Volltext Seite (XML)
in Rodewisch. Das Feuer griff dort so schnell uni sich, daß die Bewohner nur mit Mühe sich und daS Vieb retten konnten. Sämmtliche vier Gutsgebäude wurden in Asche gelegt. Das Mobiliar war versichert. Die Entstehung dieses Brande- wird auf Brandstift ung zurückgeführt. — Vom Zwickauer Schwurgericht wurden in der Sitzung vom 20. Novbr. sieben Exzedenten, der Bürstenmacher Emil Gustav Heinrich Hänel ans Lichtenberg, der Bürstenmacher Gustav Ernst Päßler aus Oberstützengrün, der Sattlergesclle JustuS Lud wig Fröhlich aus Altenstädt, der Drucker Albin Lo renz aus Oberstlltzengrün, der Bürstenmacher und Maurer Emil Tröger daher, der Werfführer Ernst Golles aus Wernesgrün, der Schieferdcckergehülfe Richard Erwin Petzold ebendaher, welche sich in der Nacht zum 6. August d. Js. vor der Bretschneider'schen Wirthschaft in Oberstützengrün der Arretirung eines ihrer Genossen seitens des Gendarmen Robert Fritzsche in Schönheide thätlich widersetzten, denselben mit Todtschlagcn bedrohten, stieße», schlugen und end lich unter dem Beifall der hierbei zusainmengclanfencn Menge in den Straßengraben warfen, je, und zwar unter Nichtanrcchnung dec seit August andauernden Untersuchungshaft zn einer Gesängnißstrafe von 2 Jahr 6 Monaten wegen Aufruhrs verurtheilt. Rauf lustigen Personen möge dies Urtheil zur Warnung dienen. — Leipzig. Infolge der BrodpreiS-Auf- schläge läßt die Leipziger Armenverwaltung ihren Bedarf an Brod in eigener Regie Herstellen und er zielt, da auch der Roggen dazu direkt cingekauft wird, die besten Resultate damit. Ein Gutachten des Prof. Hermann in Leipzig, der die Beschaffenheit dieses Armenbrodes untersucht hat, rühmt ausdrücklich die Güte desselben. Diese günstigen Erfolge haben be reits mehrere größere Vereine in Leipzig veranlaßt, um die Genehmigung nachzusuchcn, ihren Bedarf an Brod von der Armenbehörde beziehen zu dürfen. Auch der Verein für Sozialpolitik in Leipzig beschäf tigt sich in seinem zuletzt veröffentlichten Bericht mit der Brodfrage. Die zum Theil ungerechtfertigte Er höhung der Brodpreise stehe zu den Roggenpreisen in keinem Verhältniß; seit 1885 hätten die Getreide preise sich etwa um 13 Proz., die Brodpreise aber über 1b Proz. erhöht. Dieses, sowie die Ergebnisse der Leipziger Armenbäckerei und der Umstand, daß bezüglich der Brodpreissteigerungen in den verschied ensten Gegenden Sachsens sich eine große Ungleichheit geltend mache, lasse die Annahme zu, daß nicht der Getreidezoll allein diese Erhöhung herbeigeführt habe. — Leipzig. Wenn die Nachricht, daß in Berlin über 12,000 Sachsen sich aufhalten, jedenfalls die An ziehungskraft der Weltstadt erweisen sollte, so ist als Gegenstück die Bemerkung gewiß nicht ohne Interesse, daß in der Stadt Leipzig sich 37,000 Preußen auf halten, während in den unmittelbaren, demnächst mit der Stadt zu vereinigenden Vororten 53,000 Preußen wohnen. — Schneeberg, 20. 