Volltext Seite (XML)
Amts- und Anzeigeblatt für den «»scheint . . . . «bE-m-«t -SSL-- Lmrk des Amtsgmchts Libenjlock WZS- sertionSprei-: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs« Zeile 10 Pf und dessen Umgebung. P°st-Nst°lten «1. Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 37. Aa-r,«»«. -- Sonnabend, den 24. Mai 18«« Ihr schönstes Aekkkeid hat die Wett Zur Hfingstesseier angezoge»; Kes Kimmeksvogms weites Jett Ailant ob des Kornes goldnen Woge«. In Alumenpracht von Hrün umschlungen Erglänzen Wald »nd Aeld und Kain, Als riefen ste mit taufend Zungen: H heik'ger Heist, kehr' bei «ns ei»! Pfingsten 18N«. Mauch stamm Hebet steigt himmelwärts, Wie Mocken töne« Aeierweife, Herührt wird manches starre Kerz Hom Liederkkang aus frommem Kreise; Kenn nicht das Hecht nur, auch die Liebe Würd' «nsers Kaseins Leitstern sei«, Wenn unser stetes Wünschen bliebe: H heik'ger Heist, kehr' bei uns ein! Wohin man blickt, nur Kamps und Streit, Nur Hrnndsähe der Interesten, Indem sich Klastenhah und Meid Mit Stolz und Aeichthum ringend meste», Bestürzt muh man die Micke wenden Alnd «nsers Kerzens Ileh'n muh sei«: H laste diese« Kader ende«, S« heik'ger Heist, kehr' bei uns ein! Nicht «nr im eignen Vokkeskreis Schlägt Kader manche schwere Wunde, Er breitet auch sein starres Lis Ans alle Völker in der Bunde. Zwar äußerlich ist tiefer Frieden Koch starren Waffen, scharf und rein, Ihn zu beschützen stets hieniedm H heik'ger Heist, kehr' bei uns ein! Ach, daß man deines Kanchs verspürt', Kit heik'ger Heist, in allen Schichte«! Hs würde« sich, von dir berührt, Gleich aller Kaß nnd Kader schlichten. Noch ist die Zeit nicht angebrochen, — Nur hie und da im Kämmerlein Wird brünstig das Hebet gesprochen: H heik'ger Heist, kehr' bei uns ein! Dienstag, den 27. War 1890, von Worin. '/-II Mr an im Amtsgerichtsgebäude zu Eibenstock. Schwarzenberg, am 21. Mai 1890. Königliche Amtshauptmannschnst. Frhr. v. Wirsing. E. Für den abwesenden Fleischcrgesellen Eduard Oswald Brückner aus Ober stützengrün, zuletzt in Leipzig, ist unter heutigem Tage der Gutsbesitzer Johann Kriedrich Ernst Stoll in Oberstützengrün als Vormund in Pflicht ge nommen worden. Eibenstock, den 17. Mai 1890. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. F. Johannis-Markt in Eibenstock, am 30. Juni und 1. Juki 1890. Der Stadtrath. Bekanntmachung. Diejenigen unbemittelten Einwohner hiesiger Stadt, welche Erlaubniß zum Leseholzsammeln für nächstes Jahr zu erhalten wünschen, werden hiermit aufgesordert, sich bei Vermeidung der Nichtberücksichtigung bis spätestens zum 15. Juni dieses Jahres in hiesiger Rathsregistratur zu melden. Eibenstock, den 22. Mai 1890. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Neumann. Hagesgeschichte. — Deutschland. Eine der inhaltschwersten Sitzungen hatte am Mittwoch die Militärkom mission des Reichstags. Der Kriegsminister v. Verry gab darin die angekündigten Grundzüge der künftigen Gestaltung unserer Heeresverfassung. Diese Ausblicke in die Zukunft wirkten ungemein niederschlagend, denn sie steilen Opfer von unüber sehbarem Umfange in Friedenszeiten in Aussicht. Die Bewilligung der jetzt neugeforderten 18'/, Tausend Mann ist nach der offenen Erklärung des Kriegs ministers v. Verdy nur ein erster Schritt. Das be wirkte, daß ein Theil der Abgeordneten erklärte: dann thun wir ihn lieber nicht! Von anderer Seite wurde eingehalten, daß sich kein Abgeordneter durch die jetzige Bewilligung die Hände für die Zukunft bindet. So wird der deutschfreisinnige Abgeordnete Rickert und mit ihm ein Theil seiner Partei die jetzige Forderung als das für die nächste Zeit unbe dingt Nothwendige bewilligen; auch das Centrum dürfte, bis auf wenige Mitglieder, zustimmen. Ein anderer Theil der Freisinnigen folgt der Losung Eugen Richters: keine neuen Soldaten ohne ent sprechende Verkürzung der Dienstzeit. Gegen die Einführung einer zweijährigen Dienstzeit aber weh ren sich die Militärs mit Hand und Fuß. Sie leg ten dar, daß der Zweijahrsdienst weit kostspieliger ausfällt, als die jetzige Einrichtung. Die Verkürzung der Dienstzeit für die Fußtruppeu auf 2 Jahre hat nämlich eine beträchtliche Verstärkung des Ausbildungspersonals zur Folge, jede Compagnie muß einen Leutnant und 5 Unteroffiziere mehr erkalten, um die Mannschaften in der kürzeren Zeit fertig auszubilden, da das Mili tär keine .Talmiausbildung" brauchen kann. Die Ausbildung im Schießen ist um 50 Proz. zu