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Lohannisvesper im Kriege Dresden, Sonnabend, den 22. Juni 1940, nachmittags 6 Llhr Präludium und Fuge in Z-moll für Orgel, von Dietrich Buxtehude (1637—1707). „Die Toten", von Fr. W. Trautner (geb. 1855), unter teilweiser Benutzung der Mich. Altenburgschen Kirchenmelodie „Herr Gott, nun schleuß den Himmel auf", aus dem Jahre 1620. Herr Gott, nun trockne selber du die Tränen im Aug. gib Fried und Ruh dem Wunden Herzen, dem stillen Haus, führ alles dunkle zum Licht hinaus! Nieweil wir die Eltern und Frauen in zuckender Wehmut schauen der vielen, vielen Scharen. Sie unsre Brüder waren. Herr Gott, nun schließ den Himmel auf! Es kommen die Toten, die Toten zu Haus aus schwerem Kampf, aus blutgem Krieg, reich ihnen den Lorbeer und ewigen Sieg! Wir können sie nicht mehr schmücken, nicht mehr die Hände drücken den vielen, vielen Scharen, die unsre Brüder waren. Herr Gott, nun segne dem deutschen Land seinen gefallenen Heldenstand! Gib allen freudigen Opfergeist. der auch im Frieden sich stark erweist. , weil doch ihr herrliches Leben für uns zum Opfer gegeben die vielen, vielen Scharen, die unsre Brüder waren! Georg M-rk-l „Chor der Toten", von Alfred Heuß (1S32). für gemischten Ehor. Wir Toten, wir Toten sind größere Heere als ihr auf der Erde, als ihr auf dem Meere! Wir pflügten das Feld mit geduldigen Taten. Ihr schwinget die Sichel und schneidet die Saaten. Drum ehret und opfert! Denn unser sind viele! Eonrad Ferdinand Meyer. Gemeinsamer Gesang: Mel.: „Herr, sieh die Not" (niederländisch). Wie groß und gut. wie wunöerherrlich sind. Gott, die Wege, die ging dein Rat! Die Bösen drohten gar gefährlich, ohnmächtig drohend blieb'S. keine Tat. Wo ist die bange Zeit, wo ist der heiße Streit? Du selbst hast uns befreit aus Qual und Band., Wir atmen frei voll Freud im eignen Land. Nicht Burg noch Wall, nicht Schloß noch Riegel schirmt unser Land vor fremder Macht. Der Feind, er wich, er strich die Segel, Gott hat sein prahlen zur Ruh gebracht. Wo ist die bange Zeit, wo ist der heiße Streit? Du selbst; hast uns befreit aus Qual und Band. Wir atmen frei voll Freud im eignen Land. Deutscher Text von Karl Budde. Z/ta,'§t«/e« «nak §/«§?>« ,'«r «r/t akeoe L7eo/" e/r'e a/te >4,)///).- Herr, du bist unsre Zuflucht für und für! Ehe denn die Berge wurden und die Erde und dix Welt geschaffen wurden bist du Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. /m e/evte« to« («n lk-o/!«/ enene-Hon /.etonFon «ne/ (7/eo?) .- Herr, lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden. Herr, lehre doch mich, daß eö ein Ende mit mir haben muß. und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muß. Siehe, meine Tage sind einer Hand breit bei dir und mein Leben ist wie nichts vor dir. Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben. Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste. Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Wiederholung der Antiphone. 11 ' IO Pfennige 1