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stand II. Classe mit dem Prädikat »Bahnhofsinspektor" ernannt worden. Sein Nachfolger ist Herr Eisen bahnassistent I. Klasse M »lisch au» Dresden. — Dresden. Die Abreise der Königlichen Majestäten nach Jagdschloß Rehefeld dürfte am Sonn abend erfolgen. Am 7. August trifft da» KönigSpaar dann wieder in Pillnitz ein, worauf sich Ihre Majestäst die Königin alsbald zu mchrwöchentlichem Kurgebrauch nach dem Seebad Blankenberghe begiebt. Auf ihrer Reise dorthin wird die Königin nnr von einem Ca- valier und einer Hofdame begleitet sein. — Dresden. Am Mittwoch, den 30. Juli vor 20 Jahren begann der Eisenbahntransport der Truppen de» XII. (königlich sächsischen) ArmeecorpS zum größten Theil über Leipzig-Erfurt- Bebra-Hanau nach Kastel bei Mainz. Ein kleiner Theil der Truppen benutzte die Linie Leipzig-Halber- stadt-Kreiensen-Paderborn-Wetzlar und wurde bei MooSbach bei Biebrich am Rhein ausgeschifft. Die Truppen bezogen nach ihrer Ausschiffung enge Can- tonnements bei Wiesbaden, Frauenstein, MooSbach und Hochheim. DaS Hauptquartier Sr. K. Hoheit des Kronprinzen Albert von Sachsen, kommandirenden Generals des XII. ArmeecorpS, wurde nach Biebrich gelegt, das der 23. Division nach Hochheim, da« der 24. nach Wiesbaden. Ueberall während der Fahrt wurden die sächsischen Truppen mit Jubel von der Bevölkerung ausgenommen, Liebesgaben erfrischten die durch die große Hitze während einer über 36 Stunden andauernde» Fahrt ermüdeten Mannschaften. In den Cantonnements angekommen, mußten die zum großen Theil aus Reservisten und Wchrmännern zusammengesetzten Regimenter ihre Organisation be endigen und dann tüchtig exerciren, da eine nicht un bedeutende Anzahl der Landwehrleute noch kein Zünd- nadelgewchr in der Hand gehabt hatte. Bereits am 30. Juli begann auf mehreren bei Mainz geschlagenen Pontonbrücken der Uebergang über den Rhein, dessen grüne Fluthen von den anrückenden Regimentern mit lautem Jubel begrüßt wurden. Keine Truppe über schritt den Strom, ohne von der Musik begleitet die „Wacht am Rhein" anzustimmen. — Dresden. Am Sonntag wurden, wie be reits mitgetheilt, auf der Vogelwiese zwei Falsch münzer verhaftet. Dieselben scheinen gar zu große Ge schäfte mit der Ausgabe der gefälschten Münzen nicht gemacht zu haben. Jedenfalls scheuten sie sich, in hie sigen Geschäften u. Gasthäusern das falsche Geld an den Mann zu bringen und wollten den Trubel der Vogelwiese abwarten, um daselbst ihre Experimente vorzunehmen. Die hiesige Polizei scheint aber in den beiden Falschmünzern einen guten Fang gemacht zu haben. ES stellte sich nämlich heraus, daß der eine Jnhaftgenommene aus Berlin gekommen war, woselbst er in dem Hause Jnvalidenstraße 32 als Chambre garnist gewohnt hatte. In diesem Hause wohnte auch die am Sonntag vor acht Tagen im Berliner Thier garten ermordete Postschaffnersfrau Hertha Wende. Auf telegraphische Requisition der Staatsanwaltschaft zu Dresden hin ist nun in der Wohnung des Jn- haftirten zu Berlin eine Haussuchung vorgenommen und die Beamte» der Kriminalpolizei fanden bei der Haussuchung mehrere Schmelztiegel, Formen u. einen großen schweren verschlossenen Kaste», in welchem man falsches Geld vermuthet. Möglicher Weise kommt man dem Verbrechen im Berliner Thiergarten da durch ebenfalls auf die Spur. — Dresden. Den Besuchern der Wolfinger- schen