'November. Der hiesige Stadtrath hat beschlossen, die Polizeistunde, die be reits früher 1 Uhr Nachts festgesetzt worden war, wieder scharf durchzuführen. — Kirchberg, 20. November. Der gute Geist der hiesigen Sckützengesellschaft, welcher ehemals unter der fürsorglichen Leitung des nunmehr seligen Hauptmanns Immanuel Schausuß waltete, scheint sich auch unter der seiner Söhne Leitung, namentlich der des Hauptmanns Herrn Richard Schausuß ganz und voll zu erhalten. In den dicht besetzten Räumen des Schützenhauses fand gestern Abend eine Abend unterhaltung statt, bei welcher die Anwesenden durch ein gutes Gesangs-Quartett aus Leipzig erfreut wurden. Recht originell, deutsch wohlklingend war daS Programm auSgestattet: „VortragSordnung zur Abendunterhaltung" rc. Da gab es kein Sextett, sondern Streich-Sechsspiel, kein Quartett, aber Ge sänge für vier Männerstimmen, keinen Bariton, oder I. Tenor, sondern hohen Baß bez. höchste Männer stimme; selbst eine Piöce für Zither wurde in Seitcn- bretspiel umgewandelt und die Tanz-Folge bot dar: Eröffnungsfestrcigen, Walzer, Hopser, Geschwindtanz, Tirolerrcigen und Gegentanz rc. — Eutritzsch. Am Sonntag Nachmittag 3 Uhr fand Hierselbst das Begräbnis; des Steinmetz Kluge, eines bekannten Sozialdemokraten, statt. Auf dem Friedhöfe, wo die anwesenden Leidtragenden, jedenfalls zumeist Sozialdemokraten, in dicht gedräng ten Reihen daS Grab umstanden, herrschte bis zur Ankunft des Geistlichen die größte Stille. Als aber der Geistliche die ersten Worte zur Einsegnung der Leiche sprach, entfernten sich die Anwesenden demon strativ vom Grabe und verließen den Friedhof. — Der Güterverkehr auf den Staats-Eisen bahnen erhält sich fortdauernd in bedeutendem Um fang. Die Stetigkeit und die Gleichmäßigkeit, mit welcher die langen und schwer belasteten Wagenko lonnen das Land durchschneiden, lassen auf eine günstige Lage des Handels und der Geschäftslage im Allgemeinen schließen. Bedeutend ist auch in diesem Herbste, wie in der Regel vor Eintritt des Winters, die Holzeinfuhr aus Böhmen gewesen und hält noch immer an. Auch an Getreide ist dies Jahr weit mehr, als in den Jahren zuvor, aus Böhmen nach Sachsen eingeführt worden. 1V. Ziehung 5. Klasse 114. Sgl. Zächs. Lan-rs-Lotterie, gezogen am 21. November 1888. 15,000 Mark auf Nr. 26443. »000 Mark aus Nr. 893 1447 3550 3644 6011 7399 8016 13169 16502 17861 18896 18383 18272 20645 22101 23049 24899 24669 26719 32858 35543 35972 35237 38025 40367 41062 41235 45492 48499 51146 51945 53083 54029 55307 58088 60023 62500 62359 63529 73890 74533 75637 76027 77210 77685 79054 79270 79108 81977 83798 85773 85081 91274 92781 93089. 1000 Mark auf Nr. 537 816 1087 3956 3827 3148 4238 4934 8933 II765 13584 13969 17007 21188 22926 24340 25682 28302 30885 32189 37942 41041 42712 43728 46239 47551 50401 58874 6I56I 61722 62071 63743 63153 64841 71585 73484 73288 75063 76508 76322 80165 8I9I1 87450 88575 90050 92274 93086 94175 96899 99839. 