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Bunde-schatz zu leeren, damit der Beweggrund für die in der Botschaft de- Präsidenten Cleveland vor geschlagenen Herabsetzungen de- Zolltarif» beseitigt werde. Local« und sächflsche Nachrichten. — Schönheide. Ein Marincsoldat auf dem deutschen Kriegsschiffe „Sophia" schreibt au» Syd ney , ungefähr Folgende» an seine hier wohnenden Eltern: Al» wir in Sydney ankamen, wurden wir von vielen anwesenden Deutschen jubelnd begrüßt. Eine ganz besondere Ueberraschung und Freude war c» für mich, darunter Jemanden au» Schönheide zu treffen, näm lich den Kaufmann Heinrich T. Mit demselben komme ich fast jeden Tag zusammen. Sydney ist eine sehr schöne Stadt. ES wird hier viel Geld ver dient, doch ist dafür auch Alle» ziemlich theuer. Einen 8tägigen Urlaub habe ich benutzt, um mit der Eisen bahn nach Melbourne zu fahren. Dort gicbt c», wie in Sydney, sehr viele Deutsche. Da» Leben auf dem Schiffe gefällt mir von Tag zu Tag besser. Unser 1. Ojfizier ist ein Mann von seltener Herzen»- güte. Der DiMst ist ein leichter, und wir haben e» doch viel besser wie die Landsolraten. In Kapstadt erhielt ich an jedem freien Tag von Nachmittag 2 Uhr bi» zum nächsten Bormittag um 10 Uhr Urlaub an» Land. Freilich ganz ohne Schattenseiten geht'» auch nicht ab. Jetzt liegen bei un» 45 Mann theil» an Rheumatismus, theil» an einer bösen selbstver schuldeten Krankheit darnieder. Von hier gehen wir wieder zu unseren schwarzen Landsleuten nach Afrika, um ihnen wieder ein Bischen zu weisen, wie sie sich verhalten sollen. — Dresden. Für die KönigSparare am diesjährigen Geburtstage Sr. Maj. de» König« wird gegenwärtig in militärischen und Hofbereiterkreisen wacker vorgearbeitet. Die Truppen üben Parade und Defilirmarsch und die König!. Stallmeister reiten die Pferde de» Kgl. MarstaU» zu oder fahren sie für die bei der Parade zur Verwendung kommenden Hofcqui- pagen ein. Tagtäglich, wenn die Wachtparade auf zieht, rollen auch die mit Vieren und Zweien bespann ten Wagen, reiten die Piqueur« und Oberbereiter hinter den Wachmannschaften drein, so die Pferde an die Musik und den Waffenlärm gewöhnend. Bei dieser Gelegenheit mag auswärtigen Besuchern Dres den» und des JohanncumS ein Vielen gewiß will kommener Wink gegeben sein. Im Parterre genann ten Museums steht der ganze Kgl. Wagenpark und die dort beschäftigten Wagcnwärter zeigen denselben gern Fremden. ES befindet sich dort auch ein Wagen, den noch August der Starke zu seinen Reisen nach Polen benutzte, ebenso derjenige, in welchem Friedrich August der Gerechte 1815 nach Dresden zurückkehrte und der prächtige Galawagen, in dem Prinzeß Maria Josepha zur Trauung fuhr. Er wurde gebaut zur Silberhochzeit der regierenden Majestäten und kostete 36,000 Mark. — Dresden. Sonnabend früh kurz vor 9 Uhr hatten unter Commando de» Herrn Brandmeisters Herrmann im Feuerwehrhofe 50 Mann unserer städt ischen Berufsfeuerwehr Aufstellung genommen, um ihrem neuen Branddirektor, Herrn Thoma», bisher Brandmeister in Hamburg, vorgestellt zu wer den. Derselbe erschien an der Seite de» Herrn Stadtrath Teucher. Letzterer richtete in seiner Eigen schaft al» Vorstand des Dresdner Feucrwehi wesen» eine herzliche Ansprache an die Mannschaften, in welcher er den neuen Herrn Branddirektor al» würdigen Nachfolger des seligen Ritz empfahl. Der Neugewählte sei praktisch wie theoretisch gleich tüchtig und im Hochbau- wie Tiefbauwesen erfahren. Er werde sei nen Feuerwehrleuten nicht blo» ein