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Amts- und Anzeigeblatt für den -ZZ'-- Wrk des Amtsgerichts Libmitock sertionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bet allen RetchS- Z- e io Pf und dessen Umqeöuna. Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. . ..... 3tz. Jahrgang. — —-——— VS. Donnerstag, den 2V. Juni L88S. Bekanntmachllnz. Die Festtage, an welchen die Stadt Eibenstock anläßlich des 800jährigen Regierungsjubiläums des Sächsische« Königshauses von Wettin ihrer Liebe und Treue zu dem angestammten Herrscherhause abermals erneut Ausdruck geben konnte, sind vorüber und es suhlt sich der unterzeichnete Festaus schuß im Hinblick auf das erfreuliche Wohlgelingen aller Festlichkeiten gedrungen, der gesammten Bürgerschaft und insbesondere dem Lchrercollcgium, den Festord nerinnen und Festordnern bei dem Schulfeste, nicht minder auch der allzeit be reiten freiwilligen Turnerfeuerwehr, sowie den Gesang- und allen übrigen Vereinen und Corporationen für die geneigte, dem Gelingen der Feste wesentlich förderlich gewesene Bereitwilligkeit und anerkennenswerthe Aufopferung hierdurch den herz lichsten und wärmsten Dank auszusprechen. Eibenstock, den 19. Juni 1889. Der Festausschuß sür die Wettiner-Jubelseier. Carl Julius Dörffel, stellv. Vorsitzender. Kl. ' Gras-Versteigerung. Die diesjährige Grasnutzung auf den Kunstwiesen des Schönheide» Staats forstreviers lid. a Hammerwiese, Ur. i Günthers Raum und 2 an der Mulde soll am Montag, den 24. Juni 1889 gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Zusammenkunft: früh 8 Uhr am Forsthause an der Mulde und Bormittags 10 Uhr am Wiesenhaus an der Mulde. König!. Obersorstmeistcrei, Verwaltung der Kunstwiescn und Forstrentamt Eibenstock, am 17. Juni 1889. Beyrenther. Gläfel. Wolsframm. Gras-Versteigerung auf Kartsfelder und Kivenstocker Staats forstrevier. Mittwoch, den 26. Juni 1889 soll die diesjährige Grasnutzung der Kunstwiesen des Carlsfelder Reviers lit. l> o unter Friedrichs Werk an der Mulde und Bahn, sowie der des Eibenstocker Reviers Ut. a d am Ritterbach, lit. o ä oberhalb des A-orsthanses an der Mulde. Zusammenkunft: Vormittags 9 Uhr an Friedrichs Werk bei der Bahnstation Wilzschhaus, sowie Donnerstag, den 27. Juni 1889 die Grasnutzung der Wiesen des Carlsfelder Forstreviers lit. <l rechts der Wilzsch, lit. s l an der Bretmühle Wilzschhaus und Freitag, den 28. Juni 1889 die Grasnutzuug der Wiesen des vorgenannten Forstreviers lit. <l links der Wilzsch gegen sofortige Bezahlung sowie unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Zusammenkunft: je des Vormittags 9 Uhr an der Bahnstation Wilzschhaus König!. Obersorstmcisterci, Verwaltung der Kunstwiesen und Forstrentamt Eibenstock, am 18. Juni 1889. Beyrenther. Gläfel. Wolsframm. Hagesgeschichte. — Deutschland. Der Kaiser wird in den ersten Tagen des Monats Juli die Reise nach den Inseln Lofooten an Bord der kaiserlichen Ljacht Hohenzollern (Kommandant Kapitän zur See v. Arnim) antrcten. Auf dieser Fahrt wird er nur von wenigen Herren seiner nächsten Umgebung sowie voraussichtlich auch von einem vortragenden Rath des Auswärtigen Amtes begleitet sein. Zur Theilnahme an der Fahrt hat der Kaiser ferner ein geladen: den preußischen Gesandten am Oldenburger Hofe, Grafen Philipp Eulenburg, den Reisenden I)r. Güßfeld, den Marinemaler Salzmann, der den Kaiser bereits auf der russischen Reise begleitet hat, sowie den Premierlieutenant v. Hülsen vom Garde-Kürassier- Regiment, Sohn des einstigen General-Intendanten der Königl. Schauspiele. Bald nach der Rückkehr von Lofooten wird der Kaiser alsdann die Reise nach England antreten. — Berlin, 18. Juni. Der heutige „Reichs anzeiger" schreibt: „Die Jubelfeier des achthundert jährigen Bestehens der Herrschaft des Wettiner Für stenhauses über die sächsischen und thüringischen Lande, welche gegenwärtig in der Hauptstadt des Königreichs Sachsen begangen wird, bildet einen Gegenstand leb hafter und freudiger Theilnahme für das ganze deutsche Volk. Denn das Fest ist ein Ehrentag wie für das erlauchte Fürstengeschlecht und seinen vornehmsten Vertreter Se. Maj. den König Albert von Sachsen, so auch für den sächsisch-thüringischen Volksstamm, welcher unter den verschiedenen Zweigen des Hause» Wettin zu allen Zeiten das Glück einer wohlweisen und gesegneten Regierung genossen hat. Fürsten und Volk haben in den Jahrhunderten ihrer Zusam mengehörigkeit den hervorragendsten Antheil an den verschiedenen Gestaltungen der Geschichte des deut schen Vaterlandes gehabt und so