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diesen Sachen garnichtS gewußt, mit einem etwas verwunderten Gesichtsausdruck die Frage verneint. Dafür habe später der Prinzipal ihn geschimpft und namentlich ein Rindvieh genannt, der für ein Laden geschäft nicht zu brauchen sei. Er, der Kläger, habe dann begriffen, daß cs sich bei diesen Fragen um «ine Renommisterei seines Prinzipals handette, mit der er die anwesenden Kunden über den Umfang sei ne- Geschäftes habe täuschen wollen. Thatsächlich seien weder Nachnahmesendungen in ähnlicher Höhe während der Dienstzeit des Kläger- jemals im Ge schäfte des Verklagten abgesendct worden, noch sei dort jemals auch nur ein annähernd großer Posten Drahtstifte eingegangen. Die aus diesem Anlaß ge brauchten Beleidigungen seien so ehrenrührig, daß er sich für berechtigt gehalten habe, da- Geschäft sofort zu verlassen. — Der Verklagte bestritt diese Behaupt ungen, hielt dieselben aber auch für unerheblich, da sie keine sofortige Auflösung des Kontraktsverhältnisses begründen würden. Das Gericht war in letzterem Punkte entgegengesetzter Meinung und beschloß die Beweisaufnahme über die Behauptung des Klägers. — Kummete für Ackerpferde. Die Frage: Worauf soll man bei Anschaffung der Kummete für Ackerpferde scheu? wird von Or. Dammann in der „Landwirthschastl. Thierzucht'' wie folgt beantwortet: Da- Kummet soll sich, wenn das Pferd mittelst des selben die an die Stränge gehängte Last vorwärts schiebt, oben an den Widerrist, seitwärts an den Vor derrand der Schulterblätter und unten an die Brust anlehnen. Daraus folgt, daß es paßt, wenn es bei dem Anprobiren diesen Theilen gleichmäßig lose auf liegt. Sein Innenraum muß von der Größe und Form sein, daß er für den Umfang des betreffenden Halsaufsatzes und möglichst auch für dessen Form paßt. Das Kummet darf also weder zu eng noch zu weit, noch zu kurz sein, denn sonst erzeugt es Druckschäden oder mindestens hemmt es durch Molestirung des ThiereS dessen Leistung. In der Form akkommodirt «s sich wohl allmälig in etwas der Konfiguration des Halses. Dabei soll es nicht zu schwer sein, um nicht ungebührlich zu belasten. Theoretisch sollte man mei nen, daß die neuerdings eingeführte Stellbarkeit die allgemeinere Verwendbarkeit der Kummete wesentlich erhöhen müßte, da dieselbe gestattet, sie bei dem Mager- und Vollerwerden des Halses jederzeit passend zu machen. Nichtsdestoweniger haben die stellbaren Kummete sich einen Eingang in weitere Kreise nicht zu schaffen vermocht. Vielfach sind dieselben auch zu schwer. Die zweckmäßigste Kissenpolsterung dürfte wohl die aus Roßhaaren sein. Jndeß genügt eS durchaus, wenn der Kern der Polsterung aus Werg hergestellt wird und dieser eine Umhüllung von Woll abfällen oder Roßhaaren bekommt. — Der Mittagsschlaf unserer Kleinen. Es ist eine leider weitverbreitete Gewohnheit, die Kinder, welche Vor- oder Nachmittags schlafen sollen, unauSgekleidet ins Bettchen zu