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La la la la, Frühling währt nicht ininier, Mädchen! Leicht entfliehen unsre Jahre und mit zauberischen Flügeln kommen, unser Mahl zu stören, sie, Harpyien, wieder. La la la la, Frühling währt nicht immer, Mädchen! wenn ihr glaubt, daß Lebcnsglockc euch den Morgen noch verkünde, ist es schon die Abendglocke, die die Freud euch endet. (Gottfried Herder) d) „Immer, wenn der Märzwind weht" Immer, wenn der Märzwind weht, spielen kleine Mädchen Ball; rote Schürzen, blaue Schürzen, blonde Zöpfe, braune Zöpfe, zwischen grauen Häuscrmauern, die der letzte Sonnstrahl streift; bunte Bälle, graue Bälle schleudern kleine, rote Hände, bunte Bälle, graue Bälle fangen blaue Händchen auf. Hei! wie blau der Ostwind färbt! Heisa! wie die Bälle fliegen! klitsch! Klatsch! klitsch! klatsch! La la la la la la la la. Fernher wie aus Märchengärten, weht ein Duft, streicht um blond' und braune Zöpfe, wärmt die rot und blauen Hände, weht um graue Häusermauern: Veilchen! (Therese Köstlin) VI. Gustav Schreck (s84--l-is): Hochzeitslied (für gemischten Thor, Op. 43) wir singen und sagen vom Grafen so gern, der hier in dem Schlosse gehauset, da, wo ihr den Enkel des seligen Herrn, den heute vermählten, beschmauset. Nun hatte sich jener im heiligen Krieg zu Ehren gestritten durch mannigen Sieg, und als er zu Hause vom Rösselein stieg, da fand er sein Schlösselein oben, doch Diener und Habe zerstoben. Da bist du nun, Gräflein, da bist du zu Haus, das Heimische findest du schlimmer! Zum Fenster da ziehen die winde hinaus, sie kommen durch alle die Zimmer. was wäre zu tun in der herbstlichen Nacht? So hast du doch manche noch schlimmer vollbracht, der Morgen hat alles wohl besser gemacht. Drum rasch bei der mondlichen Helle ins Bett, in das Stroh, ins Gestelle. Und als er iin willigen Schlummer so lag, bewegt es sich unter dem Bette. Die Ratte, sie raschle, solange sie mag! Ja, wenn sie ein Bröselein hätte! doch siehe, da stehet ein winziger wicht, ein Zwerglein so zierlich mit Ampelen-Licht, mit Rcdnergcbärden und Sprcchergewicht, am Fuß des ermüdeten Grafen, der, schläft er nicht, möcht er doch schlafen! „wir haben uns Feste hier oben erlaubt, seitdem du die Zinnen verlassen, und weil wir dich weit in der Ferne geglaubt, so dachten wir eben zu prassen. Und wenn du vergönnest und wenn dir nicht graut, so schmausen wir Zwerge behaglich und laut zu Ehren der reichen, der niedlichen Braut. Doch du sprichst im Behagen des Traumes: .Bedient euch nur immer des Raumes!' " Da kommen drei Reiter, sie reiten hervor, die unter dem Bette gehalten, dann folgt ein singendes, klingendes Lhor possierlicher kleiner Gestalten. Und wagen auf wagen mit allem Gerät, daß einem so Hören und Sehen vergeht, wie's nur in den Schlössern der Könige steht, zuletzt auf vergoldetem wagen die Braut und die Gäste getragen. So rennet nun alles in vollem Galopp und kürt sich im Saale sein Plätzchen, zuin Drehen, zum Walzen und lustigen Hopp erkieset sich jeder sein Schätzchen. Da pfeift es und geigt cs und klinget und klirrt, da ringelt's und schleift es und rauschet und wirrt, da pispcrt's und knistert's und flüstert'» und schwirrt; das Gräflein, es blicket hinüber, es dünkt ihn, als lag er im Fieber. Nun rappelt's und dappclt's und klappert's im Saal von Bänken und Stühlen und Tischen, da will nun ein jeder am festlichen Mahl sich neben dem Liebchen erfrischen. Sie tragen die Würste, die Schinken so klein und Braten und Fisch und Geflügel herein; es kreiset beständig der köstliche wein. Das toset und koset solange, verschwindet zuletzt mit Gesänge. Und sollen wir singen, was weiter gescheh'n, so schweige das Toben und Tosen, denn was er so artig im kleinen geseh'n, erfuhr er, genoß er im großen. Trompeten und singender, klingender Schall, und wagen und Reiter und bräutlicher Schwall, sie kommen und zeigen und neigen sich all', unzählige selige Leute. So ging cs und geht es noch heute! <I. w. Goethe) Leitung: Wolfgang Richter bei Nr. II: Gerhard Lngclmann Die Geschichte des Kreuzchors ist (von Professor O. Socher) bearbeitet und reich illustriert unter dem Titel: „722 Jahre Dresdner Kreuzchor" zum Preise von RM. 0,Z0 käuflich. Zur gcfl. Berücksichtigung. Für das gesellige Beisammensein nach dem Konzert sind die Tische im großen Saal auf Grund von vorausbcstcllungen verteilt und vorzugs weise den Ehrengästen und Angehörigen des Thors Vorbehalten. Un besetzte Tische im Seitensaal (sog. Wandelhalle).