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sassung für Schleswig vom 18. November 1863 binnen 48 Stunden wieder ausgehoben werden müsse, widrigenfalls Schles wig besetzt würde. In jener ausgedrängtcn Versassung war Schleswig, ein deutsches Land, einsach zur dänische» Provinz gemacht worden. Dänemark lehnte natürlich jene Forderung ab, wie das vorauszusehen und das Stelle» derselben nur eine Horm war. Der Krieg war eben unvermeidlich, da er eigent lich seit 1848 im Gange und nur gewaltsam s. Z. durch Vundcstagsbeschlnß unterbrochen war. 17. Januar. Gelegentlich der s. Z. angenommenen und bislang ziemlich streng durchgesührten Mac Kinley-Bill, jenes Gesetz, das eine große Menge von außeramerikaniichen Produkten von der Ein fuhr nach Amerika entweder ganz ausschloß, oder mit hoher Steuer belegte, war auch vielfach von der amerikanischen Monroe-Doktrin die Rede; diese sollte gleichsam die Grundlage jener mit Stecht viel angescindcten Bill sein. Monroe war von ISI7—1823 Präsident der nordamerikanischen Union und als solcher hat er am 17. Januar 1817 <das Datum ist nicht sicher feststellbar) das Wort ausgesprochen: Amerika den Amerikanern! Das sollte damals nichts anderes bedeuten, als daß Ameri'a die Einmischung fremder Einflüsse in seine inneren Angelegen heiten nichr dulden wolle, daß es auch ev. Streitigkeiten unter sich abzumache» gesonnen sei und der Vermittelung sreinder Staaten nicht bedürfe, insbesondere daß es eine F-emdherrschast zu dulden nicht gesonnen sei. Dieser für amerikanische Ver hältnisse sehr natürliche Grundsatz hat dann auch allgemeine Anerkennung und wiederholte Anwendung gesunden. Keines falls jedoch sollte sich jene Monroe-Doktrin auf wirthschastliche Angelegenheiten beziehe» und cs ist gänzlich verfehlt, die Mac- Kinley, ein Sondenntcressengesetz, das einen Theil amerika nischer Bürger auf Kosten anderer bereichert, mit jener Bill in Verbindung zu bringen. Eben dies Bestreben kennzeichnet schon das Verfehlte jener Bill, die sehr bald wieder von der Bildfläche verschwinden dürfte. 18. Januar. Am 18. Januar 1873 starb der berühmte englische Roman schriftsteller Sir Edw. George Earl Lytton Bulwer, der in den Mer und 70er Jahren auch in Deutschland außerordentlich stark gelesen wurde. Bereits mit 17 Jahren betrat Bulwer mit Erfolg die schriftstellerische Lausbahn und mit 28 Jahren ward er. da er sich auch am politischen Leben rege betheiligte, Mitglied des englischen Unterhauses. Wennschon Bulwer aller dings nicht den ersten große» Geistern aus dem Gebiete der Poesie zugezählt werden kann, so behaupten doch seine Werke in Folge ihrer Anlage und seiner seinen Charakteristik einen vorderen Platz in der Weltliteratur. Seine Romane „Pelham", „Engen Aram" und vor Allem die „letzten Tage von Pompeji" werden noch heute viel gelesen und dürften sich noch lange in der Gunst des Publikums erhalten. Vermischte Nachrichten. — Ein neuer Scbnoofplug. Daß Eisenbahnen bei uns durch Schneeverwehungen ungangbar ge macht werden, kommt glücklicher Weise selten vor, und es genügen meist, wenn nicht die Bahnräumer an der Maschine, so doch die gewöhnlichen Schneepftügc zur Fahrbarmachung des Geleises. Anders in den Vereinigten Staaten, zumal bei den Bahnen, welche das Felsengcbirge überschreiten. Dort haust sich der Schnee bisweilen meterhoch, und eS würden die Bahnen gezwungen, im Winker den Betrieb ans längere Zeit gänzlich einzustellen, wäre» nicht Ma schinen erfunden worden, die den Schneemassen erfolg reicher zu Leibe gehen, als unsere Schneepflügc. Unter diesen Maschinen hat sich die von Rotary anscheinend am besten bewährt, und es wurden mit ihrer Hülfe die Geleise der Union-Pacific und Süd-Pacific im letzten Winter stets gangbar erhalten. Die Maschine dreht ein vorn angeordneleS Schaufelrad, welches an die Rader der amerikanischen Windmühlen erinnert. Die scharfen Kanten der Schaufeln schneiden sich in den Schnee ein; dieser gleitet dann auf den Schaufeln nach rückwärts und wird so infolge der raschen Dreh ung des Rades durch die Schleuderkraft in einem weiten Bogen seitwärts 15-20 in vom Geleise fort geschleudert. Dieses ist sehr wichtig. Bliebe der Schnee neben dem Geleise liegen, so würde dies bald wieder verweht sein. Die Maschine selbst wirb von einer oder mehreren Lokomotiven in den Schnee hineingetrieben und weitergescboben. Sie hat bereits 2 m dicke, von einer 10 ein dicken