stramme» Com mando, sondern auch ein warmfühlende» Herz ent gegenbringen. Hierauf sprach Branddirektor Thoma» in kurzen, aber schneidigen Worten zu den in Achtung stehenden Mannschaften, betonend, daß er allezeit streng, aber human und gerecht sein werde, man solle ihm nur offen, ehrlich und vertrauensvoll entgegenkommen. Alsdann traten die Mannschaften ab. Nachmittag» 5 Uhr wiederholte sich derselbe Akt für die übrige Feuerwehr. Tag« vorher war Herr Branddirektor Thoma» im Rathhause vereidet worden. — Dresden. In Verfolg der in derReblau«- Frage von der letzten Ständeversammlung gefaßten Be schlüsse ist nunmehr mit der gänzlichen Ausrottung de» WeinstockeS in den fiskalischen Weinbergen der Hof- lößnitz begonnen worden. Zu diesem Zwecke werden die Reben mit ihren Gesenken und Wurzeln vollstän dig auSgchackt, nebst den Weinpfählen aufgeschichtet und durch Feuer vernichtet. Neben diesen vom Finanz ministerium al» Verwaltungsbehörde de» Staatsdo mänenbesitzes angeordneten AuSroltungSarbeiten sind auch die vom Ministerium de» Innern veranlaßten ReblauS-BernichtungSarbeiten in den Weinländereien der Lößnitz-Ortschaften wieder ausgenommen worden. Letztere werden mit Zuhülfenahme von Schwefelkohlen stoff und Petroleum unter Aufsicht der ReblauS-Kom- mission ausgeführt, doch werden in den privaten Wein bergen die Weinreben nur lheilweise, je nach Auffind ung von ReblauS-Ansteckung, vernichtet. Auf den fiskalischen Weinländereien, zu denen zehn Wtnzereien , in der Ober- und zwei in der Unter-Lößnitz gehören, beabsichtigt man nicht die Einführung eine» neuen Culturanbaue»; e« sollen vielmehr die Gelände in Parzellen getheilt und al» Billen-Bauplätze veräußert werden. — Leipzig. An hervorragender Stelle schreibt da» .Lcipz. Tagebl.": In der Angelegenheit der Kanz- lerkrisi» schein», womit auch anderweit« Nachrichten au» Berlin übereinstimmen, eine definitive Entscheid ung erfolgt zu sein, von der man wohl boffen kann, daß sie die Besorgnisse, welche auf allen Gemüthern lasteten, hinwegnehmen wird. Im Anzeigetheil der vorliegenden Nummer erlassen die Vorstände de» na- tionalliberalcn Verein» für da« Königreich Sachsen und veS konservativen Verein« eine Erklärung, wo nach in Folge der soeben von bestunterrichteter Seite eingegangenen Mittheilungen über den Stand der Kanzlerkrisis beschlossen worden ist, für jetzt von Ab sendung der ausgelegten Adresse abzusehen. — Leipzig. Die Nachricht, daß die veS Morde» an den Mcssinger'schen Eheleuten in Lindenthal dring end verdächtige 21 Jahre alte Dienstmagd Beier da» Verbrechen begangen zu haben, eingcstanden hat, durch eilte am Dienstag vor. Woche unsere Stadt, und sie bestätigte sich. Da» Verbrechen wurde Anfangs diese» JahreS begangen, und e» hat die Verbrecherin zu nächst den betagten Ehemann und dann, in der Nacht, auch die Ehefrau mit einem Beile ermordet. Ein volle» Vierteljahr lang hat die Verbrecherin hartnäckig ge leugnet, aber die Beweise für ihre Schuld häuften sich dermaßen, daß sic zu einem Geständniß gezwungen wurde. -- Einen recht unangenehmen Prozeß hat die Leipziger Pferdebahn durch da« Versehen eine« Kutschers bekommen. Gelegentlich eines Turn festes in Plagwitz war dort der Andrang so groß, daß stets zwei Pferdebahnwagen auf einmal fuhren. Als der vordere Wagen halten mußte, fuhr der zweite an denselben heran, so daß die Deichsel einen auf dem Hinteren Perron stehenden Restaurateur Namens Penner in den Rücken traf. Den dadurch erhaltenen Verletzungen erlag