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Juden ein eifriger Antisemit geworden. Er hat die Absicht bekundet, zum Christenthum überzutreten. Nun behauptet er, seine Familie habe seine antisemi tischen Bestrebungen und seinen beabsichtigten Ueber- tritt zum Christenthum benutzt, um ihn deshalb als geisteskrank zu erklären und habe ihn 8 Monate in die Privatirrenanstalt zu Schoeneberg bei Berlin ein gesperrt. Um daraus wieder herauSzukommeu, habe er zum Scheine seine Absichten aufgegeben. In der wiedcrerlangten Freiheit erzählt er nun seinen Fall und behauptet, daß der BezirksphysikuS, Geh. Sani- tätSrath vr. Abraham Bär, sich ihm als höherer Polizeibeamter vorgestellt und seine Einlieferung in das Irrenhaus bewirkt habe. Wie viel Wahres an dieser Erzählung ist, wird sich erst später Herausstel len; uns, so schreiben die „Dr. Nachr.", intcressirt nicht die spezielle Veranlassung der Einsperrung, das Antisemitenthum kommt hier erst in zweiter Linie in Frage, die Hauptsache ist, daß der Fall de Jonge die Frage der Zulässigkeit von Privatirrcnhäusern anregt. Wir nehmen keinen Anstand, dieselben als nicht länger zu dulden zu erklären. Der Mißbrauch, der mit der Freiheit und dem Leben des Einzelnen getrieben wer den kann und worden ist, ist zu furchtbar. Ein ein ziger Jrrthum eines Irrenarztes kann die entsetzlich sten Folgen nach sich ziehen. Namentlich aber ist schlechterdings mit der jetzigen Einrichtung zu brechen, wonach das Gutachten eines einzigen Arztes genügt, einen Menschen in ein Privatirrenhaus einzusperren. Hierzu sollte mindestens das Obergutachten einer höheren staatlichen Medizinalpcrson erforderlich sein. Bei staatlichen Anstalten ist nicht zu besorgen, daß sich der Irrenarzt durch selbstsüchtige Beweggründe in der Aufnahme und Behandlung von Geisteskran ken leiten lasse; bei Privat-Jrrenanstaltcn ist nur eine geringe Gewähr hiergegen vorhanden. Darum ver wandele man die privaten Irrenhäuser in Staatsan stalten, die gewissenhafte ärztliche Kunst kann dabei nur gewinnen. — Man schreibt uns aus Württemberg: Die Nachrichten aus Bayern, welche die furchtbaren durch die Nonne herbeigeführten Verwüst ungen der Staatsforstcn melden, können wir durch die Mittheilung ergänzen, daß die gefährliche Raupe auch in Württemberg, und zwar in Ober schwaben aufgetreten ist. Wenn man aber in Bayern den Verheerungen dadurch ein Ziel zu setzen sucht, daß man die Wälder abholzt, so ist man in Würt temberg an maßgebender Stelle der Ansicht, daß Zu warten in diesem Falle das bessere sei, und stützt sich dabei auf die Erfahrungen, die man in früheren Raupenjahrgängen gesammelt hat. Keineswegs ster ben nämlich die von der Nonne kahlgefressencn Bäume ab, sondern — das weiß man eben aus Erfahrung — die scheinbar dürren und abgestorbenen Stämme treiben in der Regel im folgenden Jahre wieder neue Nadeln und damit ist ja die Bedingung des ungehinderten Fortwachsens gege ben. Ein ganz hervorragendes Beispiel hierfür stammt aus dem Jahre 1839. In der Gegend von Ravensburg (Oberschwaben) trat damals die Nonne auf. In den dortigen Staatsforsten wurden eiligst 70,000 Klafter Holz niedergeschlagen, die natürlich zu Spottpreisen abgegeben werden mußten. Unmittel bar an dieses staatliche Gebiet stießen ausgedehnte Waldungen, die dem Fürsten Waldburg-Wolfegg ge hörten; hier hauste die Nonne ebenfalls in schauer licher Weise, die Bäume standen gespensterhaft kahl; aber eS wurde hier nicht