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da- Unternehmen schon seit längerer Zeit aufgegeben war. — Noch größere Tiefen als durch Schächte hat man durch Bohrlöcher erreicht. Die preußische Regie rung hat sich in dieser Richtung große Verdienste um die Wissenschaft erworben, indem sie zahlreiche tiefe Bohrlöcher zur Untersuchung der oberen Erd schichten Herstellen ließ. Die sieben tiefsten Bohr löcher der Erde sind: Friedrichsaue bei Aschersleben 1080,rr Meter, Jnowrazlaw 1104,»» Meter, Senne witz bei Halle 1111,«» M., Lübtheen in Mecklenburg 1203,7» Meter, Spcrenberg südlich Berlin 1273,o« Meter, En zu Ueseburg bei Staßfurt 1293,«» Meter, Lieth unweit Altona 1338,»» Meter und Schladebach bei Merseburg 1748,«» Meter tief. — Gleiwitz. Eine vorsorgliche Haus mutter ist die Frau des Hüttenbeamten K. in B. Dieser bemerkte nämlich schon seit längerer Zeit, daß ihm aus seinem Portemonnaie bald kleine, bald größere Beträge verschwanden. Als ihm in letzter Woche wiederum ein Betrag von 40 M. fehlte, durchsuchte er in Abwesenheit seiner Angehörigen seine Wohnung, um vielleicht dem Thätcr auf die Spur zu kommen, und siehe da, in einem Schrank seiner Frau fand er mehrere Säckchen gefüllt mit Geld und dabei einen Zettel: .Sparpfennig für meine lieben Kinder." Der Sparpfennig betrug das für das Gehalt des Mannes gewiß hübsche Sümmchen von etwa 3000 Mark; soviel hatte die Frau von ihrem Wirtschaftsgelde und den „Anleihen" bei dem Portemonnaie ihres Mannes zusammengespart. — Das Geld soll seiner Bestimmung erhalten bleiben, ist aber nunmehr in der hiesigen Reichsbankstclle zinsbringend niedergelegt worden. — Für Manchen dürfte es von Interesse sein, zu erfahren, woher der Name „Liebfrauenmilch" stammt. Dieser Wein ist das Erzcugniß der in der Umgebung der Liebfrauenkirche zu Worms gelegenen Weinberge. An die genannte Kirche schlossen sich in früheren Zei ten ein Kreuzgang nebst Garten, ein Kapuzinerkloster, sowie verschiedene weltliche Gebäude an. Alles dies, mit Ausnahme der.Liebfrauenkirche selbst ward l689 von den Franzosen unter Melac zerstört und dem Boden gleichgemacht. Später ward dann dieser ganze Platz nach und nach mit Weinreben bepflanzt. Die Fläche, auf der die Liebfrauenmilch gewonnen wird, beträgt etwa 6 Morgen und ist ringsum von Mauern umschlossen. Von dem Wein behauptet man, daß er " um so vorzüglicher sei, je näher die Reben an der Kirche stünden. — Ein Weinproduzent u. Weinhändler in Neustadt a. Haardt, Eduard Witter, ebenso bekannt durch seine Weine wie durch die originellen Kund gebungen an seine Kundschaft, schwingt sich neuestens zu folgendem Berichte empor: „Der 1886er Jahr gang ergab einen Wein wie Sammt, voll reifer Süße, schmeichlerischer Fülle, harmonischer Rundung, in den besseren Marken ein Wonnetrank molligster Schlür flust. Die Spitzen aber, die hochfeinen Auslesen dieser verschiedenen Jahrgänge sind seltene Größen, vornehmlich rassig und leuchtig, milde und seelen erquickend, wiedergebend den empfangenen Sonnen strahl vollendeter, edelster Ausreifung u. s. w." — Hoffentlich haben seine eigenen Weine den Geschäfts mann zu dieser schwungvollen Obe begeistert. — Ein „fliegender Barbier" ist die neueste Erscheinung, welche die fortschreitende Steigerung der Bedürfnisse der Kulturmenschen gezeitigt hat. Mit seinem Gehilfen macht dieser ingeniöse Bartkünstler Sonntags in den Lokalen bei Treptow (in der Nähe von Berlin) flotte Geschäfte. Unter den Frühspazier gängern, Radfahrern und Ausflügler» findet sich stets eine nicht geringe Anzahl, welche keine Zeit hatte, sich in der Stadt rasiren zu lassen und denen eine Glättung ihres Kinns beim Frühschoppen sehr will kommen ist. — Macht