legen. Das Dienst mädchen ist ost so bequem, um das Kind aus- und anzuziehen, und die Mutter weiß nicht, welches Un recht sie an ihrem Lieblinge begeht, wenn sie das Ausziehen unterläßt. Ganz ermattet vom Schwitzen wacht das Kleine auf, welches in seinen Kleidern zu Bett gebracht wurde. Statt erfrischt und gekräftigt zu sein, ist eS schlecht aufgelegt und verdrießlich, denn eS hat nicht ausgeschlafen. Sind die Bänder und Knöpfe nicht gelöst oder wenigstens gelockert worden, so sind die Brust- und Unterleibsorgane während des Schlafes gepreßt, an ihrer freien Bewegung ge hindert und das Athemholen und die Verdauung sind erschwert. Wie anders erwacht das Kind, wenn es nur mit seinem Hemdchen oder 'Nachtröckchen ange- than im Bettchen lag. Wie ruhig und sanft war sein Schlaf, wie regelmäßig sein Athem, wie freund lich lacht es uns entgegen und wie behaglich streckt es die kleinen Glieder. Frisch gewaschen und ange zogen, ist es heiter und lebendig bis zum Abend. Ueberdies erkälten sich Kinder, die am Tage in ihren Kleidern schlafen, des Nachts leichter als solche, die jedesmal ausgezogen werden. — Krankheitsübertragung durch Ohr ringe. AuS Wien wird geschrieben: Ein 14jährigeS, ganz gesundes Mädchen trug die Ohrringe einer an Schwindsucht verstorbenen Schulfreundin. Bald bil deten sich Geschwüre am Ohrläppchen, und die Aerzte konstatirten rasch um sich greifende Lungenschwindsucht, der dann das Mädchen auch bald zum Opfer fiel. — Fatal. Gnädiges Fräulein, sind nun schon so lang verlobt; warum heirathen Sie eigentlich nicht, wenn man so indiskret fragen darf, da sich doch Ihr Bräutigam in sehr guten Verhältnissen befindet? — Ja sehen Sie, das ist wohl wahr! Aber meine Mama ist noch dagegen, da sie den baldigen Ausbruch eines Krieges fürchtet. Da müßte mein Mann, als Soldat, mit in den Krieg: wird todt geschossen und da sitzt man nun da mit den Möbeln! Letzte Nachricht. — Eibenstock, 19. Juli. Während des Druckes geht uns folgende Nachricht zu: Heute Nachmittag 5'/, Uhr ertrank im „Grüner Graben" unweit des Mohrenplatzes das 3'/, Jahre alte Töchterchen des Maschinenfticker Ernst Louis Hey mann von hier. Die sofort angestellten Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Kirchliche Nachrichten aus der parachie Eibenstock vom 14. bis so. Juli 1889. Aufgeboten: 4S) Gustav Oswald Bauer, Schuhmacher hier, ehel. S. des Friedrich Gustav Bauer, Kutschers hier und Emma Emilie Schröter hier, ehel. T. des Karl Gottlieb Schröter, Zimmermanns hier. Getraut: 30) August Bernhard Löffler, Gerbereibesitzer in Oelsnih, ein Wittwer mit Clara Elise geb. Flach hier. Getauft: 177) Martha Elise Schmidt. 178) Martha Magdalene Schönfelder. 179) Volkmar Arthur Mischer. 