erhöhen. DaS würde den Militäretat um jährlich 19 Mill. Mark steigern. Auch bedürfte eS des Baues neuer Kasernen und der Erwerbung neuer Schießplätze — eine einmalige Ausgabe von 110 Millionen. Die Militärs wollen die 2jährige Dienstzeit als Prämie für gute Ausbildung gewähren. Al« höchste Ab kürzung stellten sie eine Dienstzeit von 28 Monaten in Aussicht. Doch hält der Abg. v. Huene (Major a. D.) ein: „Um die Verkürzung der Dienstzeit werden wir schließlich doch nicht hcrumkommen und wenn die 2jährige Dienstzeit auch kostspieliger ist, so bedeutet sie für den Einzelnen doch eine sehr werthvolle Erleichterung." Im klebrigen aber eröffnen die Darlegungen des KricgSministers v. Verdy sehr schwüle, wolkeuvolle Perspektiven. Er erklärt, mit den jetzigen 18'/., Tausend Mann nicht auskommen zu können, das sei nur der erste Schritt, er wolle etappenweise vorgehen; doch verpflichte die jetzige Be willigung Niemanden für die Zukunft. Sodann ent wickelte er den Plan, daß Alles, was überhaupt dienst tauglich ist, auch dienen müsse. Das jetzige System, wonach sich die europäischen Staaten gegenseitig über flügelten und einander mit Rüstungen in die Höhe schraubten, müßte aufgegeben werden. Deutschland müsse seinen eigenen Weg, unbekümmert um Das, was die Nachbarn thun, einschlagcn, also ans das alte Scharn- horst'schc System zurückgreifen u. jeden Wehrpflichtigen, der diensttauglich ist, auch einstellen. Was Das kosten wird, sagte er nicht. Windthorst vermuthete: die nächste Forderung würde sich auf 500 Mill, belaufen. Selbst aber ein begeisterter Militär, Abg. v. Huene, bekannte, daß solche immer neue Forderungen auch einen alten Offizier nur schmerzlich berühren könnten. Man muß inderthat fragen: wo soll das Geld dazu Herkommen? Wo bleibt bei diesen Forderungen für den Wehrstand schließlich der Nährstand? — Kiel, 20. Mai. Aufsehen erregt hier daS riithselhafte Verschwinden eine« Offiziers der kaiserlichen Marine. Der Offizier, der mit der Tochter eines angesehenen Bürgers in Neumünster verlobt ist, fuhr in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai von Neumünster nach Kiel; seitdem ist er spur los verschwunden. Die Firma Sartori u. Berger Hierselbst erläßt eine öffentliche Aufforderung, worin drei Herren in Civilkleidung, die mit dem Offizier in der bezeichneten Nacht in gleichem Coupee von Neumünster nach Kiel fuhren, um Ertheilung von Auskunft gebeten werden. Locale unv sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 23. Mai. Die Gewitter wieder holen sich jetzt in rascher Folge, glücklicher Weise sind sie für unsere Stadt bisher ohne Schaden auf getreten. Bei dem Gewitter am Mittwoch Nach mittag schlug der Blitz in die Telegraphenstange beim alten Wiescnhaus a. d. Mulve, sprang von dieser ab und zündete im Gebäude selbst, welches bis auf die Umfassungsmauer» niederbranme. Das selbe ist forstfiScalisches Besitzthum und war von dem mit zahlreicher Familie gesegneten Waldwärter König bewohnt, dessen Mobiliar, welches nicht versichert war, zum Theil mit verbrannt ist. Gestern Abend zwischen 7 und 8 Uhr zog aber mals ein starkes Gewitter über unsere Stadt nnd Umgegend: in Sosa schlug der Blitz in das Schnei- der'sche Gut und äscherte Wohn- und Hintergebäude ein. DaS Vieh wurde gerettet, jedoch soll das Mo biliar fast vollständig verbrannt sein. — Auf der Straße zwischen Eibenstock und Schönheiderhammer, in der Nähe des „Rockcnstein", schlug der Blitz in eine Tclegraphenstange und zertrümmerte die daran befindlichen Isolatoren. — Eibenstock, 23. Mai. Es wird einem Theile unserer Leser schon bekannt sein, daß in den letzten Tagen eingehende Erörterungen über das Projekt einer Ver bindung des hiesigen Bahnhofes mit der Stadt durch eine normalspurige Eisenbahn stattgefunden haben. Man hat mit dem Herzog!, sächs.Baurath Pleß- ner aus Gotha Unterhandlungen angeknüpft, und ist zu der Uebcrzcugung gelangt, daß die Ausführung mit mäßigen Mitteln durchführbar ist. Ausdrücklich wird hervorgehoben, daß man nur eine Verbindung im Auge hat, welche den Verkehr sowohl nach der unteren, wie nach dec oberen Stadt bequem vermitteln soll. Um für die Stadt und die Hohe Behörde die erforderlichen Unterlagen zu beschaffen, und den Be weis zu liefern, daß man allerseits eine solche Ver bindung als eine Grundbedingung für die weitere gedeihliche Entwickelung der hiesigen industriellen und wirthschaftlichen Verhältnisse betrachtet, soll mit der