Volltext Seite (XML)
leide. rei »n>, nnstr. 42. ein. tfest. ein. . Novbr., !, Ituiern. I«. 9,30. billigst. M- Aark 3,50 5,- 4, - 2,- 1,40 9,- 5, - 5,- 1,50 3,50 3,50 !N. ion thes rndahn. s- chm. Ab IS 7,00 ZS SM IS 8,83 30 S,0« tS 9,27 37 8,45 !2 10,10 !8 10,1« II 10,27 >0 10,35 » 10,45 >8 10,53 8 10,59 >5 — 13 — >6 — !5 — im. Ab. !8 >8 8 4 0 1 12 « « 0 3 6 S 8 talt: Adorf. lhemn. Pf— 8,15 8,34 7,10 7,31 8,07 8,14 8,2» 8,35 8,45 SH5 9,01 9,25 Amts- und Anzeigeblatt für den MM Wrk des Amtsgerichts Eibenstock sertionSpreiS: die kleinsp. und dessen Umgebung. Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen ReichS- Postanstalten. 13». Verantwortlicher Redactcur: E. Hannebohn in Eibenstock. »8. Aastraaug. Donnerstag, den 7. November 188S. Konkursverfahren. Ueber da« Vermögen des Schneidermeisters und Hausbesitzers <»r1 IVIIKvIin H Iniin«r in Eibenstock wird heute am 6. November 1889, Vormittags '/,10 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Landrock in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungcn sind bis zum 3. Dccember 1889 bei dem Gerichte an zumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und cintretenden Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 30. Wovemöer 1889, Vormittags 10 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 21. Aecemöer 1889, Vormittags 10 Mr — vor dem unterzeichneten Gerichte, Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auf erlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 27. November 1889 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Peschke. Veröffentlicht durch: Gruhle, Gerichtsschreiber. In das Musterrcgister ist eingetragen: Nr. 208, Firma: »uckolpl» L ««»r^l in Eibenstock, ein versiegeltes Packet, Serie XXII, angeblich enthaltend: 45 Abschnitte von seidenen Besätzen, Fabriknummern: 10138 bis mit 10166, 10168 bis mit 10183, Flächenerzeugnisse, Schutzfrist 3 Jahre, angemeldet am 2. November 1889, Vor mittags '^9 Uhr. Eibenstock, am 4. November 1889. Königliches Amtsgericht. Peschke. T. Bekanntmachung. Vom Reichsgesetzblatt auf das Jahr 1889 sind Nr. 23, 24 und 25 erschienen und enthalten unter Nr. 1873: Verordnung über die Inkraftsetzung des Gesetzes vom 5. Mai 1886, betreffend die Unfall- und Krankenversicherung der in land- und forstwirtbschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen; Nr. 1874: Verord nung, betreffend die Einberufung des Reichstags; Nr. 1875: Bekanntmachung, betreffend den Aufruf und die Einziehung der Einhundertmarknoten der Bremer Bank in Bremen; Nr. 1876: Bekanntmachung, betreffend den Antheil der Reichs bank an dem Gesammtbetrage des steuerfreien ungedeckten Notenumlaufs. Ferner ist vom Gesetz- und Verordnungsblatt für Vas Königreich Sachsen auf das Jahr 1889 das 9. und 10. Stück erschienen und enthalten unter Nr. 40: Verordnung, die Bestellung von Wahlkommissaren betr.; Nr. 41: Verordnung, die Enteignung von Grundeigenthum für Erweiterung der Eisenbahnstrecke Klein- schirma-Oederan betr.; Nr. 42: Verordnung, die Expropriation von Grundeigen thum zur Erbauung der Mügeln-Geisinger Eisenbahn betr.; Nr. 43; Verordnung, die zweite juristische Staatsprüfung betr.; Nr. 44: Bekanntmachung, die Einbe rufung des Landtags betr. Diese Gesetzblätter liegen zu Jedermanns Einsichtnahme an Rathsstelle aus. E i b e n st o ck, den I. November 1889. