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Amts- und Anzeigeblatt für den k-WI-T seM des Amtsgerichts Eibenstock sertionSprei«: die kleinsp. - s-" 0« und dessen Zlmgekung. Abonnement viertelt. 1 M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs» Postanstalten. M V8. Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 37. A«tzrga»N. - Sonnabend, den 5. Juli 18S« Bekanntmachung. Die nächste Aufnahme von Zöglingen in die Königliche Unteroffizierschule zu Marienberg soll am l. October d. IS. stattfinden. Die Anmeldungen hierzu haben im Laufe des Monats Juli durch persön liche Vorstellung des Aspiranten bei dem Bezirks Kommando seines Aufenthalts orts oder bei dem Kommando der Unteroffizierschule zu erfolgen, bei welchen Behörden auch das Nähere bezüglich der Aufnahme-Bedingungen re. zu erfahren ist. Bemerkt wird noch, daß die betreffenden Aspiranten mindestens 14 Jahre alt und coufirmirt sein müssen, bezw. das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben dürfen und daß die gesammte Erziehung der Zöglinge in der Unteroffi zierschule unentgeltlich geschieht. Dresden, den 21. Juni 1890. K r i c g s - M i n i st e r i u m.' v. Fabriee. Beyer. Der zweite diesjährige wird in öffentlicher Sitzung Sonnabend, d. 12. Juli 1890, von 11 Mr Wormittags an im Verhandlungssaale der unterzeichneten Behörde abgehalten werden. Schwarzenberg, am 1. Juli 1890. Königliche Amtshauptmcmnschast. Frhr. v. Wirsing. Erledigt hat sich der gegen die Handarbeiter Friedrich Kermann Titlet in Eibenstock und Kran; Markert in Schönheide, sowie den Korbmacher KermannKecker in Hundshübel unter dem 19. bez. 21. Juni 1890 erlassene Steckbrief. Eibenstock, den 2. Juli 1890. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Gr. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Stickereifabrikanten in Eibenstock ist in Folge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche BergleichStermin auf den 21. Juli 1890, Wormittags 11 Mr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst anberaumt. Eibenstock, den 4. Juli 1890. Erulile, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Bekauntmachlllig. ES ist in letzter Zeit mehrfach beobachtet und in einzelnen Fällen auch zur Anzeige gekommen, daß in solchen Matcrialwaarengeschästen, deren Inhaber nur die Berechtigung zum Kleinhandel mit Branntwein, nicht aber zugleich zu dessen Verabreichung zum sofortigen Genuß, also zum Branntweinschank haben, Per sonen längere Zeit in einer solchen Weise sich aufgehalten haben, die zu der Annahme rechtfertigen, daß sie daselbst Branntwein genossen haben, sei es aus offenen Gesäßen, sei eS aus hierzu mitgebrachten Flaschen, daß also unberechtig ter Weise daselbst Branntweinschank ausgeübt worden ist. Auch ist feiten der Inhaber einzelner solcher Geschäfte bisweilen sogar schon trunkenen Personen der Eintritt und Aufenthalt in ihren Verkaufsräumen dergestalt gestattet worden, daß der Verdacht begründet war, die trunkenen Personen hätten noch weitere Getränke verabreicht bekommen. Der unterzeichnete Stadtrath warnt hiermit vor derartigen Zuwiderhand lungen gegen die gesetzlichen Bestimmungen über das Schankwesen und den Kleinhandel mit Branntwein mit dem Bemerken, daß die Polizeibeamten ange wiesen sind, wiederholt die öffentlichen Verkaufsläden zu controliren und nach Befinden auch dort anwesende Personen zu untersuchen, ob sie Branntwein flaschen bei fick haben, aus welchen sie vermuthlich im Laden selbst Branntwein aenossen haben. Auch wird darauf aufmerksam gemacht, daß das Verabreichen von Branntwein wie auch von Bier im Uebermaß an einzelne Personen, so daß diese betrunken werden, oder an bereits Betrunkene der Förderung der Völlerci gleich zu achten ist und daher die Entziehung der Berechtigung zum Kleinhandel mit Branntwein oder zum Schankbetrieb nach § 53 in Verbindung mit 8 33 der Reichsgewerbeordnung zur Folge hat. Eibenstock, am 25. Juni 1890. