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n Ge- Wech- - :rnder sofort :n und oen. ipfiehlt rteur. W. 889. >user. Sillo. Blu- oll «lIÄ. ii und liniere Vinter Amts- und Anzeigevlatt für den Erscheint e e e >4^.4 e Abonnement «LL- Syuk des Amtsgmchts Cibenßock -ZSSZ sertionSpreiS: die kleinsp. . ten, sowie bei allen ReichS- Z i e io Pf und dessen Amaekuna. 2°^°"°"- Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. — 38. Sa-r«,««. - LOS. Donnerstag, den 29. August 1880. Der Fleischer Herr Kart Htoöert Merger in Schönheide beabsichtigt, auf der Parzelle Nr. 537 u des Flurbuchs, Fol. 306 des Grund- und Hypothekenbuchs für Schönheide eine 8 «I» I» «I» 1r v L zu errichten. Etwaige Einwendungen hiergegen, so weit sie nicht auf besonderen Privat- rechts-Titcln beruhen, sind bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Schwarzenberg, am 23. August 1889. Die Königliche Amtshauptmannschast. I. B.: Stadler, Bezirksassessor. E. B c k a n n t m a ch n ii z. Zum diesjährigen Sedanfeste wird in hiesiger Stadt folgende Feier statt finden: Sonntag, den 1. September 1889, Abends von 6 Wr ab Zapfenstreich, Montag, den 2. September 1889, früh K Mr Weckruf, ausgeführt vom Stadtmusikchor. Vormittags «m 9 Ahr Schukaktus im Schukhaufe, Vormittags von 11 Ahr ab Jestgekäute. Die städtischen Gebäude werden beflaggt sein und es wird die Bürgerschaft ersucht, auch ihrerseits die Häuser mit Fahnen und auf sonst geeignete Weise zu schmücken. Eibenstock, den 27. August 1889. Der Stadtrot h. Löscher, Bürgermeister. Kl. Bekanntmachung. Montag, den S. September 1889, am Sedantage sind die Raths- und Kassen-Expeditionen geschlossen. Das Standesamt ist von 11—IS Uhr Vormittags geöffnet. Eibenstock, den 27. August 1889. Der Stodtroth. Löscher, Bürgermeister. Kl. Montag, den 2. September 1889, Nachmittag 2 Uhr sollen im Amtsgerichtsgebäude hier 2 Sopha's, 2 Spiegel, 1 Vertiko, 1 Kleiderseeretär, 1 Küchenschrank u. s. w. öffentlich gegen Baarzahl ung versteigert werden. Eibenstock, am 27. August 1889. Gerichtsvollzieher. ett" I kii- roßen iei » he uernd sdkn. bahn. Ab. 7,00 8,09 8M 9,06 9^7 9,46 10,10 10,16 10,27 10,3S 10,48 10,83 10,89 Ab. 8,14 8,38 7,10 7Z1 8,07 8,14 8,22 8^5 8,48 8H8 9,01 9,28 lt: >orf. mn. Hagesgeschichte. — Deutschland. Die Worte, welche Kaiser Wilhelm bei der Grundsteinlegung zum Denkmal weiland Kaiser Wilhelms I. in Metz zum Hammer schlage sprach, lauten nach dem „Reichsanzeiger:" „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heil igen Geistes zum Gedächtnis; des Begründers der deutschen Einheit des Heimgegangenen Kaisers Wil helm I.! Ich sprach'«, Gott walt's!" — In der Schlußurkunde, welche in den Grundstein des Denk mals eingeschlossen wurde, heißt es: Errichtet wird dieses Denkmal zur Ehre des großen Kaisers, welcher das deutsche Vaterland unter seinem ruhmreichen Scepter geeinigt, demselben diese Lande wieder erwor ben und nach schweren siegreichen Kriegen den Frie den seines Reiches und der Welt mit starker Hand behütet und beschirmt hat, ein Vater seines Volkes, durch weise und gerechte Gesetze ein Förderer der dauernden Wohlfahrt seiner Unterthanen in unab lässiger treuer und wirksamer Fürsorge, bis nach einem reich gesegneten Leben Gott der Herr ihn im 91. Jahre seines Alters zu sich abberufen hat, beklagt und verehrt von den deutschen Fürsten, von seinem treuen Heere und dem ganzen deutschen Volke. — Dem