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hat Nachforschungen nach dem gcheimnißvollen Funde anstellen lassen. — Am 25. Juli Abends versank auf der Elbe ein Pulverfahrzeug. Von der Besatzung ertranken 3 Personen. — Die Vorgänge inBulgarien werden in Berlin neuerdings mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt, wie eine Quelle verräth, die als gut unter richtet bekannt ist. 'Nach dieser gewinnt es ganz den Anschein, als ob sich in Bulgarien eine bedeut- s ame Krisis vorbereite. Zu den vorhandenen inneren Schwierigkeiten, die in dem bekannten Zwie spalt zwischen dem Prinzen Ferdinand und dem Mi nister Stambnlow gipfeln und die beschleunigte Rück kehr des Prinzen nach Sofia veranlaßt haben, gesellen sich nunmehr auch auswärtige Verwicklungen. Der Eisenbahnstreit zwischen der bulgarischen Regierung und der Pforte wegen der militärischen Bcsetznng der Stationen der Eisenbahnlinien Vakarel - Bellova spitzt sich mehr und mehr zu. Dazu kommen die Schwierigkeiten, die sich wegen der neulich von bul garischen Räubern gefangenen Ocsterrcicher und Grie chen erhoben haben. Die österreichische Regierung nimmt sich ihrer gefangenen Landsleute sehr nachdrück lich an und die griechische Regierung folgt ihrem Beispiel. Es wäre sehr wohl möglich, daß aus diesen! Anlaß ein gemeinsames Vorgehen der Mächte gegen Bulgarien erfolgte, das vielleicht endlich zu einer allseitig befriedigenden Lösung der bulgarischen Frage führte. — In welcher Weise diese Lösung erwartet wird, deutet eine Nachricht der Brüssler ..L'Jndep. belge" an, die sich den Anschein giebt zu wissen, Ruß land werde sofort nach der Rückkehr des Kaisers Wil helm nach Berlin bei den europäische» Mächten den formellen Antrag auf Absetzung des Fürsten Ferdi nand von Bulgarien stellen. Sächsische Nachrichten. — Dresden. Ihre Majestäten König Albert nnd Königin Carola sind Mittwoch 'Nachmittag nach Drontheim abgercist, werden aber bei der An kunft Kaiser Wilhelms nicht in Stockholm sein. In Christiania treffen Ihre Majestäten wieder mit dem schwedischen Königspaar zusammen. — Dresden. Obwohl feste Bestimmungen darüber noch nicht getroffen sind, erwartet man hier den Besuch Sr. Majestät des KaisersWil - Helm in den ersten Tagen des September. Der Kaiser würde in Erwiderung des Besuchs unseres Königs in Berlin nach Dresden kommen und sodann den Manövern derjenigen Division des königl. sächs. Armeekorps beiwohnen, welche in der Zittauer Gegend zusammengezogen ist. Derselben gehört auch das kgl. sächs. Grenadier-Regiment Nr. 101 an, dessen lrhes eben Se. Maj. der Kaiser Wilhelm ist und das am 28. August Dresden verläßt, um zu den Zittauer Manöver» abzurücken. — Dresden. So leicht es war, die Reise des Kaisers Wilhelm II. nach St. Petersburg in Szene zu setzen, so schwer war, wie die „Sächs. Landesztg." mittheilt, den Besuch des Kaisers in Kopenhagen cinzuleiten. Eine spätere Zeit wird es erst in vollein Umfange erfahren, daß König Albert von Sachsen dem deutschen Reiche und dem Hohen- zollern'schen Hause den unermeßliche» Dienst geleistet hat, den Kaiserbesuch in Kopenhagen vorzubereiten und möglich zu machen. Wir brauchen, schreibt das genannte Blatt weiter, besondere Andeutung!» nicht zu machen. So thöricht wird kein politisch ernsthaft Denkender sein, die Reise des Königs Albert von Sachsen und der Königin nach Stockholm nnd Kopen hagen für eine zufällige Sommererholung unseres Königspaarcs zu halten, so daß cs zufällig wäre, wenn der König von Sachsen und der Kaiser von Deutschland sich in Skandinavien begegnen. In Stockholm hat König Albert keine Schwierigkeiten gefunden, nachdem ihm die Umstimmung des dänischen Hofes gelungen war. — Nachträglich berichtet man von dem Aufent halt unseres Königspaares in Stockholm noch einen kleinen Zug zarter schwedischer Aufmerk samkeit. Wie bekannt, wurde der Großvater Ihrer Majestät