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am Graben, Hauptstraße, Kirchplatz, Neumarkt, Nordstraße, Postplatz, ReuthcrS- weg, Schulstraße, Südstraße, Theaterstraße, am Stern, Wiescnstraße, Weg nach dem Adlerfelsen, Reuthers Gut. in. »czirk. Bezirksvorsteher: Herr C. W. Lorenz. Stellvertreter: Herr Schornsteinfeger Müller. Vehmervorstadt. CarlSfeldersteig, Hüblerweg, Lohgasse, Messingwerk, vordere Rchmerstraße, Hintere Rehmerstraße. IV. «czirk. Bezirksvorsteher: Herr Hans Seidel. Stellvertreter: Herr Ludwig Gläß son. Ankere Stadt. Aeußcre Auerbacherstraße, innere Auerbacherstraßc, Bachstraße, Bahnhofstraße Bahnhof, die Häuser am Bahnhof gelegen, Brühl, Haberleithe, Langestraße, Promenadenstraßc, Rautenkranzcrstraße, Schlltzenstraße, Windischweg, Winklerstraße, Triftweg, Mtzoldts Gut, der sogen. Wind und die beiden Hcinzgüker. Kolz-Versteigerung auf Kartmanns- dorfer Staatsforstrevier. Dienstag, den 26. Januar 1882, von Bormittags '/«IO Uhr an kommen im Gasthaus Sächstscher Kof in Kartmannsdorf 794 w. Stämme von lO—3i cm Mittenstärke, i 645 „ Klötzer „ 13—32 „ Oberstärke, 3,5 m lang, I 479 „ Stangcnklötzer „ 7 —12 . 3,5 u. 4,o in lang, s auf dem 7b „ Derbstangen „ IO—I5 „ Untcrstärke, ' Kahlschlage 19 Nm. weiche Brennscheite, l 3 Rm. weiche Neste, i >" Abth. 4. 23 „ „ Brenuknüppel, 416 , weiches Streurcilig u. I 256 Rm. weiche Stöcke ' unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen zur Versteigerung. K. Iiorstrevierverwaltung Sarimannsdorf und K. Iiorstrentamt Hibensiock, Achuriyt. am 15. Januar 1892. " tvoifframm. Hagesgeschichte. — Deutschland. Nach Andeutungen unter richteter Kreise wird sich das neue Reichs-Aus- w anderun gSgesetz hauptsächlich auf die Regelung des Agentenwcsens beziehen, um, was ebenso nothwcn- dig als zulässig ist, der erwerbsmäßigcn Verleitung zur Auswanderung wirksamer als bisher entgegenzu treten. Auch ist nach der „Schl. Ztg." die Schaffung einer eigenen Abtheilung für das AuswanderungS- wcsen im ReichSamt des Aeußern in Aussicht ge nommen. Aufgabe der neuen Institution wird es sein, die Durchführung des neue» Gesetzes zu über wachen und in Verbinvung mit patriotischen Ansiedel- ungsgesellschafken — wie solche bereits in Berlin Leipzig und Chemnitz bestehen — eine positive Für sorge für die deutsche» Auswanderer zu entwickeln, derart, daß die letzteren in der Fremde auf günstige Daseinsbedingungen rechnen dürfen und dabei dem Deutschen Reiche oder doch mindestens dem Deutsch- lhum erhallen bleibtcn. — Berlin. Nach elfwöchentlicher Dauer des Ausstandes wurde in der Donnerstag Abend hier abgehaltencn, von etwa 3000 Personen besuchten Buchdruckervcrsammlung gegen wenige verein zelte Stimmen beschlossen, den Streik für been det zu erklären. Zwar traten »och einige Redner für die Fortsetzung desselben ein, doch konnten sich die Ausständigen nicht zu diesem aussichtslosen Be ginnen verstehen, nachdem die Führer selbst erklärt hatten, daß aus Sieg nicht mehr zu rechnen, der Kampf verloren sei. Am Mittwoch Halle noch in Leipzig eine Besprechung zwischen je 5 Vertretern der deutschen Buchdruckerei-Besitzer und -Gehilfen stattgefunden, war aber ohne Resultat verlaufen. Ein gleicher Beschluß wie in Berlin ist am Donnerstag Abend an allen noch in Betracht kommenden Orten gefaßt worden, der Buchdruckerstrcik ist also in ganz Deutschland zu Ende. Tie Beendigung des Streikes hat hierorts sowohl, wie auch in andern großen Druck städten nicht mehr überrascht, da es längst kein Ge- heimniß mehr war, daß schon seit Wochen der Streik nur künstlich noch aufrecht erhalten