der Gewohnheit. Auktionator Müller (bei einem Festessen die Verlobung seiner Tochter bekannt gebend): „Verehrte Herrschaften, ich habe Ihnen die angenehme Mittheilung zu machen, daß sich meine Tochter Elise heute mit Herrn Angler verlobt hat — zum ersten, zum zweiten und zum dritten und letzten Mal'!" Mky's Ztoffkragcn, Manschetten im- Vorhcmdchcn find aus starkem, pergamentähnlichen Papier gefertigt und mit einem leinenähnlichen Webstoff überzogen, was sie der Leinenwäsche im Aussehen täuschend ähnlich macht. Jeder Kragen kann bis zu einer Woche getragen werden, wird aber, wenn unbrauchbar geworden, einfach weggcworfen und trägt man daher immer nur neue Kragen re. 'Mey's Stoffkragcn übertreffen aber die Leinenkragen durch ihre Geschmeidigkeit, mit welcher sie sich, ohne den Hals zu drücken, um denselben legen und daher nie das unange nehme, lästige Kratzen und Reiben von zu viel oder zu wenig oder zu hart gebügelten Leinenkragen herbeiführen. Ein weiterer Vorzug von Mey'S Stoffkragen ist deren leichtes Gewicht, was ein angenehmes Gefühl beim Tragen erzeugt. Die Knopflöcher sind io stark, daß deren Haltbarkeit bei richtiger Auswahl der Halsweite ganz außer Zweifel ist. Mcy's Stoffwäsche steht daher in Bezug auf vorzüg lichen Schnitt und Sitz, elegantes und bequemes Passen und dabei außerordentliche Billigkeit un erreicht da. Sie kosten kaum mehr als das Waschlohn für leinene Wäsche. — Mit einem Dutzend Herrenkragen, das 60 Pfennige kostet, (Knabenkragen schon von Sä Pfennigen an) kann man 10 bis 12 Wochen ausreichen. Für Knaben, die ja bekanntlich nicht immer zart mit ihrer Wäsche um gehen, sind Mey's Stoffkragen außerordentlich zu empfehlen, was jede Hausfrau nach Verbrauch von nur ejnem Dutzend sofort einsehen wird. Für alle Reisenden ist Mey's Stoffwäsche die be quemste, da erfahrungsgemäß leinene Wäsche aus Reisen meist sehr schlecht behandelt wird. Weniger als ein Dutzend von einer Form und Weite wird nicht abgegeben. Mcy's Stoffwäsche wird in fast jeder Stadt in mehreren Geschäften verkauft, die durch Plakate kenntlich sind; auch werden diese Verkaufsstellen von Zeit zu Zeit durch Inserate in dieser Zeitung bekannt gegeben; sollten dem Leser diese Verkaufsstellen unbekannt sein, so kann man Mey's Stoff wäsche durch das Versand - Geschäft Mey L Gdlich, Leipzig - Plagwitz beziehen, welches auch das inter essante illustrirte Preisvcrzeichniß von Mey's Stoff wäsche gratis und portofrei aus Verlangen an Jeder mann versendet, auch die Bezugsquelle am Orte angiebt. Kirchliche Nachrichten aus -er parochie Eibenstock vom 13. bis IS. April 1890. Aufgeboten: 16) Arno Reinhard Zeumcr, Conditor hier, ehel. S. des Friedrich Wilhelm Zeumer, ans. Bs. u. Glaser meisters in Crimmitschau und Anna Ernestine Hagert hier, ehel. T. des Karl Friedrich Hagert, ans. Bs. u. Oeconoms hier. 17) Johann Heinrich Hahn, Bergarbeiter in Oberplanitz, ehel. S. des Johann Heinrich Hahn, Handarbeiters ebendas, und Ernestine Emilie Meichsner in Oberplanitz, ehel. T. des Ernst Albert Meichsner, Waldarbeiters hier. 18) Theodor Victor Enghardt, Gastwirth in Wolssgrün, ehel. S. des August Friedrich Enghardt, Webers in Hartenstein und Marie Emilie Weiß in Albernau, T. des weil. Daniel Friedrich Weiß, ans. Zimmermanns ebendas. Getauft: 104) Max Willy Spitzner in Blauenthal. 105) Clara Minna Günthel, unehel. 106) Eugen Rudolf Knoll. 107) Olga Helene Seltmann in Wildenthal. 