abgeholzt, und im daraus folgenden Jahre schlugen die abgefressenen Bäume wieder lustig aus und wuchsen weiter. Dieselbe Wahrnehmung machte man in den fünfziger Jahren in den ebenfalls in Obcrschwaben befindlichen Fürst lich TaxiS'schen und Gräflich KönigSegg'sche» Wald ungen: man ließ die abgefressencn Stämme stehen und nächstes Jahr wuchsen sie weiter. Auch das hat man schon erlebt, daß die Natur sich selber in der Weise half, daß die Raupen von Krankheiten befallen und namentlich von den — überhaupt sehr nützlichen — Schlupfwespen, die in ähnlich großen Massen wie die Raupen auftraten, binnen Kurzem vernichtet wur den. So geschah eS im Jahre 1840. Wünschen wir, daß auch diesmal die Selbsthilfe der Natur oder die eigene Kraft des Waldbaumcs den furchtbaren Feind überwinde! Mit menschlichen Gegenmitteln, selbst mit Niederschlagen des Waldes oder gar, wie neuer dings geschieht, vermittels riesiger elektrischer Sonnen, ist gegen dieses Uebel nicht wohl aufzukommen. — Rußland. Die große Zahl der russischen Feiertage, an denen nicht gearbeitet werden darf, schädigt nicht allein Arbeitgeber und -Nehmer, sondern verführt auch die letzter» zur Trunksucht. Das Mi nisterium der Reichsdomänen unterhandelt deshalb mit dem heiligen Synod über eine Beschränkung dieser Feiertage, deren Zahl ein Kongreß in Kiew auf 92 im Jahre festgesetzt wissen will. (Da wäre immer der vierte Tag ein Feiertag.) — Süd-Amerika. BuenoS-AyreS. Am Sonnabend früh brach in Folge eine- Aufstandes der Truppen eine Revolution aus. Auf den Straßen wurde geschossen, alle Läden wurden ge schlossen. Die Mannschaften de» 10. Regiment-, welche in Buenos-Ayre« in Kantonnement liegen, haben sich auf Anstiftcn ihrer Offiziere empört. Die Lokalbehörden und die Regierung ergreifen energische Maßregeln, um die Empörung zu unterdrücken und versuchen mit Hilfe der Polizei die Aufständischen zu isoliren. Der Aufstand hat fast einen allgemeinen Charakter und die Aufrührer sind Herren in ihren Kantonnements. Der Belagerungszustand ist pro- klamirt worden, die Börse und die Banken sind ge schlossen. Locale und sLchstfche Nachrichten. — Eibenstock, 28. Juli. Gestern feierte der hiesige Gesangverein „Orpheus" im engern Kreise das 25jährige Jubiläum seiner Fahne. Ein ladungen dazu waren nur an Mitglieder der andern beiden hiesigen Gesangvereine ergangen. Nachmittag 3 Uhr zogen die drei Vereine unter Borantritt der städtischen Capelle vom „Deutschen Haus" aus nach dem Garten der Meine l'schen Restauration, woselbst bei der sonnigen Witterung die Feier in heiterster Weise verlief. Die von Herrn DiaconuS Fischer freundlichst übernommene Festrede, welche die Be strebungen der Gesangvereine in so gewandter Weise schilderte u. mit großem Beifall ausgenommen wurde, lassen wir in Nachstehendem hiermit folgen: Hochverehrte Anwesende! Gern und mit Freuden habe ich mich auf das Ansuchen des Gesang-Verein Orpheus bereit erklärt, mit ein paar kurzen Worten die Bedeutung des heutigen und für den Orpheus so festlichen Tages zu beleuchten: denn einmal bin ich selbst sür Alles, was der Musik und besonders dem Gesänge dient, von lebhafter Theilnahme beseelt und weiß es aus eigener Erfahr ung, welch frisches und frohes Leben gerade durch den Männer gesang gewerkt und gepflegt wird; und dann ist das heutige Fahnenjubiläum eine Feier, die ein Verein nur selten und darum mit größerer Freude begehen darf. Meine Herren vom Orpheus! 