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Amts- und Anzeigeblatt für den Erschtiul Abonnement -ZLS- «Wl des Ämisgerichls Libenßock -L-MZ sertionspreis: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- s-u- w « Ed dessen Umgebung. Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. »6. Iahrga««. HS. Sonnabend, den 1. Juni 188S. Als Stellvertreter des für den Monat Juni d. I. wegen Gebrauchs einer Badekur an der Besorgung der sriedcnSrichterlichen Geschäfte verhinderten Herrn Friedensrichters Meißner hier ist für diese Zeit Herr Gerichtsschreiber Gruhle hier bestellt und in Pflicht genommen worden, was hiermit zur öffentlichen Kennt- niß gebracht wird. Eibenstock, den 31. Mai 1889. Das Königliche Amtsgericht daselbst. P-schke. In das Musterregister ist eingetragen: Nr. 18V, Firma: in Schönheide, ein versiegeltes Packet, Serie VIII, angeblich enthaltend: 49 Stück auf der Stick maschine erzeugte Muster, Fabriknummern: 6550, 6561, 6565, 6572, 6574, 6580, 6592, 6611, 6612, 6635, 6651, 6663, 6670, 6678, 6685, 6694, 6695, 6697, 6698, 6704, 6705, 6707, 6709, 6710, 6712, 6764, 6776, 6790, 6802, 6805, 6806, 6812, 6833, 6835, 6837, 6842, 6845, 6846, 6848, 6865, 6866, 6867, 6878, 6894, 6895, 6901, 6903, 6904, 6905. Nr. 181, Firma: »i-«»- «vlckel in Schönheide, ein versiegeltes Packet, Serie IX, angeblich enthaltend: 43 Stück auf der Tam- bourir- und Stickmaschine erzeugte Muster, Fabriknnmmern: 6906, 6917, 6921 6942, 6957, 6973, 6977, 6978, 6986, 6996, 17002, 40079, 40080, 40081 40083, 40084, 7922, 7938, 7919, 08891,08894,08896,08897,08898,08901, 08903, 08906, 08907, 08908, ( 8909, 08910, 08911, 08912, 08913, 08914, 08915, 08916, 08917, 08918, 08919, 08920, 7741, 7756, Fläch-nerzeugnisse, Schutzfrist 3 Jahre, angemeldet am 17. Mai 1889, Vormittags ' Uhr- Eibenstock, am 28. Mai 1889. Königliches Amtsgericht. Peschke. Unter Bezugnahme auf den in Nr. 64 dieses Blattes zu lesenden Aufruf für die Wasscrbeschädigtcn bringen wir hierdurch zur Kenntniß, daß Gaben zur Weiterbeförderung in der Expedition des unterzeichneten Gcmeinderaths an genommen werden. Schönheide, am 30. Mai 1889. Der G e m e i n d e r a t h. Hagesgeschichle. — Deutschland. Das rege Interesse, welches der Kaiser den Vorgängen im Streikbezirk entgegen bringt, kennzeichnet sich auch wieder in dem großen unter seinem Vorsitz abgehaltenen Kronrath. Die Berathung galt ausschließlich der Angelegenheit des Bergarbeiter-Ausstandes und der junge Monarch be- theiligte sich sehr lebhaft an der Erörterung und be wies durch allerlei interne Einzelfragen, wie ange legentlich er sich mit dem Gegenstände beschäftigt hatte. — Die Mittheilung, daß der Oberpräsident Westfalens, Herr v. Hagcmeister, seine Entlassung nachgesucht hat und daß der Untcrstaatssekretär im Ministerium für Elsaß-Lothringen, Studt, auf den Posten des Herrn v. Hagcmeister berufen worden ist, wird jetzt amtlich bestätigt. Neber die Gründe dieses plötzlichen Wechsels erfahren wir, daß an sehr hoher Stelle die Meinung vertreten wird, über die Vorbe reitungen des Streiks der Grubenarbeiter in Rhein land-Westfalen sei man an der kompetenten Stelle vcrhältnißmäßig recht spät unterrichtet gewesen. „Ein Heer von 100,000 Mann sei doch wohl nicht heim lich zu ralliiren" — diese Aeußcrung soll von sehr hoher Seite gefallen sein, und mit dieser für die Verwaltung der Provinz allerdings nicht besonders schmeichelhaften Kritik bringt man den Wunsch des Hrn. v. Hagemeister, sich zurückzuziehen, in Verbindung. — Dem Abg. I)r. Hammacher steht, der „B. B. Z." zufolge, anläßlich seiner erfolgreichen Wirksamkeit für Beilegung des Streikes im rheinisch