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— Hochzeitsreise mit Hindernissen. In Chiasso traf vor einigen Tagen ein junges fran zösische- Ehepaar ein, welches die Zollbeamten um möglichste Beschleunigung der Revision ersuchte. Sie wollten allein sein mit ihrem Glücke, ihrer Jugend und ihrer Liebe. Und diese Liebe, sie sprach aus den schönen, tiefblauen Augen der jungen Gattin, diese Liebe drückte die beredte Miene des Mannes aus. Die junge Frau schien sich den Fuß übertreten zu haben und mußte sich auf den Arm des Gatten stützen, welcher sie mit bedeutsamem Mitleid führte. Aber auch die Zollbeamten bedauerten, daß der jungen Frau das Gehen so schwer ankomme, und kamen auf den Gedanken, cs könne ihr am Ende geholfen werden. Der italienische Staat ist galant, und es ist in der Greinstation eine Frau eigens dazu »»gestellt, um den Damen, auf welche die Zollbeamten aufmerksam werden, bchülflich zu sein. Die junge Frau mit den tiefblauen, schönen Augen hatte, um mit Heine zu sprechen, «Alles, was Menschcnbegehr", sic hatte nicht nur die schönsten Augen, sondern auch Diamanten und Perlen bei sich, nämlich ein kleines Etui, gefüllt mit Juwelen im Werthe von 130,000 Lire. Der Gatte hatte seinerseits zwar nicht die schönsten Augen, aber dafür in seiner Cigarrentasche Juwelen im Werthe von 50,000 Lire. Das junge Ehepaar hat in Chiasso seine Hochzeitsreise unterbrechen müssen. Die böse Welt glaubt nicht an die Rechtmäßigkeit des Brillantenbesitzes, und im besten Falle sind zwar nicht schöne Augen, aber werthvollc Brillanten nach dem italienische» Zolltarif zollpflichtig. — Der gescheidte Dackel. Dieser Tage — so schreibt man aus Genf — unternahm eine größere Gesellschaft mittels Dampfbootes einen Ausflug nach Montreux, und auf der Rückfahrt bemerkte einer der Herren den Abgang seines treuen Köters, eines ur drolligen, ungemein gescheidte», schwarzen Dachs hundes, welcher „Lson" heißt und in ganz Genf bekannt ist. Der „Dackel" war in Montreux zurück geblieben, was die ganze Gesellschaft verstimmte; am meisten Hoffnung hegte noch der Herr des Hundes selbst, denn er war überzeugt davon, daß „Lson" um den ganzen See herum nach Hause laufen werde. Das schwarze Dachse! aber hat weit Erstaunlicheres geleistet, denn eine Stunde nach der Anknnft in Genf, als die Gesellschaft noch im nahegelegenen Cafö rastete, kam „Lson" ganz wohlgemuth auf sei nen kurzen Beinchen vom Landungsplatz daherge wackelt. Er hatte die Fahrt von Montreux einfach mit dem nächsten Schiff gemacht. Standesamtliche Nachrichten von Eibenstock vom 9. bis mit >5. Juli 1890. Geboren: 218) Dem Oeconom Hermann Gustav Vogel hier 1 S. 219) Dem Kaufmann Max Ott» Wittich hier 1 T. 220) Dem Maler Friedrich Otto Beck hier 1 S. 221) Dem Kaufmann Max Richard Ludwig hier 1 S. 222) Dem Ma schinensticker Aron Richter hier 1 S. Aufgeboten: 80) Der Schmied Friedrich Paul Krauß hier mit der Stickerin Hulda Wilhelmine Bauer hier. Eheschließung: 28) Der Handarbeiter Friedrich Alban Schmidt hier mit der Stickmaschinengehilfin Margarethe West hier. Gestorben: 157) Der unverehel. Anna Marie Seidel hier S., Max Paul, 1 I. 10 D. alt. 158) Des Waldarbeiter« August Moritz Stemmler hier T., Martha Elise, 5 I. 8 M. 29 T. alt. 159) Die Elisabeth verw. Wagner geb. Wagner, 77 I. 8 T. alt. iso) Der unverehel. Anna Antonie Uhlmann hier S., Paul Emil, 5 M. 7 T. alt. 161) Der Tischler Gustav Moritz Oppe hier, ein Ehemann, 56 I. 10 M. 26 T alt. 162) Des Maurers Anton Eduard Hehmann hier tvdtgeb. T. 163) Der unverehel. Stickerin Marie Minna Huster hier S., Albin Curt, 6 T. alt. Auktion. 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