Kaiser ist aus Elsaß-Lothringen die Bittschrift um Aufhebung des Paßzwanges nachgesandt worden, nachdem die Versuche, dem Kaiser ein zusagendes Wort zu entlocken, mißglückt sind. Der ungeduldige Drang der Elsässer, den Paßzwang zu beseitigen, der die Grenze gegen Frankreich ver tiefen soll, um den Französlingen das Ueberspringen zu verleiden, ist begreiflich. Aber die Politik darf sich nicht von Sentimentalitäten beeinflussen lassen. Eine nüchterne Prüfung der Sachlage erscheint durch aus im Reichsinteresse angezeigt. In dem Augen blicke da die Reichslandbevölkerung nicht bloS an Fest tagen, sondern bei den Wahlen, ihre gutdeutsche Ge sinnung bekundet, wird der Kaiser die Thorsperre am Glacis des Wasgaues aufheben. Schlägt bei den Wahlen Elsaß-Lothringen ohne Hintergedanken in die idm dargebotene deutsche Hand ein, dann wird jede weitere Vorsicht überflüssig, nnd die Schranken fallen. Ob in der jetzigen Handhabung des Paßzwanges das Richtige getroffen ist oder ob gewisse Erleichterungen eintreten können, das kann nur eine sorgfältige Sach prüfung ergeben. — Die Sicherheits-Eskorte, mit welcher der junge deutsche Kaiser von der Heimath aus für seine Reisen ins Ausland umgeben werden wird, beschränkt sich aus das denkbar geringste Maß. Die Reise nach dem Elsaß hat, wie aus Straßburg ge meldet wird, Kaiser Wilhelm auf seinen besonderen Befehl ohne die sonst übliche geheimpolizeiliche Es korte unternommen. Kein Kommissar der Berliner politischen Polizei war im Gefolge des Herrscher paares, und der gesammte Sicherheitsdienst trug, was erwähnt zu werden verdient, diesmal ausschließ lich lokalen Charakter. Kaiser Wilhelm II. folgt mit dem neuen Vorgehen durchaus den Anschauungen seines hochseligen Vaters, der es nicht gern sah, wenn Geheimagenten auf Schritt und Tritt seine „Sicher heit" überwachten. — Ein gar feines Lob hat der Kaiser den Westfalen gespendet. Es soll uns gar nicht wun dern, wenn die Söhne der rothen Erde nach dem kaiserlichen Preisen ihrer Stammesart das aufrechte Rückgrad noch ein wenig stolzer tragen würden. Be kannte sich doch der Kaiser selbst als eine Art West falen, der aufgewachsen sei in den Anschauungen seines Erziehers, des jetzigen Gcheimraths Hintzpeter, eines Westfalen vom reinsten Wasser. Kaiser Wilhelm kennzeichnete die Bewohner der rothen Erde als ein Volk von „festbegründetem Charakter, jäh und energisch nicht nur im Hassen, sondern auch in der Treue." Die Fortsetzung, daß die tapfren Westfalen ihr Schwert scharf schwingen würden, „wenn es nochmals über uns verhängt sein sollte, für Deutschlands neugewon nene Einigkeit Gut und Blut daran zu setzen" — diese Schlußfolgerung ergab sich dann von selbst. Kam der Kaiser doch unmittelbar aus den Reichs landen, die uns nur gleichzeitig mit der Zertrümmer ung des neuen Reichs entrissen werden könnten. Neid los mögen wir anderen deutschen Stämme die rühm liche Schilderung der Stammesart unserer westfälischen Brüder hören. Hat doch jeder der deutschen Stämme seine Eigenart, seine Besonderheiten, seine Licht- wie seine Schattenseiten! Von den Elsässern und Loth ringern hatte soeben der Kaiser in seinem Abschieds- Erlasse und Danke bezeugt, „daß diese ursprünglich deutschen LandeStheile von einem biederen und ein sichtsvollen Volke bewohnt werden, welches, je länger je fester, an das deutsche Vaterland sich wieder an schließen wird". Einig stehen, so verschiedenartig