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und im Hotel zum Rathhaus« in Schönheide Donnerstaq, den 26. Januar 1888, von Vormittags '/,1V Uhr an die vom Schönhetder Forstrevier, al«: 76 Raummeter weiche Brennscheite, i 243 , „ Brennknüppel, s. . 112 Aeste >m den vorgenann- 1189 I welche« Brennreisig und "" «btheilungen, 290 , weiche Stöcke, einzeln und partieenweise geaeu sosortige Bezahlung in kassenmätzigeu Münzsorteu, sowie unter den vor Beginn der Auktion noch bekannt zu machenden Bedingungen an vie Meistbietenden zur Versteigerung, krrditiiberschrettungeu find unzulässig. Holzkaufgelder können vor der Auktion berichtigt werden. Auskunft ertheilen die unterzeichneten Revierverwalter. Königliche Forstrevierverwaltung Schönheide und Hunds hübel, sowie Königliches Forsttentamt Eibenstock, i am 9. Januar 1888. I Franck«. Heger. Wolfframm. Tagesgerichte. — Deutschland. Ueber die auswärtige Lage schreibt man au« Berlin: Immer nüchterner wird die allgemeine Auffassung der Situation, die Wogen der frieden-seligen Begeisterung, welche nach Sylvester überall emporwirbelten, haben sich bereit« wieder geglättet und man gewöhnt sich daran, in dem Jahre«wechsel nur eine Prolongation der Verbindlich keiten, die das alte Jahr unerfüllt gelassen, zu sehen — die Unsicherheit der Lage ist just die gleiche, wie vor dem Christfest, wenn auch die Spannung zweifel los ein wenig nachgelassen hat. — Die diplomatischen Beziehungen sind ausgezeichnet und über jeden Zweifel erhaben, die militärische Situation ist die gleiche — das ist der Refrain, der offiziell und offiziös wieder holt wird. Der einfältige Verstand wird freilich den Unterschied, der so scharf accentuirt wird, kaum gelten lassen, FriedenSbestrcbungen pflegen doch im allge meinen nicht mit neuen militärischen Maßnahmen inangurirt zu werden. Die Anzeige des russischen Militär-Attache-, daß zwei weitere Divisionen an die Westgrenze dislozirt werden sollen, erfolgte, wie aus drücklich betont ward, in der guten Absicht, damit nicht, wenn die Thatsache unvorbereitet und aus nicht amtlichen Quellen in die Zeitungen gekommen wäre, abermals ein unbegründeter Krieg-lärm sich erheben sollte. Diese gute Absicht ist recht anerkennenSwerth, aber noch nützlicher wäre eS, offenbar zu wissen, wa rum überhaupt immer weitere Truppenvorschiebungen erfolgen, da nach Uebereinstimmung aller militärischen Quellen schon jetzt die von Rußland an seinen west lichen Grenzen zusammengezogenen Truppenmassen gegenüber dem Garnisonbestande der Ostprovinzen Deutschlands und Oesterreichs al- durchaus der Zahl nach überlegen feststehe. Ferner entsteht die Frage: ist diese neu angekündigte Truppenverschiebung eben falls wie die bisherigen eine Folge der bereits im Frühjahr 1887 getroffenen Anweisungen, oder hat man e- hier mit einem ganz neuen Befehle oe« Czaren zu thun? Im letzterem Falle müßte nach den Beschlüssen des letzten MarschallratheS in Wien auch die österreichische HeereSmacht in Galizien neuerding» vermehrt werden. Jedenfalls paßt nach dem gemeinen Menschenverstände die abermalige Erhöhung de» Trup penbestandes an der österreichischen Grenze zu den friedlichen Versicherungen wie die Faust auf» Auge. — Den Beginn einer Lösung der schwebenden Ver wickelungen, die im Wesentlichen doch von der bul garischen Frage auSgehen, darf man erst erwarten, nachdem Rußland aus der Schmollpolitik herauSge- treten ist und Vorschläge macht, wie die Wunde im Osten des ErdtheilS geheilt werden soll. — Einem Telegramm des „Berliner Tageblatt»" au» San Remo zufolge wären sämmtliche LieblingS- hunde de» Kronprinzen von unbekannter Hand