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drüben in dem Amerika, da ist'S g'wiß nit halb so hübsch wie bei uns. Gieb acht: das Heimweh packt Dich schon unterwegs." „Mach' mir das Herz nit schwer, Kronenwirthin. Kennst die G'schicht nit von dem Vogel, dem sie alle Federn auSg'rupft hatten, bis er ganz kahl war. Die Federn wuchsen wieder, ihm aber schien es doch nimmer wie früher, als sei er noch kahl und müßt' sich schämen. Da flog er fort und baute sein Nest weit, weit drüben über dem großen Wasser. Guck, g nau so geht'S mir. Ich hab' jetzt auch wieder meinen guten Namen, aber weiß Gott! obschon ich mich nim mer zu verkriechen brauch', mein' ich doch all'weil, ich müßt' mich noch schämen; und da flieg' ich fort und bau' mein Nest dort, wo micb Niemand kennt." — Am frühen Morgen brachte das Bauerwägele des KronenwirtheS das junge Ehepaar und das Brigit- tele mit seinen drei Kindern nach der nächsten Bahn station. An Sellingen knüpften sich für die Hubert- bäuerin zu schreckliche Erinnerungen, als daß sie hätte bleiben mögen. Droben vom Kirchberg blickten alle noch einmal zurück. Bläulicher Dunst verschleierte die Berge, frisch grün leuchteten die Wiesen, und da ... da unter schied Hanne deutlich das Strohdach ihrer elterlichen Hütte, die jetzt einem Anderen gehörte. Vorüber — vorüber Rasch ging's thalabwärts. Hinter dem Hügel verschwand das heimathliche Dorf, in seiner morgen srischen Schönheit unauslöschlich den Herzen der Aus wanderer eingeprägt. Vermischte Nachrichten. — Kuto - Soff. Der verstorbene Generalarzt der Armee l)r. v. rauer zählte in der Tafelrunde des Kaisers Wilhelm I. zu den besten Anekdotenerzählern, und nur einer, der verstorbene Staatsminister Graf Fritz Eulenburg, war ihm in dieser Kunst noch „über". So saßen einmal an der Tafelrunde des Kaisers seine Kavaliere und Gäste, darunter auch der ehemalige ruf fische Militärbevollmächtige Graf Kutosow, eine äußerst be liebte Persönlichkeit. Man fand im Laufe de« Ge sprächs, daß außer dem Russen sich ausschließlich Deutsche am Tisch befanden. „Nun, ein halber Deutscher bin ich auch," meinte Graf Kutosow, „nach einer Familientradition stammen wir aus den Ostsee provinzen und hießen vormals „Guto" oder „Kuto". Worauf Graf Fritz Eulenburg schlagfertig hinzufügte: „Und der „soff" wird Wohl in Rußland hinzugekom men sein!" — Amerikanischer Humor. Ein New-Dorker Blatt schrieb kürzlich: „Wir hören, daß Diebe in das HauS des großen Spekulanten Th. R. einge brochen sind. Die Leute müssen sehr geschickt gewesen sein, denn es gelang ihnen, zu entkommen, ohne daß sie dort ausgeplündert wurden". — Signalkanonen. Auf die zweite Plattform des Eiffelthurmes in Paris sind zwei kleine Kanonen gebracht worden. Damit soll während der Weltausstellung täglich die Eröffnung und die Schließ ung derselben angekündigt werden. — AuS dem Kasernenhofe. Offizier: „Wenn ich mir eine Reihe Ausrufungszeichen denke und in der Mitte ein Fragezeichen, so sind Sie das, Ein jähriger Meier!" — Natürliche Ursache. Wie kommt denn das? Der melancholische Rath ist ja heute ganz außer dem Häuschen? — Seine Frau ist einmal außer dem Hause! Gedankensplitter. Wer den Werth eines Buches nach einem einzelnen Blatte beurtheilen wollte, würde sich lächerlich machen ; den Charakter eines Menschen aber nach einer einzelnen, unüberlegten Hand lung zu verdammen, finden die Meisten ganz in der Ordnung. Die Gelegenheit mutz man beim Schopf fassen, aber