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5. Joh. Brahms: „Fest- und Gedenksprüche“ für 2 Chöre, 8stimmig (1833—1897) Unsere Väter hofften auf dich ; und da sie hofften, halfst du ihnen aus. Zu dir schrien sie und wurden errettet, sie hofften auf dich und wurden nicht zu Schanden. Der Herr wird seinem Volk Kraft geben, der Herr wird sein Volk segnen mit Frieden. Wenn ein starker Gewappneter seinen Palast bewahret, so bleibet das Seine mit Frieden. Aber: ein jeglich Reich, so es mit ihm selbst uneins wird, das wird wüste, und ein Haus fället über das andere. Wo ist so ein herrlich Volk, zu dem Götter also nahe sich tun als der Herr, unser Gott, so oft wir ihn anrufen. Hüte dich nur und bewahre deine Seele wohl, dass du nicht vergessest der Geschichte, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen komme all dein Lebe lang. Und sollt deinen Kindern und Kindeskindern kundtun. Amen. 6. M. Reger: Fuge D, op. 59 No. 6, für Orgel. (1873-1916) 7. Kurt Thomas: »Von der ewigen Liebe“, Motette für ßstimmigen Chor, (geb. 1904) op. 21. (Dem Kreuzchor gewidmet). Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast gemacht, Liebe, die du mich so milde nach dem Fall hast wiederbracht, Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich. Der Glaube allein ist tot. Br kann nicht eher leben, bis dass ihm seine Seel, die Liebe, ist gegeben. Liebe, die du mich erkoren, eh als ich geschaffen war, Liebe, die du Mensch geboren und mir gleich wardst ganz und gar, Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich. Die Liebe dieser Welt, die endt sich mit Betrüben. Drum soll mein Herz allein die ewge Schönheit lieben. Liebe, die für mich gelitten und gestorben in der Zeit, Liebe, die mir hat erstritten ewge Lust und Seligkeit, Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich. Die Lieb ist wie der Tod, sie tötet meine Sinnen, sie brichet mir das Herz und führt den Geist von hinnen. Liebe, die mich wird erwecken aus dem Grab der Sterblichkeit, Liebe, die mich wird umstecken mit dem Laub der Herrlichkeit. Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich. Aus Liebe gehn und stehn, Lieb’ atmen, reden, singen, heisst seine Lebenszeit wie Seraphim verbringen. Du bist ein Seraphim noch hier auf dieser Erden, so du dein Herze lässt zu lauter Liebe werden.