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wurden von den drei am 31. Dezember vor. Jahre abgebrannten Häusern in der Wiesenstraße zwei ge hoben. Bei dem Rockstroh'schen Neubau hatte der Genannte gearbeitet und war mit den übrigen ArbeilS- genossen in der Wohnung des Bauherrn beim Hebe schmäuse fröhlich und guter Dinge, als mit Glier auf einmal eine auffallende Veränderung vorging. Ohne etwa zu viel getrunken zu haben, lehnte sich derselbe plötzlich zur Seite und war im selben Augenblicke auch schon de- Bewußtsein« beraubt. Man schaffte den Er krankten sofort in seine Wohnung, woselbst er nach wenigen Minuten verschied. Ein Schlagfluß hat allem Anschein nach seinem Leben ein Ende gemacht. — Eibenstock. ES wird darauf aufmerksam gemacht, daß dem hiesigen Post-Packetbestcller bei seinen Fahrten mit dem Handwagen Packete zur Mitnahme nach dem Postamte übergeben werden können. Die für diese Beförderung zu ent richtende Gebühr beträgt 10 Pf. Der Packetbesteller führt ein Annahmebuch mit sich, in welches er die von ihm angenommenen Packete einzutragen hat. Zum Einträgen ist auch der Auflieferer befugt. — In Johanngeorgenstadt versuchte ein Tischler, sich mittelst in das Bier gegossener Schwe felsäure zu vergiften. Der Versuch mißlang, da der herbeigezogene Arzt wirkungsvolle Gegenmittel an wandte. — Dresden. Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August trifft am 23. Mai von seiner Orientreise wieder in Dresden ein. — Dresden. DaS dritte Bataillon des Schützen regiments, welches am 17. April zuerst mit dem neuen Gewehr 88 ausgerüstet wurde, ist bereits vollstän dig auf die neue Feuerwaffe eingeübt, sowohl was den Schieß-, als was den sonstigen Dienst anbetrifft. Die Erfahrungen, welche man beim Schießen mit dem Gewehr 88 macht, werden naturgemäß sorgfältig notirt. Das Laden erfordert eine größere Sorgfalt als bei dem alten Gewehr Mod. 71/84 und die Mannschaften müssen eine gewisse Fertigkeit im exak ten Einsetzen der Patronenrahmen erlangen. Die Treffresultate sind dagegen, soweit man bis jetzt hat auSprobiren können, bessere als bei dem Magazin gewehr. Die Mehrzahl der neuen Kastengewehre gehen sehr genau; ihre Streuung ist nur eine sehr geringe, auf kurze Entfernungen kaum bemerkbar. Die Griffe sind ungefähr dieselben geblieben, wie sie zuletzt bei dem Magazingewehr bestanden; nur sind natürlich verschiedene Ladegriffe, wie sie bei letzterem der Wechsel zwischen Einzellader und Mehrlader be dingte, weggefallen. — Dresden. Durch den Branddes früheren Schuppens des Trainbataillons ist der ge- sammte in dem Gebäude lagernde Fouragevorrath, sowie Maschinen und Geräthschaften vernichtet worden. Es sollen u. A. 2200 Centner Stroh, 600 Ctr. Heu, 1 Dampfmaschine, 2 Häckselmaschinen, eine Hafer quetschmaschine, mehrere Schlitten, sowie Geschirrtheile und Pferdedecken verbrannt sein. Wie man sich er zählt, habe die Versicherungssumme den Werth der versicherten Maaren jedoch bedeutend überschritten. Noch am Tage des Brandes erfolgte die Verhaftung des Pächters des Schuppens, des Getreidehändlers F. E. Opitz. Derselbe unternahm kurz bevor das Feuer zum Ausbruch kam, mit seiner Familie einen Ausflug, wobei er sehr zur Eile angetrieben