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Amts- Md Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung ISS 188S 'ssLev. dem Schankwirth Karl des HauS- und Stick- Stadtverordneten - Er- uckunß öffnet. Tagesgeschichte, ittag». >g«. seiner , wegen n selbst n. Nur N Pfg. l»al»ii. et«. Abonnement Viertels. 1 M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unsern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionSpreiS: die kleinsp. Zeile 10 Pf. M > wird m mit lsoli- >l. erb. l latt" , De- ii, bei > Post- envm- bl. ». Nag«. rBä- zen und für n cit2, 'S dor- Itnisss ix von - tu cdLui- dockeu. «f chäfts geleg S mit laden ll aus irkauft halten r Ex- ir o hatte. Es ist ein Fest der europäischen Herrscher geschlechter im größten Stil, gefeiert auf dem klas sischesten Boden der Welt. Wie sollte sich nun das hellenische Königreich nicht geehrt, gehoben, gleichsam für seine künftige Stellung im Oriente geweiht fühlen? Die Namen Konstantin und Sophie erinnern die Hellenen an die Größe vergangener Tage und gelten ihnen als gute Vorbedeutung neuen Ruhms in naher Zukunft. Ob freilich diese Zukunft so nahe ist, dürste eher zu verneinen, als zu bejahen sein. Kommt es einmal zu einer Theilung des OSmaneureichs, so ist kein Zweifel, daß dem Hellenenthum der Löwenantheil gebührt. Die Griechen sind unter dem Völkergcmisch des Ostens wo nicht der zahlreichste, so doch der be gabteste, strebsamste und begütertste Volksstamm; sie erscheinen als die zuverlässigsten Träger der Kultur, die richtigsten Vermittler zwischen Abend- und Mor genland. Doch stoßen ihre Machtansprüche auf den heftigsten Widerstand der verschiedensten slavischen Völkerschaften und insonderheit begehren außer ihnen die Russen den Besitz von Konstantinopel. Die Türkei lund dasselbe gilt von dem zweitgrößten islamitischen Kaiserreiche, Marokko) erhält sich nur durch die Eifer sucht der Mächte, deren keine der anderen einen Theil der Türkenbeute gönnt. Somit wird sich Griechen land wohl noch geraume Zeit gedulden müssen, bevor es die von seinen Stammesgenossen bewohnten türk ischen GebietStheile sich angliedern kann. — Köln, 26. Oktober. Gestern Morgen in aller Frühe fand hier ein Festungsmanöver statt, an welchem sich die gesammten Fußtruppen der Garnison bethciligten. Gegen zwei Uhr Morgens rückten die Abtheilungen aus, einige waren sogar schon Abends vorher abmarschirt. Die Uebung sollte den Ueberfall und die Erstürmung eines Forts veranschaulichen. Dieses Fort war Bocklemünd. Es wurde angenommen, daß die Möglichkeit, sich artilleristisch zu vcrtheidigen, gering sei, und unter dem Schutze der Nacht suchten die Angreifer thunlichst unbemerkt dem Fort näher zu kommen, um dann beim Morgengrauen den Sturm ansetzen zu können. Auch Schützengräben wurden ausgeworfen. Das belagerte Fort machte Anfangs von dem elektrischen Lichtapparate ausgedehnten Ge brauch. Die Bertheidigungstruppen verhielten sich zu den Angreifern wie 1 zu 5. Nachdem der Feind dem Fort immer näher auf den Leib gerückt war, und man annehmen konnte, daß der Licht-Apparat im Ernstfall nicht mehr anwendbar, weil zerschossen sein würde, operirte man vom Fort aus mit Leucht kugeln, die man ringsum so steigen ließ, daß sie wenigsten- für Momente noch die Beobachtung der Maßnahmen des Feindes ermöglichten. Beim Morgen grauen sah das Fort sich dem Feinde dicht gegen über, der nun die ersten Hindernisse durch Ausfüllen mr. 6,5 N. i N. ur. N. ,15 N. bel- und Ueberbrücken abschwächte, seine Trnppen zum Theile, unter dem Feuer der andern, mittels Leitern in