3. Zwei Wieder für dreistimmigen Knakenchor mit Klavierbegleitung von Gskar Wermann. 3. Vorfrühling. Nun fangen die Weiden zu blühen an, auf, jauchze, mein Herz! Schon zwitschern die Vögel dann und wann, auf, jauchze, mein Herz! Und ist's auch der holde Frühling noch nicht Mit schönem Grün und Blütenlicht, Wer weiß, über Nacht kommt er mit Macht, Und bald mit all' seiner Lust und Pracht! Auf, jauchze, mein Herz! Weiß rauschen die Bächlein herab ins Thal, Viel mutiger lacht schon der Sonne Strahl, jauchze, mein Herz! Und liegt auch nocb in den Furchen der Schnee, Und thut der Reif den Blüten weh: Wer weiß, über Nacht kommt er mit Macht, Und bald mit all' seiner Lust und Pracht! Auf, jauchze, mein Herz! Fürwahr, schon spür' ich die Lüftchen lau, auf, jauchze, mein Herz! Am Bache, da nicket ein Blümchen schlau, auf, jauchze, mein Herz! Und schwimmt auch noch auf den Seen das Gis, Und wartet Frühling kluger Weis', Wer weiß, über Nacht kommt er mit Macht, Und bald mit all' seiner Lust und Pracht! Auf, jauchze, mein Herz! b. Aöendruße. Seht, der Abend senkt sich wieder Auf die müde Erde nieder, Unser Tagwerk ist vollbracht. Hört, das Glöcklein ruft: Vollende! Falte betend deine Hände! Gott der Liebe, süße Ruh' Sende du den Deinen zu! Seht der Sonne Strahl verglühen, Seht die Herden thalwärts ziehen, Halte Rast, o Wandersmann! Glöcklein thut ja allen läuten; Feierabend soll's bedeuten! Gott der Treue, laß uns rein, Wie die Rinder schlafen ein! Seht, es ruht die Welt im Schatten, Bis der Mond beglänzt die Matten Und uns zeigt das Kämmerlein. Glöcklein hör' ich nicht mehr läuten, Will zur Ruhe mich bereiten! Herr des Lebens, halte Wacht Ueber uns in dieser Nacht. Zwei ungarische Tänze für Klavier von Johannes Brahms. Gespielt von K. Hncrfcld und L. GeMng. 5. Led für gemischten Klwr von Jung Werner. Lindduftig hält die Maiennacht Zetzt Berg und Thal umfangen, Da komm' ich durch die Büsche sacht Zum Herrcnschloß gegangen. Zm Garten rauscht der Lindenbaum, Ich steig in seine Aeste, Und singe aus dem grünen Raum Hinaus zur hohen Feste: Josef Rheinberger. Jung Werner ist der glückseligste Mann Zm römischen Reiche geworden, Doch wer das Glück ihm angethan, Das sagt er nicht mit Worten, Das sagt er nur mit Juchhei! Wie wunderschön ist der Mai! Feinslieb, ich thu' dich grüßen!