und überhaupt ein unruhiges Wesen an den Tag gelegt haben soll. Kurz zuvor war der Verhaftete noch in dem abgebrannten Gebäude gewesen. — Wurzen. Ueber die Ursachen der in Neint beobachteten Krankheitserscheinungen scheint noch nicht« festzustehen. Richtig ist, daß eine amtliche Ex pedition längere Zeit in der Gey'schen Mühle in Nemt verweilt hat und daß Vorbereitungen zur Ausgrabung einer Kinderleiche auf dem Remter Friedhöfe getroffen waren. Die Besichtigung der Leiche ist jedoch nicht erfolgt, vielmehr wurde das bereits theilweise geöffnete Grab sofort wieder geschlossen. Davon, daß das Ge richt die Gey'sche Mühle geschlossen habe, ist in Nemt nichts bekannt. Obwohl selbstverständlich über da- Ergebniß der anscheinend angestellten amtlichen Er örterungen von zuständiger Seite nichts verlautet, dürften die mitgetheilten Umstände darauf schließen lassen, daß die Angabe, es seien in der Gey'schen Mühle bleierne Maschinentheile gefunden worden, sich nicht bewahrheitet und die Annahme rechtfertigt, daß den Besitzer der fraglichen Mühle, welcher selbst schwer krank gewesen ist, keine Schuld an den in Nemt vor gekommenen eigenthümlichen epidemischen Krankheits erscheinungen trifft. — Glauchau. Einen bösen Einfall hatten die Hintergebäude der Häuser Nr. 1 und 2 der Lung- Witzstraße, die am Dienstag Abend gegen 8 Uhr voll ständig in sich selbst zusammenstürzten. Die Ursache dürfte darauf zurückzuführen sein, daß der Besitzer de- Hause» Nr. 2 Keller au-graben ließ, wodurch die Grundmauern beider Hintergebäude gelockert wur den, hereinrutschten und trotz der vorschrift-mäßigen, von allen Seiten vorgenommenen Stützung den Ein sturz veranlaßten. Zum Glück ist Niemand dabei zu Schaden gekommen. — Schwarzenberg. Dieser Tage hat ein Geschäftsmann au» Lauter seiner Stieftochter 18,000 M. in Staatspapieren, sowie 2000 M. baare» Geld gestohlen und ist damit flüchtig geworden. Vermuth- lich beabsichtigt derselbe au-zuwandern. — Auerbach, 17. Mai. Heute Nachmittag wurde unsere freiwillige Feuerwehr durch Alarmsig nale und Sturmläuten zum Dienste gerufen, da da« an der Königstraße gelegene HauS de« Hrn. Gruhl in Flammen stand. Dasselbe entwickelte, zwischen die beiden Brandmauern eingezwängt, eine fürchterliche Gluth, so daß die freiwillige Feuerwehr mit drei Schläuchen arbeiten mußte, um der Flammen Herr zu werden und dieselben auf den Dachstuhl zu be schränken. — Einen großen Exzeß verübten am Montag Nachmittag in Pirna zwei fremde, bisher in Mügeln beschäftigt gewesene Fabrikarbeiter. Dieselben kamen in einen Fleischerladen an der Breitestraße und for derten zunächst Jeder eine Quantität Wurst, welche sie nach Empfang sofort im Laden verzehrten. Als sie aber die genossene Wurst bezahlen sollten, erhoben die rohen Burschen einen furchtbaren Skandal, war fen die auf dem Ladentische ausgelegten Fleisch und Wurstwaaren auf- und durcheinander, schlugen mit den Stöcken nach dem Fenster und der Lampe, steckten die Gewichte ein, bedrohten den Besitzer der Fleischerei mit ihren Stöcken, sowie mit den vom Ladentisch genommenen Fleischermessern und demo- lirten, was von ihnen zu erreichen war. Als sie merkten, daß polizeiliche Hilfe herbeigerufen wurde, flohen sie