Eisschicht bedeckte Schneemassen weggeräumt. — Eine neue Theesorte hat kürzlich ein Zittauer gegen die Influenza erprobt. Es war an einem der zahlreichen Festtage der letzten Zeit, und der Herr und Hüter des Hauses war allein da heim geblieben, während die übrigen Hausgenossen einen kurzen Rachmittagöspaziergang anlraten. In zwischen bekam der an leichter Influenza leidende Hausherr Durst und wollte sich ein Täßchen Thee brauen. Glücklich sand er eine Düte am Fenster, die nach seiner Meinung Lindenblüthen enthielt. Der Thee wurde aufgegossen und schmeckte prächtig, bis die Gattin hcimkehrle und entdeckte, daß ihr Herr Gemahl — Ameiseneier als Thee genossen habe. . . Tableau! Ucbrigens aber ist der Mann jetzt wieder gesund und munter, und wer Appetit und — Influ enza hat, kann's ja einmal mit dem Ameiseneier-T hee versuchen. — Ein Stiefeljubiläum. Eine sehr freudige Neujahrsüberraschung ist einer der ältesten u. bekannte sten Berliner Schuhmacherfirmen zu Theil geworden. Am 2. Januar d. I. empfing der Schuhmachermeister P. Andresen (Charlottenstraße 82) ein Kistchen nebst Brief, in welchem der Absender, ein hoher Offizier, (Baron v. W.) in den herzlichsten und ehrendsten Worten mittheilte, daß er am 2. Januar 1842 von dem Vater des jetzigen Inhabers das erste Paar Stiefeln bezogen habe und seitdem 50 Jahre lang in ununterbrochener Folge Kunde der Firma geblieben sei. In rem Kistchen aber befand sich ein sehr schönes silbernes Deckelglas mit der Widmung: „Dem Schuh machermeister P. Andresen zur Eriunerung an die Jahre 1842 bis 1892 vom seinem da»kbaren Kunden Generalmajor Frhr. v. W." Es ist kies gewiß ein schöner Beweis der urbanen Gesinnung des hohen Offiziers. Ball-Seidenstoffe von 65 Pfge. bis j 14.88 p. Met. — glatt, gestreift und gemustert — Vers, j roden- u. stückweise Porto- und zollfrei das Fabrik-Döpnt <» Ilc-Iiii^lx rzx (K. u. K. Hoflief.) XNrlok. Muster umgehend. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz. Kirchliche Nachrichten aus -er parochie Eibenstock vom 10. bis 16. Januar I8S2. Aufgeboten: I) Julius Vogel, Hausmann hier, ehel. S. des weil. Karl Erdmann Vogel, Bergarbeiters in Niederplanitz und Johanne Wilhelmine Unger hier, ehel. T. des Friedrich Gustav Unger, Maschinenstickers hier. 2) Richard Emil Schubart, Kaufmann hier, ehel S. des Ernst Emil Schubart, ans. Bs. uitd Kausnianns hier und Helene Marie Helbig hier, ehel. T. des Franz Moritz Helbig, ans. Bs. und Braumeisters hier. Getraut: 4) Karl Paul Hempel, Vicefeldwebel in Zwickau mit Emma Helene geb. Müller hier. Getauft: S) Clara Leistner. 10) Elsa Barth, unehel. 11) Paul Rudolf Hchmann. Begraben: 4) Max Emil, ehel. S. des Hilmar Dörsfel, Fabrikarbeiters hier, 2 M. 12 T. 5) Marie Johanne, ehel T. des Emil Bernhard Schmidt, Handarbeiters hier, 3 I. 1 M. 3 T. 6) Friederike Wilhelmine Hadlich geb. Uhlmann, nachgel. Wittwe des weil. Hermann Hadlich, Maurers hier, 65 I. 8 M. 13 T. 7) Franz Oswald, ehel. S. des Karl Eduard Zöbisch Maschinenstickers hier, 8 I. 1 M. 27 T. 8) Auguste Wilhelmine Unger geb. Strobelt, nachgel. Wittwe des weil. Erdmann Ludwig Unger, Kaufmanns hier, 78 I. Am 2. Sonntage nach Epiphanias: Bonn Prcdigltcxl: Spr. Sal. 3, 5—7. Herr Pfarrer Böltrich. Die Beichlrede hält derselbe. Nachm. 6 Uhr Predigttext: Matth. 4, 1—12. Herr Diaconus Fischer. Sn Mldenthak: Borm. 9 Uhr Gottesdienst. Herr DiaconuS Fischer. Kirchennachrichten ans Lchonhei-r. Sonntag, den 17. Januar, (vom. II. p. Upipst.) Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Die Predigt hält Herr Pastor Stendel. Im Anschluß hieran Beichte und Abendmahl. Herr Diac. vic. Schreiber. Chemnitzer Marktpreise vom 13. Januar 1892. Weizen russ. Sorten 11 Mk. 50 Pf. bis 12 Ml. 50Pf. pr.bOKi.o. - weiß, - sächj. gelb, 11 - 50 - - 11 - 75 - . . , Weizen 12 - — » s 12 - — > r r Roggen, preußischer - sächsischer 11 - II . 60 < 10 . - II - Sö ll - 35 . « - russischer 12 - 20 . r 12 - 50 - Braugerste 8 - 30 - s g - 40 - Futtergerste 8 , — » 8 - 80 - Hafer, sächsischer, 7 , 45 , s 7 - 70 . a Hafer, preußischer — r — - — o — r Kocherbsen IO . 85 < 11 - 85 - r Mahl-u.Futtererbsen 8 - 35 - s 9 . 60 - - s Heu 3 - 10 . S 3 - 50 - Stroh 2 - 80 . - 3 - 10 - a Kartoffeln, 3 . 60 . 3 - 80 - Butter 2 - — - - 2 , 70 - 1 » Nächsten Montag, v. Hormütag IslO Mr an Gerichtstag in Göerstühengrün. Anker-Puri-AMer. 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