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der Nachwelt wird nie erlöschen. Das Bildnis, unseres gro ßen Kaisers Wilhelm I. wird silr alle Zeiten als die schönste Zierde unseres Krieger-Denkmale- gelten. Wenn ich nun im Namen des hiesigen Militär-VereinS zum Gedenken der lieben Todten einen Kranz hiermit nieder lege, so mögen diesen Act der Pietät die Worte begleiten: Schlummert in geweihter Erd«, tapfre Helden, lieben Krieger, Die Ihr unseren Erbseind lehrtet, wer am Rheine blieb der Sieger, Eurem frühen Grabe woll'n wir immergrüne Kranze weben. Denn zur Ehr« und zum Ruhme Deutschlands ließt' Ihr Euer Leben! Mit diesen ergreifenden Worten legte Hr. Müller im Namen des Militär-Vereins einen Lorbcerkranz nieder, worauf Seiten der Angehörigen der Gefalle nen sowie von den Gesangvereinen „Stimmgabel" und „Liederkranz" unter entsprechenden Widmungen das Denkmal mit weiteren Kranzspenden geschmückt wurde. Nach Vortrag des LiedeS: „Das treue deutsche Herz", ergriff der Vicevorsteher des Militär-Vereins, Hr. Stadtverordneter Alban MeichSner, das Wort und richtete in Bezug auf die Jubiläumsfeier des Vereins an die Festversammlung folgende Ansprache: Geehrte Festgenossen! Werthe Kameraden! Es war im Jahre 18ö0, als sich in hiesiger Stadt Männer, ehemalig gediente, ehrenvoll verabschiedete Militärs zusammenfanden, um einen Verein, den Militär-Verein zu gründen. Der Zweck eines solchen Vereins ist: die Rücker innerung an das frühere Militärleben in geselliger und er heiternder Weise zu unterhalten, die ehemalige Kameradschaft zu pflegen, die ehrenhafte Gesinnung für Gesetz, Ordnung, Sittlichkeit, Treue für König und Vaterland nach innen und außen zu fördern, sowie die gegenseitige Unterstützung in Unglücks- und Sterbefällen zu bethätigen. Waren es im Anfang nur eine geringe Anzahl Kameraden, die von diesem guten Gedanken beseelt waren, und hatten dieselben auch mit vieler Mühe und Beschwerde zu kämpfen, so schritten dieselben doch muthig aus der betretenen Bahn vorwärts, so daß der Verein lebensfähig blieb und sich immer mehr entwickelte. Heute nach -Ojährigem Bestehen desselben ist derselbe auf die stattliche Zahl von beinahe «00 Mitgliedern angewachsen und können dieselben aus ein großes Feld segensreicher Thätigkeit zurückblicken. Der Verein hat unter fortdauernd guter und richtiger Führung bis heute ein Ziel erreicht, was wohl bei Gründung desselben nicht geahnt worden ist. Nicht allein in unserer Stadt, sondern auch anderwärts im ganzen sächsischen Vaterlande fanden sich eifrige Anhänger der Militärvereine, so daß man schon im Jahre I8«1 einen erzgeb. und vogtl. Militär-Vereins-Bund ins Leben rief. Diesem Bund wurde am 12. October 188l die hohe Ehre zu Theil, daß unser jetziger erhabener König, damals erlauchter Kronprinz Albert, Herzog zu Sachsen das Protectorat über diese Vereinigung huldvollst übernahm. 'Nach und nach wuchs diese Vereinigung zum allgemeinen sächsischen Militär-Vereins-Bund heran, dessen gemeinnütziges segenbringendes Wirken von allen Militär-Vereinen enipsunden und gewiß von allen Kumc.