der Königin Carola, der König Gustav Adolf IV. 1809 nach einem für Schweden unglück lichen Verlaufe des Kriegs entthront und zur Ab dankung gezwungen. Derselbe starb 1832 als Oberst Gustavsen in St. Gallen in der Schweiz. Vor ein igen Jahren wurden jedoch mit Einwilligung seiner Enkeltochter, der Königin Carola, seine Gebeine und ebenso die Leiche ihres Vaters, des Prinzen v. Wasa, nach Schweden überführt und dort in der Riddar- holmSkirche zu Stockholm beigesetzt. Dort hängen auch die Wappenschilde der Shcraphimcrritter, darun ter auch diejenigen Gustav's IV. und des Prinzen v. Wasa. Noch am 7. Juli, las man unter diesen Schil den „Gustav IV. Adolf II., ehemals König des schwed ischen Reichs," nnd „Gustav, ehemals Kronprinz." Ein paar Tage später war das „ehemals" von dem erste ren Schilde wegradirt und auf dem letzteren durch das Wort „geborener" ersetzt. Dies wurde aus Rück ficht auf die Königin von Sachsen gethan. — Leipzig. Am Mittwoch Nachmittag etwa um '/,2 Uhr wurden die Bewohner der Mahlmann straße, wie auch der Lützowstr. durch eine furchtbare Detonation aufgeschreckt, so daß daselbst überall die Leute, ein Unglück ahnend, entsetzt zu den Fenstern herausschauten und bald darauf Alles massenweise nach der Mahlmannstraße strömte, woselbst in dem Grundstücke 'Nr. 9 die Detonation erfolgt war. Dort wohnt in der 3. Etage eine Wittwe, deren Sohn bei der sächsischen Artillerie als Unteroffizier steht. Dieser hatte sich gelegentlich des Besuches bei seiner Mutter eine Granate aus seiner Garnison Pirna mit hierher gebracht und wollte dieselbe in der obigen Wohnung entladen. Plötzlich explodirte das Geschoß unter furchtbarem Krachen und richtete schaurige Verwüstung an, da die Granatsplitter Möbel, Decke nnd Wände trafen, übrigens auch durch das Fenster bis an die Hinterhäuser der Lützowstraße flogen. Dem Unter offizier wurde die linke Hand vollständig vom Arme weggerissen, auch die rechte Haud stark beschädigt und die Brust übcrvies verletzt. ES erfolgte seine Fort bringung mittelst des Krankentransportwagens in das Militärhospital in Begleitung eines herzugeholten Stabsarztes. Die Polizei hatte große Mühe, den Menschenandrang zu der Unglücksstätte, wo der Hof, wie auch die ganze Straße dicht voller Menschen stand, einigermaßen abzuhalten. — Kürzlich -wurde bei Gelegenheit eines Neu baues in der Nikolaistraße in Chemnitz ein be deutender Münzfund gethan. Die Arbeiter fanden eine Zinnkruke, bei deren Oeffnung nicht weniger als 35 Doppeldukaten, mit dem Gepräge von Friesland, Salzburg, Kur-Brandenburg, Ansbach, Holland, Bayern und Oesterreich, nebst 201 einfachen Dukaten aus den Münzstätten von Friesland, Augs burg, Nürnberg, Stralsund, Dortmund (sehr selten), Rostock, Wismar, Köln, Braunschweig, Frankfurt a. M., Bayern, Schweden, Ungarn, Polen, Hamburg, Ulm, Hanau (sehr selten), Mainz, Lüttich, Salzburg, See land, Kärnthen, Böhmen und ein Magdeburger (sehr selten) zum Vorschein kamen. An Silberstücken ent hielt das Gefäß 65 Spcciesthaler, zum größten Theil aus Sachsen, Braunschweig, Halberstadt, Tyrol, Un garn, Brandenburg, Ulm, Lübeck, Hamburg, Sanct Gallen und Basel, sowie 5 halbe und Guldenthaler. Der Werth dieses Fundes, nach seinem Gehalt, be trägt für die 271 Dukaten 2500 M., und für die Spccies- und Halbthalerstücken 275 M., zusammen also 2775 M. Jetzt ist der Werth ein ungleich höherer, denn einzelne Stücken gelten im numis matischen Verkehr mindestens 150 M. lieber die Zeit der Bergung des Schatzes geben die Jahres zahlen der Münzen Aufschluß. Die jüngste der Goldmünzen ist von 1661, das jüngste Silberstück von 1678. Folglich ist das Geld zu Ende des 17. Jahrhunderts vergraben worden, zu einer Zeit, wo keine Kriegsgefahren den Eigenthümer hierzu veran laßten. Man muß daher annehmen, daß entweder ein schweigsamer Geizhals seine Ersparnisse in Sicher heit bringen wollte und