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34, 35, 37, 38, 40, 45, 46, 47, 49, 50, 52, 53, 54, 59, 60, 61, 62, 63, 64 67, 69, 86 und 90 aufbereitcten Nutzhölzer, als: 538 Stück Stämme von 10—15 Centimeter Mittenslärke, 343 16—19 59 20-22 59 M 23-29 724 Klötzer 13-15 1332 16-22 700 23-29 163 30-36 12 37-43 3 - 44-51 65 23—29 60 30-36 8 37—43 2162 Stangenklötzer 8—12 3,so Reisstangen 1-3 4,so 4-6 sowie ebendaselbst Oberstärke,: " 3,s Meter lang, „ 4 Meter lang, „ 3,s Meter lang, Unterstärke, Donnerstag, den 10. Juli 1800, von Vormittags 8 Uhr au die in den obengenannten Abtheilungen aufbereiteten Brennhölzer und zwar: 49 Raummeter Brennscheite, 28 , Brennknüppel, 1 „ Neste, 648 , Abraumreisig, 164 . Stöcke einzeln und partienweise ^aen soforttg« Bezahlung in kafsenmätzigcn Munzsorten und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen meistbietend versteigert werden. Kreditüberfchrettnngen sind unzulässig. Holzkaufgelder können vor Beginn der Auktion berichtigt werden. Auskunft ertheilt der unterzeichnete Oberförster. Königliche Forstrevicrvemaltung Schönheide und König liches Forstrentamt Eivenstoch Franike. am 28. Juni 1890. Wolsiramm. Hagesgeschichte. — Deutschland. Der Kriegsminister v. Verdy du Vcrnois hat nach mehrseitigen Meldungen sein Entlassungsgesuch eingereicht. Als Generalfeld marschall Steinmetz trotz seiner Siege im August 1870 als Gouverneur nach Posen versetzt wurde, war das Erstaunen groß. An die Steinmetz'sche Strafversetz ung erinnert der als sicher gemeldete Rücktritt des preußischen Kriegsministers v. Verdy. Kaum, daß er die Militärvorlage im Reichstage durchgebracht hat, so muß er aus dem Amte scheiden. Sonst werden doch Generale abgcsetzt und Minister stürzen doch sonst, wenn sie eine Schlacht verloren oder eine Borlage im Parlamente nicht durchgebracht haben; hier ist das Umgekehrte der Fall. S o allerdings hätte Steinmetz im August 1870 nicht siegen, s o hätte Kriegsminister v. Verdy jetzt nicht die Militärvorlage durchsetzen dürfen, wie sie lhaten — darin liegt's. Herr v. Verdy hat die Militärvorlage auf's Aeußerste ge fährdet gehabt; sie war auf dem besten Wege glatt durchzugehen, sie wäre nahezu eiustimmig vom Reichs tage angenommen worden, wenn er nicht im Mai die bekannte Aeußerung gethan hätte; er arbeite militärische Organisationsplänc, für ein Menschenalter berechnet, aus. Seitdem wendete sich das Blättchen. Die Freisinnigen und die Volkspartei, die bis dahin eine wohlwollende Stimmung der Militärvorlage entgegen gebracht hatten (denn auch sie gaben die Nothwendig- keit zu, der überlegenen Artillerie der Franzosen eine ebenbürtige deutsche entgcgenzustellen), bemächtigten sich der Verdy'schen Aeußerung und beuteten sie wäh rend der Pfingstferien aus. So viele Uebertreibungen dabei mit unterliefen — solche weitaussehcnde, kost spielige Zukunftpläne wirkten beunruhigend. An .liefe Wirkung seiner Aeußerung hatte Herr v. Verdy nicht gedacht. Auch das Centrum konnte sich der bedenk lichen Wirkung dieser Aeußerung nicht entziehen. Ur sprünglich war es die Absicht Windthorst's gewesen, die Zustimmung zu der Militärvorlage als Morgen gabe dem neuen Reichskanzler darzubringen. Jetzt ging dies nicht mehr. Jeder einsichtsvolle Mann mußte sich ja sagen, daß solche