Volltext Seite (XML)
„?u Gtraßburg auf dec bchanz" von Friedrich Zu Straßburg auf der Schanz, da ging mein Trauern an, das Alphorn hört ich drüben wohl anstimmen, ins Vater» land mußt ich hinüberschwimmen, das ging nicht an. Ein Stund in der Nacht, sie haben mich gebracht, sie führten mich gleich vor des Hauptmanns Haus, ach Gott, sie fischten mich im Strome auf; mit mir ist's aus. „Prinz Sugen, der edle Ritter", Volksweise Prinz Eugen, der edle Ritter, wollt dem Kaiser wiedrum Kriegen Stadt und Festung Belgerad. Er ließ schlagen einen Brucken, daß man kunnt Hinüberrucken mit d'r Armee wohl vor die Stadt. Als der Brucken nun war geschlagen, daß man kunnt mit Stuck und Wagen frei passier'n den Donaufluß, bei Semlin schlug man das Lager, alle Türken zu verjagen, ihn'n zum Spott und zum Verdruß. Silcher, bearbeitet von Hans Huber Frühmorgens um zehn Uhr, stellt man mich vor das Regiment, ich soll da bitten um Pardon und ich bekomm gewiß doch meinen Lohn, das weiß ich schon. Ihr Brüder allzumal, heut seht ihr mich zum letztenmal, der Hirtenbub ist doch nur Schuld daran, das Alphorn hat mir solches angetan; das klag ich an. Bei der Parole tät er befehlen, daß man sollt die Zwölfe zählen bei der Uhr um Mitternacht; da sollt all's zu Pferd aufsitzen, mit dem Feinde zu scharmützen, was zum Streit nur hatte Kraft. Prinz Eugenius wohl auf der Rechten tat als wie ein Löwe fechten, als General und Fcldmarschall. Prinz Ludewig ritt auf und nieder: „Halt't euch brav, ihr deut» fchen Brüder, greift den Feind nur herzhaft an." Prinz Ludewig der mutzt aufgeben seinen Geist und junges Leben, ward getroffen von dem Blei. Prinz Eugen war sehr betrübet, weil er ihn so sehr geliebet, ließ ihn bring'n nach Peterwardein. „wohlauf, Kameraden, aufs Pferd" Wohlauf Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd! Ins Feld in die Freiheit gezogen, im Felde, da ist der Mann noch was wert, da wird das Herz noch gewogen. Da tritt kein Anderer für ihn ein, auf sich selber steht er da ganz allein. Des Lebens Ängste, er wirft sie weg, hat nicht mehr zu fürchten, zu sorgen: er reitet dem Schicksal entgegen keck, triffts heute nicht, triffts doch morgen. Und trifft es morgen, so lasset uns heut noch schlürfen die Neige der köstlichen Zeit. Drum frisch Kameraden den Rappen gezäumt, die Brust im Gefechte gelüftetI Die Jugend brauiet, das Leben schäumtl Frisch auf, eh der Geist noch verdüftet. Und setzet ihr nicht das Leben ein, nie wird euch das Leben gewon nen sein. Fr. Schiller Druck: L. W. Offenhauer, Eilenburg