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daß der Ebersdorfer Grund und Boden das so ge schätzte »schwarze Gold", Kohlen berge, ist nunmehr zur Gewißheit geworden, da auf einer Gutsflur bei nur etwa 5 in Tiefe ein reichhaltiges Kohlenlager ge funden wurde. Der Wunsch vieler Einwohner von Ebersdorf geht natürlich dahin, mit Ausbeutung der unterirdischen Schätze möglichst bald zu beginnen und man hofft, daß dieselbe auf Grund eines genossen schaftlichen Unternehmens geschehen wird. Bei einer am Sonntag Abend in Ebersdorf stattgefundenen Versammlung der Interessenten wurde letzterer Plan lebhaft befürwortet, doch scheint der Eigenthümer des Grundstückes, auf welchem die Kohle gefunden wurde, wenig geneigt zu sein, diesem Vorschläge beizutreten, sondern gewillt, auf eigene Rechnung den Kohlenab bau in die Hand zu nehmen. Die gefundenen Koh len selbst sind bereits in letzter Zeit von fachkundigen Bcrgbeamten untersucht und für brauchbar erkannt worden. Bestätigen sich die fachmännischen Muth- maßungen, daß die Kohlenflötze sich unter einem gro ßen Theil von Ebersdorf in bedeutender Mächtigkeit erstrecken, so dürfte in den Verhältnissen des bis jetzt bescheidenen Dorfes bei seiner Lage mitten in einem umfangreichen Jndustricbezirk und in nächster Nahe von dem sächsischen Manchester — Chemnitz — ein gewaltiger Umschwung eintreten. — Einem sich in Burgstädt aufhaltenden Reit- schulenbcsitzcr wurden kürzlich über Nacht eine ganze Menge Riemen, Steigbügel von Pferden rc. entwendet, wodurch dem Manne ein ganz empfindlicher Verlust erwuchs. Man hatte nicht den mindesten Anhalt wer der Thäter sein könne, als sich bei eingehender Er örterung herausstellte, daß eine Anzahl jugendlicher Langfinger den kühnen Handstreich ausgeführt hatte, um sich — Schlittschuhriemen davon herzustellen. Da die kleinen Verwechsler des „Mein" und „Dein" noch kaum das straffähige Alter haben, so wird ihnen dieser Begriff wohl nur durch „schlagenden" Beweis beigebracht werden. Vermischte Nachrichten. — Andreasabend. Der Andreastag (30. No vember) gehörte früher zu den wichtigsten Tagen des ganzen Jahres; ja derselbe hat seine Bedeutung heute noch nicht völlig verloren — gar manche junge Schöne sieht ihm noch mit derselben Sehnsucht entgegen, wie ihre Schwestern früherer Zeiten. Am Abend dieses TageS ist nämlich allen heirathsfähigen und heiraths- lustigen Jungfrauen ein Blick in die Zukunft, in da kommende Jahr gegönnt. Auf die verschiedenste Weise antwortet ihnen der heilige Andreas auf ihre Anfra gen, ob das künftige Jahr einen „Schatz" oder gar einen Mann bringen werde. Der Einen zeigt er den Heißersehnten beim Schütteln des „ErbzauneS", die Andere erblickt ihn beim „Semmelbcißen", eine Dritte will wissen, was „Er" ist und erfährt die« aus den Gebilden, die sie beim „Bleigießen" entstehen sieht. Daß hierbei der heilige Andreas nicht allen Wün schen gerecht werden kann, ist selbstverständlich. Wäh rend der Einen der Gezeigte wirklich bescheert wird, wird eine Andere jahrelang getäuscht; ja es kommt vor, daß welche ganz zornig auf den guten Andreas werden und gar nichts mehr von ihm wissen wollen, riese müssen dann zur Strafe