ausschweifende Pläne, wie der: alle waffenfähigen Männer auszuheben und drei Jahre untör der Fahne zu halten, nur zum finan ziellen u. volkswirthschaftlichen Zusammenbruche füh ren müssen. Diesen Zukunftsplänen schob also der Reichstag auf Windthorst's Rath einen starken Riegel vor. Damit nun die Verdy'schen Aeußerungen die Militärvorlagc nicht zum Scheitern brächten, mußte der Reichskanzler v. Caprivi einspringen. Er erklärte offen: er kenne überhaupt diese Verdy'schen Pläne nicht und er pflege sich nur über solche Gedan ken zu äußer», welche sich die Regierungen zu eigen gemacht haben. Er behandelte die Verdy'schen Pläne als gelegentliche Privateinfälle. Damit war der Kriegsminister blosgestellt. Dieser selbst beeilte sich außerdem, seine Aeußerungen möglichst abzu schwächen. Er erwähnte, daß wohl Keiner der An wesenden ihre Verwirklichung erleben würde und dergl. Der Schade war aber nun einmal geschehen. Da Herr v. Verdy aber überflüssigerweise Beunruhigung erzeugt und cs verhindert hat, daß der Reichstag in einmüthiger Erhebung dem Auslande das imposante Schauspiel patriotischen Aufschwungs gegeben hat, so kommt er, wie es scheint, jetzt zu Fall. — Zu den Zweigen des nationalen Erwerbs lebens, welche unter sorgsamer Pflege und wirksamer Unterstützung von Reich und Staat einen gedeih lichen Aufschwung nehmen, gehört u. A. die Hoch seefischerei in der Nordsee. Von dem Emdener Heringsfang abgesehen, hat die Hochseefischerei auf den Fischgründen in der Nähe von Norderney eine solche Ausdehnung gewonnen, daß, obwohl der Bau des Fischereihafens bei 'Norderney und Norddeich noch nicht völlig zum Abschluß gebracht ist, doch jetzt schon mit Rücksicht auf den steigenden Verkehr auf eine Erweiterung der Anlage lind der Verkehrseinricht ungen Bedacht genommen werden muß. Diese er wähnten Hascnanlagen sowie der an der westschles- wigschcn Küste geplante, aber wesentlich aus finanzi ellen Gründen nicht in Angriff genommene Fischerei hafen haben vornehmlich die mit Segelfahrzeugen betriebene Fischerei im Auge. Neben dieser alten Art des Fischereibetriebes entwickelt sich neuerdings aber auch mehr und mehr die Fischerei mittels Dampf schiffen. Der Hauptsitz -dieses Gewerbebetriebes ist Geestemünde. Nach wenigen Jahren seit den ersten Versuchen sind dort bereits 16 Fischereidampfer im Betriebe, von denen jeder durchschnittlich im Jahre 10,000 bis 11,000 Centner Fische zu Markte bringt. Zwei weitere Fischdampfer sind im Bau und dürften noch im laufenden Jahre in Betrieb gesetzt werden. Eine fernere Vermehrung der Fischereidampferflotte darf in sichere Aussicht genommen werden. Da für diesen Verkehr schon jetzt die in Geestemünde vor handenen Hafenanstalten nicht mehr ausreichen, der Entwicklung des Betriebes aber aus deren Unzu länglichkeit erhebliche Schwierigkeiten erwachsen, wird von den Verkehrsinteressenten lebhaft auf die baldige Erweiterung der dortigen Hafenanlagen gedrängt, zu welchen durch die Einstellung der Baukosten für einen Leitdamm oberhalb der Gcestemündung in den diesjährigen Etat ein erster Schritt geschehen ist. Die Durchführung dieses Unternehmens steht im Zusammenhänge mit der von Bremen auszuführen den Weserkorrektion und kann daher nur auf Grund von Verhandlungen zwischen Preußen und