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kommen zu erklären, hervor, daß man auch im Aus lande sich bewußt ist, daß Rücksichten auf die .hohe Politik" das Maß des Entgegenkommens für Deutsch land wesentlich mitbestimmt haben. — Nun ist auch der Reichstag in die Ferien gegangen und in die politische Werkstatt schleicht sich allmählich die schläfrige Stimmung der Sommerrast. Eine arbeitsreiche Zeit liegt hinter den Vertretern der deutschen Nation, die nun in alle Winde auSeinanderge- gangen sind. Unter mächtigen Erschütterungen begann der Reichstag seine Pflicht. Der WillenSauSoruck der Wähler hatte große Umgestaltungen in der Farben skala des parlamentarischen Bildes geschaffen, entz ünd formlos lagen vor aller Welt Bedenken und Zweifel, Hoffnungen und Befürchtungen, und zu der Räthselfrage, was das werden wollte, gesellte sich bange Besorgniß und stürmische Bewegung, als im Frühjahr der erste Kanzler des Reiches von der Warte herniederstieg, von wo er mit Hellem Auge und starker Hand und unvergleichlicher Kunst über die Geschicke des Vaterlandes gewacht hatte. Leben ist Streben. Das gilt vor Allem in der Politik. Rach neuen Bahnen drängte die Gegenwart und ein jugendstarker Herrscher unternahm eS muthig und behende, den Genius der Zeit an der Stirnlocke zu fassen. Zwar ist noch Alles im Fluß, im stetigen Werden und Vorwärtsdrängen, aber aus Nebeln wird der Tag und schon werden die Umrisse, welche die neue Gestaltung der Dinge kennzeichnen, deut licher und greifbarer. Und ein gut Stück optimist ischen Vertrauens ist nöthig für jeden politischen Fortschritt, sonst verflacht der Sinn in ödem un fruchtbaren PessimimiSmus und die schönen Regungen der Werdelust und Schaffensfreude verkümmern und versiegen. — Von verschiedenen Seiten ist bekanntlich der militärische Werth Helgolands nachdrücklich bestritten worden. Indessen scheint man doch in dieser Hinsicht etwas zu voreilig geurtheilt zu haben. ES mag sein, daß Helgoland im deutschen Besitz nur einen mäßigen positiven Werth haben wird. Dagegen ist cS unzweifelhaft, daß Helgoland in fremdem Besitz in einem künftigen Kriege für Deutschland außer ordentlich unbequem, ja geradezu gefährlich hätte werden können. Man darf nämlich nicht übersehen, daß der im Bau begriffene Nordostsee-Kanal bei Brunsbüttel von Helgoland aus vollständig beherrscht werden kann. Würde eine feindliche Flotte vor Helgo land liegen, dann könnte kein deutsches Schiff bei Brunsbüttel in den Kanal oder aus demselben. Der militärische Werth des Nord-Ostsee-Kanals wäre alSdann nahezu gleich Null. Diese Seite der Sache scheint man bei den bisherigen Erörterungen über den militärischen Werth Helgolands für Deutschland vollständig übersehen zu haben. — Die Vorgänge auf dem letzten deutschen Lehrertag in Berlin und namentlich der befremd liche Vortrag des früheren Seminardirektors vr. Dit tes aus Wien finden jetzt in verschiedenen Städten ein Nachspiel. Auch in Leipzig hat ein Lehrer im Namen einiger Amtsgenossen gegen Ui. Dittes und gegen die ihm vom Leipziger Lehrerverein veranstal teten Huldigungen eine Erklärung veröffentlicht, deren Hauptinhalt ist: „Die von Dr. DitteS in Berlin auf gestellten christenthumSfeindlichen Erziehungsideale sind ein Schaden für unsere deutsche Volksschule und die taktlosen Vorkommnisse in Berlin untergraben das Ansehen des ganzen Standes. ES ist zu bedauern, daß der Leipziger Lehrerverein sich nicht gescheut hat, sich zum Vertreter der DitteS'schen Ideen herzugeben und dieselben der gesummten