ewig Jungfern bleiben. — Eine seit uralter Zeit bekannte Sitte ist es, am Andreasabend Zweige von Bäumen abzubrechen und dieselben in der warmen Stube in frischem Wasser aufzubewahren; man erhält dadurch auf Weihnachten blühende Kirschen, Birnen, Acpfel rc. Selbstverständ lich ist es aber nicht der heilige Andreas, der dieses Wunder bewirkt, und man kann die Zweige auch an jedem anderen Tage abbrechen, der Erfolg ist derselbe. Die im Frühlinge aufbrechenden Blüthenknospen sind nämlich im Spätherbste schon sehr weit entwickelt, manchmal dem Aufblühen schon ganz nahe, und bei langanhaltendem warmen Herbstwetter kommt es nicht selten vor, daß sich im November und Dezember im Freien noch einzelne Blüthen, gewöhnlich an Kirschbäu men, entwickeln. In der erhöhten Temperatur des Zim mers entstehen die Blüthen gewöhnlich in 3—4 Wochen. — Das Belegen des Platzes im Eisen- bahncoupee wird gewöhnlich von dem reisenden Publikum als eine in jedem Falle unanfechtbare Be sitzergreifung des Platzes betrachtet, aber mit Unrecht, wie cs sich aus einer Entscheidung ergiebt, die auf Grund des Eiscnbahnreglements in einem besonderen Falle getroffen ist. Bei dem Antritt der Fahrt ge nügt das bloße Belegen mit Gepäckstücken nicht, um dem Reisenden den Platz zu sichern, sondern jeder später Erscheinende hat das Recht, die Gepäckstücke weiter zu schieben und den Platz einzunehmen. Wenn man aber während der Reise auf einer Zwischenstation für kurze Zeit seinen Platz verläßt, so muß das An recht auf denselben — falls man ihn mit Sachen be legt hat — respektirt werden. Unterläßt man die Belegung in solchem Falle, so verliert man das An recht auf den Platz. — Der gehorsame Pepi. „Mama, darf ich etwas sagen?" — „Du weißt, daß es Dir verboten ist, bei Tische zu sprechen!" — „Darf ich auch nicht ein Wort sagen?" — „Nein Pepi! Wenn Papa die Zeitung gelesen hat, dann kannst Du sprechen!" — (Papa legt nach Tisch die Zeitung fort und fragt den Pepi:) „Nun, Pepi, was wolltest Du denn sagen?" — „Ich wollte sagen, daß im Badezimmer da- Was serleitungsrohr geplatzt ist!" Per Aahrer sinkende Aale hat wieder seine Wanderung in die deutschen Heimstätten diesseits und jenseits des OceanS angetreten und gewiß wird dem guten Volks- und Hausfreund überall ein herzliches Willkommen entgegengerufen werden. Zeigt sich doch der Alte, der bereits im 89. Jahrgang steht, in ewigjunger Frische und Lebenskraft. Stets bringt er einen wahren Schatz prächtiger, volksthiimlicher und dabei literarisch gediegener Erzählungen mit, die jung und alt in gleicher Weise unterhalten und ergötzen. Auch über die Weltbegebenheiten weiß der Hinkende wie immer hübsch und verständig zu plau dern und das deutsche Herz zu rühren, wenn er von den in diesem Jahre dahingegangenen beiden deutschen Kaisern redet, wie er anderseits die Weltlage in humoristischer Weise zu schildern versteht durch Wort und Bild. Erwähnt sei noch, daß der Bilderschmuck des Kalenders wieder ein ebenso reicher als geschmackvoller ist. Eine hübsche Zugabe erhält der Leser durch r neue Sektionen von Schauenburgs malerischem Volksatlas, der in ungemein anschaulicher Weise in dem großen Maßstab von 1: 200,000 