Bremen gefördert werden, deren Fortgang zeitweilig unter den mannigfachen Verschiedenheiten der beiderseitigen In teressen leidet. — Hannover, 23. Juni. Eine besondere Aus zeichnung ist in diesem Jabre der Schützengilde in Hannover zum ersten Male, seitdem die Provinz zu Preußen gehört, dadurch zu Thcil geworden, daß derselben von dem Kaiser ein kostbarer Ehren preis übersandt worden ist. Der Preis besteht in einem etwa 40 Centimeter hohen silbernen Pokal, welcher auf der einen Seite die Worte trägt: Wil helm II., deutscher Kaiser und König von Preußen, „dem besten Schützen", während auf der anderen „Der Hannoverschen Schützengesellschaft zum Schützen fest 1890" eingravirt ist. Der Deckel wird von der Figur der Germania gekrönt. Daß Geschenk erregt in Hannover um so größere allgemeine Freude, als demselben ein Kaiserliches Schreiben beigefügt ist, in welchem für die Folge zu jedem dortigen Schützenfeste vom Kaiser ein Ehrenpreis in Aussicht gestellt wird. Auch der ehemalige Kronprinz von Hannover, Herzog Ernst August von Cumberland, hat als Ehrenpreis sein Bild mit eigenhändiger Unterschrift gesandt, auf dessen Rahmen zwölf österreichische Dukaten befestigt sind. Am nächsten Freitag treffen in Hannover die amerikanischen Schützen ein, welche das deutsche Bundesschießen in Berlin besuchen wollen. Dieselben werden von den Hannoverschen Schützen empfangen und bewirthet. Am nächsten Sonnabend und Mon tag findet für dieselben ein freihändiges Konkurrenz schießen statt. Die amerikanischen Schützen werden sich etwa acht Tage in Hannover aufhalten, und dann gemeinschaftlich mit den dortigen Schützen die Reise zum deutschen Bundesschießen nach Berlin antretcn. — Aus Ulm wird geschrieben: DaS Münster- fest, welches aus Veranlassung der Vollendung des Münsters abgehalten werden soll und mit seinen gründlichen und umfassenden Vorbereitungen seit Monaten alle Kreise der Stadt in Athem hält, steht vor der Thüre. Wir können mit gutem Grund sagen: es wird glänzend werden und kein Besucher wird sich enttäuscht fühlen. Der Fcstzug dürfte nach Pracht und Größe von keiner derartigen Unternehmung der letzten Zeit übertroffen werden. DaS am Sonn tag Abend im Münster zur Aufführung kommende Oratorium „Elias" von Mendelssohn wird den seltenen Genuß bieten, ungekürzt und unter Mit wirkung von etwa 320 Sängern und Sängerinnen, worunter hervorragende Künstler, aufgefllhrt zu werden. Zum Festspiel ist der Andrang bereits gewaltig; es waren zwei Aufführungen am 30. Juni und 1. Juli zunächst vorgesehen. Um allen Bedürfnissen gerecht zu werden, wird nun am Mittwoch, den 2. Juli noch eine dritte Aufführung eingeschoben, in welcher ohne Vorverkauf Billetc nur für Fremde an der Kasse ab gegeben werden. Es verspricht das Festspiel sehr anziehend zu werden, indem es in großartigen Bil dern unter Mitwirkung von ca. 600 Personen drei Jahrhunderte verführ», aus denen wir nur das erste, die Darstellung der Grundsteinlegung im Jahre 1377, hier hervorheben wollen, welche besonders ergreifend wirkt. Um den großen Fremdenandrang zu be wältigen, sind für die bevorstehenden Festtage 34 Extrazllge eingestellt worden. