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LIS, lina- INI null ikollivN. inelmnn- itrüzo. si ni lag e. 8talt: n, cbeiten rei bc- ellung. it irter kanten Ouan- n auf >O an n lis d. Bl. in Mig- -ipzig. Amts- Md Anzeigeblatt für den Erscheint i «b-nnem-nt S-LL-- «yirk des Amtsgerichts LideMik SiZWZ sertionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- Zeile 10 Pf und dessen Amgeöung. Postanstalten Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. — »«. Jahr«««,. M 134. Dienstag, den 12. November 188S. Das häufigere Auftreten der Maul- und Klauenseuche veranlaßt die unterzeichnete Königliche Annhauptmannschaft, zur Bekämpfung der Gefahr weiterer SeuchenauSbrcitung für ihren Bezirk nach H 17 des Reichsgcsetzes vom 23. Juni 1880 und 8 8 der sächsischen Ausführungsverordnung vom 9. Mai 1881 auch die regelmäßige Untersuchung der vou einheimischen Händlern zusammengebrachten Bestände an Zucht- und Nutz-Rindern bis auf Weiteres anzuordne». Die gedachten Händler haben daher das Eintreffen jedes Rindertransportes sofort dem Herrn Bezirksthierarzte hier anzuzeigen und cs darf kein Stück weiter transportirt werden, bevor nicht die Untersuchung durch den Herrn Bezirks- thierarzt erfolgt ist. Uebertretungen dieser Vorschrift werden mit einer Geldstrafe bis zu 100 M., eventuell entsprechender Haftstrafe geahndet. Die Ortspolizeibehörden haben darüber zu wachen, daß vorstehende Be stimmungen befolgt werden, etwaige Contraventionen aber sofort zur Anzeige zu bringen. Schwarzenberg, am 8. November 1889. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. W. Bekanntmachung. Mit Ende dieses Jahres scheiden aus dem Stadtverordneten-Collegium die Herren Uhrenfabrikant William Lore»; seit., Kaufmann Karl Kuchschcercr, Gärtner Bernhard Irchschc, Schuhmachermeister Ernst Korbach, Kaufmann Wilhelm Dörffek, „ Richard Kertek und HauptamtSrcndant Robert Aöhme aus und es sind an deren Stelle, sowie für den im Laufe dieses Jahres durch Fortzug ausgeschiedenen Herrn Kaufmann Adalbert Seyfert und ferner für den zum unbesoldeten Rathsmitglied erwählten Herrn Kaufmann Karl Gottfried Dörffek, welcher in Folge dessen mit Ende dieses Jahres ebenfalls aus dem Stadtver ordneten-Collegium ausscheidet, 9 Stadtverordnete zu wählen Da von den im Amte verbleibenden 12 Stadtverordneten nur 9 ansässig und 3 unansässig sind, nach dem Ortsstatut dem Stadtverordneten-Collegium aber mindestens 11 ansässige und 6 unansässigc Bürger anzugehören haben, so müssen von den zu wäblenven 9 Stadtverordneten mindestens 2 ansässig und 3 unansässtg sein. Als Wahltag ist Dienstag, der 26. Hlovemver 1889 anberaumt worden. Die stimmberechtigten Bürger hiesiger Stadt, welchen Stimm zettel einige Tage vor der Wahl zugehen werden, werden daher hiermit aufge fordert, an diesem Tage von Vormittags 9 Uhr ab bis Nachmittags 1 Uhr ihre Stimmzettel, auf welchen nach Vorstehendem die Namen von neun wählbaren Bürgern, von denen mindestens 2 ansässig und 3 unansässig sein müssen, zu verzeichnen sind, im Rathhaussaale vor versammeltem Wahlausschuß persönlich abzugeben. ' Die ausgestellte Liste der Stimmberechtigten und der Wählbaren liegt vom 6. bis mit 29. November 1889 zur Einsicht an Rathsstelle aus und es sind etwaige Widersprüche gegen dieselbe bis spätestens znm 13. Novem ber 1889 schriftlich oder mündlich bei dem unterzeichneten Stavtrathc