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Vesper in der KmlMrllie. Dresden, Sonnabend, den 18. April 1896, nachm. 2 Uhr. 1. 'Präludium und Aoppelfuge von Chr. G. Höpner (86N). 2. Motette aus den „Oantions8 saorao" (z. 1. M.) von Heinr. Schütz. Oantats Domino oautisum novum, laus sju.8 in tzsolsÄa 8anotornm. Dastotur I8ras1 in so, <iui kssit sum, st Lims 8^on sxultsnt, in rsAS 8no. Danäsnt noinsn sjn8 in tvin- pano st oiioro, in p8altsrio p8allant si. (Singet dem Herrn ein neues Lied, die Gemeine der Heiligen soll ihn loben. Israel freue sich deß, der ihn ge macht hat; die Kinder Zions seien fröhlich über ihren König. Sie sollen loben seinen Namen im Reigen, mit Pauken und Harfen sollen sie ihm spielen.) 3. Arie aus dem 51. Psalm von G. F. Händel, gesungen von Fräulein Elisabeth Sievert, Concertsängerin und Gesang lehrerin hier. Rein mach' das Herz mir, o Gott, daß ein Geist neu erschaffen in mir lebt. Ach, verbirg vor mir nicht dein Antlitz und nimm deinen beiligen Geilt nickt von mir. Herr! Ach, tröste mich, Herr, ein froher Geist sei mir Erqmckung. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 475, 5. Gott, laß dein Heil uns schauen, auf nichts Vergänglich^ bauen, nicht Eitelkeit uns freu'n. Laß uns voll Einfalt wer den und vor dir hier auf Erden wie Kinder fromm und fröhlich sein. Vorlesung. 5. Worgeuandacht. Geistliches Lied (op. 17, Nr. 6) von Osk. Wermann, gesungen von Fräulein Elis. Sievert. Des Tages Ahnung zittert durch die Flur; vom Himmels bogen scheu die Sterne eilen und eine Lerche flog schon zum Azur und hat gefragt: wo mag die Sonne weilen? Vom jungen Laube sinkt m's Moos der Thau, wenn kühle Winde rings die Wipfel wiegen, schon ist der Sonnen herold, schau, o schau! die Morgenwolke hoch emporgestiegen. O Geist des Weltalls, groß und wunderbar, dich preist die Welt mit jubelnden Accorden! Dich will ich preisen mit der Sängerschaar; mein ganzes Fühlen ist Gebet geworden. Dein Odem küßt mich in des Windes Hauch; mit Liebes- armen hälft du mich umschlungen. Dein Auge strahlt aus zartem Blumenaug' und deine Stimme tönt von Lerchenzungen. O sanfter Gott, mir blüht die Frühlingslust im Herzen auf, verscheuchend Gram und Schmerzen, hell flammen auf im Tempel meiner Brust zu Ehren dir der Andacht Opferkerzen. 6. Motette (op. 41, Nr. 2) von Ludw. Meinardus. Herr! Herr! Du bist zornig gewesen über mich, doch nun hat sich dein Zorn von mir gewendet und tröstet mich wieder. Herr, du bist zornig gewesen über mich, doch nun werd' ich mit Freuden Wasser schöpfen aus dem Brunnen des Heils und lobsingen dem Herrn und preisen ihn; er ist gnädig und barmherzig und von großer Güte.