108) Elsa Frida ' Pöhler in Wildenthal. Begraben: 78) Friederike Emilie Seltmann, geb. Voigt, Ehefrau des Friedrich Wilhelm Seltmann, ans. Waldarbeiters in Wildenthal, 38 I 6 M. 14 T. 80) Auguste Wilhelmine Heinz geb. Lorenz, Ehefrau des Gustav Robert Heinz, ans. Fuhrwerksbesitzers in Wildenthal, 39 I. 1 M. 81) Max Curt, unehel. S. der Antonie Emilie Hänel hier, 3 M. II T. 82) Irmgard, ehel. T. des Friedrich Louis Lang, Bürgerschullehrers hier, II I. 2 M. 23 T. 83) Johann Krachel, Waldarbeiter hier, ein Wittwer, 64 I. 9 M. 5 T. 84) Anna Mathilde Israel geb. Pilz, Ehefrau des Karl August Israel, ans. Bs. u. Maschinenbesitzers hier, 32 I. I M. 17 T. Am Sonntage Miseric. Dom. Vorm. Predigttext: Röm. 10, 8 —14. Herr Pfarrer Böttrich. Nachm. Predigttext: Joh. 21, lö—17. Herr Diac. Fischer. Die Beichtrede hält Herr Diac. Fischer. üirchcnnachrichtcn aus Schönheide. Sonntag, d. 20. April (I)om. >lis. vom.), Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Die Predigt hält Herr Diac. Schreiber. Nachher Beichte und Kommunion. Die Beichtan sprache hält Herr Diac. Schreiber. Chemnitzer Marktpreise vom 16. April 1890. Weizen russ. Sorten 10 Mk. — Pf. bis 10 Mk. 50 Pf. pr. 50 Kilo - weiß und bunt 9 » 60 9 - 75 - sächf.gelbu.weißIO — 10 - 15 Roggen, preußischer 8 r 95 9 - 10 > sächsischer 8 40 8 > 60 - russischer 8 50 8 - 65 Braugerste 8 - 75 10 - 75 Futtergerste 7 o IO 7 - 50 Hafer, sächsischer, alter 8 45 8 - 70 Hafer, prcuß., neuer — — — , — Kocherbsen 9 50 10 . 50 Mahl-u. Futtererbsen 8 50 8 . 75 Heu 3 80 4 . 50 Stroh 3 50 4 - 20 Kartoffeln 2 30 2 . 70 Butter 2 - 20 2 . 60 - - 1 - Die vor dem Feste an gesammelten 4V Centner gut eingebrachtes Wiesenhen find zu verkaufen bei Wittwe Ls^manQ, Eibenstock, Crottensee. Gestern Nachmittag 2 Uhr starb mein lieber Mann, der Kaufmann Mit der Bitte um stille Teil nahme zeigt dies Freunden und Bekannten an Augusts Ssllgsobn, geb. Solinger. Eibenstock, 18. April 1890. Laisvrs MagenAuc^er. Unentbehrlich bei Appetitlosigkeit, Kopsweh, Magenweh u. Magen- kramps. versäume Niemand, es zu Prokuren. Zu haben in Paq.L25Pf.bei Lraun, Drogenhdlg. Rcchnungs Formulare empfiehlt E. Hannebohn. LlvMÄVNSVAK«, HVssvLlstoK« rc verkaufe ich für jeden an nehmbaren Ureis. H.. 7. XLlltölä GutcSamenkartoffcln sowie Garten- und Torserde ver kauft cklba» Slvtvlisavr. O1a,66liai1(l80liull6 sowie alle Sorten empfiehlt -.hochelegant. Farben und gutsitzen der Faqon bei billigster Preisstellung die Handschuhfabrik von Einkauf von Zickel-, Hasen- und an deren rohen Festen zu höchsten Preisen. Oenerakversammkung der Ortskrankenkaffe für das Handwerk u. sonstige Betriebe Montag, am 28. April 1890, Abends 8 Uhr im „Deutschen Haus". 1) Vorlegung der Jahresrechnung pro 1889, event. Richtigsprechung derselben. 2) Sonstige Anträge. Es werden die Herren Arbeitsgeber dieser Kasse und die Kassenmitglieder gebeten, sich zu dieser Generalversammlung recht zahlreich einzufinven. Eibenstock, am 16. April 1890. Uorsttzender. Jur beginnenden Manzzeit empfiehlt: Stiefmütterchen, Tau- sendschSnche«,Bergitzmeinntcht, Nelken, Anrikel und vieles Andere, sowie alle Gemüse- und Blumen- Pflanze« in nur guter Qualität und alles frisch aus dem Beet Gärtnerei. Sparkasse Schönheide, - Nachmittags. llLLSSllStvin ch- Vogier, L.-6., Beförderung von Inseraten an alle Blätter der Welt. Vertreter in Kibenkolk: Herr Oenernk-Versammkung der Ortskrankenkaffe für die Textil-Jnoustrie zu Eibenstock Sonnabend, den 19. April 1890, Abends 8 Uhr im Saale des „Deutschen Hauses". 1) Vorlage und event. Richtigsprechung der Jahresrechnung für das Jahr 1889. 2) Wahl eines Vorstandsmitgliedes an Stelle des ausscheidenden Stickers Hrn. Gustav Strobel. 3) Beschlußfassung auf event. weitere Eingänge. ES wird um recht zahlreiche Betheiligung der stimmberechtigten Kassen- Mitglieder und Arbeitgeber, sowie pünktliches Erscheinen gebeten. Eibenstock, am 11. April 1890. Der Morsihende. sseidolllsgriin pre-io« Liariok-