werden konnte. Die Streikenden haben nichts erreicht, aber viel ver loren. Hoffentlich sehen die deutschen Arbeiter ein, daß sie von den prahlerischen, sozialdemokratischen Führern lediglich in Noth und Elend geführt werken, und weisen für die Zukunft jedwede Verbindung mit solchen Elementen entschieden zurück. — Rußland. Während ein großer Theil des russischen Reiches unter einer schrecklichen Hungers not h zu leiden hat, sind merkwürdigerweise in anderen Thcilen des Riesenreiches ungewöhnlich niedrige Lebensmittelpreise vorherrschend. So wird aus deutschen Seestädten berichtet, daß Dampfer, die in Riga anliefen, dort vorzügliches Ochsen- und Schweinefleisch für etwa 25 Pf. das Pfund als Proviantwaare eingekauft haben. Es beweist dies eben, wie unvollkommen und mangelhaft die russischen Verkehrsverhältnisse noch sind. Locale unv sächstfch« Nachrichten. — Eibenstock, 18. Jan. Heute Nachmittag wurde in unserer Stadt ein Mann zu Grabe geleitet, dessen früher Tod die allgemeinste Theilnahme in allen Kreisen der hiesigen Bevölkerung hervorgerufen hat. Am 15. d. MtS. verstarb nach langem Leiden der Mitinhaber der ersten und ältesten hiesigen Firma E. G. Dörffel Söhne, Herr Kaufmann und Stadtrath Carl Gottfried Dörffel im Alter von nahezu 46 Jahren. Was der Verewigte seiner Familie, seinen Freunden, den Angestellten und Arbeitern der Firma, sowie der Bewohnerschaft der hiesigen Stadt gewesen ist, das bekundete sich bei dem heutigen überaus zahl- reichen und stattlichen Leichenbegängniß und drückt sich in den allseitigen Beweisen innigster, wehmüthig- stcr Theilnahme in unverkennbarer Weise aus. Begabt mit einem liebevollen Herzen ist der Verstorbene in seinen Lebenslagen armen Bedrängten oft ein Helfer in der Noth gewesen und hat sich damit das schönste Denkmal in den Herzen-der hiesigen Bewohner er richtet. Sei» Andenken wird von Allen, die ihn kannten, stets in bohcn Ehren gehalten werden und rufen auch wir ihm über das Grab hinaus ein „Ruhe sanft!" in die Ewigkeit nach. — Schönheide, 17. Januar. Ein hiesiges hochbetagtcS Ehepaar, der Oekonom Herr Gottlob Schmutz! er und seine Gemahlin, feierte am ver gangenen Sonnabend bei völliger körperlicher und geistiger Frische im Kreise zahlreicher Kinder und Enkel das Feit der goldenen Höchst. Der Ju bilar ist 82 und seine Frau 78 Jahre alt, und beide sind noch im Stande, alle ihre häuslichen Geschäfte ohne fremde Hilfe zu verrichten. Ein langes Leben scheint in der Familie erblich zu sein; der Vater des S. ist bei steter Gesundheit 89 Jahre alt geworden. Dem Jubelpaare wurden an seinem Ehrentage von Verwandten und Bekannten, von Nah und Fern zahl reiche Beweise von Theilnahme targebracht. Im Namen der Gemeinde überbrachte Herr Gemeinde vorstand Haupt Glück- und Segenswünsche. Die Einsegnung des Paares erfolgte in dessen Wohnung durch Herrn Pastor Stendel. — Dresden. Im CirkuS Herzog bildet seit einigen Tagen ein „dressirter Bär als Kunst reiter" ebenso wie im Monat Dezember die drei Elephanten des Mr. Lookhardt einen großen Anzieh ungspunkt, an welchem sicher Groß und Klein ihre Freude haben werden. Im voraus sei bemerkt, daß eine Gefahr mit dessen Vorführung durchaus nicht verbunden ist, denn Meister Petz tritt gehorsam seinem Herrn, Mr. MesquetS, folgend auf den Hinterfüßen in die Manege, verbeugt sich artig und besteigt sodann mittelst einer Treppe das bereitstehende Pferd, welchem ein Panneau aufgelegt ist. Nunmehr beginnen die Produktionen, während das Pierd alle Gangarten durchmacht, springt der gelehrige Bär über Bänder, mit Papier überzogene