Menagerie auf der Vogelwiese bot sich am Dienstag ein aufregendes Schauspiel. Als Miß Lastine, die Löwenbändigerin, während der Vorstellung den Löwenkäfig betreten hatte, legte sich der männliche Löwe vor die AuSgangSthür, sodaß cs derselben un möglich war, hinaus zu gelangen. Als Miß Lastine an ihm vorbei de» Rückweg antretcn wollte, erhob der Löwe ein mächtiges Gebrüll und duckte sich zum Sprunge. Die cmancipirtc Dame versuchte ihn mit telst der Peitsche zur Raison zu bringen, erregte je doch die Wuth des Thieres in solchem Grade, daß dieses wüthend auf sie zusprang, um sie zu packen. Nur mit Hülfe mehrerer Revolverschüffe gelang es der Bändigerin, den AuSgang zu gewinnen. Die Szene versetzte natürlich das Publikum in Erregung, doch hielt sie die Heldin der Szene nicht ab, nach kurzer Zeit von Neuem in demselben Käfig ihre Pro duktionen vorzusühren. — Die Einführung einer einheitlichen Eisen bahnzeit im Bereiche de» Verein» Deutscher Eisen bahnverwaltungen wurde in der in Dresden abge haltenen Generalversammlung deS Verein» auf An trag der Direktion der ungarischen Staatseisenbahnen angenommen. Die Einführung erfolgt mit dem nächsten Sommerfahrplan. — Leipzig. Die neue Markthalle an der Brüder-, Kurprinz- u. Windmühlenstraße geht immer mehr ihrer Vollendung entgegen und wird deren Eröffnung voraussichtlich am I. November d. I«. erfolgen. Zur Errichtung der Halle mußte ein ganzes Häuserviertel für den Preis von 299,985 M. von der Stadt angekauft werden, dessen Abbruch im Oktober 1888 begann. Am 23. Juli 1889 wurde der erste Spatenstich vollzogen und heute schon ist da» mächtige Hallengcbäude, da« auf einem Raume von 8745 <zm steht, nahezu vollendet. Der Stand geldtarif, den der Rath auSgcarbeitet und veröffent licht hat, richtet sich nach den Zinsen für Erbauung deS Hauses und den Amortisationsgeldern. — Nächster Tage werden hier zwei neue Pferdebahnlinien eröffnet. — Schwarzenberg. Der Militärverein „König Albert" beging am vergangenen Sonntag in festlichster Weise und unter zahlreichster Theilnahme die Weihe seiner Fahne. Die Weiherede hielt Hr. ?. Graf von hier. Oberregierungsrath AnitShaupt- mann Freiherr v. Wirsing widmete der Fahne unter für den Verein sehr ehrenvollen Worten ein Band. Bezirksvorsteher Steinert schmückte das Banner mit dem von Sr. Maj. dem König huldvollst gesandten Geschenke, bestehend au» Nagel nnd Schleife. Die prachtvolle Fahne, hervorgegangen aus der Kunst stickerei von Richard Mühlmann in Plauen, wurde überhaupt mit 50 Fahnennägeln und 5 Schleifen be schenkt. Festzug, Concert und Feuerwerk bildeten die weitere Feier. Theater. Eibenstock. Am künftigen Montag hat Herr Ernst (Schmid jun.) seine Benefizvorstellung. Hm Ernst hat sich die Gunst des hiesigen Theaterpubli kums in reichstem Maaße zu erwerben u. zu erhalten gewußt. Zur Aufführung kommt das ausgezeichnete Scribe'scbe Jntriguen-Lustspiel „Das Glas Wasser". Ueber dieses Werk entnehmen wir einem Artikel des Professor Rötscher nachstehende Zeilen: „Scribe hat Werke von wahrhaft künstlerischem Werthe geschaffen. Unter diesen nimmt „DaS Glas Wasser" die erste Stelle ein. Der Werth der künstlerischen Composition dieses Lustspiels beruht vornehmlich darauf, daß die mit so feinem Geiste ausgeführten Jntriguen zuletzt alle einem hohen sittlichen Zwecke dienen. Dieser aber ist kein geringerer, als das