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Die von der hiesigen Sparkasse unter Conto Nr. 4394 ans Friederike Leistner in Eibenstock, ,, „ 7356 „ Pauline Oneck „ „ „ ,, 9556 ,, Hernr. Rich. Leistner in „ „ „ 16688 „ Richard Unger „ „ ausgestellten Sparkassenbücher werden nach abgesetztem Verfahren der Nichtig keits-Erklärung hiermit für UNgiltig erklärt. Sparkassen - Verwaltung Eibenstock, 4. Juli 1890. in Hart- Centimeter Mittcnstärke, Stück weiche Stämme von Oberstärke, weiche Klötzer 8/ SL Unterstärke, Reisstangen oo ov und Beginn der Auktion Stangenklötzer Derbstangen birkenes Klotz Stück 11—15 16-22 23-29 17 13-15 16-22 23-30 8—12 8-9 10-12 13—15 3 4—6 .7 12 Raummeter weiche Brennschcite, 285 „ „ Brennknüppel, 8 » . Aeste, 259'/, Wellenhundert weiches Reisig, 349 Raummeter weiche Stöcke partieenweise Holz-Versteigerung auf Kartmannsdorfer Staatsforstrevier Sonnabend, den 12. Juli 189V, von Vormittags ' 2I0 Uhr an kommen im Müllcr'schen (früher Eismann scheit) Gasthofe Mannsdorf folgende Aint-- und als: 400 - ' " " " ' —' - ' 261 12 1 1075 677 73 544 110 158 111 550 270 IM einzeln gegen sofortige Bezahlung in kasienmästigen Munzsorten uns unter den vor t" „ bekannt zu gebenden Bedingungen meistbietend zur Versteigerung. Kreditüberschreitungen find unzulässig. Holzkaufgelder können vor Beginn der Auktion berichtigt werden. Auskunft ertheilt der unterzeichnete Oberförster. Königl. Forstrevierverwaltung Hartmannsdorf u. König!. Forstrcntamt Eibenstock, Schnrigt. am 28. Juni 1890. Wolfframm. Hagesgeschichle. — Deutschland. Die Meldung, daß am Dienstag die Unterzeichnung des deutsch-englischen Abkommens stattgefunden habe, wird jetzt authen tisch bestätigt. Im Aislande bemüht man sich noch immer aufs regsamste, zu der diplomatischen Aktion allerlei Erläuterungen zu geben. In Wien raunt man sich geheimnißvoll zu, die Lösung des .RiithselS', als welche» man die deutscherseits betätigte Be schleunigung de» kolonialen Abkommen» mit England darstellt, sei durch folgenden Vorgang begründet. Die Schwierigkeit innerhalb der Lage des Dreibundes seit dem Rücktritt des Fürsten Bismarck habe in dem Bestreben CriSpi'S gelegen, bet der bevorstehenden Verlängerung des mitteleuropäischen Bündnisse- ge wisse Konzessionen für die in Triest und Trient lebenden Italiener von Seiten Oesterreichs, unter anderem auch eine parlamentarische Sondervertretung, zu erwirken. Da aber in Wien diese Wünsche sofort mit großem Nachdruck zurückgewiesen worden seien, habe sich nicht nur die Verlängerung der Verträge verzögert, sondern man habe auch in der Besuchsreise des Prinzen von Neapel an den russischen Hof und in dem Versuch, die handelspolitische Spannung zwischen Italien und Frankreich zu mildern, etwa« bedenkliche Symptome zu bemerken geglaubt. Diese Vorgänge hätten nun die deutsche Regierung bestimmt, sowohl aus die unverkürzte Annahme der Militärvor- lage zu bestehen, als auch möglichst schnell die Ver- einbarungen mit England zu treffen. Das letztere deshalb, weil zwischen England und Italien doch bereits seit mehreren Jahren ein engeres Einverständ- niß über gewisse maritime und koloniale Fragen be stehe und somit Italien durch die Annäherung Eng lands an Deutschland sich ebenfalls um so enger an Deutschland gebunden fühlen mußte. Thatsächlich sei dieser Zweck auch erreicht, denn schon wenige Tage nach dem vorläufigen Abschluß de« ostafrikanischen Abkommens konnte die Verlängerung des DreibundeS als perfekt bezeichnet werden, ohne daß Italien auf seine früher geäußerten Wünsche noch einmal zurück- gegriffen hätte. Was an dieser Deutung wahr sei, läßt sich natürlich nicht erkennen. Jedenfalls geht aus diesen Bemühungen, da« deutsch-englische Ab-