P. Der gegen die Pferdebahn angestrengte Prozeß fiel für letztere ungünstig au», denn sie muß, einschließlich der Gerichtskosten circa 60,000 Mk. zahlen. — In Chemnitz machte dieser Tage ein Kauf mann die überraschende Wahrnehmung, daß ihm sein Lehrling im Laufe de« vergangenen Jahres nach und nach nicht weniger wie 1000 Mk. unterschlagen habe. — Freiberg. Unsere Bergstadt besitzt zahl reiche alte Stiftungen mit zum Theil bedeut endem Vermögen, die der Bürgerschaft weit größeren Segen dringen könnten, wenn nicht von den Stiftern genaue Bestimmungen getroffen wären, die zur Zeit ihrer Festsetzung vollberechtigt waren, aber nach Jahr hunderten unter ganz veränderten Verhältnissen ge radezu drückend und sicher nicht im Sinne der längst entschlafenen Stifter wirken. So sollen z. B. nach den Bestimmungen der Conradi'schen Stiftung Sum men von höchstens 200 Thalcrn zur Aushülfe für verarmte ansässige Bürger der Innenstadt gegen Hypo thek, Pfand oder Bürgschaft und dreiprozentige Ver zinsung au-geliehen und die Zinsen stets zum Kapital geschlagen werden. Dadurch ist da» Stiftungskapital von 2000 Thalern im Jahre 1735 bis auf 93,000 Mark angewachsen, und eS wird, wenn nicht Aender- ung eintritt, schließlich eine Höhe erreichen, welche die Verwendung nach den StiftungSbestimmungen, die jetzt schon lästig ist, ganz unmöglich macht. Der Rath zu Freiberg beabsichtigt deshalb, künftig nur ein Viertel der Zinsen zum Kapital zu schlagen und den übrigen Zinsertrag zu gemeinnützigen Zwecken, besonders zur Unterstützung von Bürgern zu verwen den, vorausgesetzt, daß die bezügliche Vorlage die Zu stimmung der Stadtverordnetenschaft und die Ge nehmigung de« königl. Ministerium» erhält. — Auf den sächsischen und preußischen StaatS- eisenbahnen werden die Liebesgaben für die Noth- leidenden in den Ucberschwemmungsgebieten frachtfrei befördert. Die Liebesgaben müssen von Staat«- oder Kommunalbehörden, BezirkSvereinen oder anderen WohlthätigkeitS-Vereinigungen aufgegebcn und an solche Vereine gerichtet werden. Die Frachtbriefe haben den Vermerk „Freiwillige Gaben für die noth- leidende Bevölkerung . ..." zu enthalten. Amtliche Mittheilungeu ans der 3. öffentliche» Ätadt- verordneten-Aitzung am 19. März 1888. Anwesend: »7 Mitglieder di» Kollegium«. Entschuldigt fehlten die Herren Emil Schubert, OSkar Georgi, Loui« Kühn und Bernhard Meischner. Seiten de« Etadtrathe« anwesend: Herr Bürgermeister Löscher. Herr Stadtverordneten-Vorsteher Karl Dörffel eröffnete die Sitzung. Bor Eintritt in die Tagesordnung und indem die An- we,enden sich von den Blähen «Hoden, gedachte der Herr Vor steher de« überall« schmerzlichen und unermeßlichen Verluste«, den da« gesammte deutsche Vaterland durch da« Hinscheiden seine ersten Kaiser« Wilhelm, de« ruhmreichen Sieger« und Frieden«' fürsten erlitten hat. lies und wahr sei die Trauer um den Heimgegangenen großen Kaiser, herzbewegend aber sei e« auch zu sehen, mit welcher Liebe und Einmüthigkeit die Herzen all« Deutschen, ohne Unter schied der Stämme, dem Kaiser Friedrich entgegenschlagen. E« sei die« der beste Bewei«, daß da« neue deutsche Reich fest zu sammengefügt ist und daß da« immerdar so bleiben möge: „Da walle Gott." Hierauf verla« der Herr Vorsteher die von ihm im Namen de« Kollegium« mitunterzeichneten an Seine Majestät Kaiser Friedlich III. gerichteten beiden Telegramme. Da« Lollegium nahm hiervon Kenntniß. Nach Eintritt in die Tagesordnung wurde dieselbe wie folgt erledigt: 1) Zu den Rechnungen über s. die Rathssportetkasse, l d. „ Feuerlöschkaffe, o. „ Dienstboten-Krankenkasse! st. „ Verabreichung de« Armenholze« auf 188K/87 und 1887/88. sprach da« Collegium, da die gegen di« Rechnungen unter b und c gezogen gewesenen Erinnerungen durch die Beantwort ungen sich erledigt haben, einstimmig die Juüifikaiton au«. 