Reifen und sonstige Hinder nisse hinweg, er tanzt und dreht sich auf zwei Beine» im Kreise herum und fällt trotz seiner schwierigen Arbeit niemals vom Pferde. Auch für den reichen Beikall zeigt er sich erkenntlich, denn wie beim Kommen empfiehlt er sich beim Fortgehen durch eine Verbeug ung. Der Gesammteindruck ist ein sehr erheiternder. Wirklicher Bär? — Chemnitz. Ein betrübender Beweis für den schlechten Geschäftsgang in unserer Stadt ist es, daß im Gegensatz zu der bis vor Kurzem immer zu nehmenden Bevölkerungszahl dieselbe innerhalb des letzten Monats um 618 einzelne Personen und 34 Familien mit 102 Köpfen, also um 720 Köpfe sich verringert hat, wie durch das Meldeamt des hiesigen Polizeiamtcs nachgewiesen ist. 'Nach genauer Be rechnung des Meldeamtes sind innerhalb des Jahres 1891 1585 Familien mit 5525 Köpfen und 20,169 einzelne Personen hier angezogen und 1572 Familien mit 5341 Köpfen, sowie 21,782 einzelne Personen als von hier fortgezogen polizeilich gemeldet worden. Demnach beträgt innerhalb des ganzen vergangenen Jahres die Bevölkerungszunahme in unserer Stadt nur 13 Familien mit 184 Köpfen und 1613 einzelne Personen, und ist seit Jahrzehnten eine so geringe BevölkerungSzunahmc in hiesiger Stadt nicht zu kon- statiren gewesen. — An na berg. Nach dem Ausweis des hiesigen Konsulates der Vereinigten Staaten von Nordamerika sind in dem abgelaufenen Vierteljahre vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1891 aus dem Konsulardistrikt Annaberg einschließlich der Konsularagentur in Eiben stock Maaren im Werthe von 319,824 Dollars nach den Vereinigten Staaten cxportirt worden. Wenn gleich sich gegen den Zeitraum des Vorjahres ein Mehr von 31,948,5» Dollars crgiebt, so ist dieses Mehr doch nur darauf zurückzuführen, daß für rund l00,000 Dollars mehr Posamenten und Stickereien exportirt worden sind, während in fast allen Ausfuhr gegenständen eine Abnahme ei.igetreten ist. — Herr Seminardirektor Schmidt in Pirna schreibt entgegen der durch die Blätter gegangenen Notiz, daß das Seminar zu Pirna keineswegs ge schlossen ist und der Gesundheitszustand bei Lehrern und Schülern der genannten Anstalt zur Zeit nicht den geringsten Anlaß zu Befürchtungen darbietet. — Das „Zwickauer Wochenbl." schreibt: Be züglich der in verschiedenen Zeitungen zu lesenden Notiz, daß in nächster Zeit die Mannschaften der Re serve und Landwehr aus den Jahrgängen 1881 bis 1887 behufs Ausbildung mit dem neuen Gewehr zu einer zehntägigen Uebung eingezogen werden sollen, ist uns auf gehaltene Anfrage mitgetheilt wor den, daß in den hiesigen zuständigen militärischen Kreisen von einer derartigen Einberufung etwas noch nicht bekannt ist. Ans vergangener Zeit — für unsere Zeit. Der IN. Januar I86l war für Italien und speziell für den in Sizilien herrschenden letzten Bourbonenkönig Franz ll. ein wichtiger und entscheidender Tag. Dieser König, IN mittel alterlichen Anschauungen erzogen und ohne das geringste Ver ständnis! sür seine Zeit, war dem Ansturm Garibaldis, des rücksichtslosen Freischaarensührers und Biklor Emanuels nicht gewachsen und er hatte sich nach Gaeta, der Hafenstadt und Festung zurückgezogen. Dahin hatte Napoleon lll. nun eine französische Flotte geschickt und wirklich wäre der Ausgang des ganzen Krieges nicht abzusehen gewesen, wenn nicht der Kaiser der Franzosen hier dasselbe doppelte Spiel getrieben hätte, wie einige Jahre später in Mexiko. Am genannten Tage zog er die französische Flotte aus dem Hafen von Gaeta zurück und überließ den König Franz I I. seinem Schicksal, das nun nicht mehr zweifelhaft sein konnte und Entthronung sür ewige Zeiten hieß. Es ist heutzutage ganz gut, sich derartiger fran zösischer Stücklein zu erinnern; auch in unserer Zeit kommen Berbrüderungsscenen in Häfen vor, aber am Ende dürste die große Freundschaft und Unterstützung mit einem Abzug ä la Oaota in die Brüche gehen. Darum — immer ruhig Blut, trotz Kronstadt, Petersburg und Moskau. 