25 Jahre ists her, daß Sie sich diese Fahne stifteten. Oftmals hat sich in diesen Jahren Ihr Verein um sie gesam melt, oftmals sind Sie ihr gefolgt bei fröhlichen und ernsten Gelegenheiten. Heute aber blicken Sie mit besonderem Stolze, besonderer Freude zu ihr auf. Welche Gedanken, welche Em pfindungen sinds, die sie in Ihnen wachrust? Sie ist Ihnen heute ein Erinnerungszeichen, ein Wahrzeichen, ein Bundes zeichen. Ja, wie sollte diese Fahne am heutigen Jubeltage Sie nicht zuerst erinnern an vergangene Zeiten! Rückwärts wenden sich zuerst unsere Blicke und Gedanken: 1885 ward die Fahne gestiftet. Welche Wandlungen haben wir seit jenen Jahren erfahren! Damals hatten die deutschen Gesangvereine, wie Turn- und Schützenvereine eine noch tiefere Bedeutung als heute. In ihnen kamen deutsche Männer zusammen, durch drungen von glühender Vaterlandsliebe. Was erst in späteren Jahren zur Wirklichkeit werden sollte, was wir heute mit Stolz unser eigen nennen, das sangen danials schon die deutschen Gesangvereine voll Sehnsucht in ihren Liedern, in all den Liedern von Freiheit, von einem geeinten Deutschland, von einem deutschen Kaiser. Und wenn das deutsche Volk dann seine Aufgabe verstand, als der Augenblick zum Handeln ge kommen, so danken wir das nicht in letzter Linie den deutschen Sängern, die es dem Volke vorher solange vorgcsungen hatten, bis es wußte, was es zu thun hatte. An jene Zeiten erinnert uns heute die Fahne, und wir wollen uns gern daran erinnern lassen, damit wirs heute mit Dani gegen Gott singen, was unsere Väter voll Sehnsucht gesungen: Was uns eint als deutsche Brüder, Das sind unsere Heimathlieder Und die Lust am deutschen Geist. Welche Wandlungen hat ferner der Orpheus im besondern erfahren! Von den Mitgliedern, die den Verein gründen und die Fahne weihen halsen, wie wenige sind noch unter uns! Die Einen hat das Schicksal hinausgetrieben in die Welt, sie sind zerstreut in alle Winde; die Andern sind dahingegangcn den Weg aller Welt, sie ruhen im Grabe. Wir gedenken da vor allen des Mitbegründers u. langjährigen hochverdienten Diri genten des Vereins, des verstorbenen Cantor Ludwig, der 3V Jahre lang seine Kräfte in den Dienst des Vereins gestellt hat, wir gedenken so mancher lieben Freunde und Genossen, deren Herz so warm sür den Verein schlug. Die Fahne mahnt uns ihrer zu gedenken in Liebe und Dankbarkeit und ihr Ge- dächtniß in Ehren zu halten. — So wird die Fahne für uns heute zum Erinnerungszeichen, aber auch zu einem Wahrzeichen, das Sie mahnt an Ihre Aufgabe». Und welche sind dies? Sehen Sic die Fahne an! Auf der einen Seite trägt sie die Lyrä; auf der andern den Namen des Vereins: Orpheus. Orpheus war, so berichtet die uralte griechische Sage, ein Sänger, dem vom Gotte Apollo selbst die Gabe des Gesanges verliehen war; er verstand dies« Kunst in so vorzüglicher Weise, daß nicht nur die Menschen, sondern auch wilde Thiere durch die Macht seines Gesanges ergriffen wurden, ja selbst die Felsen zerflossen in Thränen, als er ein Klagelied anstimmte. Sic sehen, es ist ein erhabenes Vorbild, dem Sie nachstrebcn, und cs ermahnt Sie, den Gesang zu pflegen als eine göttliche Kunst voll hehrer Macht. Das ist auch die Kunst des Ge sanges. Wo man singt, da laß Dich ruhig nieder, böse Men schen haben keine Lieder, so sagt schon das Sprichwort. Und es ist wahr, die Musik und der Gesang besonders vermag das Menschenherz in seinen tiessten Tiefen zu bewegen, macht es empfänglich für