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Amts- und Anzeigeblutt für den Erscheint -n e . , . e Abonnement §K-s- Ltzirk des Ämtsgmchts Eibenstock --WZ sertionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen ReichS- Zil-IOPf und dessen Amgeöung. Postanstalten Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 38. Zahrgang. 54. Dienstag, den 7. Mai 188S. Infolge Anzeige vom 25. dieses Monats sind heute auf Folium l81 des Handelsregisters für den Landbezirk des unterzeichneten Amtsgerichts die Firma in Schönheide und als deren Inhaber Kerr Fabrikant <»rl Rlelurlcl» »iinxer in Schönheide eingetragen worden. Eibenstock, am 29. April 1889. Königliches Amtsgericht. Peschke. Ttzr. Infolge Anzeige vom 25. dieses Monats sind heute auf Folium 182 des Handelsregisters für den Landbezirk des unterzeichneten Amtsgerichts die Firma LuckviA in Schönheide und als deren Inhaber Kerr Kaufmann USoIrer in Schönheide eingetragen worden. Eibenstock, am 29. April 1889. Königliches Amtsgericht. Peschke. Ttzr. Infolge Anzeige vom 25. dieses Monats sind beute auf Folium 183 des Handelsregisters für den Landbezirk des unterzeichneten Amtsgerichts die Firma O»«Ie» in Schönheide und als deren Inhaber Kerr Kaufmann Lullus N»«Ivo in Schönheide eingetragen worden. Eibenstock, am 29. April 1889. Königliches Amtsgericht. Peschke. Ttzr. Infolge Anzeige vom 25. dieses Monats sind heute auf Folium 184 des Handelsregisters für den Landbezirk des unterzeichneten Amtsgerichts die Firma Otto Oeeii>»»i» in Schönheide und als deren Inhaber Kerr Mrmacher <»rl Otto Oeellioor in Schönheide eingetragen worden. Eibenstock, am 29. April 1889. Königliches Amtsgericht. Peschke. Ttzr. Infolge Anzeige vom 25. dieses Monats sind heute auf Folium 185 des Handelsregisters für den Landbezirk des unterzeichneten Amtsgerichts die Firma W'. L. L.vtsti»ei- in Schönheide und als deren Inhaber Kerr Fabrikant Louio» U.vlstner in Schönheide eingetragen worden. Eibenstock, am 29. April 1889. Königliches Amtsgericht. Peschke. Ttzr. Infolge Anzeige vom 29. vorigen Monats sind heute auf Folium 186 teS Handelsregisters für den Landbezirk des unterzeichneten Amtsgerichts die Firma « «. »löt-«.- in Schönheide und als deren Inhaber Kerr Kaufmann »okoi-t «ux-o ILIötrer daselbst eingetragen worden. Eibenstock, am 1. Mai 1889. Königliches Amtsgericht. Peschke. Ttzr. Tagesgeschichte. — Deutschland. Schon vor längerer Zeit wurde von einem Plane Kenntniß gegeben, welcher die Einrichtung einer s chwimmcnden Aus stellun g für die deutsche Industrie in Aussicht stellte. Inzwischen ist diese Idee ihrer Verwirklichung näher geführt worden. Nach einem uns vorliegenden Prospekt sollen der deutschen Industrie Absatzgebiete im Auslande er schlossen werden, um so in nachhaltiger Weise eine Ableitung der Ueberproduktion herbeizuführcn. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es erforderlich, den aus ländischen Händler und Konsumenten in seinem eig enen Lande aufzusuchen; es muß denselben in einem Gesammtbilde das deutsche Fabrikat vorgeführt werden, damit sie ihre Einkäufe bezw. Bestellungen sofort an Ort und Stelle machen können. ES hat sich nun ein Ausschuß, dem namhafte Industrielle Deutschlands angehören, gebildet und sich die Aufgabe gestellt, die kostspieligen Welt-Ausstellungen und die sogenannten Export-Muüerlager durch eine schwimmende „Natio nale Industrie-Ausstellung'' auf dem eigens hierzu zu erbauenden Riesendampfer „Kaiser Wilhelm" zu ersetzen. — Für jede Reise des AuSstcllungsdampfers ist eine Zeitdauer von etwa zwei Jahren in Aussicht genommen. Dieselbe ermöglicht, daß der Dampfer an jedem einzelnen der 80 zu besuchenden Häfen, je nach dessen Bedeutung, so lange Aufenthalt nimmt, als dies zur Erreichung des beabsichtigten Zweckes nothwendig ist. Der Ausgangspunkt der Reise ist Hamburg oder Bremen. Abgesehen von der rein ge schäftlichen Seite des Unternehmens, bietet sich durch dasselbe auch eine außerordentlich günstige und billige Gelegenheit zu einer Reise um die Erde, sei eS zum Studium oder zum Vergnügen. Der Dampfer wird eine Länge von etwa 570, eine Breite von 70 und eine Höhe von 45 Fuß haben, somit das größte Schiff der Welt werden; er wird aus bestem Stahl erbaut werden und durch die denkbarsten Vorsichtsmaßregeln die größtmögliche Sicherheit gegen Unglücksfälle bieten. Sämmtliche Räume werden mit elektrischer Beleucht ung, Dampfheizung, kurzum mit aller erdenklichen Annehmlichkeit versehen sein. Für größere Restaura- tionSräume, Cafe, Konditorei, Rauch- und Lesesaal, sowie für musikalische und sonstige Unterhaltungen wird gesorgt. Dabei sollen, nach dem vorliegenden Prospekt, die Kosten, sowohl für die Aussteller als auch für die Reisenden, mäßig bemessen sein. Nähere Auskunft über das Unternehmen