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Mittweida.... Holtzmann . 144 Krause 37 Mildenau 113 298 NeidhardtSthal u. Mulrenhammer 20 4 Neuheide .... 17 87 Neudorf .... 107 354 Neuwelt .... 48 32 Obersachsenfcld. 34 67 Oberscheibe 44 7 Oberschmiedebcrg 10 30 Oberwiesenthal 132 162 Oberstützengrün 119 74 Pöhla .... 236 32 Raschau .... 250 150 Rittersgrün 205 129 Schwarzenberg . 449 116 Schönheide 608 360 Schönheiderhammer . 136 49 Sosa .... 101 122 Satzung .... 36 174 Scheibenden berg 283 147 Schmalzgrube . 14 53 Schönfeld.... 88 29 Sehma .... 150 191 Stahlberg 81 112 Steinbach b. ArnSfeld 64 153 Steinbach b. Johanngeorgenstadt 21 7 Schlettau.... 370 137 Tellerhäuser 27 — Unterstützengrün 29 39 Unterwiesenthal. 70 39 Wildenthal 66 7 WaltherSdorf . 79 26 Mesa .... 151 188 Wildenau .... 57 13 WittigSthal 21 17 In anderen sächsischen Wahlkreisen wurden ge wählt: Auerbach-Reichenbach: LandgerichtSdir. Kurtz (cons.) gegen Hofmann (soz.), Plauen: Ober- staatsanw. v>. Hartmann (cons.) gegen Kaden (soz.), Pirna: Grumbl (cons.) gegen (Lysolbk (sreis.), Leip zig-Land: Götz (nat.-lib.) gegen Bebel (soz.), Zittau: Buddeberg (sreis.) gegen Seebold (nat.-lib., Löbau: Hoffmann (nat.-lib.) gegen Haupt (freis.) — Eibenstock, 3. März. Drei Monate hatten wir vergeblich auf den Eintritt des Winters gewartet, denn obwohl der Februar einen gleichmäßigen milden Frost brachte, fehlte uns doch der Schnee. Seit Freitag ist dies anders geworden. An diesem Tage haben wir den ersten bedeutenderen Schneefall gehabt, dazu gesellte sich gestern eine starke Kälte, wie wir solche in diesem Winter noch nicht hatten. Der jetzige hohe Stand der Sonne läßt jedoch er warten, daß der unerwartet eingetretene Nachwinter nicht lange anhalten wird. — Eibenstock. Bon morgen Mittwoch bis mit Sonntag Abend wird im Saale des Schiitzenhauses eine Glasspinnerei, verbunden mit Glasflechterei und Glasbläserei, ihre Kunstfertigkeit gegen ein ge ringes Eintrittsgeld vorführen. Vor den Augen der Zuschauer entstehen hier reizende Sträußchen, Rosen und Vergißmeinnicht aus farbigem Glas, Thiere rc. Aus starken Glasröhren oder Stäben werden Fäden gesponnen, welche mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind, aus letzteren entstehen alsdann elegante Damen schmucksachen rc. Außerdem steht in demselben Raume eine plastische Kunstausstellung: „Die Reise rm die Welt" zur Ansicht aus. — Kinder erhalten ein nied liches Geschenk, ein Produkt der Glasbläserei, mit auf den Weg. (Das Nähere im Jnseratentheil der heutigen Nummer.) — Dresden. Im September vorigen JahreS war der russische Lieutenant a. D. Sawin, ein be rüchtigter Hochstapler, auf dem Transporte von Berlin nach der russischen Grenze aus dem Eisen bahnzug entsprungen, schließlich aber in Genf wieder dingfest gemacht worden. Er hatte damals auf seiner Flucht auch Dresden berührt und kurze Zeit in einem Hotel unter dem Namen „Graf Lampert" gewohnt. Durch den Umstand, daß man hier ermittelt hatte, unter welchem Namen er auf der Flucht reiste, war seine Verhaftung in Genf hauptsächlich ermöglicht worden. Auf Sawin'S Ergreifung war eine beträcht liche Belohnung ausgesetzt worden. In diesen Tagen ist nun ein Theil dieser Belohnung hier zur Verthei- lung gekommen. Außer einigen Polizeibeamten sind auch der Oberkellner und ein Zimmermädchen in dem betreffenden Hotel hier bedacht worden. Das letztere, welches zuerst gegen den angeblichen Grafen Lampert Verdacht geschöpft und ihn dann scharf beobachtet hatte, erhielt 100 Mark ausgezahlt. — Mit Besorgniß sieht man in Dresden der bevorstehenden Niederlegung der alten Neustädter