vergiftet worden. — Die fortdauernden günstigen Berichte au- San Remo finden auch in der französischen Presse freundlichen Wiederhall. So bringt u. A. auch die Pariser „Liberte" unter der Ueberschrift „1iS Lronprinü" einen für diesen und den deutschen Kaiser besonders freundlichen Artikel. Nachdem Va al» gemäßigt bekannte Blatt die Besserung im Be finden de- Kronprinzen konstatirt, schreibt eS wie folgt: „Wir machen au- unserer Befriedigung über die guten Nachrichten aus San Remo keinen Hehl, und wün schen für den Kronprinzen und dessen edle Gemahlin, die ihn so rührend gepflegt, die so viel Frömmigkeit und Muth in der schweren Prüfung gezeigt, daß diese Nachrichten Gute- für das ganze neue Jahr be deuten mögen. Der Kronprinz hat durch seine männ liche Haltung inmitten der Leiden und Gefahren eine Charakterstärke und stoische Ruhe gezeigt, die gewalt igen Eindruck auf die öffentliche Meinung gemacht haben. Man kann sagen, daß er sich geradezu uni verselle Sympathien erobert hat. Wir schließen uns ohne jeden Hintergedanken den Wünschen an, die von allen Seiten für seine Gesundheit gehegt werden. Deutschland und ganz Europa haben da« Recht, sich dazu Glück zu wünschen. ES ist für Niemand ein Geheimniß, daß der Kronprinz friedlich ist, und daß sein weiser Einfluß die ungeduldig und kriegerisch Ge sinnten im Rathe de- Reiche-, die in jedem Augen blick ein Unwetter heraufzubeschwören bereit sind, zügelt. E» ist nothwendig, daß er lebe: Von dem Tage an, wo er den Thron besteigt, wird er die Welt vor jeder allgemeinen Konflagration schützen. Kaiser Wilhelm, der seinerseits seit Jahren als Schützer und Schirmer des allgemeinen Friedens zu betrachten ist, wird sicherlich auch ferner alle- Menschenmögliche thun, um die Kriegsplage abzuwendcn." — Ueber die Explosion im Fort Manteuffel zu Metz meldet das „Els. Journ.": Gegen 10 Uhr Vormittags ertönte ein furchtbarer Knall, eine Rauch wolke stieg empor, und als dieselbe sich zerstreut hatte, sah man, daß der große Schuppen, in welchem die Patronen für den täglichen Gebrauch aufbewahrt werden, in die Luft geflogen und in einen Trümmer haufen verwandelt war. Ein Unteroffizier Namen» Müller und ein Artillerist Namen« Rasch, beide von der 3. Compagnie de» 12. sächsischen Fußartillerie- Reg., sind getödtet worden. Müller lag unter den Trümmern und Rasch war in die Lust geschleudert worden und entsetzlich verstümmelt, 50 Meter weit von dem cxplodirten Gebäude, niedergesallen. Die Räumungsarbeiten wurden sofort begonnen. Da» Unglück wird der Unvorsichtigkeit der beiden Soldaten zugeschrieben, die mit einer angezündeten Laterne in der Hand in den Schuppen gegangen sein sollen. Da die Pulvervorräthe glücklicherweise nicht groß waren, so sind größere Beschädigungen an den umliegenden Gebäudetheilen glücklicherweise nicht vorgekommen. — Frankreich. Der „Temps" schreibt über die Einführung der neuen Wehr-Ordnung in Deutsch land: „Diese- Projekt der neuen Wehrordnung be gnügt sich nicht damit, den Unterschied auszugleichen, um den die deutsche Armee gegen die unsere zurück stand, sondern giebt ihr einen numerischen Borsprung, den wir nur dadurch einholen können, daß auch wir die Wehrpflicht so weit au-dehnen al« in Deutschland. WaS übrigens auch geschehen möge, immer bleibt die Konzentration der Truppen der ersten Linie an der Grenze der wichtigste Faktor, von dem die Erfolge abhängen. Die« ist daher auch die Frage, mit der sich die militärischen Kreise vorwiegend beschäftigen. In Elsaß-Lothringen stehen 70,000 Mann deutscher Truppen, deren Konzentration al« vollendet angesehen werden kann, und die wahrscheinlich