anzubringen. Eibenstock, den 4. November 1889. Dcr Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Kl. Wegen des mit Ende dieses Jahres erfolgenden Ablaufs der Wahlperiode macht sich für die Orte Schönheivc, Schönheirerhammer und Nettheide, welche eine» gemeinschaftlichen Wahlbezirk bilden, die Neuwahl zweier Abgeordneten zur Bezirksversammlung erforderlich. Die Vornahme dieser Wahl, deren Leitung dem Unterzeichneten übertragen worden ist, soll Mittwoch, den 20. Wovemöer 1889, Nachmittags 5 Uhr stattfinden und werden daher die Stimmberechtigten hierdurch eingeladen, sich zur angegebenen Zeit in dem zum Wahllocal bestimmten Sitzungszimmer des hiesigen Rathhauses einzufinden. Schönheide, am 9. November 1889. Gemeiiidevorstand Laupt. Hagesgeschichle. — Deutschland. Der Kaiser und die Kaiserin werden nach den neuesten Bestimmungen am 16. d. in Berlin wieder eintreffen und im Kgl. Schlosse Wohnung nehmen. — Wie verlautet, ist man in Regierungskreiscn, insbesondere auch im Eisenbahn-Ministerium nicht ab geneigt, auf die Verwirklichung der neuerdings auch in Süddeutschland lebhaft hervorgetretcnen Wünsche auf Einführung einer Einheitszeit für den Eisenbahnverkehr in ganz Deutschland hinzu wirken. ES scheinen bereits Erhebungen und Ver handlungen nach dieser Richtung im Gange zu sein. — Im Widerspruch zu allen bisherigen Meldun gen läßt sich das „Berl. Tagebl." aus Sansibar tele- graphiren, die Nachricht über l)r. Peters Tod sei unsicher und noch keineswegs als authentisch an zusehen. — Gegenüber der Verhimmlung der politi schen und sozialen Verhältnisse des Aus landes, in dcr sich die Vertreter der Sozialdemo kratie, namentlich Bebel und Liebknecht, so sehr gefallen — Liebknecht pflegt ja seit seiner amerikanischen Reise die Zustände in den Bereinigten Staaten geradezu in den Himmel zu heben, und auch in seinen letzten Reichstagsreden kam seine Schwärmerei für das Aus ländische recht zum Durchbruch — theilt man der „L. Ztg." einen Brief eines Englisch Amerikaners mit, der im Gegensatz zu Liebknecht der Entwickelung unseres Landes volle Gerechtigkeit widerfahren läßt. Der Brief lautet in seinem hierher gehörigen Theile: „Ich bringe meine Ferienzeit alljährlich zwei Monate in Europa, hauptsächlich in Deutschland zu und be strebe mich, soweit ich kann, die brennenden Fragen der Gegenwart auf dem Felde des industriellen Lebens zu studiren. Die Verstaatlichung der Eisenbahnen und die Unfallgesetzgebung haben mich speziell inter- essirt und Jeder, der die Geschichte der Civilisation und der Gesetzentwickelung auch nur annähernd kennt, muß staunen über die kühnen Fortschritte, die das philosophische Deutschland in den letzten zwanzig Jahren gemacht hat. Deutschland, eine beschränkte Monarchie, ist hinsichtlich vernünftiger Staatsver waltung und Anerkennung der menschlichen Rechte mehr republikanisch als Amerika. Wir haben in schönen Theorien, was man in Deutschland in Wirk lichkeit zu erringen strebt und schon errungen hat." — Das sozialdemokratische Urtheil wird natürlich auch mit diesem Amerikaner rasch fertig sein: Er ist einfach ein amerikanischer Kartellbrudcr! — München. Bezüglich des Röhrmoser Eisenbahnunglücks am 7. Juli 1889, in Folge dessen 9 Passagiere gctödtet (darunter allein 4 Per sonen aus Eibenstock) und weitere 10 Reisende an der Gesundheit schwer beschädigt wurden, hatte der