ohne sie wieder zn erheben verstarb, oder daß das Geld von einem Diebe hier verborgen worden ist, dem ebenfalls die Gelegenheit entzogen war, sich wieder in dessen Besitz zu bringen. Die Gewohnheit der früheren znnftmäßigen Diebe, bedeutende Summen gestohlenen Geldes und Klein odien zu vergraben und so für den Nothfall zu sichern, haben wir in vielen alten Aktenstücken aufgefunden. — DaS „Dr. Journal" schreibt: Wie bereits anderweitig bekannt geworden ist, finden die diesjähr igen Herbstübungen des XII. (königl. sächsischen) Armeekorps nicht, wie bisher beabsichtigt wurde, in der Gegend von-Chemnitz statt, sondern sind in die Gegend von Leipzig, Löbau-Zittau und Plauen ver legt worden. Als Grund dieser Aenderung werden die Typhuserkrankungen in Chemnitz angegeben. Maß gebend für die Entschließungen der Militärbehörden sind aber nicht die Gesundheitsverhältnisse von der Stadt Chemnitz, sondern der Umgegend von Chemnitz gewesen, in welcher neuerdings in meh reren Orten einzelne Typhuserkranknngen konstatirt worden sind. — Die Stadtverordneten zu Freiberg haben in ihrer letzten Sitzung die Mittel zur Herrichtung einer zollfreien Niederlage für Tabak bewilligt. Die Bedeutung dieser seitens der Zoll direktion genehmigten Maßnahme geht zur Genüge daraus hervor, daß in Freiberg nicht weniger als 15 Cigarrenfabriken bestehen, welche mehr als 2000 Arbeiter beschäftigen, die alljährlich etwa 53 Millionen Cigarren fertig stellen und einen Jahresverdienst von 450,000 M. haben. ES werden in Freiberg jährlich gegen 10,000 Centner Tabak verarbeitet, und sür die Fabrikanten ist es zweifellos ein nicht zu unterschätzen der Bortheil, wenn dieselben ihren Bedarf je nach Befinden aus der zollfreien Niederlage holen lassen können und nicht genöthigt sind, die großen Steuer summen auf einmal zu zahlen. — Olbernhau. Am Montag Nachmittag ent lud sich über unserer Gegend ein schwere« Gewitter, wobei der Blitz in Brüderwiese drei Geschwister, Heinrich Herm., Oswald Moritz und Anna Minna Bräuer erschlug. Der Schmerz für die trauernden Eltern ist kein geringer, denn die so jäh Dahinge rafften standen in dem hoffnungsvollen Alter von 25, resp. 18 und 15 Jahren. Die gemeinsame Beerdig ung der drei Leichen hat am Donnerstag stattgefunden. — Lengenfeld. Am vergangenen Dienstag gegen Abend ereignete sich hier ein schweres Unglück, indem der Maler Peßler mit seinem Gehilfen, mit Abfärben des Hotels zum sächsischen Hof beschäftigt, zwei Stock hinabstürzte. Ersterer zog sich erhebliche Verletzungen am Kopfe zu und Letzterer soll beide Kniescheiben gebrochen haben. Der Unfall ist jeden falls dadurch entstanden, daß eine auf einem Hänge gerüst stehende Leiter zum Weichen kam. — Aus dem Erzgebirge. Mit Anfang der Ferien und namentlich mit dem Beginn der günst igen Witterung hat sich der Fremdenverkehr in unserem schönen Erzgebirge ganz wesentlich ge steigert ; recht deutlich ist dies an dem erhöhten Ver kehr auf den erzgebirgischen Eisenbahnen zu bemerken. Zu unserer Freude zeigt sich immer mehr, daß die Touristen jetzt mit Vorliebe unser Gebirge aufsuchen und daß dasselbe immer nene Freunde sich erwirbt. Möchten nur auch unsere Wirthe, namentlich auch die in kleineren Orten, Alles aufbieten, um die Wan derer in jeder Hinsicht zufrieden zu stellen, und ebenso ist zu wünschen, daß die Bestrebungen der Erzgebirgs vereine im Gebirge selbst noch mehr Unterstützung erfahren. Vermischte Nachrichten. — Ueber die unvernünftige Ver bannung des Sonnenscheins. ES ist eine falsche Ansicht, das Sonnenlicht aus den Zimmern abzusperren oder gar solchen nach 'Norden gelegenen den Vorzug zu geben in der Meinung, daß die Sonne an Möbel und Tapeten viel Schaden anrichte. Mag es auch sein, daß manche Farben im Sonnenschein schneller verbleichen, Vorhänge nnd Rouleaux schneller zerreißen, so ist dieser Schaden doch viel geringer, als