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18S« Abonnement viertelt. 1 M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen ReichS- Postanstalten. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionSpreiS: die kletnsp. Zeile 10 Pf. Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. S7. A»Srg«»,. Sonnabend, den 1. März Amts- und Anzeigeolatt für den LeM -es Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Freiwillige Grundsiiilksvcrstcigcrung. Auf Antrag der Erben weil, des Klempners Gustav Eduard Herold in Gbersiühengrün solle» die zum Nachlasse desselben gehörigen Grundstücke, als: u. das HauS Nr. 1256 des Brand-Katasters, Nr. 624 b des Flurbuchs und Fol. >25 des Grund- und Hypothekenbuchs für Oberstützengrün, ortSgerichtlich auf 2200 Mk. gewürdert, und d. das Feld Nr. 1262 des Flurbuchs und Fol. 230 des Grund- und Hypothekenbuchs für Oberstützengrün, ortsgerichtlich auf 200 Mk. gewürdert, Donnerstag, den 6. März 1890, Vormittags 11 Uhr im Nachlatzhause in Oberftützengrün unter den im Termin bekannt zu gebenden Bedingungen öffentlich versteigert werden. Kaufslustige werden geladen, sich an dem gedachten Tage zum Bieten bis Vormittags 11 Uhr anzumelden, über ihre Zahlungsfähigkeit sich auszuweisen und hierauf der Versteigerung zu gewärtigen. Eibenstock, den 18. Februar 1890. Königliches Amtsgericht. I. V.: Hehler, H.-R. Fischer. Bekanntmachung. Nachdem das Austragen der Anlagenzettel auf das Jahr 1890 beendet ist, wird hiermit in Gemäßheit des 8 22 des Regulativs über die Erhebung der Gemeindeabgaben bekannt gegeben, daß etwaige Reklamationen gegen die Höhe der Einschätzung innerhalb einer vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung ab zu rechnenden 14tägigen und bis spätestens zum 3. März d. I. laufenden Frist unter gehöriger Beobachtung der auf den Anlagenzetteln vorgedruckten diesbezüglichen Bestimmungen bei dem unter zeichneten Stadtrathe schriftlich einzureichen sind. Nach Ablauf dieser Frist ein gehende Reklamationen haben keinen Anspruch auf Berücksichtigung. Ferner wird hierbei darauf aufmerksam gemacht, daß nach Z 2l obigen Regulativs eine jede abgabenpflichtige Person, welche bei der Einschätzung bez. bei der Austragung der Anlagenzettel übergangen worden sein sollte, verpflichtet ist, dies sofort anzuzeigen und sich Bescheidung wegen seiner Einschätzung bez. der zu zahlenden Anlagen zu holen hat, sowie daß nach § 28 des Abgabenregu- lativs eine Reklamation den Anlagenpflichtigen nicht von der Verpflichtung, an den festgesetzten Terminen den vollen Anlagenbetrag zu entrichten, befreit, son dern daß die Ausgleichung betreffs des etwa Zuvielgezahlten nach Beendigung des Reklamationsverfahrens erfolgt. Hierbei wird gleichzeitig darauf hingewiesen, daß am 15. d. Mts. der 1. Ter min der diesjährigen städtischen Anlagen, zu dessen Bezahlung eine 3wöchige Frist nachgelassen ist, fällig ist und daß nach Ablauf dieser Frist ohne Vorher gegangene persönliche Erinnerung gegen etwaige Restanten das Zwangs verfahren eingeleitet werden wird. Eibenstock, den 15. Februar 1890. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Bg Nutzholz-Versteigerung aus Johauugcorgcnstädtcr Staats-Forstrevier. Montag, den 10. März 1880, von Vormittags 8 Uhr an kommen im Hotel zum Rathskeller in Aue die in den Schlägen der Abtheilungen 36 (an der Wildenthaler Grenze), 54 (Schimmel bei Steinbach), 68, 69 (unweit des Sosaer und Auersberger Grenz flügels) und 72 (Fastenberg), sowie einzeln in den Abtheilungen: 1, 2, 5, 7, 8, 10, 12, 14, 17, 19, 20, 23, 26, 28, 29, 31, 32, 34, 35, 41, 42, 43, 46, 47, 48, 51, 52, 55, 62, 64, 71, 72, 77, 79, 80 und 81 aufbereiteten als 2456 Stück weiche Klötzer von 13—15 Centimetcr Oberstärke, 4,» Meter Länge, 4101 „ . . „ 16—22 „ „ i 3^ u. 4,o Meter 2193 „ „ . „ 23—46 „ „ s Länge, 737 . „Stang-nklötzer,, 7 „ t . 7818 . , . , 8-12 . . j 4,° Meter Länge, einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung in kasscnmätzigcn Münzsorten, und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen meistbietend zur Versteigerung. Kreditüberschreitungen find «nzuläsfig. Holzkaufgelder können von Vormittags '/,9 Uhr an berichtigt werden. Auskunft ertheilt der unterzeichnete Oberförster. Königliche Forstreviemmaltung Johanngeorgenstadt und Königliches Forstrentamt Eibenstock Glier. am 25. Februar 1890. Wolsframm. Hagesgefchichle. — Deutschland. Wie die „Hamb. Nachr." aus angeblich zuverlässiger Quelle erfahren, wäre die Frage des Austritts des Fürsten Bismarck aus dem preußischen Staatsministerium, beziehungs weise aus seiner Stellung als Reichskanzler, zwar ventilirt worden, mit Rücksicht auf den Ausfall der Wahlen habe der Herr Reichskanzler seine Ent schließung wegen des Rücktritts von den Geschäften aber vertagt. — Zu der längeren Besprechung, die der Kaiser am Dienstag mit dem Fürsten Bismarck hatte, war, wie wir erfahren, ein