alles Hohe, Edle, Schöne, Gute. Meine Herren, Sic wissen es gewiß aus eigenster Erfahrung, daß die Gesangs- und Uebungsstunden, im rechten Geiste gehalten, zu erbauenden Stunden werden können, wie das Herj beim Singen höher schlägt, das Auge Heller leuchtet, wie die Freude des Fröhlichen verklärt, der Kummer des Sorgenvollen ge lindert wird, wie der ganze Mensch gehoben wird zu reineren Höhen; und es zeigt sich hierin die Musik als eine Königin der Künste, die vom Himmel stammt und uns zum Himmel ziehen will. Diese Kunst sollen Sie pflegen, dazu mahnt Sie heute besonders die Fahne mit dem Namen de» liederreichen Sängers Orpheus. Nicht nur al» ein Mittel zur Zerstreuung und Unterhaltung, sondern als eine Lehrmeisterin zu allem Hohen und Edlen sollen Sie sie ansehen, und die Tugenden, die Sie im Gesänge verherrlichen, sollen Sie üben: Königs- treue und Vaterlandsliebe, Gottesfurcht und Frömmigkeit. So ist die Fahne ein stetes Wahrzeichen zu rüstigem Weiterfireben in der Kunst des Gesanges. Aber nur dann können Sie auch wirklich vorwärtsschreitcn, wenn Sie unter einander eng zu- sammcnhaltcn, wenn Eie Ihr« Fahne auch ansehen al» «in Bundeszeichen. „Laß mich Deine Hand ergreifen, Bruderherz auf Du und Du!" so haben Sie vorhin gesungen, und so sollen Sie es auch halten. Die Fahne ist za vor allen da äußere Zeichen der Einheit und Zusammengehörigkeit, und nur in der Einigkeit ist Kraft. Innig« und herzliche Liebe und Freundschaft soll darum die Mitglieder unter einander verbinden, nicht nur an den Uebungsabenden, nicht nur bei festlichen Gelegenheiten, sondern stets sollen Sie zusammenstehen und wahr machen, was Sie sangen: Solange wir uns kennen, wollen wir uns Brüder nennen. In solch engem Zusammen schluß liegt die ganze Lebenskraft des Verein«; durch ihn ist der Orpheus lebensfähig geblieben, als einst die Zahl der Mitglieder auf 9 herabgesunken war; durch ihn ist er wieder erstarkt und angewachsen bis auf die heutige stattliche Mit- gliedcrzahl. In der Liebe und Treue der Mitglieder zum Verein und unter einander liegt auch die Bürgschaft zu einem weiteren Wachsen und Gedeihen des Vereins. Und so schließe ich denn mit dem herzlichen Wunsche: Möge die Fahne auch in Zukunft Sie wciterführen im edlen Streben nach dem Sängerpreis; möge sie immer um sich ver einen eine Schaar deutscher, sangesfreudiger Männer. Der Gesang-Verein Orpheus blühe, wachse und gedeihe! Nachdem der Redner geendet, fand unter entsprech enden Ansprachen die Beschenkung der Fahne statt. Der „Liederkranz" stiftete einen silbernen Fahnennagel, die „Stimmgabel" eben solchen und einen Kranz, die jungen Damen der Vereinsmitglieder sowie die Frauen beschenkten die Fahne mit je einer schönen gestickten Schleife und die jüngeren Mitglieder des Vereins mit einem Bandelier. Hierauf folgten nun Gesang- und Instrumental-Vorträge und wechselten während des ganzen Nachmittags in bunter Reihenfolge ab. Der Aufenthalt im Garten, welcher dem Feste an gemessen dekorirt war, war in Folge des herrlichen Wetters ein äußerst angenehmer, was von den An wesenden um so mehr empfunden wurde, als wir in diesem Jahre uns bi« jetzt nur wenig schöner Sonn tage zu erfreuen gehabt haben. Ein stark besuchter Ball, welcher am Abend im Saale des „Feldschlöß chen" stattfand, hielt die tanzlustigen Festtheilnehmer noch bis in die frühesten Morgenstunden beisammen und bildete zugleich den Schluß der gut verlaufenen Feier. — Eibenstock, 