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Mortlaut der (besänge //Deutscher DankhljMNUS^ für 8stimmigen Chor von Rudolf Mauersberger (geb. 1889) Das Volk in deutschen Gau'n dankt dir, großer Gott; Zerbrochen ist das Joch. Wir sind geeint und frei, du ließest Wunder schaun, halfst uns aus tiefer Not. Wir wissen: Gott lebt noch. Er ist gerecht und treu. Zum Himmel dringet heiß des Herzens Überschwall, auf neue, mächt'ge Weis' tön unsres Dankes Schall. Aus dem Textentwurf für ein neues Gesangbuch Der Glaube lebt^, Kuppelgesang aus „Parsifal" von Richard Wagner (1813—1883) Der Glaube lebt, die Taube schwebt, des Heilands holder Bote, der für euch fließt, des Weins genießt und nehmt vom Lebensbrote, selig im Glauben und Liebe. §2ln den neuen Morgen^ von William Eckardt (1884—1939) Bald ist der Nacht ein End gemacht; schon fühl ich Vom Himmelszelt durch alle Welt die Engel freudr^^ Morgenlüfte wehn. Der Herr, der spricht: „Es werde Licht!" jauchzend fliegen; der Sonne Strahl durchflammt das All, Da muß, was dunkel ist, vergehn. Herr, laß uns Kämpfen, laß uns siegen! Robert R-im-k //Die Straßburger Münsterengelchen^ von Hermann Grabner (geb. 1886) Gib dir weiter keine Mühe, mein Sohn, ohe! die kleinen törichten Engelchen am Münster zu Straßburg sind viel gescheiter als du. Sie rennen nicht und reden nicht und sitzen auf keinen Stühlchen nicht und schreiben nicht und dichten nicht und wissen von Haß und Liebe nicht: Stehn bloß so da, aus Stein gehau'n und tun den seligen Himmel anschau'n und loben Gott in guter Ruh' und machen ein lieb dumm Gesicht dazu mit ihren süßen Schnäbeln; o, was sind die törichten Engelchen froh, aus Steine, so kleine. Gib dir weiter keine Mühe mein Sohn, ohe! die kleinen törichten Eugelchen am Münster zu Straßburg sind viel gescheiter als du. o. a. Bi-rbaum Mer die Musik sich erkiest^ von Hugo Distler (geb. 1903) Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut be kommen, denn ihr erster Ursprung ist von dem Himmel selbst genommen. Weil die Engel insgemein selbsten Musi kanten sein. Wenn einst in der letzten Zeit alle Ding wie vergehen, bleibet in der Ewigkeit doch die Musik noch be-MW stehen. Weil die Engel insgemein selbsten Musikanten sein. Eduard Mörike beuerreiter^ von Hugo Distler Sehet ihr am Fensterlein dort die rote Mütze wieder? Nicht geheuer muß es sein, denn es geht schon auf und nieder. Und auf einmal welch Gewühle, bei der Brücke nach dem Feld! Horch! Das Feuerglöcklein gellt: Hinterm Berg brennt es in der Mühle! Schaut! da springt er wütend schier durch das Tor, der Feuerreiter, auf dem rtppendürren Tier als auf einer Feuer leiter! Querfeldein durch Qualm und Schwüle rennt er schon und ist am Ort! Drüben schallt es fort und fort: Hinterm Berg brennt es in der Mühle! Der so oft den roten Hahn meilenweit von fern ge rochen, mit des Heilgen Kreuzes Span freventlich die Glut besprochen: Weh! dir grinst vom Dachgestühle dort der Feind im Höllenschein. Gnade Gott der Seele dein! Hinterm Berg brennt es in der Mühle! Keine Stunde hielt es an, bis die Mühle borst in Trüm mer; doch den kecken Reitersmann sah man von der Stunde nimmer. Volk und Wagen im Gewühle kehren heim von all dem Graus; auch das Glöcklein klingt aus: Hinterm Berg brennts. Nach der Zeit ein Müller fand ein Gerippe samt der Mützen, aufrecht an der Kellerwand auf der beinern Mähre sitzen: Feuerreiter, wie so Kühle reitest du in deinem Grab! Husch! da fällts wie Asche ab. Ruhe wohl drunten in der Mühle I Eduard MSrike