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Kl. Bekanntmachung. Die Rathsexpcditions-, Stadt- und Sparkassen - Lokalitäten bleiben wegen vorzunehmender Reinigung derselben nächsten Sonnaöend, den 9. Hlovemöer 1889 geschlossen und cs können an diesem Tage nur die dringlichsten Sachen Erledigung finden. Das Standesamt ist an diesem Tage nnr von Vormittags 11 bis 12 Uhr geöffnet. Eibenstock, den 6. November 1889. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Kl. Einst und jetzt. Es wird vielfach betont, daß der Besuch, welchen Kaiser Wilhelm in Konstantinopel machte, keinen politischen Charakter habe und nur der Ausdruck der freundschaftlichen Beziehungen sei, welche schon seit hundert Jahren zwischen Preußen - Deutschand und dem osmanischen Reiche bestehen. Die Zeiten sind vorüber, in welchen man den „Großsultan" als den Erbfeind der Christenheit be trachtete; allerdings auch diejenigen, in welchen man den Padischah gemeinsam den „kranken Mann" nannte, niit dem Hintergedanken, daß das Türkenreich seiner schnellen Auflösung entgegengehe. Die Art und Weise, wie Kaiser Wilhelm in Konstantinopel empfangen wurde und wie man sich bemühte, ihm alle erdenkbare Ehrerbietung und Aufmerksamkeit zu erweisen, beweist von neuem, wie vorzügliche Diplomaten die Türken sind, wie andrerseits der kaiserliche Besuch davon Zeugniß ablegt, welchen Werth Deutschland auf gute Beziehungen zu der Türkei legt. Es gab eine Zeit, in welcher die Muselmänner drauf und dran waren, die Weltherrschaft zu erlangen. Syrien, Palästina, Arabien, Aegypten und die ganze nordafrikanische Küste waren in ihrem Besitz. Ihr Feldherr Tarik setzte nach Spanien über und unter warf den größten Theil des Landes. Sie drangen dann nach Frankreich vor und erst der Vater Pipin des Kurzen, der merovingische Hausmeier Karl Martell, schlug sie bei TourS und Poitiers im Jahre 732. ES bestand der Plan, daß ein anderer Theil der Muselmänner den Weg über Kleinasien, Griechenland, Serbien und Deutschland nehmen, daß sich die beiden Schaaren in Deutschland oder Frankreich vereinigen und dann die Unterjochung des übrigen Europa be werkstelligen sollten. Dieser Riesmplan scheiterte. Die durch Spanien eingedrungenen Sarazenen er litten, wie schon oben bemerkt, in Frankreich eine vernichtende Niederlage, haben sich dann allerdings noch Jahrhunderte lang in Spanien erhalten, aber der Weltherrschaftstraum des Islam war auSgeträumt. Der Angriff der Muselmänner von Kleinasien her erfolgte übrigens, durch Eifersucht der einzelnen Stämme unter einander verzögert, viel später. Erst im Jahre 1356 faßten die Osmanen (Türken) durch Eroberung von Gallipoli in Europa festen Fuß. Sultan Murad I. breitete dort seine Herrschaft schnell aus. Er machte Adrianopel zu seiner Haupt stadt, eroberte Thracien und fiel 1389 die Serben besiegend in der Schlacht auf dem Amselfcld. Erst im folgenden Jahrhundert (1453) siel Konstantinopel, bis dahin die Hauptstadt des griechischen KaiserthumS, und seit jener Zeit glänzt auf der altehrwürdigen Sophicnkirche daselbst der türkische Halbmond anstatt des christlichen Kreuzes. In zahllosen Kriegen gegen die Ungarn dehnten die Türken ihr Reich immer weiter aus, erschienen 1529 zum ersten und 1683 zum zweiten Male vor Wien. Hier wurden sie durch die Vereinigung der Deutschen und Polen besiegt und verloren vier Jahre später auch das von ihnen eroberte Ungarn wieder. Seitdem ist die Türkenherrschaft in Europa immer weiter zurückgegangen. 