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Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen ReichS- Postanstalten. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionSpreiS: die kleinsp. Zeile 10 Pf. Amts- und Anzeigeblatt für den ... < Abonnement Bewirb dea ^mtögeriüifa Eidenüoüi und dessen Ilmgeöung. M 3». Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. z«. Aaßrgang. Somabrnd, den 30. Mörz 188». Die Anwendung eines BctäillumgsaMrnts beim Schlachten des Viehes betreffend. Die unterzeichnete Königliche AmtShauptinannschaft hat mit dem Bezirksaus schüsse beschlossen, zu Vermeidung von Thicrquälereien das Tödten des Schlacht viehes aller Gattung, also einschließlich des Kleinviehes vom 1. Zuti dieses Jahres aö ohne vorhergehende Betäubung zu verbieten. Dieses Verbot erstrekt sich auch auf die Privatschlächtereien und das Haus schlachten. Da die Betäubung der Thiere durch bloßen Schlag bei der Unsicher heit des Erfolges nicht genügt, so empfiehlt es sich, hierzu geeignete Apparate zu verwenden und wird der vom Schlachthausdirektor Kleinschmidt in Erfurt con- struirte Schlagbolzenhammer und Federbolzen-Apparat beziehendlich, soweit Großvieh in Frage kommt, die von diesem verbesserte Schlachtmaske zum Gebrauche empfohlen. Eine Beschreibung dieser Apparate und deren Hand habung kann bei jeder OrtSbehörde eingesehen werden, während die Apparate, gefertigt von der Fleischcrgeräthe-Fabrik von Gebr. Zschörner in Zwickau, Plau- ensche Straße nebst einer Preisliste in der Canzlei der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft zur Ansicht ausliegen. Der Preis beträgt: 1) für eine Dinderschkachtmaske mit 2 Löchern IS W. 2) „ „ bergt. mit 1 Loch 18 M. 3) „ eine« Schtaavotze« 5 W. und 4) „ „ JeServotzen 14 W. Uebertretungen des erlassenen Verbotes werden mit Geldstrafe bis zu 150 M. bcz. Haftstrafe geahndet werden. Schwarzenberg, am 28. März 1889. Königliche Amtshauvtmannfchast. Frhr. v. Wirsing. Den communlichen Wegewärtern Karl Heinrich Dauer in Zschorlau, Albrecht Dofekepp in Mittweida, Christian Friedrich Hünthcr in Lößnitz, Wilhelm Heinrich Aschmarin in Schneeberg, Ludwig Müller in Schönheide, Karl Deiches in Lindenau, August Schmiedet in Breitenbrunn, Richard Dichter in Crandorf, Christoph Schmidt in Aue, Ernst Julius Kahn in Eibenstock, Ernst Heinrich Dichter in Grünhain und den Wegewärtern Friedrich Sieber des Crandorfer und Christian Gottlieb Weinhold des Hundshübler Staatsforstreviers sind in Anerkennung ersprießlicher Thätigkeit bei Beaufsichtigung und Unterhaltung von Communicalionswegen Gratifikationen aus Bezirksmitteln zugebilligt worden. Schwarzenberg, am 2b. März 1889. Königliche Aintshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. Freiwillige GnmdsMsdcrstcMrmg. Auf Antrag der Erben der Frau «krlstl»»« verw. Zlel«!»»»- »vr in Eibenstock soll das zu deren Nachlasse gehörige Grundstück Fol. 385 des Grund- und HypothenkenbucheS für Eibenstock, bestehend aus dem Hause Nr. 393 des Brandcatasters für Eibenstock nebst Garten und dem Feldgrnndstücke Parzelle Str. 1239 Abth. U des Flurbuchs für Eibenstock, von den Sachverständigen auf 6016 M. (Haus mit Garten) und 405 M. (Feldgrundstück) gewürdert, von dem unterzeichneten Nachlaßgerichte öffentlich versteigert werden ; Termin zur Verstei gerung wird auf " Dienstag, den 3tt. April 188S, Vormittags 1v Uhr anberaumt. Erstehungslustige werden veranlaßt, sich zum Termine an hiesiger Amtsstelle einzufinden. Die Versteigerungsbedingungen können bereits vor dem Termine hier ein gesehen werden. Eibenstock, am 27. März 1889. Königliches Amtsgericht. P-schke. H St-ckvri-f. Gegen den zu Brunn bei Auerbach am 5. Juni 1852 geborenen Handar beiter Gustav Adolf Trommer zuletzt in Hun-shübkl. z. Zt. unbekannten Aufenthalts, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Wider standes gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgesängniß zu Eibenstock abzuliefern. Eibenstock, den 26. März 1889. Königliches Amtsgericht. I. A.: Ast. Hänel, H.-R. Gruhle, G.