für England dringend nothwendige Friedenswerk. Es ist der feine und ge wandte Staatsmann, Vikomte von Bolingbroke, wel cher mit seltener Gewandtheit alle Fäden zur Her beiführung dieses Friedenswerkes in Händen hat. Die Zeichnung Bolingbroke'S gereicht Scribe zur höchsten Ehre, denn alle diesem Staatsmanns gegebe nen Züge sind aufs glücklichste berechnet und an seinen Triumphen erfreut man sich, weil sie wahrhafte Triumphe des Geiste« sind. Aber auch die stolze, herrschsüchtige Herzogin von Marlborough, die geist volle Gegnerin Bolingbrokcs u. die schwache, schwank ende aber herzensgute Königin Anna sind mit Meister hand gezeichnet. Nirgends eine Unsicherheit in der Zeichnung oder gar ein Bruch in diesen drei Gestalten. Dadurch erhält unser Lustspiel den Zuschauer in steter Spannung und bietet ihm einen hohen Genuß. Scribes „Glas Wasser" verdient, wie kein anderes derartiges Werk, die glänzenden Erfolge, welche es sich auf allen Bühnen Deutschland« errungen hat." — Wir haben obigem Urtheile einer ersten Autorität nichts weiteres hinzuzufügen und wünschen dem Bene fizianten am Montag Abend ein volles Haus. Aus vergangener Zeit — für unsere Zeit. 2. August. (NachdruU verbot«,.) Der Monat August enthält jene Ehrentage deutscher Waffen, an denen im Jahre 1870, bereits in den ersten Wochen des großen Krieges, die Entscheidung fiel zu Gunsten der in so frivoler Weise angegriffenen Nation. Der 2. August bildet gleichsam die Einleitung zu den Großthatcn dieses Monates. In Saarbrücken am linken Ufer der Saar standen einige Kom pagnien Jnsanterie vom Hohenzollernschen Füsilierregiment Nr. 40 und einige Schwadronen Ulanen vom Regiment Nr. 7 ; diese geringe Truppenmacht that mit ihrem Rekognosziren, Patouilliren u. Demonstriren so wichtig, daß man französischer seits an große Truppenansammlungen, zuletzt an 200,000 Mann glaubte. Dem Häuflein standen schließlich 2 französische Ar meekorps gegenüber. Die wenige Mannschaft hat sich um das Vaterland wohl verdient gemacht: denn jeder Tag Aufschub, den die übervorsichtigen Franzosen den Deutschen gönnten, kam dem deutschen Heere aufs Beste zu statten. Nachdem man von Tag zu Tag und von Stunde zu Stunde den Angriff des Generals Frossard in St. Johann und Saarbrücken erwartet hatte, rückten die französischen Kolonnen endlich am 2. August, Vormittags gegen 11 Uhr, auf der Straße von Forbach heran. EL kam nun zu dem Gefecht bei Saarbrücken, wo unter Auf bietung einer starken Artillerie und einer ganzen Armee die Franzosen die 1500 Mann „Grenzwache", wie man sie füglich nennen kann, nicht einmal besiegten, vielmehr selbe nur gegen Abend zwanzen, sich in guter Ordnung und mit ca. 70 Mann Verlust zurückzuziehcn. General Frossard soll denn doch etwas betreten gewesen sein, als er erfuhr, daß er ganze drei Kom pagnien „besiegt" hatte. Nichtsdestoweniger wurde französischer seits dieser erste und einzige „Sieg" ganz schamlos der sran- zösischen Bevölkerung gegenüber ausgebeutet und zur Verherr lichung des Kaisers Napoleon benutzt. Es klingt wirklich recht kindisch und der „xranäv Nation" recht unwürdig, wenn man in den französischen Berichten jenes 2. August liest: „Unsere Armee hat die Offensive ergriffen, die Grenze überschritten und das preußische Gebiet besetzt. Die Truppen lagern in der er oberten Position". Sie lagerten aber nur einen Nachmittag, dann