zu erreichen, empfiehlt es sich, seinen Bedarf nacb dem soeben erschienenen Frühjahrs-Catalog des Persand-Geschäftes Mey ch Edlich Leipzig-Plagwih zu decken. Derselbe enthält neben einer reichen Auswahl von Luxuswaaren und Praktischen Gegen ständen sür Haus und Familie ganz besonders zahlreiche, durch treue Abbildungen veranschaulichte Frühjahrs-Neu heiten von Damen- und Herren-Garderobe. Der Weltruf der Firma Mey L Edlich und deren beständig wachsende Zahl fester Abnehmer bürgen am besten für die Güte und Preiswllrdigkeit der geführten Maaren. Man versäume des halb nicht, den erwähnten Frühjahrs-Catalog bald zu ver langen; derselbe wird unentgeltlich und portofrei überallhin versandt. Kin gewisses körperliches Mohkbehagen, neue geistige Spannkraft empfindet man nach dem Genuß von l—2 bereitet von Apotheker Palkmann. Dieselben beseitige» auch sofort alle Müdigkeit und Schlappheit nach körperlichen (z. B. Aergkletlern) und geistigen Anstreng ungen, verhindern das Auheralyemkommei», und befähigen den Menschen, größte Strapazen mit Leichtigkeit zu ertragen. Schachtel 1 Mk. in der Apotheke zu Eibenstock. Kirchliche Nachrichten aus -er parochie Eibenstock vom I. bis 7. März 1891. Aufgeboten: 10) Franz Paul Schneider, Tischler hier, S. der weil. Johanne Sophie Schneider i» Schönheide und ANna Marie Schuster hier, ehel. T. des weil. Karl August Schuster, Maschinenstickers hier. Getauft: 64; Fritz Heymann. 65) Ella Anna Richter. 66) Ernst Paul Lippold. 67) Clara Martha Oeser. 68) Martha Clara Staab. 69) Gustav Oskar Müller. 70) Karl Max Nötzoldt. 71) Emil Paul Eichhorn. 72) Elise Frieda und 73) Milda Martha Zimmermann, Zwillinge. 74) Martha Johanne Jugelt. 7ö) Clara Elise Walther. Begraben: 31) Johann Minarik, Viehschneider u. Oeconom aus Grädeck in Mähren, ein Ehemann, 45 I. II M. 14 T. 32) Clara Elise, unehel. T. der Anna Auguste Rau hier, 3 M. 19 T. 33) Clara Lyvia, ehel. T. des Gustav Emil Flemmig, Maschinen stickers hier, 4 I. 3 M. 8 T. 34) Friederike Emilie Schindler geb. Preiß, Ehefrau des Heinrich Ernst Schindler, ans. Bs. u. Klempners hier, 43 I. 8 M. 24 T. 35) Ungetanst verstorb. S. des Karl Heinr. Ernst Labauve, Tischlers hier, 3'/, Stunden. 36) Gustav Oskar, ehel. S. des Gustav Müller, ans. Bs. und Tischlers hier, 13 T. 37) Elsa Johanne, unehei. T. der Anna Valeska Schnorr hier, 2 M. 16 T. Am Sonnlage Miare: Vorm. Predigttext: Joh. 11,32—46. Herr Pfarrer Böltrich. Die Beicktrede hält derselbe. Nachm. 6 Uhr Predigttext: Röm. 5, 1—6. Herr Diaconus Fischer. An Mikdenthak: Vorm. 9 Uhr: Predigt mit Abendmahl. Herr Diaconus Fischer. Kirchrmiachnchten aus Schönheide. Sonntag, den 8. März sllnin. I-aotaro), Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Die Predigt hält Herr Pastor Strudel. Im Anschluß hieran Beichte und Abendmahl. Die Beichtansprache hält Herr Diac. Vic. Schreiber. Wachsten Montag, v. Wormittag 1-16 Ahr an Gerichts lag in Gkcrstüßcngrün. Enilsic geübte Sticker auf Seide, sowie einige Ausbesser innen werden gesucht. Von wem? zu erfahren in der Expedition d. Bl. Für die vielfachen Beweise herzlicher Liebe und Theilnahme bei dem so unerwarteten Hinschei den unserer lieben Frau, Mutter, Schwester u. Schwägerin, sprechen wir hiermit unseren herzlichsten Dank aus. Eibenstock, 6. März 1891. Lrnsb Svklnälsr nebst den Hinterlassenen. Kaiscr-ZlihWlisser ä Flasche 60 n. 100 Pf. beseitigt jeden Zahnschmerz sofort u. dauernd. 8. Kolckmsnn L 6o., Dresden. Zu haben in Eibenstock bei «. «>»« Heute Sonnabend halte ich mit frischen Bücklingen, Bratheringen, Aeptel, Apfelsinen, ü Dtzd. 50 Pf. bis 1 Mark, und dergl. mehr feil Erzgebirgs-Ztokigvereill Eibenstock. In der am 28. Februar d. Js. abgehaltenen Generalversammlung sind von Anteilscheinen der Bühlhalle die Nrn.: 40, 59, 201, 213, 254, 293, 299, 308, 309 und 384 ansgeloost worden. Die Inhaber dieser Anteilscheine werden ersucht, den je 3 M. betragenden Werth derselben binnen dttl MlllNllleN Vom 1. März d. Js. ab beim Vereinskassirer, Herrn Hauptamtscontroleuc Keil hier, zu erheben. Die nach Ablauf dieser Frist unerhoben gebliebenen Werthe fallen der Vereinskasse zu. Eibenstock, den I. März 189l. Aer Grzgeöirgs-Zweigverein. S. L. Soklsgsl. Wohnungs-Veränderung. Meiner werthen Kundschaft zur schuldigen Kenntniß, daß ich nicht mehr im Hause des Herrn Edwin Siegel wohne, sondern meine Wohnung nach Haus Nr. 65 im Crottensee, gegenüber dem Feldschlöhchen, verlegt habe. Indem ich für das mir geschenkte Zutrauen danke, bitte ich höflichst, mir dasselbe auch in meine neue Wohnung folgen zn lassen. Achtungsvoll L. 8. Huelsmann, Schieferdeckermstr. Confirmanden-Äaqutts 6. 6 Seiäel. Neberall zu kaufen. Der beste Kaffee - Ersatz: Anker-Cichorien von Dommerich L Co. in Magdeburg-Buckau. 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