kann unter der Adresse Berlin 6., Kaiser Wilhelmstraße 1, eingeholt werden. — Berlin. Der deutsche Kriegerverein „König Albert von Sachsen" beging am Sonntag, den 5. d. Mts. die Weihe seines neuen prächtigen Banners und in Verbindung damit die nachträgliche Feier des Geburtstages des Königs Albert. Die Weihe der Fahne vollzog Hofprediger Frommcl. Der sächsische Gesandte Graf Hohenthal überreichte im Auftrage seines Monarchen Fahnenband und Nagel und für Prinz Friedrich August einen Fahncnnagel, außerdem sprach auch der sächsische Militärbevollmächtigte Major von Schlieben, der des erlauchte» Herrn gedachte, dessen Namen der Verein trägt. — Hamburg, 2. Mai. Die Polizeibehörde hat gestern die rothen Zettel an den Anschlagssäulen rc. entfernen lassen, welche auf die Ergreifung des Horner Knabenmörders eine Belohnung von 1000 Mark aussetzten. Es ist damit wohl deutlich ausgedrückt, daß man gewiß ist, in dem am 1. Oster- tage verhafteten Schuhmachergescllen Adolf Benthien thatsächlich den bestialischen Knabenmörder entdeckt zu haben, der trotz einer Menge vorliegender Indizien die That immer noch leugnet. — Frankfurt a. O., 3 Mai. Der Selbstmord eines Soldaten auf offener Heerstraße versetzte heute Vormittag einen vom Kunersdorfer Exerzier platz zurückkehrenden Truppenkörper und die Passanten der Oderbrücke in Aufregung. Es war etwa 11 Uhr, als das 2. Bataillon des Lcibgrenadier - Regiments über die Brücke nach der Stadt marschirte. Plötzlich warf ein Soldat der 7. Compagnie sein Gewehr fort und sprang in feldmarschmäßigem Anzuge über das südliche Brückengeländer in die Oder. Er trieb bis in die Nähe der Weingärtner'schen Badeanstalt, unter halb der Brücke, woselbst er untcrging und nicht mehr auftauchte. Bei dem hohen Wasserstande muß ten Versuche, den Ertrunkenen aufzufindcn, unterblei ben. Nach Aussage der Stubcngcnossen soll der Mann, in seinem bürgerlichen Stande Arbeiter, in letzter Zeit Zeichen von Trübsinn gezeigt haben; er schlief unruhig und stand schon lange vor Tagesan bruch auf. Wahrscheinlich hat er die That in einem Anfall von Geistesstörung begangen. — Frankreich. Die Weltausstellung, welche heute, Montag, in Paris eröffnet werden wird, nimmt das Interesse aller Bcvölkerungsschichtcn und Parteien in Frankreich dermaßen in Anspruch, j daß gegenwärtig fast Niemand um Boulanger und den Boulangismus sich bekümmert. Der General selbst scheint es für gerathen zu halten, dieser Stim mung Rechnung zu tragen, denn er hat in den letzten Tagen von London aus keinerlei Sendschreiben und keine Proklamation an seine Getreuen in der Heimath erlassen. Für den Augenblick muß er sich mit der Aufmerksamkeit begnügen, die er in der englischen Hauptstadt in ziemlich eng begrenzten Kreisen erregt. Jedenfalls verschwindet er in dem Getriebe der Welt stadt an der Themse weit mehr, als es in Brüssel der Fall gewesen wäre. — Italien. Man schreibt dem „D. T." aus Rom: In unseren militärischen Schusterwerkstätten ist man damit beschäftigt, für die in Pisa, Siena und Pistoja garnisonirenden 4 Jnfantericregimenter eine neuer dings erfundene Beschuhung herzustellen, um dieselbe auf ihre Haltbarkeit und andere Vorzüge zu prüfen. Die Absätze und Sohlen der neuen Schuhe, die den Namen Autosandalo erhalten haben, sind nicht angcnäht oder angenagelt, sondern durch Nieten an den Schuh befestigt. Werden die Absätze nach Außen ausgetreten, so werven sie umgewechselt und auf diese Weise wieder gleichgetreten. Ebenso wird die schadhaft gewordene Sohle durch Oeffnung der Nieten abge nommen und durch eine neue ersetzt. Der Erfinder glaubt, daß dadurch die Reparaturtosten jährlich um mindestens 50 Prozent verringert werden. Sollte sich der Versuch bei den angeführten vier Regimentern bewähren, so wird die ganze Armee den Autosandalo als Fußbekleidung erhalten. — Rußland. Nach in Berlin eingegangenen Petersburger Privatnachrichten sollen die jüngst von verschiedenen Blättern veröffentlichten Meldungen über Verschwörungen und Attentatsvorbereit ungen der Nihilisten stark übertrieben gewesen sein. Es wird zugegeben, daß in verschiedenen rus sischen Städten, auch in Kronstadt, Haussuchungen und Verhaftungen stattgefunden hätten, es wird aber bestritten, daß bei jenen Haussuchungen irgend etwas Thatsächliches entdeckt worden sei. Die Verhaftungen sollen lediglich auf Grund mehr oder minder bestimm ter, zum Theil anonymer Anzeigen erfolgt sein. Zu gegeben wird ferner, daß die Bewachung des Czaren in letzter Zeit strenger und umfassender geworden sei. Dagegen wird bestritten, daß der Petersburger Poli zeidirektor entlassen sei oder im Begriff stehe, seine Entlassung zu erhalten. Jedenfalls geht aus dem, was auch in diesen vorsichtigen Mittheilungen ange deutet wird, hinlänglich hervor, daß die Sicherheit,