-aden anerkannt wird. Unser Verein empfindet es heute ganz be sonders als eine große Wohlthat, daß durch gütige Ver mittelung von Sachsens Militär-Vereins-Bund unserer Ver einsfahne ein schönes Geschenk von Sr. Maj. unfern aller gnädigsten König und Herrn, den erhabenen Protektor der Militär-Vereine, zu Theil werden wird. Kameraden! Dieser erneuerte Beweis königlicher Huü> und Gnade muß uns daher immer mehr anspornen, unser? Thätigkeit dem große» Ganzen zu widmen und uns immer fester an dasselbe anzuschließen, damit wir in allen Fällen dem gesammten deutschen Vaterlands eine kräftige Stütze sein können. Nun Kameraden, von dieser Gesinnung ausgehend, laßt uns auch heute am Tage des lOjähr. Bestehens unseres Vereins, an dieser geweihten Stätte bekennen, daß wir stets treue Söhne des deutschen Reiches sein und bleiben wollen. Laßt uns auch darnach trachten, daß wir unsere Kinder zu echt deutsche Männer erziehen wollen, damit sic festhalten an dem, was wir bisher errungen haben und rüstig und muthig weiter bauen an dem großen Werke zum Nutzen der Militär- Vereine, zum Segen des ganzen Vaterlandes. Hierauf fand nun die Überreichung der Fahnen geschenke statt. Hr. Bezirksvorsteher Sekretär Stei nert aus Schwarzenberg übergab als erste» und werthvollstes Geschenk eine von Sr. Maj. dem König Albert gestiftete herrliche Schleife und einen Fahnen nagel und betonte dabei in seiner Rede, wie die Militärvereine dieser königlichen Huld und Gnade gegenüber durch wahre Vaterlandsliebe und mann haftes Eintreten für Recht unk Gesetz sich am wür digsten erweisen könnten. Im Anschluß hieran brachte der Herr Bezirksvorsteher noch das Hock auf Se. Majestät au», welches in der Sachscnhhmne „Den König segne Gott" ausklang. Nächstvem sprach der Vorsteher des Vereins, Herr Kaufmann Hermann Wagner, den Dank für das huldvollst verliehene Königsgeschcnk aus. Nunmehr erfolgte die Uebergabe je eines FahuennagelS von den hiesigen Offizieren des Bcurlaubtenstandcs, von den ehemaligen Ein jährig-Freiwilligen, von dem Militär-Verein Schön- heiderhammer, überreicht durch den Vorsteher Herrn Poller, der Freihandschützengescllschaft, dem Gesang verein „Orpheus" und dem langjährigen Ausschuß mitglied Herrn Herm. Unger Die von den Frauen und Jungfrauen der Mitglieder des Militär-Vereins gestifteten Geschenke, bestehend in einem prachtvollen Bandelier, zwei Galascherpen für die Fahncnbegleiter und vier Scherpen für die Zugführer, wurden von den dazu beauftragten, jetzt weiß gekleiketen Festjung frauen unter Beglückwünschungen für den Jubelverein überreicht. 'Nachdem durch den Vicevorsteher den Versammel ten noch mitgetheilt worden war, daß der Hr. Bezirks- Kommandeur Major Bretzsch in Schneeberg in Folge Familientrauer und Herr Oberregierungsrath Amts hauptmann Frhr. v. Wirsing in Folge einer Bade reise am Erscheinen bei dieser Feier verhindert seien, brachte Herr MeichSner noch den telegraphischen Glückwunsch zur Verlesung, welchen die beiden Herren Offiziere der Landwehr u. Reserve, Eugen Dörffel von hier und Gustav Bretschneider in Wolfs grün von RüdeSheim am Niederwald an den Jubel verein hatten gelangen lasten. Nach der Dankaus sprache Seitens deS Verein-Vorsteher» Hrn. Wagner für alle Geschenke sowohl als für die zahlreiche Theil- nahme am Feste selbst, und nach Vortrag einer Mu- sikpiece zum Schluffe der Feier, formirte sich nunmehr der Festzug, der in seiner Stattlichkeit ein erfreuliche» Bild patriotischer Gesinnung gewährte. An demselben nahmen Theil: Die Freiw. Feuer wehr, der Turnverein, das städtische Musikcorps, die Vertreter der königlichen, kaiserlichen und städtischen Behörden, die Offiziere de« Beurlaubtenstande», das Lehrerkollegium mit den oberen Klassen der hiesigen Bürgerschule, die Festjungfrauen, da» Knaben-Tromm- ler-Corp«, der Militärverein von Schönheiderhammcr u. eine Deputation aus CarlSfeld, der hiesige Militär- Verein (allein durch nahezu 460 Mann vertreten), die