un sere Stammescigenschaften sich ausgestaltet haben, wir Deutsche alle seit 1870/71 zu Kaiser und Reich, einig und treu. Zum Heile des Ganzen aber wollen wir uns die Verschiedenartigkeit unsrer Stämme be wahren, wir wollen nichts von dem öden Einerlei wissen. In den knorrigen Westfalen aber erkennen und lieben wir grade das deutsche Wesen in seiner Unverfälschtheit. Haben sie sich doch gänzlich frei von jeder Vermischung mit anderen Volksstämmen gehalten. Kein Tropfen slavischen oder wälschen Bluts fließt in westfälischen Adern. Die Westfalen sind noch dieselben wie vor 2000 Jahren. Widerwillig mußte damals ein Römer von ihnen schreiben, daß sie zwar in einzelnen Schlachten besiegt, aber niemals dauernd unter das Joch eines fremden Eroberer- ge beugt werden können. Ihre Vorfahren waren cS, welche die stolzen römischen Legionen im Teutoburger Walde schlugen; Jahrzehnte führte Karl der Große einen Ausrottungskrieg gegen die heidnischen Sachsen; nur die milde Lehre des Christenthums, nicht das grausame Schwert des „SacbsenschlächterS" gewannen die trotzigen Herzen der Krieger Wittekinds. Dem Sachscnvolkc aber gehörten die Westfalen an, und es gilt noch heute, was einer ihrer Söhne singt: Das ist so recht Westsalenart, Fromm, sinnig, weich, nicht überzart, Jäh, treu, auch trotzig, deutsche Leute — So waren sie, so sind sie heute. — Von der Fahrt des Kaisers nach Eng land wird noch bekannt, daß das ganze Geschwader auf der Höhe von Folkestone hielt, wo seiner Zeit der „Große Kurfürst" sank. Es fand ein kurzer, fei erlicher Gottesdienst zum Gcdächtniß der dort verun glückten Seeleute statt. Alle Schiffs-Kapellen spiejten einen Choral, worauf die Fahrt fortgesetzt wurde. — Pariser Blätter behaupten allen Ernstes, Kaiser Wilhelm sei zwischen der englischen und der elsässischen Reise 48 Stunden lang, nur von einem Adjutanten begleitet, in Paris gewesen. Die fran zösische Regierung habe um das Jncognito gewußt und durch discrete Polizeimaßregelu dafür gesorgt, daß nichts Ungehöriges geschehe, falls der Kaiser er kannt werden sollte. — Petersburg, 27. Aug. Der „Regierungs bote" meldet: Der Kaiser und die Kaiserin, sowie der Großfürst-Thronfolger und die anderen Kinder des kaiserlichen Paares sind gestern um 6 Uhr Abends von Peterhof nach Kopenhagen abgereist. — Dänemark. Die geheimnißvoll, mit Aus schluß aller fremden Offiziere, nördlich von Kopen hagen unternommenen Marineübungen sollen das Endresultat haben, daß ein Seeangriff auf Kopen hagen sowohl längs der secländischen, als auch der schwedische» Küste gänzlich unmöglich sei. Das neue Fort bei Charlottenlund, zwischen Kopenhagen und Klampenborg liegend, soll sich ausgezeichnet bewährt haben als strategischer Glanzpunkt in der modernen Küstenvertheidigung. Alle Angriffe, sowohl nächtliche als versteckte Torpedovcrsuche, wurden unfehlbar zu rückgeschlagen. Locale «nd sLchstsch« Nachrichten. — Eibenstock. (Theater.) Wie aus dem Inserat ersichtlich, findet Freitag die letzte Abonne ment-Vorstellung statt und dürfte Hr. Dir. R. Schmid mit seiner Gesellschaft uns in Bälde verlassen. Wer fen wir einen Rückblick auf die kurze Theatersatson, so muß jeder Unparteiische eingestehen, daß Herr Dir. Schmid bemüht gewesen ist, die besten Novitäten der Jetztzeit in abgerundeter Darstellung uns vorzu führen. Auch die letzte Vorstellung bringt uns noch eine Neuheit und zwar „Tollköpfchcn" (Divoryons)