500 Mark auf Nr. 2393 3719 5373 1I0I8 13895 14226 15594 17470 18138 I9I79 26698 30832 32079 38525 39253 41036 43466 44105 46206 52828 52810 59695 60459 61762 62700 62263 64403 64533 66696 67621 70585 71877 76619 77265 78215 79447 81631 84762 90192 94807 94254 98059. ZOO Mark aus Nr. 2564 6865 8323 I02I3 11073 12038 12041 12800 12772 I3I04 13289 14894 14824 15204 15640 15418 16827 16834 18558 19289 19673 20891 21990 22058 22505 22336 24202 24183 25881 25208 28896 30838 30952 30951 30758 32617 34393 35648 361II 39503 39106 39332 39687 39637 40861 40318 4III5 41260 43646 45866 45347 46616 47477 48348 49282 49831 49808 49981 50720 5I4I8 51118 5II84 5II11 55745 57502 57212 57213 58321 58880 59389 64425 65528 65149 68707 69454 70752 70918 70825 71675 72257 72335 72944 74614 75198 75418 76359 78390 78267 79733 80983 80861 82083 83550 84812 86557 86119 88637 88092 88459 89938 89185 90018 90365 91860 94179 94486 94483 94388 97636 99835. Vermischte Nachrichten. — Das Umgraben des Gartenbodens soll unbedingt vor Eintritt härterer Winterfröste erfolgen. Außer der Zuführung von Dünger erhält der Boden seine Fruchtbarkeit durch die Einwirkung des Verwit terungsprozesses, der Luft, des Lichtes, der feuchten Niederschläge, des Frostes. Dieser Verwitterungs prozeß wirkt dann am merkbarsten, wenn der Boden locker, seine Oberfläche rauh ist. Aus diesem Grunde und aus dem weiteren, daß der Frost umgegrabenen Boden mechanisch lockert und in die feinzertheiltcste Form bringt, soll man im Spätherbst oder Vorwinter das Umgraben seiner Gartenbeete vornehmen und die- elben in rauher Furche liegen lassen und höhere Er träge im nächsten Jahr werden cs lohnen, denn .im Herbst gegraben ist halb gedüngt." Die Vernichtung massenhafter Insekten bekommt man noch extra in den Kauf. — Für den Hünfelder Brand ist die That eine« Knaben verhängnißvoll geworden: Nach einer Mittheilung des „Rhein. Kur." hat in dem bei Hünfeld liegenden Dorfe Großenbach ein djähriger Schulknabe, als er Hünfeld brennen sah, auch in seinem Dorfe Feuer angelegt, welches vier Häuser zerstörte. Die Folgen dieses Bubenstreiches wurden, wie gesagt, für Hünfeld verhängnißvoll, denn da, um den Brand in Großenbach zu löschen, drei Spritzen und ein Theil der Feuerwehr von der Brandstätte Hünfeld abzog, so nahm der Brand in Hünfeld, den man zu jener Zeit noch einzuschränken hoffte, die fürchterliche Ausdehnung an, wodurch der größte Theil der Stadt in Asche gelegt wurde. — Kennzeichen der Nationen. Gramer de Cassagnac sagt: Um bei einem Fremden zu erken nen, ob er ein Franzose sei, braucht man blos zu sehen, wie viel Brot er beim Essen verzehrt. Der Franzose nimmt wenigstens zwei Mal mehr als ein Deutscher und vier Mal mehr als ein Engländer. In Holland reicht man Brotschnittchen umher, nicht dicker als dünne Schinkenscheiben, in England Bro samenwürfel, nicht größer als ein Fingerhut. Russen, Türken und Griechen essen fast gar kein Brot. Die wahren Brotesser sind die Spanier, Italiener und vor Allen die Franzosen. — „Gedenke Mein." Unter den bei der Berliner Polizei als gestohlen gemeldeten Gegenständen befinden sich ein paar gestickte Strumpfbänder mit der Widmung: „Gedenke Mein." Der gefühlvolle Lieb haber, welcher seine Widmung an so diskreter Stelle geborgen wissen wollte, dürfte sich über die profane Verlust-Anzeige im Jntelligenzblatt sehr kränken. — Fräulein (zum Feuerwehrmann, der sie aus dem dritten Stockwerke eines brennenden Hauses ret tet): „Ach, bitte, sitzt mein Hut gut?" Kirchliche Nachrichten aus der parochie Eibenstock vom 18. bis 24. November. Aufgeboten: 84) Ernst Hermann Netcher, Handarbeiter hier, ehel. S. des weiland Friedrich Hermann Netcher, Stein brechers hier und Marie Wohner hier, ehel. T. des Anton Wohner, Handarbeiters in Hirschenstand. Getraut: 73) Friedrich Louis Leistner, Straßenarbeiter hier mit Auguste Marie geb. Seifert hier. Getauft: 316) Johanne Elise Schmidt. 