Freihandschützen-Gesellschaft und die hiesigen Ge sangvereine. Eröffnet wurde der Zug durch 19 Vor reiter, welche als Cavalleristen seinerzeit in der Armee gedient haben. Nachdem derselbe den größten Theil der Stadt berührt hatte, löste er sich vor den Localen des .Feldschlößchen" u. der Meinel'scben Restauration auf, woselbst ein lebhafter Verkehr bis in den Abend stunden stattfand. Die um 8 Uhr angesetzte Festvorstellung im Eber- wein'schen Saale war außerordentlich zahlreich besucht und fanden die theatralischen sowie die gesanglichen Vorführungen lebhaften Beifall. Für Montag war geselliges Beisammensein im Schützenhause geplant. Die überaus ungünstige Wit terung war dabei nicht von Vortheil, dagegen war es am Abend im „Feldschlößchen", wo gleichfalls wie am Sonntag theatralisch-deklamatorische Aufführungen stattfanden, wieder sehr zahlreich besucht. Am Dienstag, als eigentlichen Sedanfesttag, wurde früh 6 Uhr Reveille der Stadtkapelle, geführt durch den Militär-Verein, abgehaltcn. Die hiesige Bürgerschule wurde der Feier des Nationalfesttages durch einen Vormittags 9 Uhr be ginnenden Fcstaktus gerecht, der durch zahlreiche Betheiligung unserer städtischen Behörden, der hie sigen Geistlichkeit wie des Publikums ausgezeichnet war. Eingeleitet wurde die Feier durch die beiden ersten Strophen des LutherliedeS: „Ein' feste Burg ist unser Gott"; nachdem sprach Herr Lehrer Opitz in fesselnder und begeisternder Weise über den Tag von Sedan. Er führte aus, derselbe sei zuerst ein Tag der Mahnung an die glorreichen Errungenschaften jener großen Zeit, der beiden deutschen Provinzen Elsaß und Lothringen, sodann ein Tag der Mahnung an die erlangte Einheit, Ehre und Macht Deutsch lands und ein Mahner an die Errichtung des deut schen Kaiserthums. Zweitens sei der Sedantag ein Tag des Dankes gegen den gütigen Gott, gegen die treue Wacht am Rhein, gegen die erprobten Füh rer der deutschen Heere. Endlich veranlasse dieser Tag zu ernsten Gelübden, einig zu sein in treuer Liebe zum Vaterlande, zu schirmen Deutschland« Macht und Ehre, zu büken Deutschlands Wohl und Glück. Die Persönlichkeit unseres erhabenen Kaisers gewährt uns Zuversicht bei dem Blicke in die Zukunft unseres Vaterlandes. — Nachdem hierauf das Lied: „Dir weih'n wir unsre Lieder" verklungen war, deklamirten Schüler Preiß aus II. Kn. 1u das Gedicht: „Da ganze Deutschland soll es sein" und die Schülerin Kramer aus II. M. 1u das stimmungsvolle: „Der Landwehrmann auf dem Schlachtfelde von Sedan" in anmuthigcr Weise. Die ernsten Klänge des Ge sanges: „Die Ihr im fernen Land fandet die Ruh", ein Gebet und Schlußgesang beendeten die sehr ge lungene, allgemein befriedigende Festfeicr in unserer Bürgerschule. Uni 11 Uhr fand, wie alljährlich, Festgeläute mit allen Glocken statt, welches in mehreren Intervallen bis 12 Uhr Mittags dauerte. Der Abend vereinigte nochmals alle patriotisch gesinnten Männer im Saale des „Feldschlößchen" zu einem zahlreich besuchten und unter begeisterter Stimmung verlaufenen Commers. Mit Beginn desselben gelangte durch Hrn. Vorsteher Wagner die Antwort Sr. Majestät auf das Abend zuvor abge- sanvte Huldigungstelegramm an den Protektor der sächsischen Militär-Vereine zur Verlesung. Nach dem dreimaligen begeisterten Hoch auf den geliebten LandeS- herrn, wurde die Sachsenhymne von allen Anwesen den stehend gesungen. Nächstdem hielt Hr. Amts richter Prem.