Staatsanwalt vom Königl. Landgerichte München II Anklage gegen 1) den Hilfsbahnwärter Seidl, 2) den StationStaglöhner Müller, 3) den Bahnadjunkten Tiefenbacher und 4) den Lokomotivführer Riegel we gen fahrlässiger Tödtung und Körperverletzung erho ben. Von den vier Angeklagten hatte sich nur der Lokomotivführer Riegel des Rechtsbeistandes eines Vertheidigers (Rechtsanwalt Siegel I in München) versichert. Durch Beschluß dcr Strafkammer des Kgl. Landgerichtes München II wurde dcr Lokomotivführer Riegel außer Verfolgung gesetzt, gegen die drei übrigen Angeklagten das Hauptversahren eröffnet und findet die Verhandlung bereits am 18. November d. I. statt. Es wird behauptet, daß auf Drängen des Ministeriums die Verhandlung in ungewöhnlich naher Zeit angcsetzt worden sei, um vor der einschlägigen Budgetdebatte des Landtages durch die Gerichtsverhandlung darzu- thun, daß nicht die Organisation der Staatsbahnver waltung, sondern das Versehen der Bediensteten das Unglück verschuldete. — Oesterreich. Eine Wiener Correspondenz der „MoSkowskija Wedomosti" weiß über eine Episode zu berichten, die der Sache des Erzherzogs Jo hann von Oesterreich außerordentlich geschadet habe und zu der äußeren Politik Oesterreich-UngarnS in engster Beziehung stehe: „Während der letzten Zeit war Kaiser Franz Josef dem Erzherzog äußerst wohl wollend gesinnt und hatte ihm wiederholt zu ver stehen gegeben, daß er bereit sei, für ihn alles Mög liche zu thun. Neulich hatte aber der Erzherzog die unglückliche Idee, incognito nach Ungarn zu reisen, um sich die dortigen Manöver anzusehen. Bei dieser Gelegenheit hatte er die Möglichkeit, sich mit den ausländische» Offizieren, und zwar mit den Militär- AttacheS dcr benachbarten Mächte, zu unterhalten. Der Erzherzog äußerte sich sehr nonchalant über ven Dreibund, er erklärte, derselbe stehe in directem Wider spruche zu den Interessen Oesterreich-Ungarns. Die Balkan-Halbinsel ist genügend groß für beide Staaten, sagte der Erzherzog — Rußland wie Oesterreich haben daselbst beide Platz; Deutschland gestattet aber keinem von ihnen, sich auf der Balkan-Halbinsel zu befestigen, und hetzt sie unablässig gegen einander. Im Innersten seiner Seele begünstigt Fürst Bismarck die deutschen Nationalen in Oesterreich, er zwingt uns zu einer total falschen Politik, deren Folgen sich uns unaus bleiblich zu fühlen geben. Frankreich würde uns weit energischer und aufrichtiger unterstützen, wenn wir uns nicht beständig im Schlepptau des Fürsten Bismarck befänden. Diese Worte gelangten zu Ohren des Kaisers Franz Josef und riefen seine äußerste Unzufriedenheit hervor; er ließ dem Erzherzog mit theilen, daß er besser thäte, wenn er seine Meinungen für sich behielte und sich vollständig als Privatmann aufsührtc." DeS Erzherzogs politische Ansichten sind im Großen und Ganzen bekannt; alles übrige in dem Berichte muß dahingestellt bleiben. Daß man auch noch auf weitere Ueberraschungen seitens des Erzherzogs Johann gefaßt sein mnß, ist weder in Wien noch in Pest ein Geheimniß. — England. Dem eventuellen Entdecker des FrauenmördcrS von Whitechapel im Londoner Ost end steht eine recht hübsche Summe in Aussicht. Im Ganzen sind von 187 Seiten Belohnung ausgesetzt, worunter dcr Staat mit 3000 Pfund Sterling und einige Private, wie der Lord B. mit bis 10,000 Pfund Sterling. Sämmtlichc 187 Posten betrugen zusammen