deutschen Lehrerschaft unterzuschieben. Da die genannte Vereinigung ihrem Grundsätze, eine parteilose Vertretung des Lehrer- standeS zu sein, untreu geworden ist, ist cS unmöglich, daß die auf der Grundlage des biblischen Christen- thums stehenden Amtsgenossen fernerhin sich durch dieselbe vertreten und gebunden fühlen. Der Zu sammenschluß Gleichgesinnter unter der Lehrerschaft wird nicht auSbleiben." — Frankreich. Eine bemerkenswerthe Nachricht, welche der „Post" auf privatem Wege aus Paris zu geht, unter dem Zusatz, daß sie von der dortigen Presse todtgeschwiegen wird, besagt, daß die gesam inten Reservisten, welche längst hätten entlassen werden müssen, bei der Fahne zurückbehalten werden. Seit 1870 ist es das erste Mal, daß der Kriegs minister von diesem Recht Gebrauch macht. — Norwegen. Christiania, 3. Juli. Bei der gestern Abend im Königlichen Schlosse stattgehab ten Galatafel brachte der König von Schweden und Norwegen einen Toast auf Se. Maj. den Kaiser aus, in welchem er hervorhob: Nicht zum ersten Male habe Se. Maj. der Kaiser dieses Land ausgesucht; schon im vorigen Jahre habe Sc. Maje stät die Westküste und die Ostküste befahren und da durch Werthschätzung der Naturschönheiten Norwegen« und Schwedens bewiesen. Das norwegische Volk habe in diesen Tagen den Gefühlen Ausdruck gege ben, welche es nicht allein für Se. Maj. den Kaiser Wilhelm, sondern auch für Deutschland beseelten. — Se. Maj. der Kaiser dankte in der Erwiderung für die Aufnahme in der Hauptstadt; in Seiner Jugend zeit sei Er nicht gereist, so wolle Er jetzt als Kaiser Sich durch Reisen ausbilden und als Herrscher die Nachbarn kennen lernen; dieses Land habe Er aus Liebe zu seinem kernigen Volke ausgesucht, das sich durch steten Kampf durchgearbeitet habe, das Volk der Mannestreue und der KönigStreue, Tugenden, die auch den Germanen eigen; überzeugt davon, daß das Volk in Gefahren für seinen König einstehen werde, fordere Er die Norweger auf, auf das Wohl ihres Königs zu trinken. — Nach den bisherigen Bestimmungen wird der Aufenthalt des Kaisers in Norwegen reichlich drei Wochen dauern. Der Besuch der Hauptstadt Christiania sollte drei Tage, nämlich vom 2. bis 4. Juli in Anspruch nehmen. Alsdann erfolgt die Weiterreise nach dem Norden, welche im ganzen mit Einschluß der Rückreise bis zum Einschiff ungshafen ungefähr die Zeit bis zum 26. Juli um fassen wird. Die Rückfahrt erfolgt wieder, wie im vorigen Jahre, nach Wilhelmshaven, wo die Ankunft am 28. d. erfolgen dürfte. SSchfische Nachrichten. — Dresden, 2. Juli. Auf Requisition der Dresdener Staatsanwaltschaft hatte ein Gerichts diener den in Berlin verhafteten, wegen schweren Diebstahls steckbrieflich verfolgten Herrschastsdiener Adolph Gustav Kobus aus Spremberg (alias „von Ohlau") von Berlin nach Dresden zu bringen und im hiesigen Gerichlsgefängniß auf der Mathilden- straße abzuliefern. Der Gerichtsdiener war mit dem Häftling auf der Berlin-Dresdner Eisenbahn Abends 6 Uhr l2 Minuten hier eingetroffen. Auf dem Wege vom Bahnhofe nach der Stadt vermochte der Ge fangene seinen Führer zu bestimmen, gemeinschaftlich einige Schankstätten zu besuchen. Abends um 7 Uhr erschienen Beide im Hofbrauhaus-Restaurant „Tivoli" in der Wettiner Straße. Hier ließ sich der Gefangene Papier, Tinte und Feder geben und schrieb einen Brief „an seine Braut", dessen Besorgung kin hcr- beigcrufener Dienstmann übernahm. Alsbald erschien auch die angebliche Braut, „um von ihrem Gustav Abschied zu nehmen", und nun gab es eine fidele Kneiperei, wo