Infanterie-Kaserne entgegen,-da gerade diese Grund stücke zahlreiche kleine Wohnungen enthalten. Sehr zeitgemäß scheint daher auch 4in Antrag zu sein, den kürzlich Herr Ur. Schedlich im Stadtverordneten- Collegium eingebrachte und wobei der Rath ersucht wird, baldigst darüber Auskunft zu Heben, welche Vor kehrungen er zu treffen gedenke, damit die Miether in den militärfiskalischen Gebäuden in Neustadt, namentlich diejenigen der vormaligen Neustädter In fanterie-Kaserne, bei der Niederreißung ihrer Wohn ungen andere dergleichen in Dresden finden und nicht seitens der Gemeinde als obdachlos unterge bracht werden müssen. In der genannten Infanterie- Kaserne wohnen zur Zeit über 200 Parteien mit gegen 1000 Personen. — Leipzig, 28. Febr. Seit heute früh haben wir hier ungemeinstarken, anhaltenden Schneefall bei grimmiger Kälte, ein Wetter, daß man nicht gern einen Hund in'S Freie jagt und das leider ganz dazu angethan ist, viele rcichStreue Wähler von der Aus übung ihres Wahlrechtes abzuhalten. Trotzdem war die Wahlbetheiligung schon am Vormittag auch von Seiten der besseren Bevölkerung eine ziemlich rege. Der Schnee liegt fußhoch auf den Straßen. Der Pferdebahnvcrkehr ist auf's Aeußerste erschwert; die Wagen fahren zum Theil vierspännig. Ein solcher Schneefall ist hier diesen Winter noch nicht dagewesen. — Aus Gersdorf bei Bischheim schreibt man: „In dasiger Kirche ist behufs Ansammlung eines Fonds zur Beschaffung einer neuen Orgel eine Sammelbüchse angebracht. Schon mehrmals ergab sich, wenn dieselbe durch Mitglieder des Kirchenvor stande« geleert werden sollte, daß kein Pfennig darin >var, obgleich vorher Einlagen gemacht worden waren, bis man am letzten Sonntag den Dieben auf die Spur kam. Durch Nachforschung des Pastors Harten stein gelang cs, die beiden Chorknaben K. und G als Diebe zu überführen. Bei denselben sind bereits 40 Mark in Gold wieder gefunden worden. Der entwendete Betrag ist noch nicht festgestellt, doch wird er nicht gering sein, weil die Beiden das Geschäft schon ein paar Jahre betreiben. Es sollen auch frühere Chorknaben, welche bereits aus der Schule entlassen sind, mit betheiligt gewesen sein. Die jugend lichen Diebe haben theils durch Draht, theils durch mit Pech und Leim bestrichene Holzstäbchen die Be träge entnommen. In der letzten Zeit bedienten sie sich jedoch eines Nachschlüssels. Aus vergangner Zeit — für unsere Zeit. Wenn es im deutschen Reiche^heißt „mit Gott, für König und Vaterland", dann stehe» Alle zusammen, wie ein Mann und es geht wie ein Ungewitter her über den Feind. Das ist ganz selbstverständlich und unsere Pflicht und Schuldigkeit. Wenn es dann aber, nach vollbrachten Ruhmesthaten heißt „nach Hause zu Muttern", so ist das eben auch nicht bitter, namentlich, wenn man sein eigen Heim und Heerd hat. So wurde denn die am 4. März 1871 begonnene Demobilisirung der deutschen Arniee, die das Ende des großen Krieges bedeutete, namentlich von der Landwehr mit nicht geringer Freude begrüßt. Sollte es aber eines Tages wiederum heißen „vorwärts gegen den Feind", nun auch unsere jüngere Generation wird ebenso tapfer und siegreich sein, wie die Helden von 70/71. S. März. Am s. März ds. Js. werden es 9 Jahre, daß die Insel Ischia bei Neapel von einem Erdbeben heimgesucht und der reizende Badeort Casamicciola binnen wenigen Minuten in einen Schutthaufen verwandelt wurde. Furchtbar war diese Katastrophe; eine von jenen, durch welche sich die schlummern den Naturkräfte in ihrer ganzen elementaren Gewalt dem schwachen u. vertrauenden Menschen in Erinnerung zu bringen belieben. Groß war das Elend und die Noth, groß