besonderer Protokollführer zugezogen worden. Dieser ungewöhnliche Vorgang beweist, daß es sich dabei um außerordentlich wichtige Erörterungen bezw. Beschlüsse gehandelt hat. Ueber- haupt hat seit den Wahlen ein überaus lebhafter Verkehr zwischen dem Kaiser und Kanzler stattgefunden. Der letztere entwickelt eine erhöhte Thäiigkeil und denkt heute weniger, als je zuvor, daran, die Flinte ins Korn zu werfen und etwa vor der oppositionellen Mehrheit des neuen Reichstages das Feld zu räumen. Man darf aber deshalb nicht etwa denken, daß sich Fürst Bismarck kampflustig auf eine gewaltsame Aktion gegenüber dem neugewählten Parlament vorbereite. Er hat schon häufig die Welt durch seine kluge Mäß igung in Erstaunen versetzt und dürfte nach Allem, was auS seiner näheren Umgebung verlautet, auch in diesem Fall etwaigen leidenschaftlichen Regungen ge genüber seinen mäßigenden Einfluß geltend machen. Ihm wird von glaubwürdiger Seite die Aeußerung zugeschrieben: .Man muß den neuen Reichstag zu nächst in seinem eigenen Fett schmoren lassen!" An eine alsbaldige Auflösung desselben, wovon hier und da die Rede war, denkt man in den machthabenden Kreisen jedenfalls nicht. Daß die verbündeten Re gierungen vom neuen Reichstage einen Ersatz für das im Herbst dieses Jahres ablaufende Sozialistengesetz verlangen werden, ist zwar natürlich noch nicht fest beschlossen, aber trotz aller gegentheiligen Meldungen höchst wahrscheinlich. Sollte, wie vorauszusehen ist, diese Vorlage abgelehnt werden, dann dürfte die Re gierung vielleicht noch den Versuch machen, mit Hilfe des bestehenden Strafrechtes gegenüber dem Wühlen und Hetzen der Umsturzpartei auszukommen. Eine Auflösung des Reichstages aus diesem Anlaß wird von urtheilsfähigen und scharfblickenden Politikern für schlechterdings ausgeschlossen erklärt. — Das Programm für die internationale Arbeiterschutzkonserenz in Berlin ist nunmehr festgcstellt, die Einladungen dürften voraussichtlich bereits an die neun bekannten Staaten, Oesterreich- Ungarn, Italien Frankreich, Großbritannien, Belgien, Holland, Schweiz und die skandinavischen Reiche, von Berlin abgegangen sein. ES handelt sich, wie bereits gemeldet, um eine Fachkonferenz hervorragender Sach verständiger dieser Staaten, man nimmt demgemäß wohl nicht mit Unrecht an, daß insbesondere die Decernenlen der betreffenden Ministerien neben her vorragenden Industriellen, Kaufleuten,Fabrikinspektoren u. s. w. zur Theilnahme berufen Werve». Den Vorsitz wird, wie jetzt bestätigt wird, der Handelsministcr Freiherr von Berlepsch führen, die Verhandlungen werden in französischer Sprache geführt werden. Der Zusamentritt der Konferenz soll am 15. März statt finden. Nach den bisherigen Vorverhandlungen mit den Mächten unterliegt cS keinem Zweifel, daß alle eingeladenen Staaten sich betheiligen. Loeale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 28. Februar. Der Tischler meister Herr Petz old senior, wohnhaft Breitestraße Nr. 269, feierte gestern in körperlicher und geistiger Frische sein 50jähriges Bürgerjubiläum und wurde von Herrn Bürgermeister Löscher unter Be- thciligung feiten des Stadtverordneten - Vorstehers Herrn Hertel im Namen der Stadt beglückwünscht. Ferner wurden gestern Abend den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr, Herrn Stickmaschinenbesitzcr Christian Friedrich Flemm ig in Anerkennung der ersprießlichen Dienste, welche er in einer langen Reihe von Jahren im Interesse des Feuerlöschwesens von Eibenstock geleistet hat, das durch allerhöchste Ver ordnung vom II.Mai 1885 gestiftete Ehrenzeichen, und Herrn Handschuhfabrikant Gottlob August Edel mann das von dem Landesverbände sächsischer Feuer wehren zur Anerkennung treuen Feuerwehrdienstes gestiftete Ehrendiplom im Hcidenfelder'schen Saale in Gegenwart der versammelten Feuerwehr, durch Herrn Bürgermeister Löscher im Beisein von Mit gliedern des städtischen Feuerlöschausschusses feierlichst überreicht. Wir erwähnen noch, daß das von Sr. Maj. dem Könige, dem Protektor der sächsischen Feuer wehren gestiftete Ehrenzeichen nur nach einer ununter brochenen activen Dienstzeit von mindestens 25 Jahren, und das von dem Landesverbände sächsischer Feuer wehren gestiftete Ehrendiplom erst nach einer 20jähr- igen Dienstzeit verliehen wird. Möchte es den drei genannten Jubilaren vergönnt sein, noch recht lange in dauernder Gesundheit unter uns zu weilen, damit, was die beiden letzteren betrifft, sie auch fernerhin durch ihren Pflichteifer den jüngeren Kameraden des Feuerwehrcorps voranleuchten können als nachahmcnS- wertheS Beispiel treuer Pflichterfüllung. — Eibenstock, I. März. Heute, Sonnabend, treten die Wähler unseres Wahlkreises zum zweiten Mal an die Urne, um noch einmal ihre Stimme für denjenigen Kandidaten abzugeben, von dessen Wirk samkeit im Reichstage sie sich am meisten versprechen. Die weitaus größte Stimmenzahl hatte bei der Wahl