zwar, wurden aber auf der Reitbahustraße, wie sie in einem Hause bettelten und wiederum die Bewohner zu mißhandeln drohten, glücklicherweise eingeholt und dingfest gemacht. — In dem bei Pausa gelegenen Dorfe RauS- pach erkrankten seit einiger Zeit mehrere Personen am Hautausschlag. Von dieser Krankheit waren merkwürdigerweise aber nur solche Personen befallen, welche Trinkwasser aus dem Herrmann'schen Brunnen holten. Dieser Brunnen wird gespeist mit frischem, klarem, nie versagendem Wasser, welches sich unge fähr 1 Km. vom Dorfe entfernt in einem besonderen Behälter sammelt. Die gleich bei den ersten Krank heitserscheinungen von Herrn I)r. weck. Lunow aus gesprochene Möglichkeit, daß die Krankheitsursache verdorbenes Wasser sei, erwies sich als richtig. Ein Schurke hatte mittelst Grubenmasse das Brunnen wasser bestialisch verunreinigt und somit die Krank heit mehrerer Menschen und wahrscheinlich auch den Tod eines in der Herrmann'schen Familie gestorbenen Kindes herbeigeführt. Sitzung des Sezirksausschuffes -er königlichen Amtshaupt- mannschast Schwarzenberg, am 14. Mai 1890. 1) Nach abgesetztem öffentlich-mündlichen Verfahren wird a. das Gesuch Traugott Friedrich Weigel s in Griin- städtcl, die Anlegung eines Betriebsgrabens vom Pöhlbach aus betr. abgewiesen. b. das Gesuch des Bretmühlenbesitzers C. A. Weigel's in Grünstädtel um Genehmigung zur Verbreiterung bez. theilweisen Verlegung seines Betriebsgrabens, nachdem der dagegen erhobene Widerspruch zurück gezogen worden war, bedingungsweise genehmigt und c. beschlossen, zur Zeit von Zurückziehung der Adolf Edmund Renatus in Lauter ertheilten Erlaubnis zum Kleinhandel mit Branntwein und Spirituosen abzusehen, 2) der Bezirksausschuß stimmt den Vorschlägen der Königlichen Amtshauptmannschaft a. über die Vertheilung der auf das Jahr 1890 ge währten Staatsbeihilfen zu Wegebauzwecken und d. wegen Gewährung von Gratificationen an 15 com- munliche Wegewärter zu, 3) genehmigt die Gesuche a. Ernst Oswald Dittrichs in Obermittweida um Ver änderung seines Betriebsgrabens und d. Anton Emil Goldhahn's in Bernsbach um Erricht ung einer Schlächterei bedingungsweise, 4) befindet die von Carl Heinrich Hübschmann in Grünstädtel gegen seine Heranziehung zu den städtischen Anlagen in Aue erhobene Beschwerde für beachtlich, während der von Friedrich Adam Hatzbach in Aue gegen seine Heranziehung zu den städtischen Anlagen daselbst erhobene Recurs ver worfen wird, 5) trägt Bedenken, den Antrag des Stadtrathes zu Schneeberg, die Einführung von Prämien für getödtete Kreuzottern betr. zu befürworten, 8) genehmigt die Gesuche a. Gustav Adolf Julius Petzold's zeither in Bockau um Uebertragung der Ernst Zeitzer in Muldenhammer ertheilten Erlaubniß zum Gasthofsbetriebe, einschließ lich des Beherbergens Fremder und des Ausspannen« und Krippensetzens auf seine Person und b. Gustav Emil Lenks in Lauter um Uebertragung der Ernst Hübschmann daselbst ertheilten Erlaubniß zum Gasthofsbetriebe auf feine Person, 7) lehnt die Gesuche a. Louis Gottlob Kretzschmars in Chemnitz um Erlaub niß zum GasthosSdetriebe in Johanngeorgenstadt, d. Carl Otto Leonhardt'« in Aue um Erlaubniß zur Abhaltung öffent'icher Tanzmusik und v. Carl Gustav