2) Auf Grund der Akten lheilte der Herr Vorsteher die jenigen Veränderungen mit, welche der in Reinschrift angesntigte Haushaltplan aus da« Jahr 1888 dem in der gemeinschaftlichen Sitzung am 22. Dezember 1887 genehmigten Entwürfe gegen über aufweist. Die Aufnahme dieser Veränderungen «folgte auf Grund der inzwischen gefaßten Beschlüsse und e« ermächtigte da« Collegium seinen Vorsteher zur Mitvolljiebung desHausballplane«. 3i Da« in Folge der Verordnung de« Königlichen Mini sterium« de« Innern gemäß der üdereinstimmendeu Beschlüsse de« Stadtratbes und de« SparkassenauSschusse« adgcänderte Re- vidlrte Sparkassen R-gulativ sand allenthalben die Genehmigung de« Lollegium« und e« wurde d« Herr Vorsteher zur Mitvoll- ziehung diese« Regulativ« ermächtigt. 4j Nach dem neuausgestellten Tanzregulativ sollte e« den geschlossenen Gesellschaften rn gewissen Fällen gestattet sein, von den zu ihren Vergnügungen ai« Gäste eingeladenen oder zuge - lassen«: Nichtmitgliedern Eintrittsgeld zu erbeben. Die König liche Kreishauptmannschaft hat diese Bestimmung al« nicht zu lässig erklärt und angeordnet, daß den geschlossenen Gesellschaften sofern sie sich diesen Charakter wahren wollten, die Erhebung von Eintrittsgeld unbedingt zu verbieten sei. Der Stadtratd hat dieserbalb den bezüglichen ß 4 de« Tanzregulativ« der An ordnung der Königlichen Krelöhauptmannschaft entsprechend ab geändert und da« Regulativ anderweit a» da« Stadtverordneten- Collegium zur Mrtentschließung abgegeben. In der stattgesundenen «»«spräche hierüber erklärte Herr Stadtverordneter Gläß, daß nach seiner Ansicht in der jetzigen Fassung de« ß 4 eine Härte für die geschlossenen Gesellschaften liege, da die Veranstaltungen von Vergnügungen zu mildthätigen Zweiten hierunter z» leiden baden würden. Herr Bürgermeister Löscher erwiderte dreraus. daß dem nicht so sei und daß die Sr- laubnißertbeiiung zu Vergnügungen für mildthätige Zwecke durch die neue Bestimmung keineswegs erschwert werde. Es solle viel mehr nur den geschlossenen Gesellschaften die Erhebung eine« Eintritts- oder Tanzgeldes zur Deckung der Kosten des veran stalteten Vergnügen« von den al« Gäste geladenen Nicktmit- glredern verboten weiden. Auf Antrag de« Henn Stadtverord neten Hertrl trat sodann da« Lollegium dem Rath«beschlusse mit 12 gegen b Stimmen bei, worauf da« gesammte Regulativ mit den getroffenen Abänderungen genehmigt und der Herr Vorsteher zur Mitvollziehung desselben ermächtigt wurde. 5) Für den Ausschuß, welchem der veränderte Nachtrag zur Lokalbauordnung über die Bahnbos-straße zur Vorberatdung überwiesen war, berichtete Herr Stadtverordneter Bödme und führte aus, daß der Stadtralh in Folge der scharfen Auslegung, welche die Gcneraldrrektion der Staatseisenbahnen dem Worte „eingezäunt" gegeben dabe, veranlaßt gewesen sei, in den neuen Nachtrag all« diejenigen Bestimmungen aufzunehmen, welche die Stadtgemeinde vor Ausgaben schützen könnten. Insbesondere sei auch die Bestimmung ausgenommen worden, daß nicht nur alle an der Bahnbos-straße liegenden „eingezäunten" Grundstücke — al« „eingezäunt" haben auch diejinigen Grundstücke zu gelten, welche nur mit einer Iheilweisen, wenn