-S. Hagesgeschichle. — Deutschland. Am Dienstag Vormittag besuchte der Kaiser die Fabrik von Ludwig Löwe und besichtigte dort u. a. die Vorrichtungen zur Sicherheit der Arbeiter gegen Unglücksfälle; Abends nahm der Kaiser an dem parlamentarischen Diner beim Reichskanzler theil, zu welchem etwa 40 Abge ordnete geladen waren. — Ueber die Vermählung der Prinzessin Sophie verlautet, daß Ende September in Berlin dieselbe als eine Prokurations-Vermählung gefeiert werden soll. Der Stellvertreter des Kronprinzen von Griechenland wird der Prinz Heinrich sein. In Begleitung seiner Mutter, der Kaiserin Friedrich, wird der Prinz seine Schwester nach Athen geleiten, wo die Vermählung mit großem Glanze gefeiert werden soll. — In der Warthegeaend ist wieder Hochwasser eingetreten. Man meldet aus Posen unterm 28. März: Warthe zusehends steigend, momentan 4,«». Schifferstraße, Flurstraßr, Venetianerstraße, Hinter- wallischei, Böttcherstraße, Karmeliterstraße, Weiden straße und Biehmarkt überfluthet. Die Einwohner der unteren Stadttheile flüchten. Aus Pogorzelice wird telegraphirt: Nacht» 5^o Meter, früh Damm bruch bei Gonzorowo zwischen Pogorzelice und Schrimm bedeutende Verheerungen angerichtet, in Folge Damm bruch« Vormittag auf 4,?» gefallen. Weiteres Steigen wird erwartet. — Aus Danzig wird vom 28. d. Mt». gemel det: Heute früh trat eine gefährliche Eisstopfung ein. Die Nogat bei JonaSdorf hat Marienburg thcil- weise überschwemmt. Jetzt ist die Stopfung gelöst. Der starke Eisgang der Nogat und der Danziger Weichsel ist ungehindert, aber der höchste Wasserstand erreicht. Die Pickler Niederung ist sehr gefährdet. Die Niederungen in der Umgebung von Graudenz sind überschwemmt und viele Familien obdachlos. — Oesterreich-Ungarn. Mit einer Mehr heit von etwa 110 Stimmen sind im ungarischen Unterhause die in wochenlangen, erbitterten Kämpfen innerhalb und außerhalb des Parlaments so hart be strittenen Artikel 24 und 25 der Wehrvorlage in der vom Ministerium schließlich zugestandenen, einiger maßen modificirten Fassung genehmigt worden. Die Majorität ist erheblich stärker, als die Opposition eS vorauSgesehen, dieselbe hatte auf ein PluS von höchstens 80 Stimmen gerechnet. E« ist daher bei der Eigenart der ungarischen parlamentarischen Ver hältnisse sehr begreiflich, daß sie bei Verkündigung des Abstimmungsergebnisses sehr ungeberdig sich zeigte und Tisza mit Schmähungen aller Art überhäufte. TiSzaS Stellung gilt jedoch als fester denn je; auch die Personalveränderungen, welche sich in dem von ihm geleiteten Ministerium soeben vollzogen haben und in nächster Zeit vielleicht noch vollziehen werden, sind sicherlich nicht als Zugeständnisse an die Oppo sitionsparteien aufzufassen. — Frankreich. Als eine weitgehende Konzession an den Radikalismus stellt sich ein vom Ministerrath soeben genehmigter, vom Kriegsminister der Kammer sofort unterbreiteter Gesetzentwurf dar, welcher den Offizieren der französischen Land- und Seemacht das Tragen der Uniform außer Dienst nicht etwa freigiebt, sondern einfach verbietet. Als Herr de Frehcinet von diesem Entwurf der Kammer den De putaten Mittheilung machte, gab die gesammte Rechte ihrem Unwillen in unzweideutiger Weise Ausdruck. — Bei einem Herrn Antoine von Studenten gegebenen Kommers forderte er diese auf, allezeit einig zu sein, da ohne Einigkeit Elsaß-Lothringen weder auf Kongressen noch auf Schlachtfeldern zurück erhalten werden könne. Es handle sich nicht um Eroberungen, fügte er hinzu, sondern lediglich um die Wiederherstellung der alten Grenzen. Der „Gaulois" bemerkt hierzu: „Entweder glaubt Antoine, seine Worte werden in Deutschland gehört, dann darf man fragen, mit welchem Rechte er die Beziehungen zum deutschen Nachbar zu stören sucht, oder er hat nicht die Absicht, Schwierigkeiten herbeizuführen, dann ist seine kriegerische Sprache einfach . . . Mumpitz." Loeale und fLchfische Nachrichte«. — In Schönheide rhammer tritt, wie uns amtlich mitgetheilt wird, am 1. April eine Postagentur in Wirksamkeit, deren Verbindung durch die Eisenbahnzüge zwischen Chemnitz und Adorf und durch das Privat - Personenfuhrwerk zwischen Schönheide Ort und Bahnhof unterhalten wird. — Schönheide. In Folge des Schneemangel« während der ersten Hälfte diese« Winter« ist der Frost so tief in die Erde gedrungen, wie dies nur selten vorzukommen pflegt. Bei einer hier vorgenommenen Bloßlegung, bez. Ausgrabung der Thonröhren eine« Abzugskanals konnte man die Beobachtung machen, daß die Erde fast 1 Meter tief fest gefroren ist. — In diesem Jahre sind die Zinsen des „Leistner'schen Legats", die nach den bestehenden Bestimmungen all jährlich an bedürftige würdige Confirmanden (Knaben) zur Vertheilung gelangen sollen, an fünf Knaben in Beträgen von je 8 Mark 10 Pf. verabreicht worden. Vom Kreuzbruderverein soll ebenfalls eine Anzahl Confirmanden, und zwar mit Kleidungsstücken, be schenkt werden. — Zu dem am Mittwoch in der Ge-