-Lt. d. Res. Kautzsch nachstehende, mit großem Beifall aufgenommene Festrede: Sehr geehrte Gäste! Werthe Kameraden! Hundert und tausendfältig schallt am heutigen Tage durch die gesammten Gauen des deutschen Reiches der Jubel über die großen Thaten, die das deutsche Volk als Volk in Waffen vor nunmehr SO Jahren mit Gotte« gnädigem Beistände vollbringen durste, die Freude über die großen Errungen schaften, die das in der deutschen Geschichte ewig denkwürdige Jahr 1870 unserem großen Vaterlande brachte. Und in der That, wir haben allen Grund, uns in der Erinnerung an jene große Zeit von ganzem Herzen zu freuen. Tausendmal ist in Wort und Lied solcher Freude schon Ausdruck gegeben worden, aber immer und immer wieder soll sich da» deutsch« Volk zum Bewußtsein bringen, was es dem Jahre 1870 zu verdanken hat: Die Ehre, die dem deutschen Namen wurde durch die in der Weltgeschichte Wohl noch nie dagewesenen Siege, vor Allem aber die feste Einigung de» ganzen deutschen Volkes und die mit dieser verknüpften Segnungen. Was unsrer Väter Sehnen war, wa« auch wir schon in der Jugend, sobald wir nur politisch zu denken und zu fühlen gelernt, al» da« schönste Ziel unsres politischen Sein» be trachtet und erwünscht hatten, die Wiederausrich.ung des deutschen Kaiserthums in neuer, besserer, kräftigerer Gestalt, das Jahr 1870 hat es uns gebracht. — Das Jahr 1870! Denn nach dem das deutsche Volk in dem ihm ausgedrungenen Kampfe als ein einig Volk von Brüdern dem Feinde entgegen getreten, nachdem es sich seiner Zusammengehörigkeit und seiner Stärke in seiner Einigkeit bewußt geworden war, konnte es nur noch gewissermaßen eine Formfrage sein, daß der thatsächlich vollzogenen Einigung auch eine äußere Gestalt gegeben, daß das deutsche Volk auch politisch ein Ganzes würde Deshalb betrachten wir, wie dies in diesen Tagen bereits zutreffend in unserer Stadt betont worden ist, Wohl mit Recht den 1870er Feldzug und in ihm besonders dessen Höhe und Glanzpunkt, die Schlacht bei Sedan, als den eigentlichen Grundstein des deutschen Reichsbaues. Wenn Wir nun, meine Herren, wie der denkende Mensch an hervorragenden Abschnitten seines Lebens auf dieses prüfend zurückzublicken pflegt, heute, an dem Tag«, der vor Allem der Erinnerung an die Gründung unseres Reichs gewidmet sein soll, Umschau halten, wenn wir fragen, ob sich erfüllt hat, was wir vor so Jahren von der Zukunft UN« versprochen haben, ob das Sehnen des ganzen deutschen Volkes auch ge stillt worden ist, so können wir rückhaltlos — Gott sei's ge dankt — mit einem freudigen Ja antworten. Der stolze Bau hat sich in dem LOjäbrigcn Bestehen als fest gefügt gezeigt. Er hat den zweimaligen Wechsel seines Oberhaupte» ohne Wanken ertragen, er hat nach außen und nach innen den Feinden bisher standhaft Trotz zu bieten vermocht. Bisher! meine Herren. Denn wir dürfen nicht verkennen, daß die Mächte, die dem jungen Reiche den Untergang bereiten möchten, keine geringen sind. Von, geographischen Ost und insbesondere vom Westen wird es mit scheelem, ja erbittert feindlichem Blicke betrachtet. Immer und immer wieder erheben sich aus dem Westen An zeichen dafür, daß die Jahrhunderte alte Feindschaft fort und fort glimmt und jeden Augenblick zu neuer Flamme empor lodern kann. Und im Innern — meine Herren — Gott sei's geklagt! — hier sitzt der grimmste, der schlimmste Wurm, der den präcktigen, mächtigen Bau je eher je lieber in Trümmer stürzen sehen möchte: Jener große, erschrecklich große Haufe böswilliger Verführer und bethörtcr einsichtsloser Verführter, denen Vaterlandsliebe ein leerer Wahn ist, der mit ihr Alles, was Religion, was Familiensinn, was Ehre