die deutsche Heimath vorführt und in anschaulichen Bildchen dasjenige einsügt, was an Natur schönheiten, an Städten, Bauten, Landestrachten rc. bemerkens- werth ist. Neben der bekannten billigen Ausgabe erscheint seit mehreren Jahren noch eine umfangreichere und elegant aus gestattete unter dem Titel „Großer Volkskalender", welche um den Preis von 1 M. eine weitere Fülle prächtigen Lesestoffs bietet. kirchliche Nachrichten aus der parochie Libcnstock vom 25. November bis I. Dezember 1888. Getauft: 321) Ernst Georg Müller. 322) Max Alfred Beck. 323) Gertrud Flora Schubert. 324) Clara Rosalie Müller. 325) Rosa Bertha Schildbach. 326) Curt Ernst Hor bach, unehel. 327) Hans Emil Günthel. Begraben: 220) Carl Ernst Schmidt, Kaufmann hier, ein Ehemann, 41 I. 6 M. 22 T. 221) Der Hulda Emilie Uhlmann unehel. todtgeb. Tochter. 222) Ella Johanne, ehel. T. des Gustav Emil Tittes, Maschinenstickers hier, 5 M. 25 T. Am 1. Advent. Beginn des neuen Kirchenjahres: Vormittag Predigttext: Joh. 15, 1—16. Herr Pfarrer Böttrich. Die Beichtrede hält derselbe. Abends 6 Uhr Pre digttext: Psalm 100. Herr Diac. Fischer. Lirchkniiachrichtcn aus Schönheide. Sonntag, den 2. Dezember (1. Advent), Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Im Anschluß hieran Beichte und Abendmahl. Nachm. 2 Uhr Betstunde. vou 13—25 M. empfehlen Lurker Hsinert, Zwickau, innere Schneebergerstratze 4. Sparkasse Schönheide, LLLLL""« bis 8 Uhr, an den übrigen Wochentagen Nachmittags von 2 bis 4 Uhr. "Wii ZMn soweit VorrM relodt 3"/n 8üeli8i8elie ^vleilie v. .1. 1855 L 98,00. 3"/n 8äeli8i8eke Heute, Stücke ä. 5000, 3000 u. 1000 N. „ 93,75. 3'/,"/., Veut8elie keiel>8 Zuleide „ 103,45. 4"/» Veut8eke Keieli8-^nleilie „ 108,45. 4"/» kreu88. 8tklst88edul<l8edeille v. 3. 1868, Stücke ü 3000 Ü1. „ 103,40. 3'/-"/o Meuburxer IrLncke8d»nk-0dIiAUtionen, Stücke ä, 5000 Ll. „ 102,15. 4"/„ 8üeli8i8elie ^nleikv, 1852—1868er „ 104,90. 4"/„ 8üeli8. Lrdlänck. ?s»nädrieke, Stücke L 1500 N. „ 104,00. 4"/n ktunädriefe ü«8 lauäv. 6recii1verein8 f. 4. Löuix- reied 8ueli8eu „ 102,40. 3V/<> Dreäitbrieke ü«8 lunckv. 6reckitverein8 kür ck»8 Xöllixreiell 8»ek8eu „ 101,00. W « «L Ikrriivli, 2vxiokktii. 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Stück Uhr von bis von bis von bis I. 74 '/-b 10 44 10 1 44 10 12 44 10 1 20 1 5 25. 74 10 20 1 5 9. 74 6 10 44 10 1 2. 74 -/,5 10 44 10 1 26. 74 '/-5 10 44 10 1 20 1 5 44 10 2 20 1 5 10. 74 7 10 27. 74 '/,b 10 3. 74 '/,5 10 44 10 1 44 10 1 44 10 1 20 1 5 20 1 3 20 1 5 ll. 44 10 1 28. 74 '/ab 10 4. 74 '/-b 10 20 1 5 44 10 1 44 10 1 12. 44 11 1 20 1 4 20 1 5 20 1 5 29. 74 V.b 10 5. 74 '/,5 10 13. 20 12 5 44 10 1 44 10 1 14. 20 12 5 20 1 5 20 1 5 15. 20 1 5 30. 74 '/.b 10 6. 74 '/,5 10 16. 20 2 5 44 10 1 44 10 1 17. b.m. 1! 1 k. Beleucht. 20 1 5 20 1 5 20. 44 '/,5 7 31. 74 '/,b 10 7. 74 >/,5 10 21. 44 '/,5 8 44 10 1 44 10 1 22. 44 >/,5 9 20 1 5 20 l 5 23. 74 '/,5 10 8. 74 '/,5 10 24. 74 '/.s 10 Empfehle tadel los sitzende Ober- Hemden mit fein Lein. 4fach. Ein satz, sowie kleid- samste Kragen, Manschetten u. Chemisetts. Bestellungen nach Maaß werden prompt erledigt. SvMvI. 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