westfälischen Gebiete eine besondere Auszeichnung bevor. Man berichtet, diese Auszeichnung werde neben einer Dekorirung in der Berufung des Ge nannten in den Staatsrath bestehen. — Obwohl der bisherige Verlauf der Streik bewegung der Bergleute einen raschen Wechsel von Friedens- und Kampfströmungen zeigte, so glaubt man doch nach den neuerdings eingegangenen Nach richten aus dem westfälischen Kohlenrevier das Ende der allgemeinen Arbeitseinstellung herannahen zu sehen. Unter diesen Verhältnissen ist augenblicklich eine Verhängung des Belagerungszustandes über das rheinisch-westfälische Kohlenrevier nicht zu erwarten, und sind die auf eine solche bezüglichen Meldungen, welche sogar von desfallsigen Entscheidungen des KronrathS zu sprechen wußten, als müßige Kombi nationen zu bezeichnen. Allerdings kann sich, schreibt die „St. C.", die Regierung bei ihren Maßnahmen gegenüber der Streikbewegung nur von den bis jetzt zu Tage getretenen Erscheinungen leiten lassen; sollten aber etwaige Enthüllungen über eine, der von West falen auSgegangencn Bewegung zu Grunde liegende planmäßige Agitation staatsgefährlicher Elemente er folgen, wozu die der Verhaftung des westfälischen Streikkomitees folgende Untersuchung möglicherweise Veranlassung bietet, dann würde sich die Staats- regierung vor die Frage gestellt sehen, wie den alsdann weit ernster erscheinenden Vorgängen auch mit ernste ren Mitteln entgegengctreten werden könnte. Ein Thcil der Mitglieder des Streik-Comitü's ist der Haft be reits entlassen worden. — lieber den Empfang des Königs von Italien in Berlin äußerte bei der Zurückkunft nach Rom Ministerpräsident Crispi unter Anderem: Die Zeitungsberichte geben nur eine schwache Vor stellung von der Herzlichkeit und Pracht bei der Auf nahme des Königs und seines Gefolges seitens der Bevölkerung und des Hofes. Das Ganze habe auf alle Theilnehmer an der Reise einen überwältigenden und unvergeßlichen Eindruck gemacht. — Das „Wiener Fr. Bl." schreibt zu dem Be suche des Königs Humbert in Berlin: „Der König Humbert hat Berlin verlassen. Der Jubel Deutschlands hallt ihm nach, der freudige Gruß Ita liens tönt ihm entgegen. Feste der Art, wie sie in Berlin gefeiert wurden, bat Europa in den letzten Jahren nicht viel gesehen, denn alle Völker, ohne Ausnahme, welche von keinem falschen Ehrgeize ge trieben werden, welche den Frieden erhalten wollen, können sie im Geiste mit begehen und sich des erha benen Zieles freuen, welchem sie gegolten haben. Diese Eruptionen aufrichtiger Begeisterung der Ber liner Bevölkerung aus Anlaß der Anwesenheit der italienischen Gäste, die stolze Freude der Italiener über den Empfang ihres Monarchen in der deutschen Kaiserstadt, sie legen selbst ein beredtes Zeug- niß für den lautern Charakter der Reise-Entrcvue und die Zwecke der Staatsmänner ab. Ausdrucks voller als alle Emanationen verkünden sie den volks- thümlichen und volksfreundlichen Charakter des Ereig nisses, das sich in vollster Uebereinstimmung mit den heißesten Wünschen der Nationen vollzogen hat, die nichts Anders anstreben, als die Sicherheit des Friedens und die Unversehrtheit ihrer nationalen Größe. — Die vom Präsidenten des Reichstages in der letzten Sitzung gehaltene unv auch bereits von uns erwähnte Ansprache bezüglich der Wettin feier hat folgenden Wortlaut: Meine Herren! Im nächsten Monat, am 15. Juni und den folgenden Tagen, feiert Se. Majestät der König von Sachsen, dessen Haus und der ganze sächsische Bundesstamm ein seltenes Fest, das Fest der 800jährigen Herrschaft des Hauses Wettin in seinen Landen. Ganz Sachsen will seinem Könige Albert Huldigung und warmen