2V. Januar. In diesem Jahre feiern wir bekanntlich den 400. Jahres tag der Entdeckung Amerikas. Ein so hochwichtiges, weltbe wegendes Ereigniß, wie diese Entdeckung verdient wohl in allen seinen Einzelheiten genaue Darstellung und so ist es wohl nothwendig, auch aus die Vorgeschichte der Entdeckung an passenden Stellen einzngehen. Auch hier, wie bei allen großen Entdeckungen und Erfindungen sand sich zunächst für des Er finders und Entdeckers Plan nirgends das nöthige Berständniß; erst nach den größten Schwierigkeiten gelingt es Christoph Eolombus, die Schiffe und Ausrüstung sür seine Entdeckungs fahrt zu bekommen. Bereits sechs Jahre früher bot er seine Dienste dem König von Portugal an und obschon damals die Portugiesen das hervorragendste seefahrende Bolt waren und sich aus ihre Colonien gewaltig viel einbildeten, wurde Co lumbus einfach verlacht. Da ging er denn nach Spanien und am 20. Januar 1488 trat er in den Dienst des Königs von Castilien, oder richtiger in den der Königin Isabella von Castilien. Diese Frau ist es denn gewesen, tvie später noch erörtert werden soll, die Columbus seine erste Seereise zur Entdeckung Amerikas ermöglichte und auch sie stimmte dem Plan nicht etwa aus Ueberzeugung zu, sondern mehr aus Laune und veranlaßt durch einen günstigen Friedensschluß. Die Schloßmamsell. Eine Erzählung von F. Herrmann. - (2. Fortsetzung.) Es läßt sich leicht errathen, welchen Zuwachs nach so rühmlich bestandener Prüfung die Freundschaft der beiden Jünglinge gewinnen mußte. Dankbare Rührung auf der einen, freudiges Ent zücken über die wieder anfblühendc Gesundheit des Freundes auf der anderen Seile traten in Wechsel wirkung, um unter inniger Anerkennung des gegen seitigen Wertstes die Herzen mit unauflöslichen Fesseln zu verbinden. Edmund begab sich, sobald die Umstände seine Abreise zuließen, nach den Gütern seines Vaters, um durch den Genuß der ländlich heiteren Natur seine völlige Wiederherstellung zu beschleunigen, und Theo dor mußte ihm versprechen, nach Ablauf der zum Be such in FeidelSheim bestimmten Frist sich gleichfalls daselbst einzufinden, worauf beide gemeinschaftlich von dort aus die Reise nach dem Orte ihrer neuen Be stimmung unternehmen wollten. Zu seiner großen Bestürzung vernahm Theodor, nachdem er mit dem Berichte über die Ereignisse der letztverflossenen Tage zu Ende war, die für ihn nicht minder verhängnißvolle Begebenheit, die mittlerweile sich im väterlichen Hause zugetragen hatte. Mit ebenso abschreckenden, als lebendigen Farben suchte der Zolleinnchmer ihm die verderblichen Folgen, die ohne fremde Dazwischenkunft und Vermittelung aus diesem Vorfälle sür ihn unausbleiblich hätten enlstehe» müssen, zu schildern und auseinander zu setzen; nicht undeutlich gab er, indem JeannettenS großmüthige Theilnahme und Hilfsleistung allmählich zur Sprache kam, zugleich zu erkennen, daß er das feste Vertrauen hege, Theodor werde, so wie er zum Wohle eine« FreunveS der preiswürdigsten Selbstver leugnung sähig gewesen, mit gleicher Bereitwilligkeit den Umständen sich füge», wenn die Ehre des Vaters ein neues, wohl gar vielleicht nur scheinbares Opfer von ihm verlange. Er hatte in seiner Voraussetzung sich nicht geirrt.