aber auch die Opferwilligkeit und die Hilfe von außen, die den Unglück lichen ward. Auch Deutschland stand nicht zurück in seiner Hilfe und Unterstützung. Postmeisters Käthchen. Original-Novelle von Th. Schmidt. (Schluß.) „Ich kann nicht, ich — ich — o Papa, sei barm herzig!" rief Käthchen schluchzend. „Nun, nun, ich bin kein Barbar. Also Du willst ihn nicht. Gut, reden wir nicbt weiter darüber. Ich habe gethan, was in meinen Kräften stand, um mein Ehrenwort einzulösen. Zwingen kann und werde ich Dich nicht. Ich will nur Dein Glück. Ich habe Dich unendlich lieb und könnte den Mann tödten, der Dein unschuldiges Herz einst täuschte. Reden wir von etwas anderem. Ich habe in diesen auf regenden Tagen, besonders heute leider keine Zeit gehabt, nach Deinen Wünschen zu fragen und für ein passendes Geschenk zu sorgen. Wünschest Du Dir ein schönes Kleid, einen Pelz oder sonst Etwas, was ein Mädchenhcrz erfreuen kann, so sag's nur. Du kannst Dir morgen in der Stadt kaufen, was Dir beliebt." Käthchen, hocherfreut über des Vaters freundliche Worte, schüttelte verneinend das reizende Köpfchen. „Ich danke Dir herzlichst für so viel Liebe. Ich be sitze Alles in Ucberfluß, Papa, und wüßte nicht, was ich wählen sollte." „Also Du — ein junges Mädchen — hast heute am Christabend gar keinen Wunsch?" Käthchen schwieg erröthcnd. „Nun, ich soll wohl gar Deine geheimsten Wünsche errathen?" fragte Arndt scherzend. „Ach Papa ... theurcr, lieber Papa," sagte Käth chen innig und schmiegte sich an de« Vaters Brust, während ihr Antlitz in Gluth getaucht schien und ihr herrlicher Körper erschauerte vor Wonne und freudiger Erregung. Doch vermochte sie nicht das auszusprechen, was ihr Herz so mächtig pochen ließ. Arndt errieth, was die Seele seine- lieblichen Kinde- in diesem Augenblicke erfüllte, und da sein Herz bereits den Kampf mit dem tief darin wurzeln den alten Haß ausgenommen hatte, so sagte er mit weicher, leicht zitternder Stimme: „Laß mir Zeit, Käthchen — ich will ja nur Dein Glück." Dann machte er sich sanft aus ihrer Umarmung los und zog sich wieder in sein Zimmer zurück. Hier saß er lange an seinem Schreibtische vor dem Bilde seiner Gattin. Doch plötzlich horchte er auf und sah nach der Uhr, welche mit Hellem Klang die achte Stunde anzeigte. Gleichzeitig erscholl vom Thurm her die feierliche Melodie des Liedes „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachts zeit!" die den großen starken Mann sichtlich ergriff und ihn zurück in die Vergangenheit versetzte, in jene Zeit, wo er. mit seiner heißgeliebten Gattin hier am Fenster gestanden und dem herrlichen Liede gelauscht hatte. Und als der letzte Ton verhallt war, da zog er aus einem Fache seines Schreibtisches eine Visiten karte hervor und beschrieb dieselbe schnell mit einigen Worten. Darauf legte er dieselbe in einen Umschlag und eilte mit dem kleinen Briefe nach unten, wo er ihn einem Unterbeamten zur sofortigen Besorgung übergab. Mit jenem Liede, das in der entlegensten Hütte des Städtchens gehört wurde, begann in Thalheim der von der Jugend so lang ersehnte Christabend. Heller Lichterschcin fiel bald aus den Fenstern nach draußen auf den blendenden Schnee, und freudige Rufe und Heller Kinderjubel erschallten in den Häu sern. Dagegen lag das stattliche Postgebäude noch still und dunkel da; nur zwei Fenster im oberen Theil des Hauses waren erleuchtet. An einem der selben stand Arndt mit seinem Knaben und zeigte auf das gegenüber liegende Haus, in welches bereits das Christkindchen geschlüpft war und den Tannen baum angezllndet hatte. Mit leuchtenden Augen und Hochrothen Wangen blickte