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Vesper in -er Krenjkirche. Dresden, Sonnabend, den 10. Juni 1893, Nachm. 2 Uhr. 1. Konstück für Orgel (P-äur) von Niels W Gade. 2. Motette von Adam Hiller (1728-1804). Selig, die zu dem Abendmahl des Lammes berufen sind. 3. Arie für Sopran aus „Paulus" von F. Mendelssohn- Bartholdy, gesungen von Fräulein Dorothea Schmidt, Concertsängerin aus Frankfurt a. M. Jerusalem, die du tödtest die Propheten und steinigest, die zu dir gesandt, wie oft Hab' ich nicht deine Kinder ver sammeln wollen, und ihr habt nicht gewollt. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 259, I. Wen hast du dir geladen, mein Heiland, mild und gut, zu deinem Tisch der Gnaden? Nicht die voll Kraft und Muth, die Reichen nicht und Satten sind dir willkommen dran; die Kranken und die Matten rufst du voll Huld heran. Vorlesung. 5. Htecitativ und Arie aus der „Schöpfung" von Jos. Haydn, gesungen von Fräulein Dorothea Schmidt. Und Gott sprach: Es bringe das Wasser in der Fülle hervor webende Geschöpfe, die Leben haben, und Vögel, die über der Erde fliegen mögen in dem offenen Firmamente des Himmels. Auf starkem Fittige schwinget sich der Adler stolz und theilet die Luft im schnellsten Fluge zur Sonne hin. Den Morgen grüßt der Lerche frohes Lied, und Liebe girrt das zarte Taubenpaar. Auf starkem Fittige schwinget sich der Adler stolz. Den Morgen grüßt der Lerche frohes Lied. Aus jedem Busch und Hain erschallt der Nachtigallen süße Kehle. Noch drückte Gram nicht ihre Brust, noch war zur Klage nicht gestimmt ihr reizender Gesang. >6. H*satm 84 für Doppelchvr und Solost. von M. Hanptmann. Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth! Meine Seele verlanget und sehnet sich nach den Vorhöfen des Herrn, mein Leib und Seele freuen sich, in Gott dem Herrn, denn der Vogel hat ein Haus funden und die Schwalbe ihr Nest, da sie Junge brüten, nämlich deine Altäre, König und Herr, mein Gott. Wohl den Menschen, die in seinem Hause wohnen; sie loben dich immerdar. Wohl ihnen, die dich für ihre Stärke halten, und die im Herzen dir nachwandeln; sie erhalten einen Sieg nach dem andern, daß man sehen muß, der rechte Gott sei zu Zion. Mein König und Herr, Gott Zebaoth, hör' mein Gebet, Herr, Gott Zebaoth, Gott Jakobs, Herr Zebaoth, er höre mich, höre mein Gebet, Gott der Gnade, höre Gott, der Herr, ist Schirm, Sonn' und Schild, er giebt uns Gnad' und Ehr'; er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen. Wohl dem Menschen, der sich auf ihn verläßt.