Dank dar bringen für das echt vaterländische und echt deutsche Regiment. Ich brauche hier nicht daran zu erinnern, was das Deutsche Reich Sr. Majestät dem Könige von Sachsen in Krieg und Frieden verdankt. (Beifall.) Ich weiß auch, daß der Reichstag herzlichen Antheil für das hat, was die Herzen unserer sächsischen Landsleute bewegt. (Bravo.) Darum habe ich ge glaubt, von Ihnen die Ermächtigung erbitten zu sollen für das Präsidium des Reichstags, Sr. Majestät dem Könige von Sachsen und dem sächsischen Volke die herzlichste Theilnahme des Reichstags für das seltene Fest auSzudrückcn. (Lebhafter Beifall). In der Zustimmung, die ich höre, sehe ich die crtheilte Ermächtigung. DaS Präsidium wird von derselben Gebrauch machen. — Zu dem Kapitel „Behandlung der Deut schen in Paris" wird der „Straßburger Post" von einem höheren deutschen Beamten ein Brief eines Verwandten aus Paris mitgetheilt, in welchem es u. a. heißt: „ .. . Ein Wort möchte ich schließlich über Empfang und Behandlung der Fremden, nament lich der Deutschen, sagen, welche zum Besuch der Weltausstellung Herkommen. Ich habe mit meinen Freunden die genauesten Beobachtungen selbst ange stellt, habe mir insbesondere von zahlreichen Deutschen, die Paris besuchten, die Eindrücke schildern lassen.— bei allen herrschte eine Stimme des Lobes vor, die rückhaltloseste Anerkennung des vorzüglichen Betragens der Pariser, sowie aller Franzosen, mit denen man auf der Eisenbahnfahrt von der Grenze bis hierher zusammenkommt. Mit Zuvorkommenheit und Höflich keit wird jeder behandelt, der als Fremder erkannt wird. Ich setze dabei natürlich voraus, daß sich keiner beikommen lassen wird, herausfordernd oder tadelnd aufzutreten. Wer aber ruhig seines Weges geht und das ihm in so reizender Gestalt Gebotene friedfertig genießt, der wird völlig unbehelligt bleiben, ja überall auf seine Fragen die bereitwilligste Auskunft oder sogar Führung bis zu dem gewünschten Punkte bin finden. Beamte, Soldaten und Bürger, fein und grob gekleidete Leute weisen den Fremden zuvor kommend dorthin, wohin er zu kommen trachtet. Es kommt ja wohl vor, daß, wenn einer mit einer Brille und einem blonden oder rothen, nicht französisch geschnittenen Bane auftaucht, einige Pariser oder Pariserinnen sich zuwinkcn: ,0'ost un Xllenuuul!" Aber das geschieht kaum mit einem andern Interesse, als mit dem, welches sich auch im Berliner regt, wenn er auf dem Perron der Pferde bahn zwei Herren mit grauen Cylindern und schwarzen spitzen Bärten sieht, die französisch zusammen sprechen. Ich erhebe also meine Stimme so laur ich kann und rufe Dir und Onkel **zu: „Kommt sorglos herüber: Niemandem wird ein Härchen gekrümmt werden!" Locale und sächfische Nachrichten. — Eibenstock, 31. Mai. Nach den neuesten Militärveränderungcn ist Herr Seconde-Lieutenant der Reserve des II. Ulanen-RegimentS Nr. 18 Bret- schneider in Wolfsgrün zum Premier-Lieutenant der Reserve befördert worden. — Eibenstock, 31. Mai. DaS gestrige Concert des Schwedischen Sänger-QuartettS war, wie nicht anders zu erwarten war, außerordentlich zahl reich besucht, galt eS doch für Viele sich noch einmal den überaus großen Genuß zu verschaffen, den diese Concerte in Wahrheit bieten. Es liegt uns ferne, noch einmal auf die Vorzüglichkeit der Leistungen dieser nordischen Künstler zurückzukommen, denn die selben haben bei allen Freunden unv Kennern des Gesanges ein Denkmal freudigen Erinnerns hinter lassen, das nicht so leicht au« dem Gedächtniß schwin den wird. — Schönheide. Während des Gewitters, das sich am vergangenen Dienstag über unserem Orte entlud, fuhr ein Blitzstrahl in das an der „Oberen