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Der Eröffnungsfeier war ein Gottes dienst vorangegangen, der für die Mitglieder der evangelischen Kirche um 11 Uhr im Dom, für die Mitglieder der katholischen Kirche um 11'/, Uhr in der St. Hedwigskirche stattfand. Bisher hakte Kaiser Wilhelm selbst die parla mentarischen Körperschaften bei ihrem Zusammentritt begrüßt. Heute ist der Monarch abwesend von der deutschen Reichshauptstadt und auch Fürst Bismarck hat Berlin noch einmal verlassen. Darum entbehrte auch die heutige Feier des äußeren Glanzes, der bisher, seit unser junger Kaiser zur Regierung ge langt ist, sich bei solchen Aktionen zn entfalten pflegte. Die Zahl der erschienenen Abgeordneten betrug nur gegen 160. Den weitaus größten Theil stellte die konservative Partei. Die Mitglieder der freisinnigen Partei, ebenso die Polen, Elsaß-Lothringer und So zialdemokraten hatten sich von der Eröffnungsfeier ferngehalten. Die Thronrede bezeichnet als Ziel des gegen wärtigen Reichstags die Sicherung deS äußeren nnd inneren Friedens. Es handle sich auch jetzt um Mitwirkung des Reichstags, die Schlagfertigkeit und Tüchtigkeit deS Heeres weiter zu gestalten, um da durch den auf Erhaltung des Friedens gerichteten Bestrebungen Deutschlands gebührenden Nachdruck zu geben. Die Rede kündigt ein neues Militärgesetz, betreffend eine anderweite Armceeintheilung an. Die hieraus und aus entsprechender Weiterentwickelung der See macht entstehenden Mehrausgaben bedingten eine nicht unbeträchtliche Steigerung der Matrikularbei- träge, welche jedoch durch die Bundesstaaten aus den Reichseinnahmen zugehenden Ueberweisungen nicht unerheblich überwogen werden. Die Rede erwähnt die durch die Invaliditäts- Versicherung gethanen weitreichenden, segensreichen Schritte zur Ausgleichung der sozialen Gegensätze, und hebt die Nothwendigkeit der Abwehr gegenüber den staatsfeindlichen, namentlich die Arbeitcrbevölker- ung verführenden Elementen hervor. Angekündigt werden das Sozialistengesetz, ein Bankgesetz, weiterer Credit für Ostafrika, endlich Er richtung einer Kolonialabtheilung des auswärtigen Amtes, um dasselbe zu entlasten. Die Hoffnungen, welche bei letzter Reichstagser öffnung bezüglich der Friedenserhaltung ausgesprochen wurden, hätten sich nicht nur verwirklicht, sondern hätten durch die persönlichen Beziehungen des Kaisers zu den verbündeten und befreundeten Herrschern der Nachbarländer an Sicherheit gewonnen. Dieselben dienten, um im AuSlande das Vertrauen auf die ehrliche Friedensliebe der deutschen Politik zu be festigen, und berechtigen zu dem Glauben, daß der Frieden auf Grundlage bestehender Verträge auch für die nächsten Jahre erhalten bleibe. Hagesgeschichte. — Deutschland. Die Kaiserin Augusta Viktoria beging am Dienstag ihren 31. Geburtstag. Im vorigen Jahre eilte der Kaiser aus Italien herbei, um diesen Tag an der Seite seiner Gemahlin zu verleben; diesmal ist das Kaiserpaar auf einer Meer fahrt begriffen zur Theilnahme an den HochzeitS- fcierlichkeiten in Athen. Die Wünsche deS deutschen Volkes folgen der Kaiserin auch in die Ferne nach! — Die russischen Blätter setzen ihre fried seligen Betrachtungen über die Consequenzen deS CzarenbesucheS in Berlin unermüdlich fort. Auch der Brüsseler »Nord" athmet plötzlich Freundschaft und theilweise sogar Liebe für den deutschen Nachbar. Man behauptet sogar, der Czar werde von jetzt ab, Herrn von Giers übergehend, persönlich die Verant wortung für die fernere freundliche Gestaltung der russisch-deutschen Beziehungen übernehmen. Die Zeit ungen hegen auch, in Betreff der Reise deS Kaisers Wilhelm nach Konstantinopel durchaus keine Befürcht ungen mehr, da man annehmen zu dürfen glaubt, daß in Berlin die Tragweite des Besuches in Kon stantinopel in eingehender Weise erörtert worden sei. Recht bemerkcnswerth in