und Tugend heißt, in den Staub getreten haben will. Die vo» dort uns und unserem ganzen geliebten Vater lande drohende Gefahr ist wahrlich, darin werden Sie mir Alle beistimmen, eine sehr große. Je größer aber die Gefahr von außen und von innen, desto mehr ist Jeder von uns, jeder deutsch denkende und fühl ende Mann verpflichtet, an seinem Theile, in seinem Wirkungs kreise zur Bekämpfung des Feindes beizutragen. „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vater land, darnach laßt uns alle streben, brüderlich mit Herz und Hand." So haben wir erst vorgestern gesungen. Wie aber soll es mit der Einigkeit, wie mit dem Recht, wie mit der Freiheit unseres Volkes bestellt sein, wenn in ihm die wüsten Grundsätze der rothen Internationale Verwirklichung finden wollten! Es ist eine alte, von der Geschichte hundertfach gelehrte Wahrheit, daß die Wohlfahrt eines Volkes unter einer starken, weisen und gerechten Monarchie stets am meisten gefördert wird und man müßte blind sein, wenn man bei einer Umschau in den heutigen Kulturstaaten nicht sehen wollte, wie wahr der alte griechische Dichter sagt: Zu nichts taugt einem Volke die Vielherrschaft, Einer sei Herrscher, Einer sei König. Zum Glück sind wir zur Zeit noch weit davon entfernt, unser deutsches Vaterland und mit ihm unsere ganze Kultur unter die Füße des rothen Socialismus getreten zu sehen. Noch findet Recht und Ordnung und die wahre Freiheit eine starke Schutzwehr in den deutschen Fürsten, voran den jugend frischen, thatkrästigen Kaiser und dessen treuesten Bundesge nossen, unserem allverehrten Landesherrn. Um diese sich schaaren, nicht nur wenn von außen mit der Waffe in der Hand ein Feind dem Vaterlande droht, sondern auch im Kampfe gegen dessen innere Widersacher, ist heilige Pflicht aller deutschen Männer und deshalb wollen wir, die wir uns zur gemeinsamen Festfeier hier versammelt haben, an diesem patriotischen Gedenktage von neuem geloben, allezeit nach außen wie nach innen getreu zu stehen zu Kaiser und Reich, zu König und Vaterland. Ich bitte Sie, daß Sie mit mir diesem Gelöbniß Ausdruck geben, indem Sie ein stimmen in den Ruf: Seine Majestät der deutsche Kaiser und Seine Ma jestät unser allverehrter, vielgeliebter König und Herr, die Beschirmer und Beschützer der Einheit und Unabhängigkeit, der Ehre und der Freiheit des deutschen Volkes nach außen wie nach innen, sie leben hoch! 'Nachdem noch in wechselnder Rede und unter Absingung von patriotischen Liedern der hervorragenden Führer der Nation während der ruhmvollen Erhebung Deutschlands gedacht und manches Hoch auf Die jenigen ausgebracht worden war, welche in der schweren Zeit des Kriege» mit Opfermuth und Treue dem Vaterlande gedient haben, trennte man sich in der Mitternachtsstunde in dem Bewußsein von einander, daß die vergangenen Festtage gezeigt haben, daß in der Bevölkerung Eibenstocks der Patriotismus noch alleweil eine gute Pflegstätte gefunden hat und wir sind der Ueberzeugung, daß e» auch in Zukunft immer so bleiben wird! Aagesgeschichle. — Deutschland. Wie ein süddeutsches Blatt sich au« Berlin melden läßt, soll Kaiser Wilhelm beab sichtigen, dem Generalfeldmarschall Grafen Moltke anläßlich seines 90. Geburtstage« die Herzogs würde zu verleihen, und zwar würde der zu ver leihende Titel an einen der großen Siege der Armee erinnern. — Die Verfügung de« Reichspostamt«, laut wel cher da» Porto für Drucksachen im Gewicht von 50 bi» 100 Gramm auf 5 Pf., im Gewicht von 100 bi« 250 Gramm auf 10 Pf. abgeändert wurde, hat