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 30. Juni. Dem Königlichen Amtsgericht Hierselbst ist auf die Zeit vom 1. Juli 1890 an der Referendar Otto Lehmann, der bis her bei dem König!. Amtsgericht Grimma thätig ge wesen ist, zugewiesen worden. Derselbe wird die Geschäfte des Amtsanwalt mit zu besorgen haben. — Eibenstock, 30. Juni. Am vergangenen Sonnabend, Vormittag 8 Uhr, verunglückte in der Wcnzel'schen Papierfabrik in Neidhardtsthal der 30 Jahre alte Fabrikarbeiter Raun er aus Stützengrün dadurch, daß er beim Auflegen eines Treibriemens von demselben erfaßt und mit herum geschleudert wurde. Der Tod des Unglücklichen er folgte sofort, da derselbe sehr schwere Verletzungen erlitten hatte. So waren ihm z. B. beide Füße von den Beinen abgerissen, der rechte Arm vollständig zermalmt und der Brustkorb eingedrückt. Rauner hinterläßt eine Wittwe mit 5 Kindern. — Eibenstock. Hc. Dir. Rupert Schmid aus Plauen beabsichtigt voir Anfang nächster Woche an einen CycluS von Theatervorstellungen zu eröffnen. Die Gesellschaft des Hrn. R. Schmid ist in Folge ihrer vorzüglichen Leistungen wahrend der früheren Vorstellungen in hiesigen Kreisen ja hin reichend bekannt, so daß es als überflüssig erscheinen muß, noch etwas weiteres über die uns bevorstehen den Kunstgenüsse zu sagen. Zur Zeit circulirt Hier selbst durch ein Mitglied des Schmid'schen Ensemble's die Abonnementsliste. Es liegt also an den hiesigen Theaterfreunden, alljährlich ein gutes Theater zu haben, denn Herr Schmid wird nur dann regel mäßig wiederkehren, wenn durch ein zahlreiches Abonnement die großen Kosten, welche ein so großes und tüchtiges Personal erfordert, annähernd gedeckt werden, woran wir bei dem bewährten Kunstsinn der Einwohner nicht zweifeln. — Schönheiderhammer, 30. Juni. Gestern hielt der hiesige Militär-Verein das Fest seiner Fahnenweihe. Dasselbe war vom Wetter insofern begünstigt, als cs außer am Morgen, den ganzen Tag über nicht regnete. Die Festlichkeit selbst, zu welcher eine außerordentlich große Anzahl Thcil- nehmer erschienen war, verlief in überraschend schö ner Weise. Wir beschränken uns heute auf diese kurze 'Notiz, dabei bemerkend, daß wir in nächster Nummer d. Bl. einen ausführlicheren Bericht darüber bringen werden. — Leipzig. Eine Bestie in Menschenge stalt ist von der hiesigen Polizeibehörde festgenommen und an die König!. Staatsanwaltschaft zur Bestrafung abgegeben worden. Es ist dies eine ledige Schneiderin, die eines ihrer 3 Kinder im Alter von 3 Wochen bis zu 4 Jahren, einen 3jähr. schwächlichen Knaben, auf den sie es ganz besonders abgesehen zu haben schien, in geradezu unmenschlicher roher Weise miß handelt hat, so daß das Kind am Körper über und über mit Wunden bedeckt und nicht im Stande ist, auch nur einen Schritt zu gehen. Nach dem ärzt lichen Gutachten soll das Leben des Kinde« bedroht gewesen sein, wenn diese Mißhandlungen nur noch kurze Zeit angehalten hätten. Die Kinder sind der Rabenmutter, die ihrer empfindlichen Strafe entgegen sieht, weggenommen und im Waisenhause unterge bracht worden. — In Leipzig lassen sich die Kolonialfreunde nicht die Marschroute vorschreiben. Dort ist gegen das englisch-deutsche Abkommen eine Entrüstungsver sammlung von dem „Verein für HandelSgeographie und Kolonialpolitik" einberufen worden. Es werden ihr folgende Thesen zur Beschlußfassung vorgelegt werden: 1) Der Verein hält die Erwerbung Helgo-