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3. Johannes Brahms (1833—1897): „Fest- und Gedenksprüche“ für 8 stimmigen Chor, op. 109. 3. Safe: Wo ist ein so herrlich Volk, zu dem Götter also . die deine Augen gesehen haben, und daß sie nicht nahe sich tun als der Herr, unser Gott, so oft wir i aus deinem Herzen komme alle dein Lebelang. Und ihn anrufen. Hüte dich nur und bewahre deine t sollt deinen Kindern und Kindeskindern kundtun. Seele wohl, daß du nicht vergessest der Geschichte, ' Amen. PAUSE II. 1. Kurt Thomas (g >. 1^94): „Die Weihespiel von Georg Stammler, von Kurt Thomas, op. 14 d. Wir kommen weit, wir wandern weit ♦ wir sind die Boten seiger Zeit, , Wir sind des Ewgen Jugendschar unc: träumen das Verborgne wahr. 1 Wir schreiten aus des Lichtes Gründen, j die leben Kerzen euch zu zünden. i Das erste Licht mit hellem Schein, _ das soll zum Preise Gottes sein. t i Das zweite, das uns Gott behüte: der Erde gilts und ihrer Blüte. J Das dritte hebt den stillen Brand { fürs heilge deutsche Mutterland. « Sieben Kerzen“. Aus dem Oster- Für iSstitnmigen Chor a capella Das vierte leuchte frohbereit zu Männertat und Männerstreit. Seht, wie das fünfte glänzt und schwimmt, den lieben Frauen ists bestimmt. Wem aber soll dies sechste sein? — daß grüßt die holden Kinderlein. Das siebte hebt sein Angesicht, das wir fest stehn im heilgen Licht 1 Wir gehen weit, wir ziehen weit, wir sind das Licht der dunkeln Zeit. Wir sind des Neuen Jugendschar und kämpfen das Verborgne wahr. Wir schreiten nach den selgen Gründen, das Spiel der Liebe euch zu künden. 2. Heinrich Lemacher (geb. 1891): a) „Zum neuen Jahre“, Werk 37, I Zwischen dem Alten, zwischen dem Neuen, t Hier uns zu freuen, schenkt uns das Glück, j Und das Vergangne heißt mit Vertrauen Vorwärts zu schauen, schauen zurück. Stunden der Plage, leider, sie scheiden { Treue von Leiden, Liebe von Lust. I Bessere Tage sammeln uns wieder, ! Heitere Lieder stärken die Brust. * Leiden und Freuden, jener verschwundnen, j Sind die Verbundenen fröhlich gedenk. O des Geschickes seltsamer Windung! Alte Verbindung, neues Geschenk! b) „Gegenwart“, Werk 37, I a Alles kündet dich an! Erscheinet die herrliche Sonne, Folgst du, so hoff ich es, bald. Trittst du im Garten hervor, ! So bist du die Rose der Rosen, } Lilie der Lilien zugleich. Wenn du im Tanze dich regst, j So regen sich alle Gestirne Mit dir und um dich umher. ; Dankt es dem regen, wogenden Glücke, Dankt dem Geschicke männiglich Gut! Freut euch des Wechsels heiterer Triebe, Offener Liebe, heimlicher Glut. Andere schauen deckende Falten Ueber dem Alten traurig und scheu. Aber uns leuchtet freundliche Treue; Sehet, das Neue findet uns neu. So wie im Tanze bald sich verschwindet, Wieder sich findet liebendes Paar: So durch des Lebens wirrende Beugung * Führe die Neigung uns in das Jahr. Nacht! und so war es denn Nacht! Nun überscheinst du Des Mondes lieblichen, ladenden Glanz; Ladend und lieblich bist du, Und Blumen, Mond und Gestirne Huldigen, Sonne, nur dir. Sonne, so sei auch du mir Die Sdiöpferin herrlicher Tage. Leben und Ewigkeit ist’s.