derjenige, welcher an den Menschen selbst ange richtet wird, die ohne Sonnenschein leben. Wenn die Sonne auch zuweilen an Häusern und Hausgeräthen ruinirt, so erhält sie dafür auch ebenso viel; denn sie verscheucht Mäuse, Motten und anderes Unge ziefer, das nur da nistet, wo Licht und Luft nicht hineinkommen und im Dunkeln ein viel gefährlicheres Zcrftörungswerk treibt. Moder, Pilze, Schwamm, Feuchtigkeiten mit aller Art schädlichen Einwirkungen für Gebäude, Möbel und Menschen entwickeln sich da nur, wo keine Sonne hinkommt, und es ist be kannt, daß bei fast allen Seuchen die sonnigen Wohn ungen diejenigen sind, in denen sie sich zuletzt oder gar nicht zeigen. „Wo die Sonne nicht hinkommt, kommt der Arzt hin," ist ein sehr wahres Sprüch- wort. In manchen Familien — zumal bei den weib lichen Mitgliedern derselben — gehört es zum guten Ton, die Zimmer zu verdunkeln und jeden herein fallenden Sonnenstrahl wie einen Hochverräter am Dasein zu betrachten. Damen, die am Abend die Zimmer mit Gas oder hochgeschraubten Petroleum lampen nicht blendend genug erhalten können und am modernen Kaminfeuer oder glühend heißen eisernen Oefen es ganz behaglich finden, hassen die Wärme der belebend strahlenden Sonne. Sie und die Kinder werden ängstlich davor behütet — nur nm den Teint der Haut nicht zu verderben; wie cs sonst dem Körper ergehen mag, ist dabei gleichgültig Aber man kann ja Augen und Haut schützen durch Schirme, Hüte uud Tücher. Für unzählige Leiden giebt es oft kein besseres Heilmittel, als sich in die Sonne zu setzen. Mehr als römische und andere Bäder wirkt solch' ein Sonnenbad, wie es Tausende aus eigener Er fahrung bestätigen können. Auch in die Kranken zimmer bringt der Sonnenschein weit sicherer Linder ung und Genesung, als das Verhangen der Fenster und tausend andere innerlich oder äußerlich ver schriebene Mittel. Man versuche cs nur einmal mit der „Sonnenkur". — Historische Handschuhe. Beim Em pfange Kaiser Wilhelms in Peterhof trug die Czarin zu Ehren des hohen Gastes Handschuhe, welche die hohe Frau schon einmal benutzt hat. In dieser kleinen Toilettenfrage liegt eine große Aufmerksamkeit für de» hohen Gast. Die Handschuhe, welche die Kaiserin angelegt hatte, sind jene, welche die Czarin getragen, als der Kaiser Wilhelm I. zum letzten Male in Pe tersburg geweilt; den Handschuh der rechten Hand hat derselbe in ritterlicher Weise an seine Lippen gedrückt. Die Kaiserin, die eine schwärmerische Ver ehrung für Wilhelm I. gehabt, bewahrte diese Hand schuhe als theueres Andenken. — Ueber Kaiser Wilhelms nächtliche Meerfahrt wird in der Stadt Lübeck folgende kleine Geschichte kolportirt. Ein mit seinem Schiffe dem Lübecker Hafen zustcuernder schwedischer Kapitän wird, als er die Wache und das Kommando seines Barkschiffcs dem Steuermann überlassend, sich in seine Kajüte zur Nachtruhe zurückgezogen hat, plötzlich von jenem geweckt: „Kapitän, ich weiß nicht, Kurs und Kompaß sind richtig, noch sollen wir uns mitten auf See befinden, und doch schon sehe ich vor mir eine Stadt, welche Lübeck noch nicht sein kann. Wir steuern gerade darauf zu und ich fürchte, wir gerathcn mit Gefahr auf die Küste." Also der brave wach same Steuermann. Doch der Kapitän sieht die Dinge kälteren Blute« an. Ein Blick auf die flimmernde Stadt vor ihm und cS wird hell in seinem nordländ ischen Seemannsherzen: „Der deutsche Kaiser, Kaiser Wilhelm ist«, der dort auf nächtlicher Meerfahrt uns begegi schalt Schis mit d Heller mag - ihrer seryae jütenf ganze leucht Schis der F übur Theil- Berli komisi dachlc Uebui Ende Reim aus komm Heuh ihren Haufe, aus f dort j offizie geben „Abei beritt, das v und Dunk deren russis in sei garre. wissen er na fing s große: Du?" Tisch zu be Wage einen Geige rauch: Musil Sie? nichts n zu er St zum', ren, dergl Fuß Ters dere Arm- bei T CH Färbe schwa Haa zur E Kopfh '/, T D« sehen. ! In haben