der Wein in Strömen floß. Während dessen hatte sich auch noch ein Vierter, der angebliche zukünftige „Schwiegervater" des Gefangenen, zu dem Gelage cingefunden. Nachdem eine ansehnliche Zeche aufgelaufen war, welche die „Braut" bezahlte, wurde endlich aufgebrochen und „Arm in Arm" der Weg nach dem Gerichtsgefängnisse auf der Mathildenstraße angetreten — voran der Gerichtsdiener mit dem „Schwiegervater", hinterdrein der Gefangene mit seiner „Braut". In der Nähe der AlbrechtSstraße, in nächster Nähe des Gefängnisses, sah sich plötzlich der Gerichtsdiener von Allen verlassen. Der „Schwie gervater" hatte sich aus seinen Armen losgemacht und war mit sammt dem „Brautpaare" spurlos verduftet. Der ganze Hergang deutet darauf hin, daß der aus gekniffene Verbrecher mit seinen Komplizen planmäßig gehandelt hat, um der Einlieferung in das Gefängniß zu entgehen. Die ganze Geschichte klingt unglaublich, ist aber wahr! Von dem Flüchtigen hat man bisher keine Spur zu entdecken vermocht. — Bautzen. Ein Unglücksfall, welcher leicht weittragende Folgen nach sich ziehen konnte, ereignete sich am Vormittag des 1. Juli in der 12. Stunde am Neubau der Marien- und Marthen- kirche am Albertsplatze. Durch den herrschenden, ziemlich heftigen Westwind gerieth nämlich der höl zerne Oberbau des Thurmes ins Schwanken und stürzte die 36 m hohe hölzerne Thurmpyramide unter donnerähnlichem Krachen herab, wodurch auch das Dach der Kirche nach der Ostscite zu durchgeschlagen wurde. Der entstandene Schaden dürfte sich auf mehrere Tausend Mark belaufen. Leider hat dabei der Arbeiter Schänder den rechten Vorderarm ge brochen und der Maurerlehrling Leschke am Kopfe und an der rechten Hand nicht unerhebliche Ver letzungen erlitten. — Die „Dresdner Nachr." schreiben: Im Gegen satz zu der gewöhnlich mit aufrichtiger Freude be grüßten Art, mit welcher die Geburt eines Söhn chens oder Töchterchens von Seiten der Eltern laut verkündet zu werden pflegte, erhalten wir folgende, von einem Vater unterzeichnete Zuschrift: „Unter Anderen wird Ihnen jetzt behufs Aufnahme in die Familiennachrichten auch die Anzeige zugehen, daß mir ein Sohn geboren worden ist. Da wir nun viele Jahre kein Kind gehabt, so kann eS mir und meiner Frau au» verschiedenen Gründen nicht ange nehm sein, wenn dieses uns sehr unangenehme (!!) Eintreten der Geburt eines Kindes auch »och speziell veröffentlicht wird, und komme ich daher, Sie höflichst zu bitten, in Ihren nächsten Familien - Nachrichten meinen Namen bez. die Geburt unseres Kindes ge fälligst ausfallen zu lassen. — Auf dem Burgberg in Reichenbach troddete am 30. Juni Nachmittag« ein Bär umher, der aus einer Bude auf der Schützenwiese entlaufen war. Meister Petz, ein gutmüthigeS Thier, da« die Kette, an welcher e« gefesselt gewesen, noch klirrend neben sich her schleifte, freute sich der wiedergewonnenen Freiheit nur kurze Zeit, denn bald kamen die Häscher, nahmen ihn fest und führten ihn wieder seiner Zelle zu, au» der er bald darauf zum Beginn der Vor stellung wieder hervorgeholt wurde. — Schwarzenberg, S. Juli. Die Mauern unserer Stadt bergen seit dem 29. Juni eine gröbere Anzahl der Mit glieder des sächs. Forstverein-, welche sich versammelt Haden, um eine Anzahl forstlicher Tagessragen zu berathen und ge meinsame Exkursionen auszusühren. Die Bergstadt Schwarzen berg prargt in Fahnenschmuck u. Waldesgrü», welch' letzteres an Ehrenpforten, in Guirlanden u. Kränzen den einziehenden Gästen einen freundlichen Willlommengruß entbietet. Am Abend des 29. Juni