Trommer« in Lauter um Erlaubniß zum AuSschank von Wein und bairischem Biere, im Mangel örtlichen Bedürfnisse« ab und 8) ertheilt zu den von ». Carl Friedrich Seidel in Schönheide und d. Carl Ernst Schubert in BermLgrün nachgesuchten Grundftück«abtrennungen Genehmigung. Aus »ergangener Zeit — für «nsere Zeit. 20. Mai. (Nachdruck verboten.) Am 20. Mai 1875 fand in Paris der internationale Vertrag über da« Metermaß statt. Diese« Dezimalmaß, dessen Größe aus Grund genauester Messungen einer seitens der französischen Republik eingesetzten Kommission sestgestellt ist, bildet den zehn millionsten Theil de« Erdquadranten zwischen Acquator und Nordpol. Da« Maß wurde al« grundlegend von 17 Kulturstaaten, darunter auch von Deutschland, ange nommen. 21. Mai. Es war an, 21. Mai 1882, als ein Werk von gigantischer Großartigkeit der Oeffentlichkeit übergeben wurde, dessen Aus führung, bevor man mit seltener Kühnheit an diese ging, nahezu unmöglich erschien. Am genannten Tage wurde der St. Gotthard-Tunnel eingeweiht, wurde ein neuer, kürzerer Weg nach Italien erschlossen, nachdem da« Wagniß, den St. Gotthard zu durchbohren, gelungen war. Zehn Jahre lang hatte die Arbeit gedauert und sie hatte hohe Ansprüche an menschliche« Wissen und Können, an fortgeschrittenste Technik, an körperliche Ausdauer, Widerstandsfähigkeit und Geschick lichkeit gestellt und sie hatte auch manche Opfer gefordert. Eine glänzende Versammlung, darunter fürstliche Personen und ihre Vertreter nahmen an den Einwcihungsfeierlichkeiten theil und diese selbst Verliesen auf das Beste. Heute, wo man die Gottharbbahn al« etwas Selbstverständliches benutzt, ge denkt man kaum noch jenen Tages; um so mehr ist cs in der Ordnung, zuweilen daran zu erinnern. 10. Zikhung 3. klaffe 117. Kgl. Sachs. Landes-Lotterie, gezogen am 16. Mai 1880. 50,00» Mark auf Nr. 8406». 15,00» Mark aus Nr. 2669 6477 9481 12522. 5000 Mark auf Nr. 8478 80869. 3000 Mark auf Nr. 7440 8603 9078 I27I7 15553 15522 I6I06 I65I0 20287 2I92I 25384 27859 28412 29741 29271 35020 37005 37042 38309 38324 44642 44348 44694 46294 46567 48291 55406 59626 63383 66808 69054 70597 71320 72334 73208 74470 82719 83003 88892 89196 92999 99612. 1000 Mark auf Nr. 6828 9012 II158 II554 14806 15456 19797 26612 32025 35703 36609 44574 41828 53200 54365 56200 57407 61903 65330 67314 68841 68197 68391 70219 72669 74035 75505 81940 82275 87971 88374 91282 96475. 500 Mark auf Nr. 127 1785 3729 3400 6585 9049 9535 10855 12342 14778 14656 I4I79 15877 16305 19562 19557 24295 24185 25049 25056 27738 32338 33II7 34460 35881 36416 38853 39916 41414 48325 48567 50017 51723 51342 52152 56133 60725 60415 63925 63502 66042 67040 68154 73595 73271 74558 75835 78779 80075 82463 83189 84588 85976 86264 87647 88183 89283 90001 92917 94683 95504 97548. 300 Mark auf Nr. 2392 4728 6307 7889 7656 7692 8928 8797 8673 9642 9621 10211 12352 13389 13582 I48I7 14278 I6I55 I8I26 18628 I9I85 19519 19351 19385 21643 2III3 21885 23178 24348 24207 25688 25584 25129 26441 27725 27209 32375 32341 33649 34711 34980 34224 36138 36387 36747 37069 37549 37196 38284 39645 41201 41383 44581 45863 45410 47845 48845 49214 50219 50097 52287 52857 52963 52478 55388 56428 57050 57171 57940 57115 58711 59849 60213 60883 6I4I3 61300 62411 62886 62541 63981 63229 63282 64928 65335 66451 66498 66211 69120 70199 72153 72300 72278 73954 73108 73527 74180 76019 76029 78619 83912 84552 84921 84514 85285 87594 88742 88550 90685 90668 90771 91800 92068 92701 93548 93295 94941 94446 97603 98093 98781 99582 99158 99537. 