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Vesper in der Drauenkirche. Dresden, Sonnabend, den 9. Febr. 1895, Nachm. 2'/s Uhr. 1. Präludium für Orgel (O-moll) vo» Jos. Rheinberger. 2. H9alm 123 für zwei Chöre (op. 5», Nr. I, z»m ersten Male) von R. Bart muß. Ich hebe meine Augen aus zu dir, der du im Himmel sitzest. Siehe, wie die Augen der Knechte ans die Hände ihrer Herrn sehe», wie die Äugen der Magd ans die Hände ihrer Frauen sehen: also sehen unsre Angen auf den Herrn, unfern Gott, bis er uns gnädig werde. Herr sei uns gnädig! 3. Arie von G. F. Händel, gesungen von Fräul. Resi Beil, Concertsängerin. Heilig, heilig, Gott, Herr der Welten, heilig, der da ist, war und sein wird ewiglich. Wer wird nicht preisen deinen Namen? Denn du bist heilig, bist allein der Herr! Heilig, heilig, Gott, Herr der Welten re. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 525, 3. Selig, ja selig ist der zu nenne», des Hilfe der Gott Jakobs ist, welcher vom Glauben sich nicht läßt trennen und tzofft getrost ans Jesum Christ. Wer diesen Herrn zum Bei stand hat, findet am beste» und Thnt. Halleluja, Halleluja! Portes« «g. 5. Seligpreisungen (Matth. 5, 3 -10) für Sopran und Orgel begleitung (op. 90, Nr. 2) von Osk. Wer mann, ge sungen von Fräul. Resi Beil. Selig sind, die geistlich arm sind, denn das Himmelreich ist ihr. Selig sind die Leidtragenden, denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmüthigen, denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert nnd dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sic werden Gott schauen. Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen. Selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn das Himmelreich ist ihr. 0. Motette für Chor und Solostimmen von M. Hanptmann. Herr, wer wird wohnen in deinem Haus, wer wird bleiben aus deinem heiligen Berge? Wer? Wer ohne Wandel cinhergeht, wer recht thnt und redet die Wahrheit von Herzen. Wer mit der Zunge nicht verleumdet, seinen Nächsten nicht schinähet, wer kein Arges thnt seinem Nächsten. Wer, v Herr, wird bleiben? Wer nichts achtet die Gottlosen, sondern ehret die Gottfürchtigcn, wer treuvoll hält sein' Schwur! Wer das thnt, der wird bleiben. Die Furcht des Herrn ist rein und bleibet ewiglich, die Rechte des Herrn sind wahrhaftig, alle sammt wohl gerecht. Er gebe dir, was dein Herz begehrt und erfüll' allen deinen Vorsatz. Der Herr gewähr' dich aller deiner Bitte. Lobe den Herrn meine Seele, nnd was in mir ist, seinen heiligen Namen. Druck vo» Lievicki k Neichordt », Dresden.