Bezug auf die angeblich deutsch-russische Annäherung erscheint eine kurze Zu schrift, die den „Hamb. Nachr." aus Berlin zugcht und in der es heißt: „Die an Kaiser Wilhelm ge richtete Einladung des Czaren wegen der Anwesenheit des deutschen Kaisers bei den russischen Manövern im kommenden Sommer, die freundlich angenommen wurde, hat Aufsehen gemacht nnd entspricht dem, was von den Ergebnissen und Eindrücken des Czarenbe- snches verlautet hatte. Es sollen übrigens noch an dere gegenseitige Freundschaftsbezeugungen zu erwar ten sein. Man wird jedenfalls von einem französisch russischen Bllndniß eine geraume Zeit wohl nichts zu hören bekommen. Die letzten Vorgänge haben ande rerseits bestätigt, daß die Friedenszwecke des Drei bundes, dessen Festigkeit der bevorstehende Besuch des Ministers Kalnoky in Friedrichsruh wieder aller Welt kundgeben wird, auch am russischen Hofe jetzt deut licher erkannt werden. Der Frieden darf nunmehr vorläufig als vollkommen gesichert angesehen werden, womit selbst die gewohnheitsmäßigen Pessimisten rech nen müssen." — Ludwigsburg, 20. Oktbr. Der präsumtive Thronfolger Prinz Wilhelm von Württemberg ist heute auf der Fahrt zur Kirche von einem Attentat bedroht worden. Ein junger Mensch, namens Klaiber aus Ulm, schoß in den Wagen. Der Schuß ging jedoch fehl. Der Thäter, welcher augenscheinlich geistesgestört ist, sagte aus, es sei die höchste Zeit, daß Württemberg einen katholischen König bekomme. — Eine spätere Meldung bringt über das Attentat etwas ausführlichere Angaben. Nach denselben wurde das Verbrechen bei der Um zäunung der Villa Marienwahl verübt. Die Prin zessin Pauline saß bei ihrem Vater im Wagen; der Prinz, welcher den Schuß nicht weiter beachtet hatte, erhielt erst nach seiner Rückkehr aus der Kirche Kcnntniß von dem Attentat. Der Prinz war der Gegenstand freudiger Ovationen in Ludwigsburg so wohl wie in Stuttgart, wohin er sich zum Besuch seiner Mutter begab. Sämmtliche anwesenden Mi nister, sowie Hunderte von Privatpersonen fanden sich alsbald in Marienwahl ein, um dem Prinzen ihre Glückwünsche darzubringen. Der ständische Ausschuß übergab dem Prinzen heute eine Beglückwünschungs- Adresse. Wie verlautet, soll der Thäter nicht geistes gestört sein, auch soll der Name Klaiber erdichtet sein. ES wird ferner gemeldet, der Thäter halte seine frühere Angabe, daß er das Attentat verübt habe, damit ein katholischer König auf den Thron Württem bergs komme, nicht aufrecht; er soll vielmehr behaupten, Mitglied eines Anarchistenbundes zu sein, der be schlossen habe, alle Fürsten aus dem Wege zu räu men; das Loos, den Prinzen Wilhelm zu tödten, sei auf ihn gefallen. Ein amtlicher Bericht liegt freilich noch nicht vor. — Oesterreich. Erzherzog Johann hat sich, wie das „Wiener Tageblatt" schreibt, entschlossen, auf alle Titel, Aemter und Würden zu ver zichten; er will sich bei einem auswärtigen Staate um eine Kapitänsstelle auf einem Oceandampfer be werben. — Erzherzog Johann Salvator, welcher vor etwa 2'/, Jahren in Disponibilität getreten war, und der seither große Reisen gemacht hatte, soll unterm 19. Oktober den hiesigen zuständigen Stellen seinen Verzicht auf sämmtliche Titel, Aemter und Würden, selbst auf die ihm verliehenen hohen Dekorationen schriftlich angezeigt haben und aur den Balearen inseln seinen ferneren Aufenthalt nehmen wollen. Ob dieser Verzicht deS Erzherzog« maßgebenden OrtS angenommen worden, ist noch unbekannt. Die Ursache des auffälligen Schritte« diese« Prinzen wäre dessen vermeintliche Zurücksetzung. Er habe wieder in Aktivität treten wollen und sei dabei auf Ab lehnung gestoßen. Der Prinz war bekanntlich Feld marschalllieutenant und Korpskommandant in Linz. Sein damaliges Scheiden erregte, wie man sich er ¬ innert, bedeutendes Aufsehen. Näheres über den Verzicht des Prinzen ist »och abzuwarten. — Ungarn ist gerettet! Bisher gab es eine „kaiserlich-königliche Armee in Oesterreich und Ungarn; von nun an aber, nach vielfachen Ministerbesprech ungen und nach der Entschließung des Kaisers Franz Joseph eine „kaiserliche und königliche." Die gesammte ungarische Presse ist darüber des Jubels voll. Der „Pester Lloyd" erklärt sogar, jetzt, da der Beschwerde punkt in der Titelfrage aus der Welt geschafft sei, könne man die Armeefrage ruhen lassen. Und das hat alles das kleine Wörtchen „und" gethan! Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 23. Oktober. Da die Abende jetzt wieder lang sind und in Folge der Dunkelheit sich Diebstähle leicht ausführen lassen, erscheint es am Platze, darauf aufmerksam zu macken, Wohnungen und Gehöfte stets unter gehörigem Verschluß zu hal ten. Vor einigen Tagen war einem hiesigen Ge schäftsinhaber jedenfalls auch der Besuch eines Lang fingers zugedacht gewesen, denn als derselbe von einem Spaziergange nach Hause kam, steckte im Stubenschloß eingeklemmt ei» Dietrich. Dem Anscheine nach ist der Dieb gestört worden und hat, ohne seinen Zweck erreicht zu baben, in der Eile das Werkzeug im Schlosse stecken lassen. — Dresden. Dem am II. November zusam mentretenden sächsischen Landtage soll u. a. eine Vor lage zugehen, welche sich mit den Verhältnissen der unteren Bahnbediensteten beschäftigt und für diese eine Theuerungszulagc von der Landesvertretung verlangt. Eine weitere Vorlage werde dahin gehen, die sächs. Elemcntarlehrer mit den übrigen Beamten in ihren Pensionsverhältnissen gleichzustellen. Schon wieder holt waren die Lehrer in dieser Hinsicht beim Mini sterium und Landtag vorstellig geworden. — Limbach, 21. Oktober. Am gestrigen Tage traf Kreishauptmann von Hausen aus Zwickau hier ein, um an Ort und Stelle sich nach den Verhält nissen, wie dieselben durch den Streik deS Arbei terpersonals in der Fabrik von Conradi u. Frie demann entstanden sind, zu erkundigen und die nöth- igen Maßnahmen zu treffen. Nach einer Besprechung mit den Inhabern der Fabrik, durch welche die ihm zugegangencn Berichte ihre Bestätigung fanden, em pfing derselbe eine Deputation der Streikenden, um derselben die größte Ruhe u. Mäßigung anzubcfehlen, sowie die Feucrwehrhauptlente, um diese dringend zu ermahnen, sich dem Ersuchen des StadtratheS um Hülfe künftighin nicht wieder zu entziehen. Nachdem sich derselbe auch durch mündliche Berichterstattung deS Bürgermeister Hofmann über alle Verhältnisse genügend unterrichtet hatte, wurden allenthalben die erforderlichen Maßnahmen zur Verhütung weiterer Ausschreitungen getroffen. Das Militär rückte heute Mittag wieder nach Chemnitz ab. Um 11 Uhr Vor mittags hatte von den Streikenden noch Niemand die Arbeit wieder ausgenommen; doch sind in der Fabrik verschiedene von auswärts gekommene Arbeiter in zwischen angestellt worden. — Limbach, 22. Oktober. An der Stelle des Militärs, das am gestrigen Nachmittage unsere Stadt verlassen hat, sorgt nun eine starke Abtheilung von Gendarmen für die Aufrechterhaltung der Ordnung. Infolge telegraphischer Anweisung trafen am Sonn tag und bezw. Montag 18 Gendarmen aus verschie denen Ortschaften hier ein; dieselben stehen unter dem Befehle deS KreiSobergendarmS Rothe. — Die Firma Gebrüder Sühnet in Buchholz hat in einer an da« Königl. sächs. Finanzministerium gerichteten Eingabe auf die Schwierigkeiten und Nach theile hingewiesen, welche das seit einiger Zeit in Kraft stehende Schweineeinfuhrverbot für die Bevölkerung und insbesondere die Viehhändler und Fleischer de« Erzgebirges gebracht habe, und darum nachgesucht, daß Weipert als Einbruchsstation geöffnet und der Firma gestattet werden möchte, in äbnlicher Weise, wie die- in Pirna geschehen sei, in den Räu men de« am Annaberger Güterbahnhofe gelegene» Gasthofes zur „Drehscheibe" Schweine, welche aus