180) Hans Gustav Stemmler. Begraben: 123) Selma Martha Auguste, unehel. T. der Martha Bechmann hier, 4 M. 2« T. 124) Marie Helme, ehel. T. des Gustav Hermann Seifert, Maschinenstickers hier, 7 M. IS r. 125) Max Curt, ehel. S. des Christian Adolf Rehnert, Maschinenstickers hier, 6 M. 18 T. 128) Adele Con stanze, ehel. T. des Ernst Adolf Richard Bauer, Schlosser« hier, I M. 8 T. 127) Marie Therese, ehel. T. des Hermann Scheffler, Malers hier, 5 M. 18 T. 128) Ernst Bernhard, ehel. S. des Gustav Adolf Krüger, Handarbeiters hier, 4 M. 5 T. Am 5. Sonntage nach Trinitatis: Vorm. Predigttext: Luc. 6, 1—11. Herr Diac. Fischer. Nachm. Betstunde. Herr Diac. Fischer. Die Bcichtrede hält Herr Diac. Fischer. Lirchennachricktcn aus Schönheide. Sonntag, den 21. Juli (vom. V p Irin.), Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Beichte und Abendmahl, sowie der Nachmittags gottesdienst fallen aus. Chemnitzer Marktpreise vom 17. Juli 1889. Weizen rufs. Sorten 9Mk.90Pf. bis 10 Mk. 40 Pf. pr. 50 Kilo - sächs.aelb u.weiß 9 - 15 - - 9 - 75 - - - - Roggen, preußischer 8 - — s « 8 . 15 - « - sächsischer 7 . 60 - * 7 - 75 - - - - - fremder 7 - 90 - - 8 - 10 - - - . Braugerste, 8 . 10 . , 9 - 25 - -- - Gerste 7 - 50 > - 8 , 15 - « Hafer, sächsischer 7 - 75 » - 8 - — r s s K Kocherbsen 8 . 60 - < 9 - 85 - s - - Mahl-u. Futtererbsen 7 - 25 - . 7 - 75 - - - - Heu 4 - 20 - , 5 - 50 - - - - Stroh 3 . 20 - - 4 - 50 - - - - Kartoffeln, neue 3 - « s 3 - 30 - - - - Butter 2 - — - - 2 - 60 - - 1 . Die neueste Auflage von Berlet's Wegeweiser durch das sächs.-böhmische Erzgebirge ist erschienen und zu haben bei 20 «lakrs Lu « » slusr I^amLILsl Ein Hausmittel, welches eine so lange Zeit stets vorrätig gehalten wird, bedars keiner weiteren Empfehlung; es ««st aut sein. Bei dem echten Altkcr-Pain- Lxprller ist die» nachweislich der Fall, Lin weiterer Beweis dafür, daß diese» Mittel volles Vertrauen verdient, liegt wol darin, daß viele Kranke, nachdem sie andere pomphaft angepriesene Heil mittel versucht, doch wieder zum alt bewährten Pain-Erpeller greisen. Sie haben sich eben durch Vergleich davon überzeugt, daß dies Hausmittel sowol bei Gicht, Rheumatismus und Glieder reißen, al» auch bei Erkältungen, Kops-, Zahn- und NUckenschmerz», Seiten stichen re. am sichersten Hilst; meist ver schwinden schon nach der ersten Ein reibung die Schmerzen. Der billige Preis von bS Psg. bezw. 1 Mk. ermöglicht auch Unbemittelten die Anschaffung; manhütc sich jedoch vor schädlichen Nachahmungen und nehme nur Pain-Expeller mit der Marke „Anker" als echt an.,Lorritig in dm meisten Apotheken. — Haupt- Depot: Manen-Apotheke in Nürnberg. Ärztliche Gutachten senden auf Wunsch: » F. Ad. Richter L Lie., Rudolstadt. Vorschriftsmäßig angefertigte An- u. Abmeldungs- Formulare für die «rankenverficherung, zur Benutzung für Arbeitgeber bei An- resp. Abmeldung ihres Personals, hält vor- räthig L. Ksnnodokn'» Buchdruckerei. Einen guten Auspasser sucht Lrusv Ssnclsl. /Lin braunes Tuch mit gelben Fran- 4S- zen ist am Sonntag Nachmittag auf dem Wege nach Slanknthal verloren worden. Daffelbe wolle man gefälligst gegen Belohnung abgeben im Ketek T Geschäfts-Eröffnung. Hierdurch die