der Kleine hinaus. Aber da erscholl plötzlich im Nebenzimmer die Klingel, und nun war der Knabe nicht mehr zu halten. Mit dem Ruf: „Jetzt ist das Christkindchen auch bei uns gewesen!" stürzte er ins Nebenzimmer, und stumm vor Erstaunen betrachtete er den großen strahlenden Tannenbaum. Auch die alte Karoline erschien jetzt im Zimmer und nahm knixend aus Käthchens Händen ein großes Packet neuer Kleidungsstücke in Empfang. Schnell hatte Käthchen die Geschenke vertheilt; für Alle, Vater, Bruder und die Magd, hatte sie gesorgt — nur an sie hatte Niemand gedacht! Und als das erste Erstaunen und der laute Jubel Pauls vorüber waren, da fragte der Kleine seine ernst lächelnde hübsche Schwester, was denn das liebe Christkindchen ihr bescheert hätte? Und als sie nichts ihm zeigen konnte, da wurde er sehr traurig. „Wir wollen theilen, lieb Käthchen, ich schenke Dir mein Bilder buch und die Trommel, nur die Peitsche und das Posthorn — beides stammte von „Onkel Berger" — möchte ich behalten," sagte er kindlich erfreut da rüber, auch Etwas verschenken zu können. Aber sein Papa protestirte lachend dagegen und meinte, Käthchen bekäme auch ein Geschenk, und zwar ein sehr schönes, das werthvoller wäre, als alle Sachen zusammengcnommen. Der Mann, der dasselbe um diese Zeit abgeben sollte, hätte sich jedenfalls verspätet und müsse bald eintreffen. — „Hörst Du, Paul, da kommt er schon die Treppe herauf," rief Arndt erfreut und eilte hinaus; dabei sagte er noch, daß Niemand ihm folgen oder neugierig durch das Schlüsselloch sehn dürfe. Die Zurückgebliebenen hörten gleich daraus, daß der Vater den ankommenden Mann in sein Zimmer führte und hier ziemlich lange mit ihm sprach. Dann öffnete sich plötzlich die Thür, und in derselben erschien der Vater und zog an der Hand einen hohen, statt lichen Mann ins Zimmer. „Heinz — mein Heinz!" rief zitternd vor Freude das hocherglühende junge Mädchen. Und nun stand er an ihrer Seite und hielt sie, die trunken vor Glückseligkeit, einer Ohnmacht nahe, in seinen Armen. „Mein Käthchen — welches ungeahnte Glück," flüsterte Berger der Geliebten ins Ohr. Darauf streckten sich zwei Hände den beiden Glücklichen ent gegen, und Arndt sagte feuchten Auges: „Seid Ihr nun mit mir altem Murrkopf zufrieden?" „Mein Vater, Du bist der beste, der edelste Mann auf der Welt!" rief Käthchen unv warf sich schluch zend an seine Brust, während Berger sagte: „Sie haben zwei Menschen namenlos glücklich gemacht, Herr Postmeister; gestatten sie nun auch mir. Ihnen eine freudige Nachricht zu überbringen. Bitte, lesen Sie diese Zeilen, die ich vor einer halben Stunde von meinem Onkel erhielt." Während die alte Karoline, aufs Höchste über rascht von dem eben Gesehenen, Käthchen gratulirte, um sich danach bescheiden zurückzuziehen, und Paul sich an „Onkel BergerS" Arm hängte und diesem unter lebhaften Geberven seine Schätze zeigte, faltete Arndt das Schreiben auseinander und la« die wenigen Zeilen gespannt durch. Der Brief enthielt nur die kurze vorläufige Mittheilung, daß das Postamt in Thalheim mit Beginn de« neuen EtatSjahrS in ein solches I. Klasse umgewandelt und Arndt gleichzeitig zum Postdirector befördert werden würde. „Ich danke Ihnen, für diese mich sehr erfreuende Mittheilung," sagte Arndt bewegt und drückte dabei die Hand des jungen Mannes. „Ich habe hier auch noch eine Sie interessirende Depesche an die hiesige Polizei und einen Artikel .au« e Mens^ bereit« treffen der Z einer ' die Pr auch „feine und 8 Mann wenigs — un - H< vielleic Affair. .3 „Der Berge, gängln stet« g ihn jel würde. 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