konzentrirten sie sich schleunigst wieder rückwärts und wurden erst wieder gelegentlich der Gefangenentransporte aus deutschem Boden gesehen. Der Kaiser Napoleon macht« den Hokuspokus mit, indem er prahlte: „Ungeachtet der Stärke der feindlichen Stellung reichten einige Bataillone hin, um die Höhen zu nehmen, di« Saarbrücken beherrschen." »Ganze Bataillone sind weggemäht. Saarbrücken ist wieder eine sranzösische Stadt geworden. Saarbrücken ist di« erste Etappe, bald werden wir die letzte, Berlin, erreichen!" Daneben wurde Lulu, Napoleon- Sohn, der die erste Mitrailleuse „mit wunderbarer Wirkung" abgeschossen haben soll, verherrlicht. Solcher Hochmuth kommt stets vor dem Falle. 3. August. Am 3. August 1878 wurden die Berliner Kongreßakte unterzeichnet und damit wurden die Abmachungen des vom 13. Ium bis 13. Juli versammelt gewesenen Kongreffe-, in dem manch heiße Redeschlacht stattgesunden, anerkannt. Europa hatte wieder einmal für einige Zeit Ruhe, solange bi» die In teressen der im Osten am Geschick der Türkei mitbetheiligten Mächte mit einander in Widerstreit gerathen: und das dürfte über kurz oder lang der Fall sein. Auf dem Berliner Kongreß war es vor allen, di« machtvolle Gestalt des Reichskanzlers Fürsten Bismarck, die, obzwar Deutschland an den Machtfra gen, die sich an den letzten russisch-türkischen Krieg knüpften, nicht direkt betheiligt war, im Vordergründe stand: Bismarck waltete seines Amtes als „ehrlicher Makler" in bester Weise. Das Endergebniß jener am 3. August unterzeichneten Kongreß akten war im wesentlichen: die russischen Ansprüche wurden bedeutend vermindert, Oesterreich und England traten mehr in den Vordergrund und neben der Selbstständigmachung mehrerer Gebiete der Türkei wurde diese außerdem noch so verkleinert, daß man Wohl von der „ersten Theilung" der enropäischen Türkei sprechen darf. Das Hauptmoment dieses Kongresse beruht Wohl darin, daß der panslavistischen Begehrlichkeit ein Damm entgegengesetzt wurde, was Rußland noch nicht über wunden hat. 4. August. Der 4. August ist die erste Etappe aus der Siegesbahn der deutschen Truppen im deutsch-französischen Kriege. Die Ehre des ersten Angriffes und zugleich des ersten Siege- auf französischem Boden hatte die Armee des Kronprinzen von Preußen, unter dessen Befehl preußische, bayrische, württem- bergische, badische, nord- u. süddeutsche Truppen standen. Diese Armee hatte ihren Vormarsch von Speyer aus nach der Lauter genommen, der Grenze zwischen der bayrischen Pfalz u. Frank reich, wo am allerersten der feindliche Angriff zu erwarten war. Allein dieser erfolgte nicht, sodaß das deutsche Heer bis Weißen burg Vordringen konnte, wo ein Theil des 1. französischen Ar meekorps unter General Abel Douay stand. Hier kam es nun zum ersten größeren Gesechte. Während die Bayern «Division Bothener) im Norden des Städtchens ein Feuergesecht hinhiel- ten, kam das 5. preuß. Korps unter General Kirchdach heran; gleichzeitig drangen vom Norden her die Bayern, die hier be reits mit den Turkos Bekanntschaft machten und vom Süden her die Preußen in die Stadt. Der schwierigere Theil des Tages war der Sturn, aus den an der Hagenauer Chaussee gelegenen Gaisberg. Um 2 Uhr Nachmittags war der schwere Sieg erfochten und die Franzosen waren auf dem Rückzug. Auf deutscher Seite war der Verlust 1460 Mann u. 00 Offi ziere: die Franzosen ließen 