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Amts- und AnzeiMatt Abonnement -MA- Le,irk des Amtsgerichts LidenM WßW sertionsprei«: die kleinsp. e» ' Postanstalten. »" l°und dessen Mmgebung. Verantwortlicher Redaktenr: E. Hannebohn in Eibenstock. »8. Z-»rg-««. — 13. Donnerstag, den 29. Januar Die Verwaltungen der Gemeindekrankenversicherungen, sowie die Vorstände der Orts- und Betriebs- (Fabrik«-) Krankenkassen im hiesigen Verwaltungs bezirke erhalten Veranlassung, die nach ZK 9 und 41 des Reichsgesetzes vom 15. Juni 1883 vorgeschriebenen Übersichten und Rechnungsabschlüsse auf das Kalenderjahr 1890 nach Maßgabe der vorgeschriebenen, Seite 189 fg. des CentralblatteS für das deutsche Reich vom Jahre 1887 abgedruckten Formulare nebst Erläuterungen aufzustellcn und längstens bis zum 31. März 1891 in doppelten Exemplaren anher einzureichen. Schwarzenberg, am 26. Januar 1891. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. St. Holz-Versteigerung auf Schönheider Staatssorstrevier. Im Hotel zum Rathskeller i» Schönheide kommen Sonnabend, den 7. Februar 1891, von Vormittags 9 Uhr an die in den Abteilungen: 4 bis 7, II, 12, 14 bis 21, 2b, 29, 33, 36 bis 38, 41 bis 46, 50, 53 bis 56, 58, 63, 64, 70, 76 und 77 aufbereiteten und zwar: 488 Stück weiche Stämme bis 1b Centimeter Mittenstärke, 496 „ „von 16—19 Centimeter Mittenstärke, 140 . . . . 20-22 26 . . . . 23-27 1111 Stück weiche Klötzer bis 1621 . „ " von 907 . „ " " 163 . »»SS 10 „ ,, SS SS 3982 . „Stangenklötzer,, 269 . „ Derbstangen „ 21 . i es SS 14 „ 17550 „ Reisslängen „ 12790 „ 590 . » »»SS 15 Centimeter Oberstärke, 16—22 Centimeter Oberstärke, 23-29 »» 30-36 37 re. „ »» 8-12 8-9 Unterstärke, 10-12 13-15 2-3 »» 4—6 »» 7 SS 3,s Meter lang, sowie ebendaselbst . „ - Montag, den 9. Februar 1891, von Vormittags 9 Uhr an die in den obengenannten Abteilungen aufbereiteten alS: 93 Raummeter weiche Brennscheite, 210 „ „ Brennknüppel, 139 . „ Neste, 2042 „ weiches Streureisig und 389 „ weiche Stöcke einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung in kassenmätzigen Mnnzsorten und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend zur Versteigerung. Kreditüberschreitnngen sind unzulässig. Holzkaufgelder können von Vormittags >/,9 Uhr an berichtigt werden. Auskunft ertheilt der unterzeichnete Oberförster. Königliche Forstreviervcmnltung Schönheide u. König liches Forstrcntnmt Eibenstock, Francke. am 26. Januar 1891. Wolsframm. Hagesgeschichie. — Deutschland. Es wird noch geraume Zeit dauern, ehe alle Zweifel und Unklarheiten be züglich des Jnvalibitäts- und Altersversicher ungsgesetzes beseitigt sein werden. Diese Zweifel tauchen nicht allein in den Kreisen der betheiligten Arbeitgeber und Arbeiter auf, sondern auch in Re gierungskreisen, wie ein soeben von Bayern beiin Bundesrathe eingebrachter Antrag beweist. Es handelt sich um die nähere Auslegung des Z 34 Abs. IV. des genannten Gesetzes. Danach ruht der nach Maßgabe diese« Gesetzes erworbene Anspruch auf Rente, so lange der Berechtigte nicht im Jnlande wohnt; doch kann diese Bestimmung durch Beschluß des BundeSratheS für bestimmte Grenzgebiete außer Kraft gesetzt werden. Die bayerische Regierung will nun im Interesse der vielen ausländischen, nament lich italienischen Arbeiter, die in Bayern ständige Arbeit verrichten, später jedoch in ihre Heimath zu rückkehren und dort auch im Falle der Invalidität oder bei eingetretener AlterSversorgungsberechtignng bleiben, einen klaren Beschluß des BundcSrath« über den Abschnitt 4 des K 34 herbeiführen. — Die „Hamb. Rachr.", das Organ deS Fürsten BiSmarck, erkennen in einem längeren Artikel die energische persönliche Leitung der Politik von Seiten des Kaisers bedingungslos an und äußern sich dahin: Möge e« ferner so bleiben, dann kann Deutschland vertrauensvoll in die Zukunft blicken. — Am Montag fand im Berliner Schlosse die Taufe deS jüngstgeborenen kaiserlichen Prinzen statt, welcher die Namen Joachim Franz Humbert erhielt. — Die Bergleute de« Saarrevier« haben beschlossen, am 4. Februar auf allen Gruben eine Feier zu veranstalten zur Erinnerung an die Erlasse deS Kaisers betr. die Arbeiterausschüsse. Die Feier soll in einem Abend-Concert mit Vorträgen bestehen. Damit alle Arbeiter sich bethciligen können, soll die Direktion in Saarbrücken ersucht werden, an diesem Tage die Arbeiter der Tag- und Nachtschicht gleich zeitig arbeiten zu lassen. Der Vorstand deS Rechts schutzvereins wird schon am Abend vorher ein Dank telegramm an den Kaiser absenden. — Einer Meldung der Wiener „Neuen freien Presse" zufolge wären die Verhandlungen zwischen den deutschen und österreichischen