317) Erich Wilhelm Ernst Wedell. 318) Elise Marie Oclsner. 319) Paul Johnnes Dittel. 320) Max Willy Siegel, unehel. Begraben: 217) Christliebe Sternkops, geb. Heu, nachgel. Wittwe des Christian Gottlieb Sternkopf, Handarbeiters hier, 85 I. 10 M. 23 T. 218) Magnus Paul, -Hel. S. des Aug. .Paul Schlegel, Schneiders hier, 10 M. 2 T. 219) August Heinrich panghammcr, Vordrucker hier, ein Ehemann, 78 I. 2 M. 20 T. Zur Todtenfeier: Borm. Predigttext: 1. Thess. 4. V. 13 -18. Herr Pfarrer Böttrich. Nacht». Predigttext: Jes. 54, V. 7, 8, 10. Herr Diac. Fischer. Die Beichtrede hält Herr Pfarrer Böttrich. Kirchenmusik: Ew'ge Ruhe, Motette für gemischten Chor und Orgelbegleitung von H. Finzenhagen. Abends 6 Uhr Abendmahlsgottesdienst. Die Beichtrede hält Herr Diac. Fischer. Sirchriuiachrichtkn aus ZchonhriLe. Sonntag, d. 25. Nov. (Todtenfest) Vorm. 9 Uhr Gottes dienst mit Predigt. Nachm. 5 Uhr öffentliche Communion. ZV l-eiprig. Verkaufsstelle cker IVurrner Dapeteu- unck Deppiok-kabrikeu. I-»xer aller Sorten Depxiede (»dxspasst uuck vom 8tüek). Adxepasst« kortisreu uuck blüdelstoffs in reicker Lusvakl. Disekäoekeu unck Sarckiuen in weiss und bunt, kouleam- uuä Vitraxen-8tokke. Obix, Artikel Werse» bei Xaklriixe» von 2V an srane« versaust. /V 8eIiMr, l-eiprig l^wtr. voll 2.50 »v. ZV. 8ekiUr, I-vipLig. 8piss«I, Xrouleuekter aus Lronae uns Mas. blajolikeu, Derra-Lotto» uns venst. ülttser. Lebt sapaaesiseke Vaucksekirwe, 8tieksreien sie. blsdel reiekster Luswakl in allen 8txlarten. kerwauent« ^usstelluux fertiger Timmer, llsdernakm« von Linriebtuuxen xaurer Wokuunxen, ausxskilbrt in eignen IVerkstLtren unter kaekwänniseker nnck KUnstleriseker l-eitnnx. katalex wirs aus N'uns« b franco versaust. Sparkasse Schönheide, -LL LLL7'« bis 8 Uhr, an den übrigen Wochentagen Nachmittags von 2 bis 4 Uhr. Kurvad zum Adlerfelsei». Täglich von früh 8 Uhr bis Abends 8 Uhrr Dampfkastenbäder, Wannenbäder, Packungen rc. mit, auch ohne Massage. Sonntags bis 2 Uhr Nachmittags. Besitzer u. Oberleiter Eibenstock. Luplrv, prakt. Vertreter der Naturheilkunde. Sprechstunden von früh 8 bis 11 Uhr. — In Schönheide r Freitags von 12 bis 2 Uhr Nachmittags. IsS. Auf Dampf- und Wannenbäder mache ick das hochgeehrte Publikum ganz besonders aufmerksam. Der Obige. kusLisck Lrost, feinstes Theegebäck und besten LllMöll LLLLO von Dresden. Trauben-Brust-Honig von W. K. Iickklchkimer in Mainz gegen Husten, Heiserkeit, Verschleim ung re. ist in Flaschen zu M. i^-> u. M. 1 zu haben bei L. ltnnnsdotin. llr. Lichter'« elektromotorische 2aLvLs,1sdäLä6r um Kinder« da» Aadaen zu er leichtern. DaS langjährige gute Re- nomme der Fabrik und der immer sich vergrößernde Absatz derselben bürgen für die Güte dieser Artikel, welche ächt zu kaufen sind bei