1000 Gefangene, ein Geschütz und das Zeltlager der Division, deren Führer gefallen war, in deutschen Händen. An diesem Tage haben zum erstenmale Nord- und Süddeutsche brüderlich vereint gegen den gemein samen Feind gekämpft. Vermischte Nachrichten. — Meiningen. Ueber eine in Schwarzen brunn bei Eisfeld entdeckte bestialische Mord- that werden folgende Einzelheiten mitgetheilt. Der Bauer Stephan Löhlein und sein Sohn lebten schon längere Zeit in Unfrieden und wurden öfters hand gemein. Vor ungefähr 3 Wochen geriethen beide unter einander wegen einer Kleinigkeit in Streit. Der Vater, welcher gerne trank, begehrte beim Essen sein Fleisch, welches er indeß schon gegessen hatte. In dem Ver laufe des Wortgefechtes packte» Beide einander und fielen zu Boden, wobei der Sohn unten zu liegen kam. Die anwesende Braut des Sohnes kam nun ihrem Bräutigam zu Hilfe, so daß es dem Letzteren gelang, die Oberhand zu gewinnen und seinen Vater so lange zu würgen, bis er nur noch geringe Lebens zeichen von sich gab. Dann holte der Sohn ein Spaltkeil herbei und schlug damit seinem Vater den Schädel entzwei. Der Unmensch schleppte hierauf unter dem Beistand seiner Braut den Leichnam in den Holzschuppen und verbarg denselben dort unter Hackstreu. Nach drei Tagen schleppte das entmenschte Paar den Leichnam zur Mistgrube und grub ihn ziemlich tief im Dünger ein, wo er etwa vierzehn Tage liegen blieb. Inzwischen war der älteste Sohn von Amerika nach Hause gekommen, der sich wunderte, den Alten nicht anzutreffen. Dem neuen Ankömm ling, dem vielleicht ein Verdacht aufgcstiegcn sein mochte, fiel die Unruhe des Kettenhundes auf, der fortwährend nach der Düngergrube zustrebte; er löste am Sonnabend den Hund von der Kette, worauf dieser sofort nach der Grube stürzte und zu scharren und zu wühlen begann, bis endlich eine Jacke zum Vorschein kam. Man grub weiter und fand nun den schon in Verwesung übergegangenen Leichnam des Gemordeten. Der Schädel des letzteren soll gänzlich zersplittert sein. — Zeitz. Eine aufregende Szene spielte sich am Abend des 24. Juli in unserem 'Nachbarorte Röden ab. Der Gutsbesitzer S-, welcher während des Tages mit Getreidemähen beschäftigt war, kehrte des Abends etwas echauffirt nach seiner Wohnung zurück. Um den Grund seiner Aufregung befragt, gab er vor, daß er sich über das nasse Wetter ärgere. Nun entspann sich zwischen ihm und seiner Frau ein Wortwechsel, infolge dessen er in solche Wuth gerieth, daß er zu einer Jagdflinte griff und auf die Frau einen Schuß abfeuerte. Auf seine im Hofe sich be findlichen Kinder feuerte er ebenfalls, wodurch seine Wuth immer noch nicht abgekühlt war, denn gleich darauf schoß er auch auf die sich inzwischen vor dem Gute angesammelten Einwohner. Glücklicherweise ist durch die Schüsse Niemand verletzt worden, nur ein Kind streifte ein Schuß am Aermel. Inzwischen stürzte S. auf die Straße, um seine vor Angst davon gelaufene Frau zu verfolgen. Es gelang jedoch eini gen Männern, ihn zur Ruhe zu bringen, indem man ihm Hände und Füße fesselte und seine Festnahme bewirkte. — Ein Theaterbrand. Sonntag Abend ist in der Berliner Hasenhaide Schinkels Zaubertheater während der Vorstellung niedergebrannt. Alle Plätze waren dicht besetzt. Eine Decoration fing an einer Petroleumlampe Feuer. Im Augenblick schoß eine hohe Flamme empor und ergriff die morschen Soffiten.