ergebene Mittheilung, daß ich mit dem heutigen Tage das bisher von dem verstorbenen Uhrmacher Lang betriebene Ukrvn-, Kolcl- uncl oplisode Waar-en-l-agvi- käuflich erworben habe. Es wird mein eifrigstes Bestreben sein, das meinem Vorgänger geschenkte Vertrauen durch streng reelle Bedienung zu erwerben und bitte bet Bedarf um gütige Berücksichtigung. Eibenstock, den 28. Juni 1889. Achtungsvoll Otto L1o8s, Aprmacher. Ne/8 ksiMMö 8toMä86k6 ubortrikst all« äliniicksn Fabrikats ckarok F/sAQ/iT, -s^r/emss /^asss/i «mck F/7//LlZ's/k. 8tttlI1crusen Ul»l älun^l'betten sincl mit VVodstolk vollställäix lidorWgsu unä inkolAeäs88vll von I-eiuenüraxen nickt ru untersckoiäon. Aez's 8t»1ttirmren unä Runsoketten vrerckon nack äem vedrauck eintack vex- xevrorte»; man trägt »I«« immer neue, tääeUo» passende Xraxen undllauscketten. Lslieirts lolKcOL.« v vtLä.: LL. —.Sb. l k^<?ON8. — I —.70. NLKL00 vtzrä.l LL. -.SS. Ll.^-.So! KOLIUL -.90. »ussskorasntlick »ekvn u. dequsm sm »Itrsna. 8rv!ts 10 Om. OmsoNlsss 77- Om- krsit. . . vl-cL. : vtsä.: Ät. -.8S. * 6m. luxrk. LL. 1.20. DI».: LL. -.SO. ' k's.drLL-I-s.xsr voL'IVlsv'8 In * f, tz. n. NüIIse, Luciikünliler, 6. ä. ktotrll u. lös Tollt oäor äiroot vom VersLnck-OeseliLkt MV L LvtzlON, I^eiprix - klaAvitr. Pros. vr. G. Jäger s O « r 8 v 18 Normal-Leibwäsche empfiehlt in allen Größen empfiehlt Horn's Wiederfinder nur bei RcchimWsonmtllM empfiehlt L. Fahrplan der Lhemliltz-Äue-Aborfcc Eisendahn. Von Chemnitz nach Adorf. Früh Früh Vorm. Nachm. Ab. Chemnitz — 4,44 9,15 2,30 7,00 Burkhardtsdf. — 5,33 10,04 3,25 8,09 Zwönitz — 6,12 10,44 4,06 8,53 Lößnitz — 8,24 10,55 4,17 9,08 Aue jAnkunftj — 6,43 11,16 4,38 9^7 Aue sAbfahrtj — 6,51 11,35 4,57 9,45 Blauenthal — 7,27 12,01 5,22 10,10 Wolfsgrün — 7,35 IS,08 5,28 10,18 Eibenstock — 7,51 1S,S2 5,41 10,27 Schönheide — 8,03 1S,3I 5,50 10L5 WilzschhauS — 8,18 12,42 6,00 10,45 Rautenkranz — 8,28 12,50 6,08 10F3 Jägersgran 4,49 8,39 1,01 6,18 10,59 Schöneck 6,32 9,19 1,40 8,55 — Zwota 5,52 9,37 1,59 7,13 — Markneukirch. 6,15 10,00 2,22 7,86 — Adorf 6,24 10,09 2,31 7,45 — Von Adorf nach Früh Früh Adorf — 4,27 Markneukirchen— 4,42 Zwota — 5,15 Schöneck — 5,38 Jägersgrlln — 6,20 Rautenkranz — 6,29 WilzschhauS — 6,38 Schönheide — 6,56 Eibenstock — 7,09 Wolfsgrün — 7,22 Blauenthal — 7,28 Aue sAnkunfts — 7,56 Aue sAbfahrtj 5,80 8,17 Lößnitz 6,53 8,51 Zwönitz 8,11 9,14 Burkhardtsdf. 6,5010,09 Chemnitz 7H611,08 Chemnitz. Bonn. Nachm. Ab. 8,00 l^ro 6,14 8.20 1,35 6,35 8.57 2,07 7,10 9,16 2,28 7H1 9,52 3,08 8,07 9,59 3,16 8,14 10,07 3,24 8,22 10.20 3,40 8H5 10,29 3^1 8,45 10.39 4,02 8-i5 10,45 4,08 9,01 11,09 4,36 9^5 11,17 5,05 — 11.40 5,99 — 11^7 5,47 — 12,37 6L8 — 1^r3 7,18 — Omnibus - Fahrplan. Abfahrt von der Kaiserl. Postanstalt: Früh 6 Uhr 46 M. nach Chemnitz u. Adorf. - 10 - — - - Chemnitz. Mittags 11 . 50 . . Adorf. Nachm. 8 - 20 - » Chemnitz. . 5 . 10 . . Adorf. Abend» 8 > — - - Aue resp. Lhemn. - 9 - 50 - » Jägersgrün.