den Graben hinabließ und dann den Sturm zur Ausführung brachte. Der Uebung, welche von Oberst Heinrich geleitet wurde, wohnten der Gonverneur, sowie zahlreiche höhere Offiziere bei. — Italien, lieber die Gründe, welche den Prinzen Louis Napoleon bestimmt habe», aus der italienischen Armee auszutreten, läßt sich der „Goulois" aus Rom melden: „Die feindlichen Gefühle der Mehrzahl der Offiziere der italienischen Armee gegen Frankreich, sowie die mehr und mehr franzosenfeindliche Haltung des Kabinets CriSpi ver setzten ihn in eine Situation, die von Tag zu Tage peinlicher wurde. Dies setzte der junge Prinz seinem Onkel, dem König Humbert, auseinander, als er von ihm Abschied nahm. Im klebrigen hat Prinz Louis seinen Entschluß erst nach einem langen Briefwechsel mit dem Prinzen Jerüme Napoleon gefaßt." Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 30. October. Die Riege „Gut Heil" des hiesigen Turn-Vereins, welche schon öfter für ihre Mitglieder gesonderte Vergnügungen abhielt unv zu denselben auch an außerhalb des Ver eins Ziehende Einladungen ergehen ließ, veranstaltete am Montag Abend wieder ein Kränzchen, welchem Concert, Theater, Vorträge und turnerische Exerci- tien vorangingen. Das reiche Programm des Abends bot für die Anwesenden recht genußreiche Stunden, umjomehr, als die turnerischen wie theatralischen Leist ungen wirklich nur Gutes aufwiese». Das lactige Liederspiel von I. Kneif: „'s Liefert" war reich an ergreifenden Momenten, die um so wirkungsvoller austraten, als ja der theilweise Inhalt des Stücks identisch mit der nächsten Zukunft von mehreren Mit gliedern der Riege ist, welche, wie der Gemsjäger Hansl, in den nächsten Tagen dem Dienste des Vaterlandes folgen müssen. Es galt dieses Ver gnügen gewissermaßen auch als Abschiedsfeier von einem licbgewordenen Verein und Freundeskreis, wo für Nr. 10 des Programms ganz besonders sprach. Mögen die jungen zukünftigen Valerlandsvertheidiger sich oft in der Ferne der frohen turnerischen Arbeit in der Heimath erinnern, wird dieselbe ihnen doch den schweren Dienst der Rekrutenzeit wesentlich mildern helfen. Mögen dieselben aber auch, wenn sie der einst des König« Rock wieder auSziehen, auch ferner der Turnsache treue Anhänger bleiben! — Meißen. DaS „Meißener Tagebl." schreibt: Dian schreibt uns: Kürzlich berichtete die Tagespresse in allen Einzelheiten über eine im Sachsenlandc ab gehaltene Hetzjagd. In ununterbrochenem Galopp wurde der stattliche Hirsch verfolgt, bis er von der Das Auftreten der Manl- und Klauenseuche bctr. Mit Rücksicht auf die gegenwärtige Ausbreitung der Maul- und Klauen seuche wird den Besitzern von Gehöften und Stallungen, insbesondere den Gasthofsbesitzern im hiesigen Verwaltungsbezirke die denselben nach K. 0 des Reichsgesetzes, die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen betreffend, vom 23. Juni 1880 obliegende Anzcigepslicht, in Folge welcher von dem Aus bruche einer der in H. 10 angeführten Seuchen unter dem Viehstande und von alleu verdächtige»» Erscheinungen bei demselben, insbesondere von Milz brand, Tollwuth, Rotz, der Maul- und Klauenseuche sofort der Polizeibehörde Anzeige zu machen, auch das Thier von Orten, an welchen die Gefahr der An steckung fremder Thiere besteht, fern zu halten ist, besonders eingeschärft. Gegen Zuwiderhandlungen wird auf Grund von K. 65,2 des Gesetzes un nachsichtlich eingeschritten werden. S ch w a r z e » b e r g, am 29. Oktober 1889. Königliche Amtshau-tmannschlist. Frhr. v. Wirsing. Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. »K. Jahrgang. Donnerstag, den 31. Oktober Herbstjahrmarkt in Eibenstock am 4. und 5. Movemöer 1889. LÄSSsoräimux für die öffentt. Sitzung des Stadlverordnelen-Losseannns Freitag, am 1. November I88S, Abends 7'. Uhr im Raths sitzungszimmer. 1) Vorlegung der Rechnung über Erhebung der Gemeindeabgaben im Jahre 1888. 2) Bericht des besonderen Ausschusses, den Nachtrag zur Lokalbauordnung über die Bahnhofstraße betreffend. 3) Rathsbeschluß, den Ankauf eines Gartens von Gustav Heidenfelder betreffend. 4) Beschlußfassung auf das Naturalisationsgesuch Maschinenbesitzers Ignaz Protz. 5) Wahl dreier Wahlgehilsen zur diesjährigen gänzungswahl. — Deutschland. In Reichstagskreisen erwartet man ziemlich allgemein noch eine größere Vorlage, die eine Ergänzung der Wehrvorlage vom Fe bruar 1888 bilden soll. ES würde sich dabei nament lich um eine gründlichere, also längere Ausbildung der Ersatzreserve handeln. Ob diese Erwartung rich tig ist, bleibt abzuwarten. Thatsächlich finden dahin zielende Erwägungen augenblicklich an unseren maß gebenden Stellen statt, wofür auch die Artikel des „Militärwochenblatts" und der „Köln. Ztg." vernehm lich genug gesprochen haben. Die großen Staaten überbieten einander in dem Bestreben, möglichst stark gerüstet für alle Wechselfälle der Politik dazustchen. Der einzelne Staat ist dieser Bewegung gegenüber völlig machtlos und muß unbedingt mitthun, wenn er nicht bedenklich in's Hintertreffen gerathen will. Es giebt aus diesem die Völker schwer bedrückenden Wett rüsten nur zwei Auswege: einen großen Weltkrieg oder eine allgemeine Abrüstung. Hoffentlich wird der letztere schließlich gewählt werden, so unwahrscheinlich er freilich auch unter den obwaltenden Umständen sein mag. — Die Schwester des Kaisers Wilhelm ist seit Sonntag Kronprinzessin von Griechenland. Prinzessin Sophie von Preußen war die LieblingS- tochter des Kaisers Friedrich. Noch am Tage vor seinem Tode schrieb er zum Geburtstag seiner geliebten Tochter mit zitternder Hand ihr auf einen Zettel: „Werde so glücklich, als Du gut bist". Alle, auch die, die sich frei wissen von höfischer Schmeichelei, bezeugen, daß die anmuthige Prinzessin mit den schönsten Eigenschaften des Herzens und Geistes ge schmückt ist. Deutschland giebt mit dieser Prinzessin Sophie dem jungen, aufstrebenden und hoffnungs reichen Königreiche Griechenland ein kostbares Geschenk und die Griechen wissen eS wohl zu würdigen. Die Zeitungsberichte erzählen, daß Griechenland die Ver mählung des Kronprinzen Konstantin mit der Hohen- zollerntochter als ein wahres und echtes Nationalfest begeht. Ist es doch der erste Kronprinz, den das Königreich besitzt, der erste im Griechenlande selbst geborene künftige Herrscher, nicht ein vom Auslande bezogener König, wie einst der bayrische Otto und jetzt der dänische Georg. Und nun führt dieser erste Kronprinz die Schwester deS mächtigen deutschen Kai sers als Gattin heim — die Kronprinzessin Sophie und der deutsche Kaiser mit seiner Familie sind den Griechen rasch volkSthümliche Gestalten geworden. Griechenland knüpft an diese Vermählung um so stolzere Hoffnungen, als sie, was Zahl, Rang und Stand der Trauzeugen anlangt, kein Gegenstück irgend- 6) Beschlußfassung wegen der Wahl des Rathsregistrators. 7) Wahl eines unbesoldeten RathsmitgliedeS. 8) Mittheilung: a. der Genehmigungsverordnung betreffs der Verwendung des Rein gewinns bei der Sparkasse im Jahre 1888 und d. von der Gewährung einer Staatsbeihilfe zur Bolksbibliothek auh Eibenstock, am 26. Oktober 1889. Der Stadtverordneten-Vorstchcr. Car» DSrsfel.