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Vesper in -er PrellMrche. Dresden, Sonnabend den 17. Februar 1894, Nachm. 2 Uhr. 1. "Präludium für Orgel (^.-mol!) von Alb. Becker. 2. Motette (op. 86, Nr. 1; zum l. Male) von Osk. Werm ann. Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber um unsrer Missethat willen ist er verwundet, und um unsrer Sünde willen ist er zer schlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilet. Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. 3. Uecitativ und Arie aus „Paulus" von Mendels- sohn-Bartholdy, gesungen von Fräulein Elisabeth Schoen von Steinborn, Concertsängerin hier. Saul zog mit einer Schaar gen Damaskus und hatte Macht und Befehl von den Hohenpriestern, Männer und Weiber ge bunden zu führen gen Jerusalem. Doch der Herr vergißt der Seinen nicht; er gedenkt seiner Kinder. Fallt vor ihm nieder, ihr Stolzen, denn der Herr ist nahe. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 78, l. Eines wünsch' ich mir vor allen andern, eine Speise früh und spät; selig läßt's im Thränenthal sich wandern, wenn dies Eine mit uns geht; unverrückt auf einen Mann zu schauen, der im blut'gen Schweiß und Todesgrauen auf sein Antlitz niedersank und den Kelch des Vaters trank. Vorlesung. 5. Sopran-Arie aus dem „8tabat matar" von G. P. Pergolese, gesungen von Frl. Elis. Schoen von Steinborn. Vickit 8UUM äulosin natum inorionclo <lv8oIntum, cium emisit spirituin. (Sie sieht den lieben Sohn erblassen, trostberaubt, vou Gott verlassen, still ausathmen seinen Geist.) ^ 6. Künfstimmige Motette von Joh. Michael Bach Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, machet uns rein von allen Sünden. Choral im Sopran: O Herr, dein theures Blut, das ist mein höchstes Gut, es reinigt mH von Sünden, läßt Gnad' und Heil mich finden und giebt nach diesen Leiden mir droben ew'ge Freuden. Druck von Lievicki u. Reichardt in Dresden.