28. Juli. Am gestrigen Sonn tag haben in unserer Umgebung zwei Feuers brünste stattgefunden. DaS erste Schadenfeuer ging Nachmittag gegen 3'/, Uhr in dem Dorfe Sofa auf, woselbst gerade das Vogelschießen abgehalten wurde. Nächst dem Martin'schen Hause, woselbst das Feuer ausgekommen sein soll, ist auch der Mothes'sche alte Gasthof vollständig niedergebrannt, wobei auch eine ausgestellte Reitschule in Gefahr war, den Flammen zum Opfer zu fallen. — Das zweite Feuer bemerkte man Hierselbst Abend« gegen 11 Uhr und soll, wie wir hören, in Burkhardtsgrün eine Scheune des Leonhardt'schen Gasthofs niedergebrannt sein. — Leipzig. Eine gräßliche Unthat ist wie derum hier verübt worden. Als Nachmittag in der 5. Stunde drei hiesige Damen im Rosenthale auf dem Dammwege zwischen dem Neuen Schützenhause und der Leibnitzbrücke promenirten, kam plötzlich links vom Wege aus dem Gestrüpp laut heulend und in völlig durchnäßter Kleidung ein Knabe, der auf Be fragen angab, daß er soeben von seinem Stiefvater in's Wasser geworfen worden sei. Als die Damen den Knaben am Alten Theater einem Schutzmannc übergaben, bezeichnete das Kind einen auf dem Platze vor der 1. Bürgerschule auf einein Handwagen sitz enden Menschen als den so schwer Beschuldigten. Natürlich wurde derselbe sofort dingfest gemacht und gestand der Unmensch denn auch unumwunden ein, daß er den Jungen, seinen Stiefsohn, in der Absicht, ihn zu tödten, in die alte Elster geworfen habe. Er erklärte, daß er aus Gram über eheliche Differenzen ebenfalls den Tod habe suchen wollen, daß er aber durch die Ermordung des Kindes, des Lieblings sei ner Ehefrau, die den Tod desselben nicht überlebt haben würde, sich noch jener gegenüber habe rächen wollen. — In Leipzig wurde ein löjähriges Dienst mädchen aus Connewitz fcstgenommen, weil es seinen Dienstherrn, einen Steinsetzmeister, in erheblichem Umfange bestohlen hat. Das Mädchen hatte sich von dem Schlüssel, welcher den Sekretär seines Herrn schließt, einen Seifenabdruck gemacht und sich nach letzterem einen Nachschlüssel von seinem Bruder, einem Schlosser, anfertigen lassen. Mit Hilfe dieses Nach schlüssels hatte die unredliche Person alsdann zu wiederholten Malen den Sekretär ihres Herrn ge plündert und nach und nach 120 Mk. daraus ge stohlen, von diesem Betrage sich aber eine Uhr mit Kette, Ringe und verschiedene Tändeleien angeschafft, während 60 Mk. noch bei ihr baar vorgefunden wurden. — Plauen. Der „V. Anz." schreibt: „Inder gestrigen Nummer diese« Blattes wird der Vorschlag gemacht, eS möchten die Biertrinker Planen-, um den Theaterbaufonds zu unterstützen, ein Jahr lang für jede- GlaS Bier, welche» sie in den Bierhäusern trinken, einen Pfennig zum Theaterbaufonds geben; e» würden auf diese Weise in einem Jahre 150,000 Mark zusammenkommen. Daraufhin wird un« heute geschrieben: „Der Vorschlag ist nicht übel, nur möchte er auch auf den Kirchenbaufond Anwendung finden, da wären in 2 Jahren 300,000 Mark zusammen und die dritte Kirche könnte ohne Weitere« gebaut werden." — Wir meinen, ein Theater könne man recht wohl mit Hilfe von Bierpfennigen bauen, aber die Mittel zur Erbauung einer nothwendig geworde nen Kirche wird eine Stadt von der Bedeutung Plauen« auf würdigere Weise zu beschaffen wissen. — Meißen. Ein liebebedürftiger Bäcker au» unserer Nachbarschaft, welchem e«, wie so vielen Jung gesellen, wegen angeborener Schüchternheit und au« Mangel an Damcnbekanntschaft bi»her unmöglich war,