auch sich nament lich in dem letzten Kampfe um die nunmehr fest begründete Einheit Deutschlands ruhmvoll ausge zeichnet. In dem Könige Albert verehrt da» deutsche Volk einen seiner Helden des großen Krieges, und ebenso nimmt Allerhöchstderselbe als treuer Bundes genosse im Frieden in dem Herzen des deutschen Volks einen der ersten Plätze ein. Sr. Maj. dem Kaiser und König war cs daher Bedürfniß, an dem Ehrentage des Wettiner Fürstenhauses Allcrhöchstselbst den Glückwünschen für da« fernere Gedeihen des Erlauchten Hauses und seiner Lande zum Segen und zur Ehre des Reicks Ausdruck zu geben und die Ge fühle der Dankbarkeit und Verehrung, welcke das in seinen Fürsten und Stämmen geeinigte Deutschland an diesem Tage empfindet, durch Allerhöchstseine Anwesenheit in der Hauptstadt des Königsreichs Sachsen in Person zu bekunden." — Am Sonntag hat in Wildbad Gastein mit einer erhebenden Feier die Enthüllung des Sr. Maj. dem Kaiser Wilhelm I. errichteten Denkmals statt gefunden. — Oestkrreich-Ungarn. Die von Wien und Pest ausgegangenen beunruhigenden Artikel wegen der Rü st ungen Rußlands und der Vorgänge in Serbien scheinen einem wohlgeplanten nichtswürd igen Börsenmanöver ihre Entstehung zu verdanken. In den maßgebenden Kreisen Wiens soll die Stimm ung wegen der äußeren Lage eine völlig beruhigte sein. In der Thronrede, mit welcher der Kaiser am Sonntag die Delegationen empfangen wird, erwartet man eine Stelle, welche die friedliche Situation be tonen wird. — Pest, 18. Juni. Anläßlich der Wettinfeier schreibt „Nemzet": Die allgemeine Sympathie für das Sachsenvolk und seinen Fürsten wird bei den austro-ungarischen Völkern durch das Bewußtsein erhöht, daß gleich König Johann auch König Albert in guten wie in schlimmen Tagen stets ein auf richtiger, unerschütterlicher Freund und Verbündeter Austro-Ungars war. Die Geschichte wird dereinst klarstellen, welche ersprießliche Wirksamkeit diese bei den Fürsten im Interesse der Herstellung jenes festen intimen Verhältnisses entwickelten, welches gegenwärtig und, wie man hoffen darf, noch sehr lange Oesterreich-Ungarn und Deutschland verbündet. — Schweden-Norwegen. Der neuer nannte schwedische Minister des Auswärtigen, Frei herr v. Akerhjelm, soll von starken Sympathien für Deutschland beseelt sein, wie eS zwischen Stock holm und Berlin nicht anders zu erwarten war. Akerhjelm ist 36 Jahre alt; er ist ein Sohn des früheren königlichen Schauspieldirektors und Drama tikers Akerhjelm in Stockholm und gilt als Schutz zöllner. Sächsische Nachrichten. — Dresden, 18. Juni. Heute Vormittag 9 Uhr 30 Min. langte mit dem kaiserl. Hofzug auf hiesigem Leipziger Bahnhof Se.Maj.Kaiser Wil helm an. Es erwartete ihn Se. Maj. König Albert. Beide begrüßten sich auf herzlichste Weise durch Um armung und Kuß. Es traten sodann heran die königl. sächs. Prinzen und die bereits eingetroffenen Fürstlichkeiten: Se. k. k. Hoh. Erzherzog Otto von Oesterreich, Ihre königlichen Hoheiten Prinz Albert Alexander von Großbritannien, Graf von Flandern, Prinz Balduin von Belgien, der Großherzog und Erbgroßherzog von Weimar, Ihre Hoh. die Herzöge von Altenburg, Coburg-Gotha, der Erbprinz von Sachsen-Meiningen, Prinz Hermann von Sachsen- Weimar, die Prinzen Friedrich und Ernst von Meiningen, Prinz Albert von Sachsen-Altenburg, Prinz Philipp von Sachsen-Coburg-Gotha. Unter stürmischen Hochrufen erfolgte in 6 Gespannen die Abfahrt des Kaisers und des Königs nach dem Paradeplatz. — Dresden, 18. Juni. Die heutige große Parade des XII. Königlich sächsischen Armee-Corps vor Se. Majestät dem Kaiser und König verlief bei prachtvollstem Wetter auf das Glänzendste. Unter brausendem Hurrah fuhren beide Monarchen, in der großen gestickten Generals-Uniform, der Kaiser und König geschmückt mit dem Bande der Rautenkrone, König Albert von Sachsen mit dem lichtblauen Bande des Heinrichsordcns, in 4spännigem offenen Galawagen mit Spitz- und Vorreitern nach dem Alaunplatz, woselbst das Armee-Corps in 2 Treffen formirt in Parade stand. Im ersten Treffen standen die gesammten Fußtruppen, im zweiten Treffen die Kavallerie, Artillerie und Train unter dem Komhnando des Generallieutenants von Schweingel. Beim Ab treten der Fronten spielten die Musikkorps das „Heil dir im Siegerkranz", die Truppen riefen dem Obersten Kriegsherrn ein Hurrah entgegen und dauernd pflanzte sich dasselbe in den nach vielen Tausenden zählenden Reihen der Zuschauer über den weiten Plan weiter. Der erste Vorbeimarsch erfolgte in Kompagniefront bei der Infanterie — in Eskadron im Schritt bei