HandelSvertragS- Delegirten in Wien soweit gediehen, daß die Ein- zelberathung der beiderseitigen Zolltarife vorläufig ab geschlossen werden könnte. Da« Resultat der Ver handlungen sei, daß aus dem Zolltarife keine Schwie rigkeiten für das Zustandekommen deS Vertrages mehr zu besorgen seien. Am Montag gelange die abzu schließende Viehkonvention zur Berathung, sodann würden die Verhandlungen auf den Text des Ver trages übergehe». Die Frage der Eisenbahntarife werde dabei den wichtigsten Punkt bilden. — Die Petersburger Meldung, wonach die Frau Kronprinzessin von Griechenland, geborene Prinzessin Sophie von Preußen, Schwester deS Kaisers, zum orthodoxen Glauben übertreten wolle, hat in Berlin, wie der „Straßb. Post" von dort geschrieben wird, in „wissenden Kreisen" nicht überrascht. Man war schon seit längerer Zeit darüber unterrichtet, daß unter einer anscheinend glatten Oberfläche sich allerlei Wirbel bewegten, aber eS wurde nur im engen Kreise darüber geredet. Durch die Petersburger Meldung ist die Sache jetzt in die Oeffentlichkeit gebracht. Wie aus gut unterrichteter Quelle verbürgt mitge- theilt werden kann, ist die Nachricht richtig. Die Frau Kronprinzessin hat in der That die Absicht, einen Glaubenswechsel vorzunehmen, und in Griechen land ist man selbstverständlich sehr zufrieden damit. Anders hier. Der Kaiser ist von der Absicht seiner Schwester unangenehm berührt. Andere, ebenfalls einflußreiche Mitglieder der Kaiserlichen Familie da- gegen finden nichts einzuwenden. Wenn man die Sache ganz unbefangen und ruhig prüft, so muß nian zu folgenden Erwägungen gelangen. Wenn die Prinzessin Sophie von Preußen vor ihrer Vermäh lung, und eben um diese Vermählung zu ermöglichen, einen Glaubenswechsel vorgenommen hätte, so würde man in weiten Kreisen de« deutschen Volkes davon sehr unliebsam berührt worden sein. Man sagt sich wohl nicht mit Unrecht: solche Zeiten sind aus ewig vorüber! Die Machtstellung de« Deutschen Reiche« hat ei» gewiß nicht unberechtigte« Selbstgefühl de« deutschen Volke« erzeugt, welche- sich gegen solche Schritte, die früher nach Lage der Sache unbean standet geblieben sind, aber jetzt al» Demülhigungen empfunden werden müßten und sicherlich auch so em pfunden würden, kräftig auflehnt. Aber die Sache liegt diesmal nicht so! Die Prinzessin Sophie hat den Kronprinzen von Griechenland als Protestantin geheirathet. Niemand hat einen Glaubenswechsel von ihr verlangt. Jetzt ist sie Kronprinzessin von Griechen land, durch die Heirath aus dem preußischen Königs hause ausgeschieden, die Frau ihres Mannes, die Mutter seiner Kinder. Wenn sie jetzt die orthodoxe Religion annehmen will, so ist das kein politisches Ereigniß mehr, sondern lediglich eine Sache deS Herzens. Die Schlüsse, welche man in Petersburg au« der authentische» Meldung ziehen will, sind na türlich durchaus hinfällig. Man hofft dort, es werde sich eine deutsche Prinzessin finden, die, um Gattin " des Großfürsten-Thronfolgers zu werden, sich bereit finden lassen werde, zum orthodoxen Glauben über- zutretcn. Davon kann und wird selbstverständlich nie die Rede sein! — Amerika. Wie General MileS versichert, ist die gegenwärtige Erhebung der Indianer die größte und ernsteste, die je in der Geschichte der Rothhäute vorgekommen ist. Die Verschwörung um fasse diesmal einen größeren Landbezirk und mehr einander sonst feindselig gegenüberstehende Stämme als je vorher, auch seien die Indianer besser bewaff net als je, und zwar meist mit weittragenden Win- chesterdüchsen; reichlich sei auch ihr Vorrath an Munition. „Eine der Hauptursachen" des Aufstandes liege darin, daß man die Indianer ohne Nahrung lieb, so daß sie, wie sie kürzlich einer amtlichen Kom mission erklärten, gezwungen waren, ihre Hunde auf zuessen. Bon der wirklich gewissenlosen Art, wie man an „maßgebender Stelle" mit den „Schützlingen des Volke«" umspringt, erzählt General MileS da« folgende bezeichnende Beispiel: „Vier Jahre lang, von 1877 bi« 1881, waren die Sioux unter mili tärischer Aufsicht, und viele von ihnen brachten e« dahin, daß sie sich selbstständig erhalten konnten. Man nahm ihnen die Waffen und die Pferde ab, man verkaufte ihre Krieg«ponie« und erstattete ihnen den Werth derselben in der Form von Zuchtthieren. So kam e«, daß die Indianer im Laufe weniger Jahre eine große Rtnderheerde besaßen, auch hatten sie Wagen und Karren und bebauten ihre Felder. Da erfolgte 1881 der Befehl, daß die Indianer nach dem Süden versetzt werden müßten, um in den dortigen Agenturen untergebracht zu werden. Die Indianer waren in Verzweiflung. Sie flehten die Offiziere an, an die Behörden in Washington zu