11. Ziehung, gezogen am 17. Mai 1890. 300,000 Mark auf Nr. 98660. 15,00» Mark auf Nr. 73091. 50V0 Mark auf Nr. 54761 56324. 3V00 Mark auf Nr. 5393 10794 10876 13689 15930 16849 17049 18861 20679 24708 25776 26115 26289 26540 27717 29385 32251 37882 46238 46562 48263 49736 50828 50647 51289 51349 52072 54820 55121 57926 60172 62263 65440 67043 67977 68130 71557 73339 76902 77089 77663 81237 81585 85852 87439 88424 88209 90528 94731 95034 99996. 1000 Mark aus Nr. 712 1013 17570 29358 25231 31377 31306 32713 33238 35443 42496 44545 45549 50763 51349 54094 62928 64963 67753 69969 69541 71191 73249 74832 74807 75818 75527 80701 81396 83549 84489 9II76 91824 95221. 500 Mark auf Nr. 975 4286 5320 7531 7151 II784 12649 13406 13314 22936 25471 27587 32165 33I9I 34621 38096 42691 43148 43743 43309 45262 45444 45II5 45939 51369 55374 62846 67267 67540 68147 69956 75180 75953 85420 87405 90864 91424 92593 94524 95862 98895 98960 300 Mark aus Nr. 958 2793 2153 3748 3212 3358 4705 4900 5909 5053 6629 7130 7670 8974 8860 8850 9067 9089 10239 11686 11908 I2I92 13773 13,77 14985 16033 16478 17687 18871 21892 2I9I5 23289 24276 25849 26172 26749 27576 29763 30257 3I62I 31305 31116 31233 33404 33465 35932 35001 37941 37081 38289 38184 38578 39052 40150 40778 42743 43245 43029 45029 47212 48704 49158 49702 50594 50335 50584 50012 51318 54608 54987 56861 57077 60735 61975 62217 62946 62491 63192 64054 65460 68714 69231 69601 70906 70257 7I3I8 72189 72787 72265 72686 74699 75629 76627 76056 77II3 77375 78558 79667 81924 82579 83051 83171 84806 84358 84337 86307 87932 87861 88144 88494 88295 90613 90348 90415 91348 92978 93042 94668 96184 98132 98642 99940. Aus heiterem Himmel. Erzählung von Gustav Höcker. (17. Fortsetzung.) »Ich glaube, dieser bleierne Gruß galt mir," rief bestürzt ver Heldenspieler. »Oder mir," sagte Kemmeritz erbleichend und zurücktaumelnd, denn während Edwins Ausruf war ein zweiter Schuß gefallen, dessen Kugel die Schulter des Schloßherrn leicht streifte. Ein blaues Rauch wölkchen, da« aus jenem Theil des Bergwaldes auf stieg, der die von Rechwitz emporführende Landstraße kreuzte, deutete den Standpunkt de» kühnen, unsicht baren Schützen an. Indessen achtete Niemand darauf, da die durch die beiden Schüsse alarmirte Dienerschaft mit dem Haushofmeister nach dem Pavillon geeilt war, wo der Freiherr mit geschloffenen Augen in den Armen seines jungen Gaste» lag. Etwa um dieselbe Zeit, wo Frau Schröder ihrem Pflegesohn thränenvollen Auge- nachsah, empfing der Amtmann von Rechwitz den Besuch de- Kaufmann- Rößler. Obgleich die beiden Männer schon seit einer Reihe von Jahren einander kannten und manche fröhliche Stunde gemeinsam verlebt hatten, zeigte sich Weber doch heute in voller AmtSwürde. »Ich habe Sie in einer ebenso wichtigen wie dringenden Angelegenheit rufen lassen," begann er im Tone eines verhörenden Richter», dabei eine