auch nur au der der Bahnbos-straße entgegen gesetzten Richtung angebrachten Ein zäunung versehen sind, — beitragspflichtig sein sollen, sondern auch diejenigen „eingezäuntcn" Grundstücke, welche zwar nicht an der Babnhof-straße liegen, aber ihren Zugang von dieser Straße au« haben. Der Ausschuß dabe anerkannt, daß diese Bestimmungen zu bart für die Grundstücksbesitzer seien. Der Ertrag der Grund stücke wäre so wie so nur ein geringer und würde durch die etwa zu zahlende r Beiträge vollständig aufgezehrt weiden. Am schärfsten träte aber die Härte hervor, wenn man bedenke, daß ein Grundstücksbesitzer nicht einmal sein Besitzthum einzäunen könne, um e« vor dem Betreten, oder Beschädigen zu schützen. Deshalb mache der Ausschuß den Vorschlag, dem Etadtrathe den veränderten Nachtrag zur anderweiten Entschließung zurück- zugeben. Vom Collegium wurde allseitig anerkannt, daß die von der Generatdlrektlon der StaarSeisenbahnen dem Worte „eingezäunt" gegebene Auslegung drnn doch eine zu scharfe sei und es bean tragte hierauf Herr Stadtverordneter Htttil: da« Collegium wolle den Stadtralh ersuchen, daß derselbe nochmals und zwar un mittelbar bei dem Königlichen Finanz-Ministerium in dieser An gelegenheit vorstellig werde, insbesondere darüber, daß die zur Verhütung von UebergriffeU bewirkte lheilweise Einzäunung eine« an der Bahnbofsstiaße gelegenen Grundstücke« nicht al« bei- trag-pstichlig angesehen werden möge. Dieser Antrag fand ein stimmig Annahme. Kl Der stellvertretende Vorsteher, Herr Seyfert, erstattete im Namen de« Ausschusses, welchem die von der Königlichen KreiS- hauptmannschast gegen da« neue Abgaben-Regulativ gezogenen Erinnerungen zur Boiberatbung überwiesen worden waren, Be richt und erklärte, daß der Ausschuß nach eingehender Beratbung der Erinnerungen, die meisten« unwesentlich und hauptsächlich redaktioneller Art seien, zu der Ueberzeugung gekommen sei, daß da« Collegium den Beschlüssen de« Stad rathe« bi« auf einen Punkt beltreten könne. Die Königliche Knisbauptmannschast habe gegen ßß 22 und 23 des Reautativentwurf« erinnert, daß die Reklamations frist nicht vor, sondern nach erfolgtem AuStragen der Anlagen zettel festgesetzt werden solle. Der Stadtrath habe auf diese Erinnerung beschlossen, da« jetzige Verfahren, wie es in den Kß 22 und 23 bestimmt wird, delzubehalten. also da« Anlagen- Lataster vor dem AuSträtzen der Anlagenzettel zur Einsichtnahme au«zulegen und demgemäß auch den Schluß der Reklamations frist vor Beginn der Austragung sestzusetzen. Der Ausschuß dagegen schlage vor, der Erinnerung der Königlichen Kreisbaupt- mannschast zu entsprechen, da ja hierdurch ein Nachtheil für die Etadtkasse nicht entstehen würde, diese Bestimmung auch ander wärts so gelte und im Uebrigen di« Einführung derselben nur al« ein billige« Verfahren dem Steuerzahler gegenüber anzu sehen sei. Di« Vorschläge de« berichtenden Ausschüsse« wurden vom Collegium allenthalben angenommen und e« sand hierauf da« gesammte Regulativ mit den beschlossenen Abänderungen die Genehmigung. Die Redaktion der ßß 22 und 23 ist dem Herrn Borsteher mit dem Etadtrathe überlassen, ersterer auch zur Mlt- , Vollziehung de« Regulativ« ermächtigt worden. Hieraus Schluß.der Sitzung. Die Pelzmütze der TtadtpfeiferStochter. Ein ergötzlicher Recht-Handel au« d. 18. Jahrhundert. Wiedererzählt von Mas Dittrich. Daß ein glatte« Mädchengesicht oft große« Unheil in der Welt anrichlet, ist eine alte Geschichte, welche sich auf do« Jahr 1887 und