nicht an den Haaren herbeiziehen. Rücksichtslosigkeit und Devotion sind die Steigbügel des Pferdes „Carriöre". Die meisten Frauen versichern, daß ihnen Schmeicheleien unerträglich seien; wie schwer fällt es ihnen aber, wenn sie einmal das „Unerträgliche" entbehren sollen. Die Frauen verlangen nur, daß wir ihr Geburtsjahr ver gessen, dagegen sollen wir uns an ihren Geburtstag genau erinnern. Jeder findet, daß er am besten unterhaltend sei, wenn er allein gesprochen hat. Langweilig ist Derjenige, der ein paar alte Gedanken hat. die ihm alle Tage neu einsallen. Man sagt, die Liebe sei blind, und doch kenne ich viele verliebte Jünglinge, die an ihren Mädchen noch einmal soviel sehen, wie ich. Standesamtliche Nachricht«, von Eibenstock vom IO. bis 16. April 1889. Geboren: 95) Dem Schneider Friedrich Robert Oelsner hier 1 Tochter. 96) Dem Conditor Gotthold Heinrich Meichsner hier 1 Sohn. Aufgedoten: 18) Der Schleifer Oswald Ungethüm hier mit der Stickerin Lina Seidel hier. Gestorben: 62) Des Schieferdeckermeisters Friedrich Wil helm Voigt hier Sohn, Georg Carl, 5 I. 5 M. S T. alt. 63) Des Schuhmachers Karl Richard Voigtmann hier Tochter, Frieda Ella, 7 M. 8 T. alt. Kirchliche Nachrichten ans -er parochic Eibenstock. Zum Grün-Donnerstag: Vorm. 9 Uhr: Predigttext: Luc. 22, 14—20. Herr Diac. Fischer. Die Beichtrede erfolgt im Gottesdienste unmittelbar nach der Predigt. Zum Char-Freitag: Vorm. Predigttext: Luc. 23, 44-48. Herr Pfarrer Bött- rich. Nachm. 2 Uhr Liturgischer Gottesdienst. Herr Diac. Fischer. Die Beichtrede hält Herr Diac. Fischer. Abends 6 Uhr Abendmahlsgottesdienst. Die Beichtrede hält Herr Pfarrer Böttrich. Kirchenmusik: Und es ward Finsterniß, da die Juden den Herrn gekreuziget hatten. Chor a capella von Michael Haydn. Lirchcnnachrichten ans Schönheide. Freitag, den 19. April (Charsreitag), Vormittag 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Rachmittag 3 Uhr liturgischer Gottesdienst. Im Anschluß hieran öffentliche Communion. Die Anmeldungen zu derselben werden am Charfreitage gleich nach dem VormittagSgottesdicnste im Pfarramte ent gegengenommen. Aum Osterfeste! S Bruten, Lute« Ls Loularäe«, 6axau«e« Ls ss««ge LLli«e1ie« u. laude« Lirlrvilä Lodleie« u. LarxLe« Kstraoda«- u. Ural-Oaviar Lraruisodv. Oemüse-Lou- serve« Leins Lleisedvaare« u. 6ou- serve« Leins velieatess-LLse Oomxot-Lrüvdts Lristsod's Liscuits u. VfaLlei« Llraiialli-Lui«per«iokel Ovrüuod. Lavds u. K.aie Lüvkiinge u. Sprotten Hering i. Laues u. Eslee. Diverse Weine: Llalaga, Llaäeira, Lderr^, Luster, Lortveiu sto., sowie: Loräsaux-, Ldei«-, Hesel-, Lruodt-vessert-^s eins empfiehlt LtöindLek. kartüms für das Taschentuch, ca. 40 Sorten Seife für die Toilette, Stück von 10 Pf. an. Riechkiffen, zwischen die Wäsche zu legen, in verschied. Blumen gerüchen, Brief 2b Pf. und 40 Pf., ff. Stangen- u. Haarpommaden hält empfohlen Hi.,....!, Parfümerie -Kaudluug. gerieben, zum Anstreichen von Fußböden, Thüren, Fenstern, Möbeln, Gartenzäu nen re., in ca. 80 Nüancen, sowie pinsel, Kerpentinöle, Siccatife, Lacke ,c. em- pfiehlt »i-»«», Aarveu-Kaudlung. eLsr» a. L/>., Haki-nrinA, LS, voi gloiodor 6üts bockvutoock billiger ul» lranrösiacdor. u.° ,««,» Rc-aroturcll proncht und billigst. Kinderwagen und Fahrstühle in größter Auswahl und Z zu billigsten Preisen empfiehlt bestens Rur allerbeste Qualitäten. L. MsW, Eibenstock. 8ebob«»»rpii- Unxnrin. 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