nicht erst ihre Reservisten abwarten, sondern sogleich loSmarschiren werden, da die Kompagnicen jetzt schon 175 Mann stark sein sollen. (!) Wenn unsere Organisation uns nicht erlaubt e» unfern Nachbarn an Kriegsbereitschaft gleich zu thun, so muß man den Nacktheit durch an dere Mittel au-gleichen. Nun scheint aber die Zeit, in der man in jedem Augenblicke auf Kriegsbereitschaft vorbereitet sein muß, höchst ungeeignet, um Reformen einzusühren, die uns in ein sehr gefährliches Ueber- gangSstadium bringen können; ebensowenig ist e« an- zurathen, unsere Regimenter ohne Einziehung der Reservisten, in Friedensstärke, auSrücken zu lassen. Wäre eS da nicht der beste Ausweg, alle unsere Trup pen der Ostgrenze permanent in voller Kriegsstärke zu erhalten, um dem Feinde rechtzeitig zu begegnen?" — Rußland. Ende der vorigen Woche wurde, wie dem „B. T." von angeblich zuverlässiger Seite aus Warschau gemeldet wird, in Petersburg ein gegen da« Leben de» Czaren geplante« Attentat ent deckt. Die Schuldigen, unter denen sich wiederum mehrere Offiziere befinden, wurden bereit« ergriffen. Diese Nachricht wird jetzt auch anderweitig bestätigt. So meldet „H. T. B.": „In Wien eingetroffene Berichte au« Petersburg bestätigen, daß die russische Polizei eine weitverzweigte Verschwörung entdeckte, welche ein Attentat gegen den Czaren vor bereitete." — Dem „B. T." werden über da« ge plante Attentat „von guter Seite" au» Warschau die folgenden Einzelheiten mitgetheilt: Bi« zum (russischen) Weihnachtsfeste (6. Januar n. St.) war die Peters burger Geheimpolizei in größter Aufregung; sie hatte bereits seit einiger Zeit die Spur eine» neuen ge planten Attentat» gegen den Czaren entdeckt, allein sie konnte doch die Fäden nicht vollständig in die Hand bekommen; da« gelang ihr erst zu Weihnachten. Nach den bisher nur spärlich bekannt gewordenen Bruchstücken hatte die Polizei längst bemerkt, daß die Nihilisten stet» auf da» Genaueste und Prompteste unterrichtet waren, sobald der Czar Gatschina verließ. Allein e» war nicht zu ermitteln, durch wen die be züglichen Winke ertheilt wurden. Die eigene Unvor sichtigkeit de» BerrätherS führte endlich zu der Ent deckung. Ein auf dem Bahnhof der baltischen Bahn angestellter und auch dort wohnender Feldscheer wurde dabei abgefaßt, wie er verdächtige Signale gab, und sofort verhaftet. Die bei einer Haussuchung vorge fundenen Briefschaften ergaben zur Evidenz die Schuld de« Feldscheer» und gaben deutliche Fingerzeige dafür, daß abermals ein nihilistische» Attentat geplant und vorbereitet ist. Besonder» kompromittirt erscheinen zwei Offiziere, welche neben vielen anderen wahrschein lichen Mitwissern arrettrt wurden. Der Feldscheer versuchte einen Selbstmord, der indessen mißlang. Auf diese Entdeckungen wird der Entschluß de» Czaren zurückgeführt, in diesem Jahre nur 14 Tage nach Neujahr in Petersburg zu bleiben. Local« und sächsische Nachricht««. — Eibenstock. Wenn schon die Ankündigung eine» Vortrag« über den Bau de« Kölner Dom seiten der Mitglieder de» „Handwerker Vereins" mit Freuden begrüßt wurde, so können wir heute con- statiren, daß dieser die gehegten Erwartungen bedeutend übertroffen hat. Einen Hauptanziehungspunkt hierbei bildete natürlich da» ausgestellte Modell de« Domes. Ein Kunstwerk, welches dem Vortragenden und Ver fertiger desselben Herrn A. Städing aus Danzig alle Ehre macht. Wohl mancher hat diesen, über alle- erhabenen Bau in seiner kolossalen Größe zu sehen Gelegenheit gehabt, aber dieser überwältigende Ge- sammteindruck läßt die abertausende von Detail» gänz lich verschwinden, welche da« Modell klar vor Augen führt, da