vereinigte der Saal des Gasthofes zum Rathhause die angekommcnen Grünröcke, die Freunde des Ver eins und einige Herren aus Schwarzenberg zur gegenseitigen Begrübung. Der 30. Juni war von früh 7>/„ Uhr ab der erste» Sitzung der 35. Versammlung des sächs. Forstvereins im Saale des Bades Ottenstein gewidmet. Die Sitzung eröffnete der Geh. Oderforstrath Ur. Jud eich-Tharandt mit einer Be grüßungsansprache. Hierauf ergriff der Herr Bürgermeister von Schwarzenberg das Wort, um die Gäste in herzlichster Weise im Namen der Stadt willkommen zu heißen. Sodann überreichte der Vertreter des schlesischen Forstvereins, Forst meister Hosius, unter Entbietung sreundnachbarlicher Grüße, sein Creditiv und lud zur Versammlung des schlesischen Forst vereins in Gleiwitz ein. Nach Erledigung der Registranden- eingänge durch den Geschäftsführer, Oberförster Ettmüller- Ullersdorf, wurde in die Verhandlung der aufgestellten Fragen eingetrete». Zuerst betrat der Oberforstmeister Scherel - Dres den die Rednerbühne, um Mittheilungen aus dem Gebiete der Unfallversicherung im Staatsforstbelriebe zu bringen. Nach einer Schilderung der Entwickelung des Versicherungswesens sucht der Referent die drei Fragen: Wer ist versichert; gegen welche Nachtheile sind die Betreffenden versichert; was ist Ge genstand der Versicherung? zu beantworten. An der Hand der erlassenen Gesetze und Verordnungen und unter Hereinziehung von Beispielen und Erfahrungen aus der Praxis erläutert der Referent diese Fragen in großer Vollständigkeit u. Uebersicht- lichkeit. Zum Schluß fügt der Berichterstatter noch eine Ueber- sicht der Arbeiten hinzu, welche der Forstrevierverwalter hin sichtlich der Versicherung seiner Arbeiter zu erledigen hat. Dieses Verzeichnis: wird gewiß allen Rcvicrverwaltern gute Dienste leisten. Die anschließende Debatte war ganz kurz, da nur die Oberförster Heger-Hundshübel und von Römer- Elster einige Anfragen an den Referenten stellten. Als 2. Verhandlungsgegenstand wurde die Bewirthschaftung der der Forstverwaltung unterstellten Wiesen vom Obersorstmeister Schumann-Eibenstock eingeleitet. Nach dessen Erhebungen sind etwas über 1000 Hektar solcher Wiesen in Sachsen vor handen, etwa Prozent von der Staatswaldfläche. Die meisten Wiesen sind im Forstbezirk Eibenstock zu finden. Re ferent berührt die Unterschiede zwischen Kunstwiesen und ge wöhnlichen Wiesen, einjähriger und mehrjähriger Verpachtung, bespricht die Düngungsversuche u. die Bewässerung der Wiesen und erörtert auch die Reinerträge der Wiesenwirthschaft. Die auf den Vortrag folgende Besprechung war eine kurze; es be- theiligten sich daran die Obersorstmeister Scheret-Dresden, W e i ß w a n g e - Wermsdorf, Oberförster von Römer-Elster. Nach einer halbstündigen Frühstückspause erhielt der Professor I)r. Neumeister-Tharanbt das Worr zur Berichterstattung über die forstliche Unterrichtsfrage. Der Referent schildert zunächst den heutigen Stand des forstlichen Unterrichts in Deutschland und behandelt sodann die eigentliche Frage vom wissenschaftlichen, wirthschastlichen u. gesellschaftlichen Stand punkte aus, indem er die wirklichen und vermeintlichen Licht- und Schattenseiten des forstlichen Unterrichts an der isolirten Akademie und an der Universität in der übersichtlichsten Weise, vorurtheilefrei, in großer Vollständigkeit und doch dabei ge drängter Kürze vorflihrt und erörtert. Der Berichterstatter kommt zu dem Schlüsse, daß in allen deutschen Ländern heut igen Tages nur die sür den forstlichen Unterricht würdig aus