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— In München spielte sich im Sitzungssaale de» Amtsgericht» I folgende Scene ab. Angeklagt ist der Leutnant a. D. Friedrich Maier. Der al» Ver- theidiger fungirende Rechtsanwalt beginnt seine Ver- theidigung also: »Er müsse belauern, daß sein Klient nur kurze Zeit als Leutnant gedient, deshalb auch nicht daS Recht besitze, die Uniform zu tragen. An dernfalls hätte er sich vor dem Militärgerichte zu ver antworten gehabt, da« im Punkte der Ehre andere Begriff« und Ansichten habe, al« die Civilgerichte, und demgemäß urtheile." In Folge dessen richtete der Amt«anwalt Schuster folgende Apostrophe an den Gericht»hof: .Meine Herren! Sellen wir un« die« Kompliment gefallen lassen? M. H.! Ich bin noch Offizier (Hauptmann der Landwehr), der Herr Amts richter war Osfifier, Sie, meine Herren Schliffen, sind Männer au« den Bürgerkreisen. Wir können nicht zugeben, daß man uns zumulhet, über die Ehre eine« Offiziers ander» zu denken oder zu urtheilen, al« die Militärgerichte thun. Ich verwahre mich ge gen einen solchen Borwurf und protestire energisch gegen die Ausführungen de« BcrtheidigerS." Der Vertheidiger wollte alsbald nicht richtig verstanden sein. Allein die Herren Schöffen erklärten, sich den Ausführungen de« Herrn AmtSanwalte« anzuschließen. Der Amtsrichter ertheilte darauf dem Herrn Verthci- diger einen Lerwei«. Der Leutnant a. D. aber wurde freigesprochen. — Eine eigenthümliche Verlobung. Bad Oeynhausen, 5. März. Ein hiesiger 24jähriger Bür- ' grr«sohn verlobte sich kürzlich mit einem hübschen, jungen Mädchen. Bei den täglichen Besuchen, die er > seiner Braut machte, gewann er durch sein freund liche« Wesen auch die ganze Gunst seiner künftigen Schwiegermutter, einer 60jährigen begüterten Wittwe, die mit der ihr eigenen schneidigen Energie dem FreierS- mann schließlich kurzweg den Verschlag machte, die Tochter fahren zu lassen und sie, die Mutter, zu neh men. Natürlich gab e« nun eine Zeit lang Seufzer, Borwürfe, Jntriguen aller Art, aber die 60,000 Mk. der würdigen alten Dame gaben den Ausschlag. Am Sonntag fand, nachdem die Tochter unter heißen Thränen den VerlobungSring zurückgegeben, da« kirch liche Aufgebot der Sechzigjährigen mit dem jungen Burschen statt. Der StandeSamISkasten, in welchem die der Welt die Verlobung meldende Urkunde aus- hängt, war kürzlich de« Abend« zu Ehren diese« wun dersamen Ereignisse« von freundlichen Händen festlich illuminirt worden. — Ein ergötzliches Geschichtchcn bildet ge genwärtig in Straßburg da» Tagesgespräch. Ein ehrsamer Wittwer von 60 Jahren, der ein angeneh me» Aeußere zu Haden glaubt, wie die »Th. Pr." er zählt, meint dem Drange seine» Herzen«, sich wieder einmal ein Weib zu nehmen, nicht länger widerstehen zu können. Kurz entschlossen läßt er ein HeirathS- gesuch vom Stapel, in welchem er Vertreterinnen de« schönen Geschlecht» bittet, ihre- Adressen mit Photo graphie re. vertrauensvoll in der Expedition der Zeit ung niederlegen zu wollen. Wer beschreibt aber sein grausige« Erstaunen, al» er die wohlgelungenen Por- trait« seiner vier erwachsenen Töchter nebst entsprech enden Offerten erhält! Ohne daß eine um da« Vor haben der andern wußte, hatten die Damen sich um die glänzende Partie ihre« Vater« in dieser zeitge mäßen Form beworben. Der gute Alte soll von sei ner HeirathSwuth geheilt sein, und seine Töchter ha ben geschworen, »aus diesem nicht mehr ungewöhn lichem Wege" nicht ihr Glück machen zu wollen. Standesamtliche Nachrichten von Lidknstock vom 7. bi« Mil IS. März 1888. Geboren: Sb) Der unveiebeiirbten Stickerin Sophie Friede rike Drechsler hier I loch irr. kli) Dem Maschinenilirter August , Gustav litte» hier I Sohn. S7) Dem gleisivermeistei Satt Lud- I wig Müller hier l lochter. S8r Dem Maschinenstirker Ernst I Gustav Lenk hier I Sohn. 59) Dem Sießermeister statt August Meirbäner hier I Sohn, tv) Dem Handarbeiter Edwin Gott lieb Meickäner hier I Eobn. Gestorben: 29z Der stiempne,meister Friedrich August P,«iß hier. 77 I. 2 M. >4 l. alt. 90) De« Grenzausseber« August Adam Friedrich Wiidelm Waliker von Bredenfeid hier lochter, todlgeboren. SN Di« Maschinenilickersedesrou Erdmutbe Wil helmine Schmidt geborene Weyrauch hier, 29 Z. S M. 12 T. alt. eu, unter Control« ter Stadt Zie «baden gefüllt, findet mit sich ern Erfolge Anwendung geg. Hal«-, lagen- und Darm-Katarrh«, rankheiten der Leber uno der thmungSorgane, Gicht und Fettleibigkeit. — Preis per Flasche 80 Pfg. — Zu haben durch da» direkt und in den Apotheken und Mi neralwasser - Handl ungen. rLKVSoräLKLLK zur- öffentt. Sihung des Stadtverordneten-Kollegiums Freitag, den 16. März 1888, Abends 7'Ir Uhr. 1) Vorlegung der Rechnungen über а. die Rathssportelkaffe l d. . Feuerlöschkasse > auf da« Jahr 1887 und e. „ Dienstbotenkrankenkasse j б. „ Verabreichung de« Armenholze« auf die Jahre 1886/87 und 1887/88. 2) Beschlußfassung wegen Mitvollziehung de« Haushaltplane« auf das Jahr 1888. 3) Desgleichen, da» revidirte Sparkassen - Regulativ betreffend. 4) , das Tanz-Regulativ betreffend. 5) , den Nachtrag zur Lokalbauordnung über die Bahnhofsstraße betreffend. 6) „ da» neue Abgaben-Regulativ betreffend. Eibenstock, den 13. März 1888. Der Ttadtverordnet en-Borsteher. o»wi »öwavi. Bei den hohen Kaffee - Preise« bewährt sich zur Mischung mit dem Bohne«-Kaffee vor allen anderen Kaffee-Ersatzmitteln der Brandt-Kaffee von Robert Brandt in Magdeburg, ausgezeichnet durch Kratt, Uroma, Wohlgeschmack und Bekömmlichkeit und im derkrauch nicht theurer als die alten Kichorienrabrikate Zu haken in den Meissen Kolonialwaarenhand- lungen. Weitere Niederlagen gesucht. Traubcn-Lnrschristchen gratis. 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