1681 mußten die Türken das Gebiet links vom Dniester an Rußland abtreten, 1699 den ihnen noch bis dahin gebliebenen Theil Ungarns und Siebenbürgens an Oesterreich, das Nordufer des Schwarzen Meeres an Rußland, Dalmatien an Vene dig. 1774 erwarb Rußland das Schutzrecht über das heutige Rumänien. 1812 rückte Rußland seine Grenze bis an den Pruth vor. Im Frieden zu Adrianopel 1829 mußte die Türkei die Unabhängigkeit des (heut igen) Griechenlands anerkennen. Der Pariser Friede 1856 brachte für die Türkei die Aufnahme in die europäische Völkerfamilie; sie wurde als vollberechtig ter europäischer Staat anerkannt, was indessen nicht hinderte, daß Rumänien und Serbien sich vollständig von ihr loSrissen, Bulgarien (mit Ostrumelien) selbst ständige Staaten wurden und Griechenland sich auf türkische Kosten erheblich vergrößerte. Immerhin hat das Türkenreich in Europa noch genügende Lebenskraft, um sich innerlich zu festigen und seine Aufgabe zu erfüllen, die darin besteht, die neutrale Zone zwischen der Eifersucht Rußlands und England« am Bosporus zu sein. Hagesgeschichte. — Deutschland. Die Reichstagswahlen sollen, wie nationalliberale Blätter aus Regierungs kreisen erfahren, möglichst nahe nach dem Schluß der ReichstagSscssion «»gesetzt werde». Ob schon Anfang Januar oder etwas später, darüber werde erst die Entscheidung getroffen werden, wenn sich die Ausdehnung der Reichötagsscssion genauer über sehen lasse. Die Regierung gehe von dem Wunsch aus, die Wahlagitation keinen breiteren Umfang, als nöthig ist, annehmen zu lassen. — Italien. Rom, 4. November. Die „Agenzia Stefani" meldet aus Venedig von heute, die Ankunft des Kaisers Wilhelm und der Kaiserin Augusta Victoria sei am 12. November zu erwarten. Wie es heißt, würde nur der Kaiser sich zu einem zwei tägigen Aufenthalte nach Monza begeben, die Kaiserin aber zur Besichtigung der Sehenswürdigkeiten in Venedig bleiben und vom Kaiser daselbst zur Heim fahrt wieder abgeholt werden. — Rußland. Der „Köln. Ztg." wird aus Petersburg geschrieben: Die Gewehrfrage steht bekanntlich in der russischen Heeresverwaltung noch immer auf der Tagesordnung und kam besonders in diesem Frühjahr zur Geltung, als der Kriegs minister Wannowski in Frankreich über diese Ange legenheit verhandelte. Der Czar hatte damals be sohle», daß er bis zum 1. November einen endgült igen Bescheid haben wolle, ob man für Beibehaltung des jetzigen Systems Berdan, für einen Mehrlader oder für einen Einlader kleinern Kalibers sei. Dieser vom Czaren für die Entscheidung festgesetzte Zeitpunkt konnte, trotz feines bestimmten Beiehls, nicht inne gehalten werden. Wie als ganz zweifellos verbürgt mitgetheilt werden kann, ist General Wannowski in diesem Sommer sehr wenig befriedigt von seinen bezüglichen Erfolgen in Frankreich zurückgekchrt. ES hat sich bei den Verhandlungen wegen Ankaufs des Lebelgewehr« eine Einigung einstweilen nicht erzielen lassen; denn die Franzosen zeigten nur Neigung, ihren Reservcvorrath an diesen Gewehren zu verkaufen, wofür sic sich anheischig machen wollten, ven weiteren