diese» bi» in die kleinsten Theile mit pein lichster Sauberkeit und Naturtreue durchgeführt ist. Der Herr Vortragende führte in seinem ^stündigen, patriotisch angehauchten Vortrage die Baugeschichte de« Dome« vom Jahre 1248 bi« zur Vollendung im Jahre 1880 den Anwesenden in überaus verständlicher Weise vor, wofür ihm der lebhafteste Beifall zu theil wurde. — Nebenbei hatte Herr Städing ein ebenfalls au« Korkholz gefertigtes Relief von Schloß Babels berg bei Potsdam ausgestellt, welche» allgemein be wundert wurde. Obwohl der Besuch ein ziemlich starker war, so würde c» doch für die Bestrebungen des Handwerker-Vereins fördernd wirken, wenn sich der Kunstsinn der hiesigen Einwohnerschaft bei der artigen Darbietungen durch recht eifrigen Besuch zeigen wollte. Herrn Städing wünschen wir, daß Ihm auch anderwärts die wohlverdiente Anerkennung zu theil werde und kann der Handwerker-Verein gen. Herrn mit gutem Gewissen empfehlen. — Eibenstock. Laut Annonce in heutiger Nummer wird der Anti-Magnetiseur Albin Krause am Dienstag Abend im Saale de» „Feldschlößchen" Hierselbst einen Experimental-Vortrag über Hypno tismus (sogen, thierischen Magnetismus) halten. Wir verfehlen nicht, unsere Leser aus diese außerge wöhnliche Vorstellung hiermit aufmerksam zu machen. — Schönheide. Am Montag Nachmittag wurde der Bäckermstr. Julius Krauß Hierselbst von einem bedauerlichen Unfall betroffen. Derselbe zerquetschte sich an der Dreschmaschine einige Finger der linken Hand derartig, daß derselbe in da» Kreiskrankenstift zu Zwickau überführt werden mußte. — Dresden. Beim letzten Landtage wurde auf die Jahre 1886/87 die Summe von 5000 Mk. zur Förderung de« Handfertigkeitsunterrichts be willigt. Die Bewegung auf diesem Gebiete der Er ziehung ist noch in vollem Gange. Gegenüber denen, welche die obligatorische Einführung diese« Unterricht» in den Volksschulen für einen mit aller Energie zu erstrebenden Fortschritt bezeichnen, giebt e« auch ge wichtige Stimmen, welche nur sehr bedingungsweise für den Handfertigkeitsunterricht sich aussprechen und ihn zunächst nur für geschlossene Erziehungsanstalten empfehlen. Da ist er denn sehr zeitgemäß, daß An fang nächsten Monats hier in Dresden eine öffent liche Ausstellung von Handfertigkeitsarbeiten statt finden und zunächst den Landständen Gelegenheit ge boten wird, sich über den dermaligen Stand dieser Angelegenheit zu orientiren. — Leipzig. In einer hiesigen Restauration war eine Kellnerin, die sich durch ihr stilles, bescheidene» Wesen auSzeichnete. Sie setzte sich nicht zu den Gästen, unterhielt sich mit fast Niemandem und wie« solche Gäste, die etwa« frei mit ihr thaten, stet» in ihre Grenzen. Sie war freundlich zu Jedermann. Bor einigen Tagen trat ein älterer Herr von distingu- irtem Aussehen in die Restauration; e« dämmerte draußen und die RestaurationSlokalitäten waren noch nicht erleuchtet. Der Fremde nahm an einem ein samen Tische Platz. Al« ihm die Kellnerin freundlich da» verlangte Gla« Bier brachte, nannte der Fremde mit bewegter Stimme den Vornamen de« Mädchen». Tief erschüttert sank die Angeredete auf einen Stuhl an die Seite de» alten Herrn. E» war ihr Vater, ein hochangesehener Kaufmann au» einer größeren Stadt Oesterreich», dem die Tochter voweinigen Jahren in Folge einer heftigen Scene entlief und seitdem verschollen blieb. Der Vater hatte die weitgehendsten Nachforschungen nach dem Verbleib der Flüchtigen veranstaltet. Vergeblich. Jetzt führte ihn da» Schick sal nach Leipzig und in eine Restauration, wo seine Kranth darum l Anstalt schreiben illustrier! freund". 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