gestattete Universität, der ein nahegelegenes Lehrforstrevier zugetheilt ist, die forstliche Unterrichtsfrage in entsprechender Weise lösen kann. Nachdem der Referent unter lebhaften Beifallsbezeigungen die Rednerbühne verlassen, trat der Ober forstmeister Schumann-Eibenstock auf u. sprach im Namen der versammelten Forstleute dem Referenten den besonderen Dank für die sachgemäße und erschöpfende Behandlung dieser Frage aus, wodurch dieselbe in bester Form und debattelos zur Erledigung gebracht worden sei. Es ergriff hierauf der Geh. Oberforstrath Ur. I u d e i ch - Tharandt noch das Schluß wort, um sein Einverständniß mit den Ausführungen des Referenten zu erklären, gleicherzeit aber auch darzulegen, aus welchen Gründen bisher der forstliche Unterricht an der Aka demie Tharandt verblieben ist. Diese Mittheilungen fanden großen Beifall in der Versammlung. Hochinteressant waren die Berichte in der 2. Sitzung über die Holzstoff- u. Cellulose fabrikation. Während Herr Oberförster Zschimmer (Nicols dorf) vorzugsweise die Entwickelung, welche diese neue, für die Verwerthung der Forstprodukte so eminent wichtige In dustrie, namentlich auch in Sachsen genommen hat, ins Auge faßte, ging Herr Commerzienrath Rostosky (Niederschlema) näher aus die Art und Weise der Herstellung des Holzstoffes und der Cellulose ein. Der letzte Gegenstand, der noch zur Verhandlung gelangte, war die Wichtigkeit und der Nutzen der Läuterungshiebe in Mischbeständen von Fichte und Kiefer für die Aufzucht der einen oder anderen Holzart. Herr Ober förster Pöpel (Reichstein) betonte in dieser Beziehung die von ihm seit Jahren gemachten günstigen Erfahrungen. — Nach zutragen ist noch, daß man die nächstjährige Versammlung in Schandau abzuhalten beschloß, für das Jahr 1892 die Städte Freiberg und Großenhain im Auge behalten wird. Die vom Direktorium in einein neuen Abdrucke vorgelegten Statuten wurden mit den infolge früheren Beschlusses nothwendig ge wordenen Veränderungen unter Wegfall, der in der früheren Redaction vorhandenen Fremdwörter, die durch gute deutsche leicht zu ersetzen waren, ohne alle Debatte einstimmig ange nommen. Der Nachmittag des 30. Juni war von 2'/, Uhr ab sür «inen Ausflug nach dem Fürstenberge aus Grünhainer Revier bestimmt. Die sehr zahlreich besuchte Excursion wanderte unter Vorantritt einer Musikkapelle nach dem Bestimmungsorte, wo eine Besichtigung der anstoßenden Bestände und auf mehrere Stunden für die Vereinsmitglieder und Freunde des Vereins aus Schwarzenberg und Umgebung ein fröhliches Beisammen sein — an der durch den sächsischen Prinzenraub denkwürdigen Stelle — stattfand. Am Dienstag vereinte die Festtheilnehmer im Rathskeller ein gemeinsamer Mittagsmahl, wobei geistvolle und launige Reden m reicher Fülle abwechselten. Abends sand im reizend dekorirten Saale des Bades Ottenstein Concert mit anschließendem solennen Fest-Ball statt. Heute Morgen führte ein Aurflug die Gäste nach dem Crandorser Revier, woselbst Besichtigungen der Waldungen vorgenommen wurden. Hoffent lich haben sich die Erwartungen, mit welchen die lieben Gäste nach unserm Erzgebirge gekommen, in befriedigender Weise erfüllt. Wir Schwarzenberger werden uns stets mit Vergnügen der schönen Tage erinnern, die wir in Gemeinschaft mit den Festtheilnehmer» erlebt haben. Aus vergangener Zeit — für «nser« Zeit. Heutzutage, in unseren geebneten deutschen Zuständen, in unserer Zeit der konstitutionellen Regierung, der Volksvertret ung, der aus der Mitarbeiterschaft de« Volke» hervorgehenden