Kleine« Aben des D euzchors Montag, den 4. Juli 1932 im Palasthotel Weber Leo Hasler (1564-1612) Madrigal: Ihr Musici, frisch auf und labt euch hören. Ihr Musici, frisch auf und lafet euch hören, die lieblich Kunst tut euch zusammenkehren. Ein jeder fass’ sein Stimm’ alsbald, Tenor und Bafe, Diskant und Alt. Singt allerseits zur Rechten und zur Linken; denn wer nicht mitsingt, der soll auch nicht mit trinken. b) Leonhard Lechner (1525-1604) Sommer lied (5 stimmig) Herzlich tut mich erfreuen die fröhlich Sommerzeit, all’ mein Geblüt erneuern, der Mai viel Wollust beut. Die Lerch’ tut sich erschwingen mit ihrem hellen Schall, lieblich die Vöglein singen, voraus die Nachtigall. Der Kuckuck mit sein’m Schreien macht fröhlich jedermann, des Abends fröhlich reihen die Maidlein wohlgetan; spazieren zu den Bronnen pflegt man zu dieser Zeit, all’ Welt sucht Freud’ und Wonnen mit Reisen fern und weit. Es grünet in den Wäldern, die Bäume blühen frei, die Röslein auf den Feldern von Farben mancherlei. Ein Blümlein steht im Garten, das helfet Vergifenichtmein, das edle Kraut Wegwarten macht guten Augenschein. Darum lob ich den Sommer, dazu den Maien gut, der wend’t uns allen Kummer und bringt uns frohen Mut. Der Zeit will ich geniefeen, dieweil ich Pfennig hab’, und wen es tut verdriefeen, der fall die Stiegen ab. (Volkslied, vor 1545)